EGCG und seine Wirkung: Tipps & Fakten im Überblick

Obwohl viele Menschen bereits von den positiven Eigenschaften eines gesunden Lebensstils profitieren, kann EGCG als Bestandteil des Alltags durchaus sinnvoll sein. Insbesondere für Personen, die ihren Körper zusätzlich unterstützen möchten oder besondere gesundheitliche Ziele verfolgen, liefert Epigallocatechingallat wertvolle Impulse. In diesem Beitrag geht es darum, was EGCG eigentlich ist, woher es stammt und welche möglichen Wirkungen es haben kann. Darüber hinaus gehen wir auf Studien ein, die diese Effekte belegen, und beleuchten, wann ein solches Supplement sinnvoll sein könnte. Auch wichtige Hinweise zu Dosierung, Gegenanzeigen und Wechselwirkungen werden im Folgenden ausführlich dargestellt.

Ziel dieses Ratgebers ist es, alle wesentlichen Informationen zu EGCG transparent und verständlich darzulegen, sodass auch Laien einen fundierten Einblick in dieses Thema erhalten. Dabei liegt unser Fokus darauf, wissenschaftliche Erkenntnisse an passender Stelle einzubinden und umfassend zu erläutern, ohne unnötige Fachbegriffe oder verwirrende Werbeaussagen. Dasselbe gilt für Dosierungsempfehlungen, welche wir, sofern möglich, anhand aktueller Erkenntnisse erklären. Durch die hier aufgeführten Quellen haben Sie zudem die Möglichkeit, Ihre eigenen Recherchen zu vertiefen und einen eigenständigen Blick auf die Studienlage zu werfen.

EGCG und seine Herkunft

EGCG, ausgeschrieben Epigallocatechingallat, gehört zur Gruppe der Catechine. Diese Verbindungen finden sich vorwiegend in grünem Tee, aber auch in anderen Teesorten sowie in einigen Früchten. Unter den Teevarietäten gilt jedoch grüner Tee als Hauptquelle für EGCG und andere Catechine. Während der Verarbeitung von grünem Tee werden die Blätter weniger stark oxidiert als beispielsweise bei schwarzem Tee, was einen höheren Anteil dieser sekundären Pflanzenstoffe ermöglicht [1]. Die traditionelle Verwendung von grünem Tee in Asien, besonders in Ländern wie China oder Japan, geht auf Jahrhunderte zurück. Vieles, was Menschen dort schon lange für die allgemeine Gesundheit nutzen, wird heute zunehmend aus einer wissenschaftlichen Perspektive betrachtet.

Die Gewinnung von EGCG erfolgt meist durch Extraktion. Dabei wird das Grüntee-Extrakt mit unterschiedlichen Verfahren aufbereitet, um einen möglichst hohen Anteil an Catechinen zu erreichen. Epigallocatechingallat hebt sich unter diesen Catechinen besonders hervor, da ihm eine starke antioxidative Wirkung zugeschrieben wird. Hinsichtlich ihrer chemischen Struktur sind Catechine Polyphenole. Sie zeichnen sich durch mehrere Phenolringe aus, welche für ihre antioxidativen Eigenschaften verantwortlich sind [2]. Die Forschung versucht stetig, neue Verfahren zu entwickeln, die einen noch höheren EGCG-Gehalt erzielen, um daraus Supplements oder funktionelle Lebensmittel herzustellen.

Qualität und Herkunftsregionen

Die Qualität von EGCG kann je nach Anbaugebiet und Herstellungsverfahren variieren. Wichtige Anbauregionen für grünen Tee sind die Provinzen Zhejiang und Anhui in China sowie die Präfekturen Shizuoka und Kagoshima in Japan. Auch Darjeeling und Assam in Indien sind für ihren Teeanbau bekannt, wobei der Fokus dort oft auf schwarzem Tee liegt. Der Gehalt an EGCG wird von Faktoren wie Bodenqualität, Klima, Erntezeitpunkt und weiterer Verarbeitung beeinflusst [3]. Hochwertige Extrakte zeichnen sich in der Regel durch einen hohen Anteil an Catechinen aus und sind bei schonender Herstellung frei von Verunreinigungen.

Für den Endverbraucher ist es oftmals schwierig, die Qualität eines EGCG-Produkts allein anhand der Verpackungsangaben zu beurteilen. Manche Hersteller geben den exakten Gehalt an EGCG in Milligramm pro Kapsel oder pro Portion an. Solche Informationen können dabei helfen, die Wirksamkeit besser einzuschätzen. Ein Qualitätsmerkmal ist häufig eine unabhängige Laborprüfung auf Schadstoffe und Pestizidrückstände.

Mögliche Wirkmechanismen von EGCG

Ein Großteil der Studien zu Epigallocatechingallat untersucht die antioxidativen Eigenschaften dieser Verbindung. Antioxidantien helfen dem Körper dabei, freie Radikale zu neutralisieren. Freie Radikale sind reaktive Moleküle, die unter anderem im Zuge normaler Stoffwechselprozesse entstehen und bei erhöhter Konzentration zu oxidativem Stress führen können. Langfristig steht oxidativer Stress im Verdacht, an der Entstehung von chronischen Krankheiten beteiligt zu sein [4].

Neben seiner antioxidativen Wirkung scheinen Catechine, insbesondere EGCG, auch gegen Entzündungsprozesse zu wirken. Tierexperimentelle Studien legen nahe, dass EGCG bestimmte Signalwege hemmt, die in die Produktion proinflammatorischer Botenstoffe involviert sind. Darüber hinaus wird vermutet, dass es die Funktion der Mitochondrien – den Energiekraftwerken der Zellen – unterstützen kann [5]. Wer sich also mit möglichen Gesundheitsvorteilen von EGCG befasst, sollte sowohl die antioxidative als auch die entzündungshemmende Perspektive berücksichtigen. Beide Aspekte könnten durchaus in einer Vielzahl gesundheitlicher Bereiche eine Rolle spielen.

Beeinflussung der Zellkommunikation

In jüngerer Vergangenheit haben Forscher untersucht, inwieweit EGCG bestimmte intrazelluläre Signalwege modulieren kann. Studien weisen beispielsweise darauf hin, dass EGCG Rezeptoren beeinflusst, die am Zellwachstum beteiligt sind. Weiterhin sind Wirkungen auf die Genexpression untersucht worden, insbesondere in Bezug auf Enzyme, die eine Rolle beim oxidativen Stress spielen [6]. Diese Effekte können teils positiv, teils neutral sein, je nach Art der Zelle und der spezifischen Bedingungen, unter denen das Catechin wirkt.

Während Zellstudien oft hilfreiche Hinweise liefern, sind ihre Ergebnisse nicht immer eins zu eins auf den Menschen übertragbar. Dennoch zeigen sie, dass EGCG über vielfältige Ansätze verfügt, um biochemische Abläufe im Körper zu beeinflussen. Genau hierin liegt das Potenzial, das Epigallocatechingallat für unterschiedliche gesundheitliche Bereiche interessant macht.

Gesundheitliche Aspekte von EGCG

Die Forschung rund um EGCG wächst kontinuierlich. Viele wissenschaftliche Arbeiten widmen sich den möglichen positiven Effekten dieses Catechins auf unterschiedliche Körperfunktionen. Im Folgenden werden einige Bereiche näher beleuchtet, in denen EGCG bereits umfassend untersucht wurde. Wichtig ist jedoch zu betonen, dass die Studienlage zu manchen Themen noch nicht abschließend geklärt ist. Auch wenn erste Ergebnisse vielversprechend sein mögen, gilt es, diese stets in einen größeren Kontext zu setzen.

Dennoch haben einige Forschungsteams in Meta-Analysen und Reviews versucht, die Vielzahl einzelner Studien zusammenzufassen und zu bewerten. Solche Auswertungen liefern oft ein differenziertes Bild, das grobe Überbewertungen einzelner Aspekte vermeiden kann. Wenn Sie also von EGCG profitieren möchten, sollten Sie sich bewusst machen, dass es sich nicht um ein Allheilmittel handelt. Vielmehr kann es als Teil eines größeren Gesundheitskonzepts betrachtet werden, das auch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressmanagement umfasst.

Antioxidative Wirkung und Zellschutz

Aufgrund seiner chemischen Struktur kann EGCG freie Radikale abfangen und somit als natürliches Antioxidans wirken. Freie Radikale entstehen beispielsweise bei intensiver körperlicher Aktivität, Rauchen oder durch hohe Umweltbelastungen. Wenn sie überhandnehmen, entsteht ein Milieu, das Zellen schädigen kann. Die antioxidative Kapazität von EGCG wird in zahlreichen Studien hervorgehoben [7]. Dementsprechend setzen viele Menschen, die ihren Körper vor oxidativen Einflüssen bewahren möchten, auf Grüntee-Extrakt oder entsprechende Nahrungsergänzungsmittel.

Ein häufiger Kritikpunkt ist, dass nicht alle Antioxidantien, die in vitro – also im Reagenzglas – stark wirken, dieselbe Effektivität im menschlichen Organismus entfalten. Für Epigallocatechingallat existieren jedoch Untersuchungen, die auf eine gute Bioverfügbarkeit hinweisen, selbst wenn diese nicht immer perfekt ist. Einige Studien vermuten, dass bestimmte Darreichungsformen oder Kombinationen mit anderen Substanzen die Bioverfügbarkeit erhöhen könnten [8]. Daher ist bei der Wahl des Produkts mit EGCG auf eine hochwertige Qualität und möglicherweise synergetische Formulierungen zu achten.

Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System

Ein weiteres Thema, in dem EGCG immer wieder diskutiert wird, ist die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Studien legen nahe, dass Polyphenole aus grünem Tee den Blutdruck leicht senken und das Risiko für bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen minimieren können [9]. Dies könnte teilweise auf die antioxidative und entzündungshemmende Wirkung zurückzuführen sein, die schädliche Ablagerungen in den Arterien verringern könnte. Auch eine Verbesserung des Cholesterinprofils wird gelegentlich in Zusammenhang mit EGCG genannt, wobei einige Studien signifikante Effekte, andere jedoch keine bedeutsamen Veränderungen feststellen.

Interessant ist auch, dass in Beobachtungsstudien, die zum Teil in asiatischen Ländern durchgeführt wurden, eine höhere Aufnahme von grünem Tee häufig mit einer verringerten Inzidenz bestimmter Herz-Kreislauf-Leiden korreliert. Allerdings sind solche Studien kein Beleg für eine direkte Kausalität. Wer jedoch bereits Wert auf ein gesundes Herz-Kreislauf-System legt, könnte das Potenzial von EGCG als zusätzliche Maßnahme in Erwägung ziehen. Entscheidend bleibt allerdings, dass ein solcher Ansatz an den Lebensstil insgesamt angepasst wird und nicht als alleinige Maßnahme verstanden werden sollte.

Gewichtsmanagement und Stoffwechsel

Ein dritter Bereich, in dem EGCG viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist die Unterstützung beim Gewichtsmanagement. Zahlreiche Menschen, die abnehmen möchten, suchen nach natürlichen Substanzen, die den Stoffwechsel anregen oder die Fettverbrennung positiv beeinflussen könnten. Diverse Studien deuten darauf hin, dass EGCG thermogene Prozesse leicht steigern kann. Das bedeutet, dass es möglicherweise bei der Energieverbrennung hilft und den Körper dazu anregt, mehr Kalorien zu verbrauchen [10].

Allerdings sind auch in diesem Bereich die Studienergebnisse gemischt. Während manche Forscher eindeutige Indizien dafür finden, dass EGCG die Fettverwertung unterstützt, fehlen in anderen Untersuchungen klare Effekte. Unterm Strich kann EGCG vermutlich keine Wunder bewirken. Doch wer seine Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten optimiert hat, kann mit einem hochwertigen EGCG-Produkt womöglich zusätzliche Impulse für den Stoffwechsel setzen. Eine wichtige Rolle könnte dabei die Kombination mit Koffein spielen, denn in grünem Tee liegt diese Verbindung häufig zusammen mit Catechinen vor.

Brain Health und kognitive Funktionen

Manche Untersuchungen befassen sich mit der Frage, ob EGCG die Hirngesundheit fördern kann. In Versuchen zeigte sich, dass Catechine möglicherweise die Bildung bestimmter Plaques im Gehirn hemmen. Solche Plaques werden unter anderem in Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer gebracht [11]. Zudem wird diskutiert, ob EGCG einen positiven Effekt auf das Lern- und Erinnerungsvermögen haben könnte, zumindest deuten erste Tierstudien in diese Richtung.

Bei all den vielversprechenden Ergebnissen ist Vorsicht geboten, denn die meisten Studien in diesem Feld befinden sich noch in einer frühen Phase. Um eindeutige Schlüsse über EGCG und seine langfristige Wirkung auf das Gehirn zu ziehen, sind weitere groß angelegte Untersuchungen am Menschen nötig. Dennoch erscheint es nicht abwegig, dass die bereits erwähnten antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften auch für das zentrale Nervensystem von Bedeutung sein können.

Weitere mögliche Einsatzgebiete

Eine Reihe weiterer Studien befasst sich mit den potenziellen Effekten von EGCG auf die Hautgesundheit, das Immunsystem oder sogar bestimmte Tumorerkrankungen. In Laborversuchen konnten Wissenschaftler zeigen, dass Catechine möglicherweise das Wachstum bestimmter Krebszellen hemmen können [12]. Allerdings sind die klinischen Belege noch nicht so weitreichend, dass sich daraus konkrete Empfehlungen ableiten lassen würden. Dennoch weckt dieser Bereich großes Interesse bei der Forschung und liefert Impulse für künftige Studien.

Bei der Hautgesundheit ist man daran interessiert, ob EGCG dazu beitragen kann, Hautschäden durch UV-Strahlung zu mindern oder die Zellerneuerung zu unterstützen. Verschiedene Cremes und Kosmetikartikel auf Basis von Grüntee-Extrakten existieren bereits auf dem Markt. Auch wenn die Wirksamkeit solcher Produkte nicht immer eindeutig belegt ist, könnte die Kombination aus Antioxidantien und entzündungshemmenden Stoffen für die Haut von Vorteil sein. Insgesamt zeigt sich also, dass EGCG in vielen Bereichen des Körpers eine Rolle spielen kann, wenngleich meist noch weitere Forschung erforderlich ist.

EGCG und mögliche Dosierungsempfehlungen

Da EGCG in unterschiedlichen Formen erhältlich ist – ob als Kapsel, Pulver oder in Form von Tee – stellt sich häufig die Frage: Welche Dosierung ist angemessen? Um diese Frage zu beantworten, muss man zwischen einer Basisversorgung, wie sie durch den Konsum von ein bis zwei Tassen grünem Tee pro Tag erreicht werden kann, und einer gezielten Supplementierung unterscheiden. Wer das Catechin gezielt einnehmen möchte, sollte sich zunächst über die jeweilige Konzentration informieren, die oft in Milligramm (mg) angegeben wird.

In einigen klinischen Studien wurden Tagesdosen von 300 bis 800 mg EGCG untersucht [13]. Bei diesen Mengen zeigte sich ein überwiegend verträgliches Profil. Dennoch besteht kein Konsens über eine exakt empfohlene Dosierung, da die optimale Menge unter anderem von Alter, Gewicht, gesundheitlichem Zustand und Einnahmedauer abhängig sein kann. Personen mit konkreten Vorerkrankungen sollten vor der Einnahme grundsätzlich Rücksprache mit einem Arzt halten.

Wer den Fokus auf ein gesundes Herz-Kreislauf-System legt, könnte bereits mit 200 bis 400 mg pro Tag gut beraten sein. Bei spezifischeren Zielen, wie beispielsweise einer Unterstützung beim Gewichtsmanagement, kann es sinnvoll sein, den Konsum in der oberen Spanne zu wählen. Allerdings empfiehlt es sich nicht, einfach wahllos hoch zu dosieren. Zu viel EGCG könnte unter bestimmten Bedingungen zu Magen-Darm-Beschwerden führen oder in sehr seltenen Fällen die Leber belasten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat daher gewisse Vorsichtsmaßnahmen bei hochdosierten Grüntee-Extrakten angeregt [14].

Tipps zur Einnahme

Einige Hersteller empfehlen, Produkte mit EGCG morgens oder mittags einzunehmen, da eine mögliche anregende Wirkung (in Kombination mit Koffein) sonst den Schlaf beeinträchtigen könnte. Zudem kann es ratsam sein, auf eine Einnahme mit fettigen Mahlzeiten zu achten, da Fette die Bioverfügbarkeit bestimmter Polyphenole beeinflussen können [15]. Wer empfindlich auf Koffein reagiert, sollte entweder entkoffeinierte Produkte wählen oder auf die Tageszeit der Einnahme achten. So lassen sich mögliche Beschwerden wie Unruhe oder Herzrasen minimieren.

Eine sinnvolle Strategie für Einsteiger kann die schrittweise Erhöhung der Dosis sein. Beispielsweise beginnen einige Nutzer mit 100 mg EGCG pro Tag und steigern diese Menge über mehrere Wochen, um die individuelle Verträglichkeit zu testen.

Gegenanzeigen und Wechselwirkungen

Auch wenn EGCG in vielen Fällen eine gute Verträglichkeit aufweist, gibt es Situationen, in denen eine Einnahme kritisch sein kann. Personen mit schwerwiegenden Lebererkrankungen sollten Vorsicht walten lassen, insbesondere bei hochdosierten Grüntee-Extrakten. Ebenso existieren Hinweise darauf, dass Catechine die Aufnahme bestimmter Medikamente beeinflussen könnten [16]. Deshalb ist es wichtig, bei einer Dauermedikation Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu halten, bevor man EGCG-Supplements in Betracht zieht.

Darüber hinaus kann es bei gleichzeitiger Einnahme von Eisenpräparaten oder eisenhaltigen Mahlzeiten sinnvoll sein, etwas Zeit zwischen den Einnahmen verstreichen zu lassen. Catechine können die Eisenaufnahme aus der Nahrung reduzieren. Wer auf eine ausreichende Versorgung mit Eisen angewiesen ist, sollte diesen Punkt beachten. Vorsicht ist auch während Schwangerschaft und Stillzeit geboten. Zwar gibt es keine eindeutigen Hinweise auf schädliche Wirkungen, doch fehlen groß angelegte Studien, um die Unbedenklichkeit in diesen Phasen vollends zu belegen.

Allergische Reaktionen

Allergien gegen Catechine oder Komponenten des grünen Tees sind selten, aber nicht ausgeschlossen. Einzelne Personen reagieren möglicherweise mit Hautausschlag, Juckreiz oder Magenbeschwerden. Wer erstmals EGCG testet und eine ungewöhnliche Reaktion bemerkt, sollte unverzüglich ärztlichen Rat einholen. In solchen Situationen ist es sinnvoll, genau zu dokumentieren, welche Menge eingenommen wurde und ob weitere Substanzen beteiligt waren. So kann der Arzt oder Allergologe gezielt nach möglichen Auslösern suchen.

Häufige Darreichungsformen von EGCG

EGCG findet man längst nicht mehr nur in Teeblättern, sondern auch in unterschiedlichsten Produkten, die im Handel angeboten werden. Wer ein passendes Präparat sucht, kann sich zwischen mehreren Darreichungsformen entscheiden. Es ist sinnvoll, sich im Vorfeld zu überlegen, welche Form den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben am besten entspricht.

Grüner Tee als Getränk

Die klassische und möglicherweise auch kostengünstigste Option ist der regelmäßige Genuss von grünem Tee. Im Vergleich zu hochkonzentrierten Extrakten ist die Menge an EGCG in einer Tasse Tee zwar geringer, doch kann der Tee auch zahlreiche weitere Pflanzenstoffe liefern. Darüber hinaus handelt es sich um ein traditionelles Getränk, das in vielen Kulturen fest verankert ist und nicht nur durch seine Inhaltsstoffe, sondern auch durch sein Aroma begeistert. Wer täglich ein bis zwei Tassen grünen Tee trinkt, kann bereits eine moderate Menge an EGCG aufnehmen und profitiert von einem natürlichen Getränk, das zusätzlich Flüssigkeit spendet.

Kapseln und Tabletten

Kapseln und Tabletten sind die am weitesten verbreiteten Supplement-Formen. Sie erlauben eine genaue Dosierung und sind oft auch mit weiteren Mikronährstoffen angereichert. Ein Vorteil besteht in der meist unkomplizierten Einnahme: Eine Kapsel morgens und eventuell eine weitere am Mittag, mehr Aufwand ist oft nicht nötig. Zudem können Hersteller den Gehalt an EGCG exakt angeben, sodass Nutzer genau wissen, wie viel Catechin sie zu sich nehmen. Bei einem reinen Grüntee-Produkt schwankt der Gehalt an EGCG hingegen naturgemäß, je nach Erntecharge.

Wer sich für ein Kapsel- oder Tablettenprodukt entscheidet, sollte darauf achten, dass keine unnötigen Zusatzstoffe oder Füllmittel enthalten sind. Um die Qualität zu gewährleisten, bieten manche Hersteller unabhängige Laboranalysen an. Dies ist ein nützliches Indiz, um die Reinheit des Produkts beurteilen zu können. Zudem ist es sinnvoll, den Koffeingehalt der jeweiligen Form zu berücksichtigen. Manche Produkte sind entkoffeiniert, andere hingegen enthalten bewusst Koffein, um eine synergistische Wirkung zu erzielen.

Pulver und Trinklösungen

Eine dritte Variante stellen Pulver und daraus hergestellte Trinklösungen dar. Hierbei vermengen die Hersteller oft EGCG mit weiteren Inhaltsstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen oder Geschmacksträgern. Diese Form kann vor allem für Personen geeignet sein, die ungern Kapseln schlucken oder ihre eigene Mischung anrühren möchten. Auch die Kombination mit anderen Pflanzenstoffen wie Quercetin, Curcumin oder Resveratrol ist bei Pulverzubereitungen relativ einfach umzusetzen. Allerdings sollte man bei solchen Mischungen die Wechselwirkungen im Auge behalten und sicherstellen, dass alle Komponenten sinnvoll dosiert sind.

Was sagt die aktuelle Studienlage?

Die Studienlage zu EGCG ist breit gefächert und dynamisch. Verschiedene Metaanalysen, etwa aus den Jahren 2020 und 2022, fassen Ergebnisse unterschiedlichster Einzelstudien zusammen. Hierbei zeigen sich häufig positive Trends in Bezug auf antioxidative Effekte, eine mögliche Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems sowie Hinweise auf eine bessere Gewichtskontrolle [17]. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass nicht alle Untersuchungen zu einheitlichen Schlussfolgerungen kommen. Unterschiede in Studiendesign, Probandenzahl, Dosierung und Dauer der Supplementierung erschweren oft eine klare Bewertung.

Insgesamt gilt EGCG als ein vielversprechender Stoff, der in verschiedenen Bereichen mehr Aufmerksamkeit verdient. Allerdings wird in wissenschaftlichen Reviews immer wieder hervorgehoben, dass weitere Langzeitstudien am Menschen nötig sind. Zu den offenen Fragen zählt unter anderem, welche Dosierung langfristig sicher und gleichzeitig effektiv ist. Auch mögliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen oder Medikamenten sind nicht vollständig geklärt. Trotz dieser Ungewissheiten kann das Catechin bei sachgemäßer Anwendung eine wertvolle Ergänzung sein, sofern man realistische Erwartungen hat.

Vorteile und potenzielle Risiken von EGCG

Die folgende Tabelle gibt eine komprimierte Übersicht über die wichtigsten Vorzüge und mögliche Herausforderungen, die mit der Einnahme von EGCG verbunden sein können. Sie ersetzt keine medizinische Beratung, kann jedoch helfen, einen schnellen Überblick zu gewinnen.

VorteilePotenzielle Risiken
Starke antioxidative EigenschaftenKönnte bei übermäßiger Einnahme die Leber belasten
Unterstützung des Herz-Kreislauf-SystemsWechselwirkung mit bestimmten Medikamenten
Mögliche Unterstützung beim GewichtsmanagementEvtl. Magen-Darm-Beschwerden in hohen Dosen
Entzündungshemmende WirkungAllergische Reaktionen bei empfindlichen Personen
Unterstützung kognitiver Funktionen (erste Hinweise)Fehlende Langzeitdaten in bestimmten Bereichen

Praktische Tipps für die Auswahl eines EGCG-Produkts

Wer sich für ein EGCG-Supplement interessiert, sollte zunächst eigene Ziele definieren. Möchten Sie Ihre allgemeine Gesundheit unterstützen, möglicherweise etwas für Ihren Stoffwechsel tun oder legen Sie Wert auf antioxidantienreiche Produkte für die Haut- und Zellgesundheit? Eine klare Zielsetzung erleichtert die Auswahl. Darüber hinaus lohnt es sich, auf die folgenden Aspekte zu achten:

  • Transparenz des Herstellers: Ein seriöser Anbieter gibt Auskunft über den Gehalt an EGCG und andere Inhaltsstoffe.
  • Unabhängige Qualitätsprüfungen: Zertifikate und Analysen bieten Einblick in Reinheit und Konzentration.
  • Art des Produkts: Kapseln, Pulver, entkoffeinierte Variante oder Grüntee-Getränk – je nach individueller Verträglichkeit.
  • Zusatzstoffe: Achten Sie darauf, dass keine fragwürdigen Füllmittel oder Farbstoffe enthalten sind.
  • Seriöse Versprechen: Vorsicht bei Produktaussagen, die EGCG als Allheilmittel anpreisen.

Auch Kundenbewertungen können eine erste Orientierung geben, sollten aber mit einer gewissen Distanz gelesen werden. Nicht jedes vermeintliche „Wundermittel“ hält, was es verspricht. Letztendlich ist EGCG kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung oder medizinische Therapie, sondern kann bestenfalls eine Ergänzung sein, die unterstützend wirkt.

Fazit

Insgesamt präsentiert sich EGCG als ein spannender sekundärer Pflanzenstoff, der in vielen Forschungsbereichen Beachtung findet. Seine ausgeprägten antioxidativen Eigenschaften, mögliche entzündungshemmende Effekte und vielseitigen Ansätze auf zellulärer Ebene machen ihn für unterschiedliche Gesundheitsziele interessant. Dennoch sollte man realistisch bleiben. Selbst wenn einige Studien teils eindrucksvolle Ergebnisse zeigen, ist EGCG kein Wundermittel, das allein für umfassende Gesundheit sorgen kann. Vielmehr empfiehlt es sich, es in ein ganzheitliches Konzept einzubinden, das Ernährung, Bewegung und Lebensstil einschließt.

Bei der Entscheidung für oder gegen ein EGCG-Supplement ist es sinnvoll, die individuelle Gesundheitssituation zu berücksichtigen und bei Bedarf ärztlichen Rat einzuholen. Zwar ist die Verträglichkeit in der Regel gut, dennoch gibt es Konstellationen, in denen Vorsicht angebracht ist. Wer jedoch auf eine seriöse Quellenwahl achtet und seine Erwartungen an die tatsächlichen Möglichkeiten von EGCG anpasst, könnte mit dem richtigen Produkt einen weiteren Baustein für sein Wohlbefinden entdecken.

Die anhaltende Forschung wird hoffentlich in den kommenden Jahren noch klarere Antworten auf offene Fragen liefern. Aktuelle Studien belegen bereits viele positive Eigenschaften, weisen aber auch auf Wissenslücken hin. Wer die potenziellen Vorzüge dieses Catechins ausschöpfen möchte, sollte sich daher umfassend informieren und auf eine gute Produktqualität setzen.

Quellen

Quellen Anzeigen
  • [1] Chen, Z. M. & Lin, Z. (2020): Tea and human health: biomedical functions of tea active components and current issues. Journal of Zhejiang University SCIENCE B, 21(2), 87-102.
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  • [3] Rietveld, A. & Wiseman, S. (2003): Antioxidant effects of tea: evidence from human clinical trials. Journal of Nutrition, 133(10), 3285S-3292S.
  • [4] Halliwell, B. (2012): Free radicals and antioxidants: updating a personal view. Nutrition Reviews, 70(5), 257-265.
  • [5] Kim, H. S. et al. (2014): The anti-inflammatory mechanisms of green tea polyphenols. Current Pharmaceutical Design, 20(11), 2036-2043.
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  • [13] Ullmann, U. et al. (2003): Plasma concentrations of (-)-epigallocatechin gallate in humans after single doses of green tea. American Journal of Clinical Nutrition, 77(6), 1252-1259.
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  • [15] Cilla, A. et al. (2018): Effect of different lipid-based formulations containing green tea catechins on their bioaccessibility and bioavailability. Journal of Functional Foods, 49, 474-482.
  • [16] Chow, H. H. S. et al. (2005): Pharmacokinetic and safety study of green tea polyphenols after multiple-dose administration of epigallocatechin gallate and polyphenon E in healthy individuals. Clinical Cancer Research, 11(12), 4627-4633.
  • [17] Mancini, E. et al. (2022): Update on clinical studies of green tea and EGCG in cancer. Current Pharmacology Reports, 8(2), 65-77.
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Hallo, mein Name ist Dennis Philippus. Als Chefredakteur von Nahrung.de setze ich mich seit fast zwei Jahren intensiv mit den Themen Ernährung und Fitness auseinander und bringe meine gesammelten Erfahrungen sowie mein Fachwissen in meine redaktionelle Arbeit ein.

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