Grüner Tee Wirkung Wirkungen und Fakten

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Grüntee
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Grüner Tee stammt aus der asiatischen Pflanze Camellia sinensis – umgangssprachlich kurz “Teepflanze” oder “Teestrauch”. Aus ihr werden verschiedene Grüntee-Sorten hergestellt, die sich in ihren Inhaltsstoffen, der Wirkung und auch dem Geschmack unterscheiden. Sogar Schwarzer Tee kann aus der Pflanze gewonnen werden, indem die Blätter zusätzlich zur Trocknung eine Oxidation durchlaufen. Bei Grüntee ist das nicht der Fall und die Verarbeitung der Pflanzenteile unterscheidet sich mit der Art des Tees.

Grüntee
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Grüner Tee – Sorten-, Qualitäts- und Geschmacksvielfalt

Die Teepflanze hat einige Ansprüche an den Boden und das Klima, damit hochwertiger Tee aus ihr gewonnen werden kann. Beides unterliegt Schwankungen und außerdem beeinflussen neben dem Erntezeitpunkt auch die verwendeten Pflanzenteilen die qualitativen Aspekte und den Geschmack. Das betrifft weiterhin die Anbaubedingungen: Eine hohe Pflanzendichte führt zu einem höheren Ertrag, die Teesträucher konkurrieren jedoch miteinander um die Nährstoffe aus dem Boden – dichte Bepflanzungen führen daher ohne Düngung zu weniger inhaltsreichen Pflanzen. Wird stark gedüngt, könnten sich unerwünschte Substanzen in den Pflanzen anreichern, was zu weniger reiner Qualität führt.

Geschmacklich unterscheiden sich die verschiedenen Grüntees insbesondere mit dem Zeitpunkt der Ernte und den Pflanzenteilen. Allgemein gilt, dass die erste Ernte sowie die jungen Blätter, Blüten, Stiele und Stängelchen die hochwertigsten Teesorten ergeben. Sie weisen ein blumiges Aroma auf, gepaart mit der leicht bitteren Note des Koffeins, durch weitere Inhaltsstoffe jedoch süßlich abgemildert. Im Laufe der Zeit wird der Geschmack aufgrund der Fotosynthese und damit einhergehend einer Änderung der enthaltenen Substanzen fader bis bitterer. Grundsätzlich weniger Koffein ist in Sorten wie Kukicha enthalten: Für diesen Tee werden die Stiele und Blattgerippe verwendet, die weniger koffeinhaltig sind als die Blätter und mehr L-Theanin aufweisen, welches dem Tee eine fruchtigere, süßliche Note gibt. Dies ändert sich ebenfalls mit zunehmendem Alter der Pflanzenteile.

Für Sie zusammengefasst:

  • Die erste Ernte junger Pflanzenteile führt zu einem milderen, sanft aromatischen Geschmack.
  • Mit dem weiteren Wachstum und dem Altern der Blätter verändern sich die Inhaltsstoffe, der Geschmack wird fader bis herber und bitterer.
  • Tee aus grünen Blattgerippen und feinen Stielen schmeckt fruchtiger und süßlicher als solche aus den Blättern.

Wesentliche Unterschiede der Grünteesorten im Überblick

Aus einer einzigen Pflanzenart werden durch gezielt gesteuerte Anbau- und Pflegebedingungen mehrere Grünteesorten gewonnen. Bei den Anbaubedingungen wird zwischen sonnig, halbschattig und schattig unterschieden. Eine Beschattung kann frühzeitig oder erst kurz vor der Ernte geschehen, entsprechend variieren die Inhaltsstoffe und der Geschmack des Grüntees:

  • An sonnigen Standorten gedeiht Sencha.
  • Als Schattenpflanze kultiviert, sobald sich das Blattwerk entwickelt hat, entsteht Gyokuro.

Je nach den dominierenden Inhaltsstoffen, die neben dem Anbau mit der Verarbeitung und den verwendeten Pflanzenteilen variieren, zeichnet sich der Grüne Tee durch eine charakteristische Geschmacksnote aus:

  • Koffein und Katechine sorgen für ein bitteres Aroma.
  • Aminosäuren verleihen dem Tee eine süßlichere Note.

Dabei ist zu beachten, dass auch die Art der Zubereitung die Geschmacksnote beeinflusst, also die Charakteristika des Grüntees noch hervorheben oder auch verringern kann. Die Sorten selbst unterscheiden sich wie folgt:

  • Sencha: sonniger Standort begünstigt die Bildung von Gerbstoffen, höherer Koffeingehalt, frisch herbes bis süßliches Aroma, erste Ernten junger Triebe im Frühjahr bringt hochwertigen Tee
  • Bancha: spätere Sencha-Ernten größerer Blätter, noch mehr Gerbstoffe, weniger Koffein aufgrund abweichender Verarbeitung, Geschmack herber und bitterer
  • Tencha: Beschattung einige Wochen vor der Ernte reduziert Gerbstoffe und Bitterstoffe, getrocknete Blätter bilden Grundlage für Matcha
  • Matcha: gemahlene Tencha-Blätter, durch hohen Anteil an Catechinen kräftiger, herberer Geschmack
  • Hojicha: gerösteter Sencha, leicht nussiges Aroma
  • Gyokuro: Beschattung rund 40 Tage vor der Ernte der zartesten Blatttriebe im Frühjahr, viel Koffein, weniger Katechine, was die Bitterkeit reduziert, mild-süßlicher bis aromatisch würziger Geschmack, gilt als edelste Sorte
  • Kabuse: Halbbeschattung durch Netze vor der Ernte im Frühjahr, bewegt sich geschmacklich und inhaltlich zwischen Sencha und Gyokuro
  • Kukicha: wird aus den grünen Blattgerippen, feinen Stielen und dünnen Stängeln des Sencha und Gyokuro gewonnen, koffeinarm, Geschmack mild, fruchtig und süßlich

Inhalts- und Wirkstoffe im Grüntee

Welche Inhaltsstoffe die Eigenschaften des Grüntees bestimmen, hängt davon ab, für welche Sorte Sie sich entscheiden. Erläutert werden aufgrund der Vielfalt die grundsätzlich in den Pflanzenteilen enthaltenen Inhalts- und Wirkstoffe. Wissenswert ist diesbezüglich, dass das Wirkspektrum nicht nur von einzelnen, sondern immer auch vom gesamten Inhaltskomplex bestimmt wird.

Grüner Tee zeichnet sich durch seinen Gehalt an Koffein aus, umgangssprachlich gerne als Teein bezeichnet. Da es sich beim Überbrühen langsamer löst als im Kaffee, ist die Wirkung bei Tee etwas milder. Die etwas herb-bittere Geschmacksnote des Koffeins bleibt erhalten, kann aber bei einer geringeren Konzentration oder durch andere Wirkstoffe ausgeglichen werden. Bitter schmecken auch sekundäre Pflanzenstoffe, darunter Katechine. Es handelt sich dabei um Gerbstoffe, die zwar das Aroma herber machen, zugleich aber dafür sorgen, dass das Koffein sanfter vom Organismus aufgenommen wird.

Theanin ist eine nicht proteinhaltige Amonisäure, die im Grüntee in L-Form vorliegt. Vor allem frühe Ernten und junge Triebe enthalten L-Theanin, wobei die Konzentration in beschatteten Pflanzen höher bleibt: Aufgrund der verstärkten Fotosynthese in der Sonne nimmt der Gehalt ab, dafür entstehen mehr Katechine in den Blättern, was ebenso auf ältere Blätter zutrifft. L-Theanin versüßt die Geschmacksnote und gleicht bei entsprechendem Gehalt auch ein bitteres Aroma aus.

Daneben enthält Grüner Tee Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Der Gehalt schwankt wie üblich mit der Sorte, dennoch ergänzen Sie beim regelmäßigen Genuss von Grünem Tee Ihren Bedarf. Bei der Zubereitung können allerdings Nährstoffe verloren gehen – Vitamin C etwa ist recht hitzeempfindlich. Dasselbe geschieht bei der Röstung im Herstellungsprozess, während die schonende Trocknung und Dampfung für einen weitgehenden Erhalt der Nährstoffe sorgen.

Zusatzstoffe, Schadstoffe und Giftstoffe

Zusatzstoffe sind im Tee idealerweise nicht enthalten, das Naturprodukt entfaltet in hochwertiger Qualität und Reinheit seine Eigenschaften am besten. Eine Ausnahme bilden Kombinationen wie bei der Sorte Genmaicha Tee, bei dem Grüner Tee mit gerösteten Reiskörnern gemischt wird. Auch Mischungen mit Jasmintee oder anderen Pflanzen sind üblich und haben sich als eigenständige Sortenmischungen durchgesetzt. Solche Mischungen eignen sich hervorragend, um den Grüntee im Aroma zu variieren. Auf künstliche Duft- und Farbstoffe verzichten qualitätsbewusste Hersteller dagegen.

Genmaicha Tee

Ebenso unerwünscht wie Zusatzstoffe sind selbstverständlich Schadstoffe und Giftstoffe, die sich aufgrund der Anbaubedingungen oder im Verarbeitungsprozess im Tee anreichern. Auf Konservierungsstoffe kann Grüner Tee bei sorgfältiger Verarbeitung und ordnungsgemäßer Lagerung ebenfalls verzichten.

Da hochwertige Grüntee-Sorten bestimmte Charakteristika aufweisen, die auch optisch erkennbar sind, ist loser Tee empfehlenswerter als Teebeutel: Letztere lassen nicht erkennen, was tatsächlich im Tee ist. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich minderwertige oder eigentlich unübliche Pflanzenteile darunter befinden. Aufgrund des kompakten, gedrängten Formats entfalten sich außerdem in Beuteln die Inhaltsstoffe weniger gut – in losem Tee lösen sie sich besser.

Weiterhin sind in Grünem Tee neben Katechinen noch andere sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, darunter Flavonoide, Saponine und Carotinoide. Hinzu gesellen sich eine Vielzahl ätherischer Öle und Aminosäuren, von denen L-Theanin das Bedeutsamste ist. Unbelasteter Grüner Tee ohne Zusätze kann aufgrund seiner hochwertigen Inhaltsstoffe und deren Gesamtkomplex viele wohltuende Effekte und ein breites gesundheitliches Wirkspektrum aufweisen (https://www.stachel.de/96.12/12tee3.html).

Eine Studie hat die durchschnittlich enthaltenen Inhaltsstoffe in den frischen jungen Blättern untersucht (https://www.researchgate.net/publication/283605041_Black_tea_The_plants_processingmanufacturing_and_production). Auch hier wird explizit darauf hingewiesen, dass diese mit den Anbaubedingungen, der Ernte, der Sorte und der Verarbeitung schwanken. Man kam ausgehend vom Trockengewicht zu folgendem prozentualem Ergebnis:

  • einfache Polyphenole sowie der Komplex Stärke, Cellulose und Lignin: je 20 bis 30 Prozent
  • Proteine: 10 bis 20 Prozent
  • Polysaccharide und Mineralstoffe: je etwa 4 bis 4,8 Prozent
  • Aminosäuren: 3 bis 4 Prozent
  • Karotinoide und Chlorophyll: 2 bis 3 Prozent
  • Koffein: 2 bis 4 Prozent

Der Rest verteilt sich auf Liquide und flüchtige Verbindungen, die aufgrund der Einflussnahme des Verarbeitungsprozesses und der Zubereitung nicht nennenswert sind. Abweichungen ergeben sich ohnehin durch die Zubereitung, wobei vor allem die Wasserhärte, die Wassertemperatur und die Ziehzeit Einfluss nehmen. Die Inhaltsstoffe lösen sich bei unterschiedlichen Temperaturen und bei voneinander abweichender Ziehzeit, einige sind weniger hitzestabil und verflüchtigen sich beim Überbrühen, zuguterletzt beeinflussen sich die gelösten Stoffe teilweise noch gegenseitig in ihrer Wirkung. Dennoch gibt die Übersicht der grundsätzlichen Inhaltsstoffe einen guten Einblick, denn wenn Sie sich näher mit den einflussnehmenden Faktoren befassen, können Sie auch in einem gewissen Maße die Inhaltsstoffe und Wirkung im Grüntee beeinflussen.

Studien bestätigen die Wirkung von Grüntee

In einer Metaanalyse wurden Studienergebnisse zusammengetragen, die sich mit der Wirkung von Grünem Tee auf den Blutdruck befasst haben. Man kam zu dem Ergebnis, dass der langfristige regelmäßige Genuss von Grüntee zur Blutdrucksenkung beitragen kann (https://www.jacc.org/doi/10.1016/j.jacc.2014.06.519?articleid=1914421). Weiterhin bestätigen Studien einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System, wobei auch verschiedene Mengen pro Tag über einen längeren Zeitraum hinweg berücksichtigt wurden (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26318390/). Demnach könnte Grüner Teezur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Störungen beitragen, aber auch zu einer Linderung bei bestehenden Problemen. Ebenso könnte das Schlaganfallrisiko reduziert und der Cholesterinspiegel reguliert werden. Hinweise gibt es darauf, dass Grüner Teeder Bildung von Nierensteinen entgegenwirkt (https://link.springer.com/article/10.1007/s00345-020-03466-8).

Für diese doch so unterschiedlich angesiedelten Effekte sind die Inhaltsstoffe mit ihren spezifischen Eigenschaften und in ihrer Kombination im Grüntee verantwortlich.

In der japanischen Ohsaki-Studie wurde der langfristige Konsum von Grünem Tee in Bezug auf die Mortalität bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen untersucht (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16968850/). Die über viele Jahre angelegte Studienreihe führte zu dem Ergebnis, dass mit dem Konsum von Grüntee die Sterblichkeitsrate bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich sinkt, allerdings abhängig von der täglich konsumierten Menge. Für Krebserkrankungen konnte dieser positive Einfluss nicht derart bestätigt werden.

Andere Untersuchungen befassten sich mit Grüntee und dem Schlaganfallrisiko (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6456242/). Bei Männern konnte festgestellt werden, dass Grüner Tee hier durchaus positive Effekte haben kann. Für Frauen konnte das Ergebnis so nicht bestätigt werden, man kam aber auch zu keinem gegenteiligen Schluss. Für die exakten Umstände und Voraussetzungen, dass Grünter Tee hier regulierend einwirken kann, werden weitere Studien empfohlen.

Das Wirkspektrum der einzelnen Inhaltsstoffe in grünem Tee

Mit der spezifischen Wirkung einzelner Inhaltsstoffe befasst sich eine Diplomarbeit unter Hinzuziehung zahlreicher Studien (https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/4630769/full.pdf). Eine ausführliche Abhandlung ist darin dem Zusammenhang zwischen Grünem Tee und dem Körpergewicht sowie der Auswirkung auf das Körperfett gewidmet, wobei auch auf die Funktion einzelner Inhaltsstoffe eingegangen wird.

Grüner Tee – Abnehmen

Von Grünem Tee heißt es, er könne beim Abnehmen helfen und dazu beitragen, den Körperfettanteil zu reduzieren. Tatsächlich weisen einige Inhaltsstoffe Eigenschaften auf, die dies unterstützen können. Dazu zählen in erster Linie Phenole in verschiedenen Variationen, Katechine und Koffein.

Grüner Tee enthält Koffein, das ein stimulierendes Mittel ist und bekannt dafür ist, den Stoffwechsel anzuregen. Das bedeutet, dass grüner Tee tatsächlich dazu beitragen kann, Gewicht zu verlieren, indem es den Körper stimuliert, mehr Kalorien zu verbrennen. Es wurde auch festgestellt, dass grüner Tee eine thermogene Wirkung hat, was bedeutet, dass er dazu beitragen kann, Körperfett zu verbrennen, indem er die Körpertemperatur erhöht.

Grüner Tee enthält auch Epigallocatechin-Gallat (EGCG), eine Art von Antioxidans, das, wie einige Studien gezeigt haben, dazu beitragen kann, den Fettabbau zu erhöhen und den Stoffwechsel zu steigern. In einer Studie des American Journal of Clinical Nutrition haben Forscher herausgefunden, dass bei Menschen, die grünen Tee trinken, der Stoffwechsel um bis zu 4% höher ist, als bei Menschen, die keinen grünen Tee trinken.

Darüber hinaus kann grüner Tee dazu beitragen, den Appetit zu reduzieren, was dazu beitragen kann, dass man weniger isst und somit Gewicht verliert. In einer Studie, die im European Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht wurde, haben Forscher herausgefunden, dass Menschen, die grünen Tee trinken, weniger Appetit und ein geringeres Verlangen nach süßen und fetthaltigen Lebensmitteln haben.

Koffein

Koffein, welches am konzentriertesten in den jungen Trieben sowie bei Beschattung am höchsten ist, steht in Wechselwirkung mit dem zentralen Nervensystem und kurbelt den Energiestoffwechsel an, außerdem wird die Harnproduktion angeregt. Die konkrete Wirkung des Koffeins ist von der täglichen Menge abhängig. Bei einer geringen Tagesdosis bis zu 32 Milligramm wirkt es sich produktiv auf die kognitive Leistungsfähigkeit aus. Ab 150 Milligramm Koffein am Tag beeinflussen den Fettstoffwechsel derart, dass sich dies auf das Körpergewicht auswirken kann. Ab 300 Milligramm wird der Stoffwechsel derart angekurbelt, dass verstärkt Wärme freigesetzt wird, was ebenfalls zur Fettverbrennung und Gewichtsabnahme beiträgt.

Phenole

Phenole als sekundäre Pflanzenstoffe sind für die Teepflanze wichtig, um Schädlinge fernzuhalten. Im menschlichen Organismus haben sie vor allem eine antioxidative Wirkung. Daneben zeichnen sie sich durch antivirale, entzündungshemmende, antidiabetische und antikarzigene Eigenschaften aus, was das breite Wirkspektrum von Grünem Tee erklärt. Die zu den Polyphenolen zählenden Flavonoide im Grünen Tee können je nach Konzentration ebenfalls anregend auf den Stoffwechsel und die Fettreduzierung einwirken. Den Flavonoiden verwandte Stoffe sind die Katechine – im Grüntee spielt hauptsächlich das Epigallocatechingallat (EGCG) eine Rolle.

EGCG

EGCG verfügt ebenfalls über antioxidative Eigenschaften und trägt dazu bei, die Aufnahme von Lipiden, also Nahrungsfetten zu hemmen. Zugleich wird ihm nachgesagt, dass es in Kombination mit anderen Phenolverbindungen den Fettstoffwechsel der Leber anregen und den Fettabbau fördern kann. Dadurch wird der Cholesterinspiegel reguliert, wovon das Herz-Kreislauf-System profitiert. Gleichermaßen wirkt sich der antioxidative Effekt vieler Inhaltsstoffe positiv auf den gesamten Zellstoffwechsel aus.

Der Beitrag zur Gewichtsreduzierung beziehungsweise die Beeinträchtigung von Fettablagerungen und das Hemmen einer Gewichtszunahme mag je nach Konstitution ein willkommener Effekt von Grüntee sein, kann aber auch als unerwünschte Nebenwirkung betrachtet werden, wenn das Gewicht zumindest gehalten, wenn nicht aufgebaut werden soll.

Fazit zum Abnehmen mit grünem Tee

Grüner Tee kann eine großartige Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung und einem regelmäßigen Training sein, um Gewicht zu verlieren. Er kann den Stoffwechsel anregen, den Fettabbau erhöhen und den Appetit reduzieren. Aber es gibt keine magische Lösung für Gewichtsverlust und man sollte sich bewusst machen, dass grüner Tee allein nicht ausreicht. Um erfolgreich Gewicht zu verlieren, sollte man eine gesunde Lebensweise verfolgen. Achte darauf, deinen Tee ohne Zucker und Sahne zu trinken und begrenze den Konsum auf höchstens 3-5 Tassen pro Tag, um unerwünschte Effekte wie Unruhe zu vermeiden. Insgesamt bietet grüner Tee viele gesundheitliche Vorteile, die ihn zu einem tollen Zusatz in deiner Ernährung machen.

Mögliche Risiken, Neben- und Wechselwirkungen

Nahrungsmittel, die förderliche gesundheitliche Effekte haben, können auch zu unerwünschten Begleiterscheinungen führen. Das ist bei Grünem Tee nicht anders. Der Koffeingehalt ist zwar geringer als bei Kaffee und es wirkt sanfter, dennoch können bei einer gesteigerten Empfindlichkeit Nebenwirkungen auftreten. Sind Sie sehr unruhig und nervös oder leiden Sie unter Schlafstörungen, könnte das Koffein diese Zustände verstärken. Allerdings ist das unter anderem abhängig von der Grüntee-Sorte: Der Gehalt in Kukicha Tee beispielsweise ist nur gering, während der L-Theanin-Gehalt recht hoch ist und die Aminosäure hemmt die Wirkung des Koffeins zusätzlich. In Gyokuro ist der Koffeingehalt dagegen wesentlich höher – hier ist eher mit Nebenwirkungen zu rechnen. Selbstverständlich spielt es auch eine Rolle, wie viel Grünen Tee sie trinken.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat bezüglich des Koffeins in Grünem Tee Untersuchungen angestellt. Insbesondere widmete man sich der Wirkung bei Herz-Kreislauf-Störungen, bei Alkoholkonsum, hinsichtlich des zentralen Nervensystems und eventuellen Problemen in der Schwangerschaft beziehungsweise Risiken für das Ungeborene. Der Genuss von koffeinhaltigem Grüntee in Kombination mit Alkohol soll laut EFSA bis zu einem Limit, das auch für die Fahrtüchtigkeit gilt, für gesunde Erwachsene unbedenklich sein, sofern 200 Milligramm Koffein nicht überschritten werden. Darüber hinaus kann die Selbstwahrnehmung und -einschätzung verstärkt beeinträchtigt werden.

Als Empfehlung rät die EFSA, 3 Milligramm Koffein je Kilogramm Körpergewicht als Einzeldosis nicht zu überschreiten, allerdings könnte es bereits bei 100 Milligramm zu Schlafstörungen kommen. 400 Milligramm am Tag sollten nicht überschritten werden. Bei Schwangeren bestehen ab etwa 200 Milligramm Koffein am Tag Risiken für die gesunde Entwicklung des Ungeborenen (https://www.efsa.europa.eu/de/topics/topic/caffeine). Eine Koffeeinabhängigkeit durch den Genuss von Grünem Tee ist weniger gegeben als beim regelmäßigen Konsum von Kaffee, sofern die tägliche Menge nicht übermäßig hoch ist und nicht zusätzlich Koffein aus anderen Quellen aufgenommen wird.

Katechine stehen im Verdacht, zu Funktionsstörungen der Leber zu führen oder bestehende noch zu fördern. Auch diesem Thema hat sich die EFSA gewidmet, hier galt das Hauptaugenmerk dem in der höchsten Konzentration in Grünem Tee enthaltenen EGCG. Zwar gibt die Behörde diesbezüglich vorläufig Entwarnung, da der Verdacht nicht bestätigt werden konnte, regt aber zu weiteren Forschungen an. Lediglich bei bestehenden Leberproblemen sollte sicherheitshalber auf Grünen Tee verzichtet oder Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat sich mit Nebenwirkungen durch Grüntee befasst, der übermäßig mit Aluminium belastet ist. Spuren von Aluminium, so das BfR, seien nicht ungewöhnlich, da es natürlicherweise im Boden vorkommt und sich in Pflanzen anreichern kann. 2008 hat die EFSA bereits einen Grenzwert genannt, ab dem Aluminium schädlich für den Organismus wird: Ab 1 Milligramm je Kilogramm Körpergewicht in der Woche birgt Risiken für die Knochenentwicklung, die Fortpflanzungsfähigkeit und das Nervensystem. Erhöhte Konzentrationen wurden bisher vor allem in Matcha nachgewiesen, können aber grundsätzlich in jedem Grüntee enthalten sein. Das ist ihm weder anzusehen noch herauszuschmecken. Achten Sie daher auf Qualität und kontrollierten Anbau, um toxische Nebenwirkungen durch Aluminium möglichst auszuschließen (https://www.bfr.bund.de/cm/343/hohe-aluminiumgehalte-in-einzelnen-matcha-teeproben.pdf).

Grüner Tee kann außerdem kontraproduktiv sein, wenn Sie an einer Essstörung oder Untergewicht leiden, da er die Gewichtsabnahme fördert und die Fettverbrennung ankurbelt. Daher sollten auch Schwangere das ansonsten gesunde Heißgetränk nur in Maßen genießen. Letztendlich können die enthaltenen Polyphenole Zahnverfärbungen begünstigen, was vor allem bei langfristigem regelmäßigem Genuss möglich ist. Bemerken Sie als gesunder Mensch Nebenwirkungen durch Grünen Tee, genügt es oft schon, die Menge zu reduzieren oder auf eine andere Sorte, zum Beispiel mit geringerem Koffeingehalt, zurückzugreifen.

Gibt es bei Grüntee Wechselwirkungen mit Medikamenten?

Vorsicht ist angesagt, wenn Sie Herz-Kreislauf-Medikamente einnehmen. Grüner Tee steht in Verdacht, mit diesen Wechselwirkungen einzugehen, die entweder einen hemmenden Effekt der Arzneiwirkstoffe haben, auf unerwünschte Weise mit diesen zu interagieren oder gar das Risiko einer Arzneimitteltoxizität zu bergen. Forschungen und Tierversuche befassten sich bisher speziell mit möglichen Wechselwirkungen die Arzneimittel Diltiazem, Nadolol, Nicardipin, Rosuvastatin, Simvastatin, Sildenafil, Tacrolimus, Veramil und Warfarin betreffend. Es wurden geringe bis stärkere Wechselwirkungen festgestellt, wofür bevorzugt die Grüntee-Katechine verantwortlich gemacht wurden. Bei Warfarin war Vitamin K an unerwünschten Effekten beteiligt, wie in der studienbasierten Diplomarbeit an der Universität Graz resümiert wird (https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/4630769/full.pdf).

Grüner Tee und Cannabis

Cannabis enthält nicht nur das psychoaktive THC, sondern weitere sogenannte Cannabinoide – das bekannteste ist das Cannabidiol (CBD). Diese docken an Rezeptoren des körpereigenen Endocannabinoidsystems an, wodurch verschiedene Prozesse im gesamten Organismus gesteuert werden. Vor allem findet eine Interaktion mit den CB1- und CB2-Rezeptoren statt. Über die CB1-Rezeptoren steht das Endocannabinoidsystem mit dem zentralen Nervensystem und dem Gehirn in Verbindung, Die CB2-Rezeptoren betreffen das Rückenmark und die Organe, darunter im weiteren Sinne auch die Stoffwechseltätigkeit, die weißen Blutkörperchen und die Immunfunktion.

Die CB1-Rezeptoren sind in ihrer Aktivität an der Funktion des Gedächtnisses, dem Schlaf, der Stimmung und der Appetitregulierung beteiligt, besonders aber auch am Schmerzempfinden, da die entsprechenden Signale über das Gehirn und die Nerven weitergeleitet werden. Binden also Cannabinoide an die CB1-Rezeptoren, kann die Weiterleitung der Botenstoffe, die Schmerz signalisieren, gehemmt werden, die Stimmung kann ausgeglichener werden und die Gehirnleistung verbessert werden. Mit der Bindung an CB2-Rezeptoren werden Abläufe im übrigen Organismus beeinflusst.

Grüner Tee enthält Verbindungen, die Phytocannabinoide genannt werden. Diese gehen Interaktionen mit den CB1-Rezeptoren ein. Bisher ist noch wenig erforscht, ob sie ebenso ausgeprägt regulativ eingreifen können wie es bei Interaktionen mit den Cannabinoiden der Hanfpflanze der Fall ist. Möglicherweise stehen sie bei gleichzeitigem Konsum von Grüntee und Cannabis oder CBD-Produkten miteinander in Konkurrenz. Die Wirkung der Hanfcannabinoide könnte daher ebenso wie die der Phytocannabinoide gehemmt werden, da viele CB1-Rezeptoren bereits besetzt sind. Es ist jedoch auch eine beidseitige verstärkte Wirkung möglich: Es ist nicht auszuschließen, dass die Phytocannabinoide im Grünen Tee zusammen mit weiteren Inhaltsstoffen anregend auf das Endocannabinoidsystem wirken und dieses mehr Rezeptoren bildet.

Auch andere Faktoren wie Bewegung an der frischen Luft können allerdings eine anregende Wirkung auf das Endocannabinoidsystem haben. Es ist daher unklar, inwieweit sich Cannabis und Grüner Tee individuell beim Menschen auswirken, da sich das Endocannabinoidsystem unter anderem der Lebensweise anpasst. Stress hat beispielsweise einen hemmenden Effekt. Sie dürfen also sowohl mit einer Hemmung von Tee und Cannabis untereinander rechnen als auch mit einer Verstärkung. Möglich wäre auch, dass Grüner Tee bei Ihnen eben jene Wirkung entfaltet, die Sie sich auch persönlich von Cannabis oder CBD-Produkten erhoffen und Sie auf diese daher verzichten können. Da es weitere Pflanzen gibt, die Phytocannabinoide enthalten, wird dies sicher noch genauer untersucht.

Wie wird Grüner Tee zubereitet?

Beim Grünen Tee gilt es, einen Kompromiss zu finden: Einige Inhaltsstoffe lösen sich schneller, andere langsamer, einige bereits bei niedrigeren Temperaturen, andere besser bei höheren. Die gelösten Stoffe in Kombination können eine andere Wirkung haben als einzeln, wie zum Beispiel L-Theanin die anregende bis aufputschende Wirkung von Koffein deutlich hemmt. Außerdem können Stoffe abhängig von der Ziehzeit instabil werden und sich verflüchtigen.

Werfen Sie einen Blick nach Japan, wo der Grüne Tee und dessen Zubereitung eine lange Tradition hat. Die Menschen dort sind mit den Grüntee-Sorten und ihren spezifischen Besonderheiten vertraut und bereiten sie abgestimmt auf die besonderen Eigenschaften und die jeweiligen Inhaltsstoffe zu. Zu beachten sind bei der Zubereitung:

  • Teesorte
  • Wasserhärte
  • Wassertemperatur
  • Ziehzeit
  • Dosierung

In Japan gilt weiches Wasser als ideal. Bei hartem Wasser müssen vermutlich die Temperatur und Ziehzeit geringfügig erhöht beziehungsweise verlängert werden, um dieselbe Teequalität hinsichtlich der gelösten Inhaltsstoffe zu erhalten, oder Sie erhöhen die Dosierung ein wenig. Eine höhere Temperatur und Ausdehnung der Ziehzeit ist auch bei weiteren Aufgüssen erforderlich – Sie können eine Dosis hochwertigen Grünen Tee mehrmals überbrühen.

Für den ersten Tee gelten je nach Art verschiedene Richtwerte hinsichtlich der Wassertemperatur:

  • Gyokuro: 50 – 60 Grad
  • Sencha: 70 Grad
  • Bancha: 60 bis 70 Grad
  • Kukicha: 70 Grad

Getrunken werden sollte der Tee nach der Zubereitung innerhalb von 10 Minuten, da sich darüber hinaus einige Inhaltsstoffe verflüchtigen können.

Die Dosierung ist stark abhängig von der Teesorte und der Qualität. Für einen hochwertigen Gyokuro Tee genügen 4 Gramm, für einen hochwertigen Sencha 3 Gramm je 100 Milliliter Wasser. Als Ziehzeit werden für Gyokuro beim ersten Aufguss maximal 60 Sekunden, bei Sencha maximal 90 Sekunden empfohlen. Haben Sie Tee von einem kompetenten Hersteller erworben, der sein Fach versteht, richten Sie sich am besten immer nach dessen Dosierungs- und Zubereitungsempfehlung: Er kenn die Qualität seines Produktes am besten, weiß um die Eigenschaften der verwendeten Pflanzenteile und die optimale Ziehzeit für das Produkt.

Tradition und Kultur in Japan

In Japan hat nicht nur Grüner Tee selbst Kultstatus, sondern auch dem Equipment für die Zubereitung wird eine hohe Bedeutung zugemessen:

  • Chazutsu: traditionelle Teedose aus Kirschbaumrinde oder Edelholz zur luftdichten Aufbewahrung
  • Tetsubin: unbeschichteter Kessel aus Gusseisen zum Aufkochen des Wassers
  • Yuzamashi: formschöne Schale aus Ton zum Abkühlen des Wassers auf die richtige Ziehtemperatur
  • Sami: Messlöffel aus edlem Holz in variablen Größen mit Fassungsvermögen von 2 bis 5 Gramm zur Portionierung des Grüntees
  • Kyusu: traditionelle Teekanne aus Ton, Volumen bis 400 Milliliter, mit integriertem Teesieb
  • Hohin: Alternative zu Kyusu ohne Griffe, ähnelt einem Schälchen, für besonders hochwertige Grüntee-Sorten, Volumen 100 Milliliter, Zubereitung erfolgt ohne Sieb
  • Tetsubin Kyusu: Teekanne aus Gusseisen, modernere Variante und Alternative zur traditionellen Kyusu, inklusive Sieb
  • Yunomi: schmale Teetasse aus Keramik oder Porzellan, 90 bis 160 Milliliter Volumen
  • Chataku: passende Untertasse aus hochwertigem Porzellan oder edlem Holz

Alternativ zur japanischen Tradition können Sie das Wasser auf dem Herd aufkochen, wobei ein Topd oder eine Kanne aus unbeschichtetem Gusseisen oder aus Edelstahl empfohlen wird. Nach dem Abkühlen können Sie den Tee in einem Edelstahlsieb und einer beliebigen Kanne, bevorzugt wird Keramik oder Porzellan, aufgießen.

Grüner Tee Wirkungen und Risikohinweise

Jeder Sorte Grünem Tee wird ein bestimmtes Wirkspektrum zugeschrieben. Inwieweit sich diese Eigenschaften entfalten, ist jedoch von vielen Faktoren abhängig. Einerseits beeinflussen das Anbaugebiet, der Boden, die Erntezeit und die Pflanzenteile die Qualität und die Inhaltsstoffe, andererseits die Lagerung und die Zubereitung. Hinzu kommt, dass Menschen, die zum Beispiel die regelmäßige höhere Zufuhr von Koffein mit Kaffee gewohnt sind, den üblicherweise mit Koffein im Tee einhergehenden Effekt weniger bemerken.

In der Regel wirkt Grüner Tee recht sanft – es gibt keinen “Kick” wie beim starken Kaffee als Wachmacher am Morgen. Dennoch macht sich eine allgemein wohltuende Wirkung üblicherweise recht bald bemerkbar. Einige Inhaltsstoffe wie L-Theanin und Katechine entfalten ihre spezifische Wirkung nur über einen längeren Zeitraum merklich, da Prozesse im Organismus erst stattfinden müssen. Erwarten Sie eine bestimmte Wirkung vom Tee und diese tritt nicht ein, kann es auch an der Sorte liegen. Ein inaktiveres Endocannabinoidsystem kann dazu führen, dass die Phytocannabinoide nur wenige Rezeptoren zum Andocken finden und daher nur eine sehr geringfügige Wirkung eintritt. Dasselbe geschieht möglicherweise in Kombination mit Cannabis. Eine klärende Wirkung kann in Kombination mit Alkohol ausbleiben. Eine ansonsten ungesunde Lebensweise kann Grüner Tee alleine nicht ausgleichen – auch dann kann die Wirkung anders als erwartet ausfallen oder ausbleiben. Oft liegt es jedoch tatsächlich am Produkt oder der Zubereitung.

Grundsätzlich sollten Sie Grünen Tee nicht zu den Mahlzeiten trinken, da die aufgenommenen Nährstoffe und die Inhaltsstoffe des Tees miteinander interagieren. Allerdings ist von einigen Nährstoffen wie Vitamin C bekannt, dass sie die Bioverfügbarkeit erhöhen – die gezielte Zufuhr kann daher die Aufnahme der Inhaltsstoffe erleichtern.

Personen mit geschädigter Leber sollten vorsichtshalber ärztlichen Rat einholen, bevor sie regelmäßig Grünen Tee konsumieren. Auch bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme kann ein Gespräch mit dem Arzt sinnvoll sein. Schwangere sollten den Tee in Maßen trinken. Für Kinder und Jugendliche ist ein hochwertiger Kukicha eine eventuelle Alternative zu Gyokuro oder Sencha, da er wesentlich weniger Koffein enthält: Es ist für Kinder zwar nicht verboten, aber während des Wachstums sicher auch nicht sonderlich gesund.

Worauf ist beim Kauf zu achten?

Grünen Tee bekommen Sie in jedem Discounter, in Apotheken und Drogerien, in Reformhäusern, Kräuterläden und beim Teehändler. Dabei gibt es beträchtliche Qualitätsunterschiede, wie Sie vor Ort sicher eher feststellen dürften als bei Online-Angeboten. Es gibt dennoch allgemeine Kriterien, worauf zu achten ist, um ein hochwertiges Produkt in der gewünschten Qualität zu erhalten und im Onlinehandel haben Sie eine wesentlich größere Auswahl.

Greifen Sie auf losen Tee zurück, da dieser sein Aroma besser entfaltet und die Inhaltsstoffe besser freigesetzt werden können als im Teebeutel. Auf der Verpackung sollte die Teesorte angegeben sein. Der Zeitpunkt der Ernte gibt Ihnen Aufschluss über die Qualität und die wesentlichen Eigenschaften. Das Anbaugebiet sollte ebenso genannt werden wie die Anbaubedingungen, das Ernteverfahren und die anschließende Verarbeitung. Hersteller, die sich als zuverlässig, kompetent und souverän am Markt behaupten möchten, nennen derartige Details, um ihre Kunden einerseits transparent zu informieren und sie andererseits von der Qualität des Produktes sowie der eigenen Vertrauenswürdigkeit zu überzeugen. Nicht fehlen sollten auch Dosierungs- und Zubereitungsempfehlungen.

Sehr aufschlussreich sind Zertifizierungen. Dadurch erfahren Sie, ob der Grüntee aus kontrolliertem biologischen Anbau stammt und frei von Schadstoffbelastungen ist, wie sie häufig durch belastete Böden in den Tee gelangen. Unabhängige Kontrollen und bestätigende Zertifizierungen geben Ihnen vor allem die Sicherheit, dass im Tee keine Pyrrolizidinalkaloide enthalten sind. Solche, so hat das BfR in einer Untersuchung festgestellt, sind in vereinzelten Teeprodukten zu hoch. Als genotoxische Kanzerogene stehen sie im Verdacht, bei längerfristiger Zufuhr gesundheitliche Risiken zu bergen, vor allem für die Leber (https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2013/18/gehalte_an_pyrrolizidinalkaloiden_in_kraeutertees_und_tees_sind_zu_hoch-187296.html). Es handelt sich dabei um sekundäre Pflanzenstoffe, die zum Schutz vor Fraßschäden gebildet werden. Ob solche enthalten sind und in welcher Konzentration wird von diversen Aspekten wie dem Klima, den Bodenverhältnissen und der Pflege beeinflusst. Bei hochwertigen Produkten in kontrollierter Bio-Qualität ist das Risiko einer wie auch immer gearteten Belastung am geringsten.

Grüner Tee in Beuteln zählt zu den günstigeren Produkten. Die günstigste Wahl ist allerdings nicht immer die beste. Hochwertige Tees werden sorgfältig geerntet, sortiert und von Pflanzenteilen, die nicht dazu gehören, befreit. Die Trocknung und Dampfung oder Röstung bedeuten weiteren Aufwand, ganz abgesehen vom Anbau und der Pflege der Pflanzen. Das hat seinen Preis, daher sind Sorten wie Gyokuro und Sencha, lose verpackt, erkennbar an ihrem charakteristischen Grün und dem ebenso charakteristischen Geruch, teurer als Beuteltee, in dem alles Mögliche an Pflanzenteilen enthalten sein kann.

Sind braune Pflanzenteile im Tee enthalten, zeugt das von minderwertiger Qualität. Helles Grün deutet auf die Ernte junger Blätter, dunkles Grün auf die älterer – sie gelten als weniger hochwertig. Ein frisches Aroma ist ein Hinweis auf gute Qualität. Erfüllt Grüner Tee hohe Qualitätsansprüche, können Sie für einen Sencha mit 20 bis 30 Euro je Kilogramm rechnen, es gibt aber auch wesentlich teurere Produkte. Gyokuro Tee ist teurer, da es die edelste Sorte ist. Kukicha dagegen ist eine günstigere Variante. Haben Sie sich für eine Sorte entschieden, vergleichen Sie sinnvollerweise zunächst die Qualitätskriterien, auch auf Bio-Qualität und Zertifizierungen hin, bevor Sie einen Preisvergleich vornehmen.

Grüner Tee – Lagerung und Haltbarkeit

Hochwertiger Grüner Tee ist ab der Ernte rund drei Jahre haltbar, sofern er richtig verwahrt und gelagert wird. Das bedeutet: luftdicht, dunkel, trocken und maximal bei Zimmertemperatur. Der Kühlschrank ist allerdings für Grünen Tee kein geeigneter Aufbewahrungsort. Eine Ausnahme in der Haltbarkeit bildet Gyokuro, da dieser Tee noch lange nachreift und durch die Reifung zunächst immer mehr an Qualität gewinnt. Traditionell besteht die Teedose in Japan dafür aus Kirschbaumrinde. Darin behält der Tee optimal sein Aroma, es heißt, die Inhaltsstoffe halten sich länger und auch die Haltbarkeit der Pflanzenteile soll sehr gut sein. Weniger empfohlen wird eine Metalldose, Holz ist besser geeignet. Daneben können Sie luftdichtschließende Aromabeutel oder eine hochwertige lebensmittelechte Kunststoffdose zur Aufbewahrung verwenden.

Nach dem Öffnen sollte ein guter Grünte noch für mindestens vier Monate sein Aroma und seinen typischen Geschmack behalten. Letztendlich hängt das davon ab, wie oft Sie die Verpackung öffnen: Jedes Mal gelangen Sauerstoff, Licht und Luftfeuchtigkeit an den Tee. Das begünstigt im Laufe der Zeit die Ansiedelung von Keimen, Schimmel und Pilzsporen. All das erkennen Sie jedoch entweder optisch oder am Geruch des Tees. In einem solchen Fall sollten Sie ihn ebenso wie bei einem Befall mit Schädlingen sofort entsorgen.

Im Laufe der Zeit verliert Gründer Tee kontinuierlich an Aroma und Geschmacksintensität, während die Inhaltsstoffe abbauen – das ist völlig normal. Der Tee ist trotzdem noch trinkbar, auch über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus, wenn Ihnen der Geschmack noch zusagt. Achten Sie dagegen stets auf unangenehme Gerüche, optische Veränderungen oder Verklumpungen – solche sind immer ein Anlass zur Entsorgung.

Alternativen zu Grüntee

Suchen Sie eine Alternative zu Grünem Tee, kommt es in erster Linie darauf an, welche Wirkung Sie erzielen möchten und welches Aroma Ihnen vorschwebt. Als koffeinhaltiger Ersatz bietet sich natürlich Kaffee an. Auch Schwarzer Tee, der ja aus derselben Pflanze gewonnen wird, ist eine geeignete Variante. Weißer Tee entstammt ebenfalls dieser Pflanze, allerdings besteht er aus den ungeöffneten Knospen, die anschließend schonend welken und trocknen dürfen. Weißer Tee ist besonders reich an Polyphenolen.

Ein amerikanisches Pendant zum Grünen Matcha Tee ist der auch in Deutschland sehr beliebte Mate Tee. Er enthält Koffein und Bitterstoffe, was den Stoffwechsel in Schwung bringt und helfen kann, den Appetit zu zügeln. Eine koffeinfreie Alternative ist Brennnesseltee als heimisches Produkt. Diesen können Sie käuflich erwerben oder aus gesammelten Blättern selbst trocknen. Brennnesseltee ist reich an Kalium und Kalzium und verfügt über entwässernde Eigenschaften, was zur inneren Reinigung und Entgiftung beiträgt. Viele weitere positive gesundheitliche Effekte werden ihm nachgesagt. Auch ein würzig-frischer Ingwertee kann eine koffeinfreie Alternative sein, die dennoch anregend wirkt. Die enthaltenen Gingerole kommen dem Immunsystem zugute, weiterhin hat Ingwer entzündungshemmende Eigenschaften und bringt den Stoffwechsel in Schwung.

Fazit: Wohltuendes Heißgetränk mit nur leichten Abzügen

Grüner Tee wärmt von innen und hat dank seines Koffeingehalts eine sanft anregende Wirkung, jedoch abhängig von der Teesorte – es gibt solche mit mehr und mit weniger Koffein. Es sind außerdem vor allem antioxidative Eigenschaften, die Grünen Tee beliebt machen. Daneben bestätigen Studien eine positive Wirkung auf den Stoffwechsel, die Immunfunktion, das Herz-Kreislauf-System, die Blutfettwerte, den Blutdruck und das allgemeine Wohlbefinden. Nach traditioneller Auffassung sorgt Grüner Tee für geistige Klarheit und wirkt ausgleichend auf die Psyche. Dass der regelmäßige Genuss die Gewichtsabnahme und den Fettabbau unterstützt, gilt als unumstritten, was aber auch ein Nachteil sein kann.

Nicht eindeutig geklärt ist, inwieweit die im Grüntee enthaltenen Katechine dazu beitragen können, die Leber zu schädigen. Es gibt außerdem Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamenten, die gegen das Heißgetränk sprechen könnten. Sagt Ihnen der Geschmack nicht zu oder reagieren Sie empfindlich auf Koffein, kann die Wahl einer anderen Grüntee-Sorte mit einem anderen Aroma oder sehr geringem Koffeingehalt die Lösung sein. Beachten Sie immer auch die Empfehlungen zur Zubereitung, denn diese hat einen maßgeblichen Einfluss auf die sich entfaltenden Inhaltsstoffe. Bei einer geringeren Temperatur und kürzerer Ziehzeit wird zum Beispiel weniger Koffein freigesetzt.

Ein mögliches Manko ist, dass Grüner Tee unter Umständen schadstoffbelastet ist. Dem beugen Sie vor, indem Sie auf ein hochwertiges Produkt in kontrollierter und zertifizierter Bio-Qualität zurückgreifen.

Dennis
Von Dennis
Hallo, mein Name ist Dennis Philippus. Auf Nahrung.de bin ich als Chefredakteur tätig. Mit den Themen Ernährung und Fitness setze ich mich nun schon seit fast zwei Jahren intensiv auseinander, da damals meine Abnehm-Reise startete.