Rund 400 Millionen Liter pflanzliche Milchalternativen wurden 2023 in Deutschland verkauft, und Hafermilch macht dabei den größten Anteil aus [1]. Doch was genau steckt in dem beliebten Getränk aus Hafer?
Der Begriff "Hafermilch" ist eigentlich rechtlich nicht korrekt - offiziell heißt das Produkt "Haferdrink", da die Bezeichnung "Milch" pflanzlichen Produkten vorbehalten ist. Im alltäglichen Sprachgebrauch hat sich jedoch der Begriff Hafermilch durchgesetzt. Das Getränk besteht hauptsächlich aus Wasser und Hafer, wobei der Haferanteil zwischen 8 und 16 Prozent liegt [2].
Herstellungsprozess und Inhaltsstoffe
Die Produktion von Hafermilch beginnt mit ganzen Haferkörnern oder Haferflocken. Diese werden zunächst in Wasser eingeweicht und anschließend vermahlen. Der entscheidende Schritt ist die enzymatische Behandlung: Durch Zugabe von Amylase-Enzymen wird die Haferstärke teilweise in Zucker aufgespalten. Dieser Prozess verleiht der Hafermilch ihre charakteristische leichte Süße, ohne dass Zucker zugesetzt werden muss [3]. Nach der Fermentation wird die Masse gefiltert, wodurch die festen Bestandteile entfernt werden. Das Ergebnis ist eine cremige, milchähnliche Flüssigkeit.
Je nach Hersteller werden verschiedene Zusätze beigemengt. Häufig findet man Pflanzenöle wie Raps- oder Sonnenblumenöl, die für eine cremigere Konsistenz sorgen. Der Ölgehalt liegt meist zwischen 1 und 2 Prozent. Viele Produkte enthalten außerdem Calcium in Form von Calciumcarbonat oder Calciumphosphat, um den Calciumgehalt an den von Kuhmilch anzugleichen. Auch Vitamin D2 und Vitamin B12 werden oft zugesetzt [4].
Nährstoffzusammensetzung im Detail
Der Energiegehalt von ungesüßter Hafermilch liegt bei etwa 40 bis 50 Kilokalorien pro 100 Milliliter, was ungefähr dem von fettarmer Kuhmilch entspricht. Der Kohlenhydratanteil beträgt 7 bis 8 Gramm pro 100 Milliliter, wovon 3 bis 5 Gramm natürlicher Zucker aus dem enzymatischen Abbau der Stärke stammen [5]. Der Proteingehalt ist mit durchschnittlich 1 Gramm pro 100 Milliliter deutlich niedriger als bei Kuhmilch, die etwa 3,4 Gramm enthält.
Ein wichtiger Aspekt ist der Ballaststoffgehalt. Während Kuhmilch keine Ballaststoffe enthält, liefert Hafermilch etwa 0,5 bis 1 Gramm pro 100 Milliliter. Besonders wertvoll sind die löslichen Ballaststoffe, hauptsächlich Beta-Glucane. Diese Substanzen können nachweislich den Cholesterinspiegel senken, wenn täglich mindestens 3 Gramm aufgenommen werden [6].
Vergleich der Milchalternativen
Um die verschiedenen Milchsorten objektiv zu bewerten, hilft ein direkter Vergleich der wichtigsten Nährwerte. Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Werte pro 100 Milliliter für verschiedene Milchtypen. Diese Werte können je nach Hersteller und Produktvariante leicht schwanken, geben aber einen guten Überblick über die grundlegenden Unterschiede.
| Milchsorte | Kalorien (kcal) | Protein (g) | Fett (g) | Kohlenhydrate (g) | davon Zucker (g) | Ballaststoffe (g) | Calcium (mg) |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Kuhmilch (3,5% Fett) | 64 | 3,4 | 3,5 | 4,7 | 4,7 | 0 | 120 |
| Kuhmilch (1,5% Fett) | 46 | 3,4 | 1,5 | 4,9 | 4,9 | 0 | 120 |
| Hafermilch | 45 | 1,0 | 1,5 | 7,5 | 4,0 | 0,8 | 120* |
| Sojamilch | 40 | 3,3 | 1,8 | 2,5 | 2,0 | 0,5 | 120* |
| Mandelmilch | 24 | 0,5 | 1,1 | 3,0 | 2,5 | 0,2 | 120* |
| Reismilch | 47 | 0,2 | 1,0 | 9,5 | 5,5 | 0,1 | 120* |
*Bei angereicherten Produkten. Nicht angereicherte Pflanzendrinks enthalten meist nur 10-20 mg Calcium pro 100 ml.
Proteinqualität und Aminosäuren
Der niedrige Proteingehalt von Hafermilch ist aus ernährungsphysiologischer Sicht ein wichtiger Punkt. Mit nur einem Gramm Protein pro 100 Milliliter liefert sie deutlich weniger als Kuhmilch oder Sojamilch. Zudem ist die biologische Wertigkeit des Haferproteins mit einem Wert von etwa 60 niedriger als die von Milchprotein, das bei 85 liegt [7]. Das bedeutet, der Körper kann das Protein aus Hafer weniger effizient für den Aufbau körpereigener Proteine nutzen.
Die Aminosäurezusammensetzung von Haferprotein zeigt einen Mangel an Lysin, einer essenziellen Aminosäure. Während Kuhmilch 260 Milligramm Lysin pro 100 Milliliter enthält, sind es bei Hafermilch nur etwa 40 Milligramm [8]. Für Menschen, die sich rein pflanzlich ernähren und Hafermilch als Hauptmilchersatz verwenden, kann dies relevant sein. Sie sollten auf andere lysinreiche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte achten.
Gesundheitliche Aspekte und wissenschaftliche Evidenz
Die gesundheitlichen Auswirkungen von Hafermilch wurden in verschiedenen Studien untersucht. Ein zentraler Vorteil sind die bereits erwähnten Beta-Glucane. Eine Metaanalyse von 28 randomisierten kontrollierten Studien zeigte, dass der tägliche Verzehr von 3 Gramm Hafer-Beta-Glucanen das LDL-Cholesterin um durchschnittlich 0,25 mmol/L senken kann [9]. Um diese Menge zu erreichen, müsste man allerdings etwa 600 Milliliter Hafermilch täglich trinken, da der Beta-Glucan-Gehalt bei etwa 0,5 Gramm pro 100 Milliliter liegt.
Ein weiterer diskutierter Aspekt ist der glykämische Index. Hafermilch hat mit einem Wert von etwa 60 einen höheren glykämischen Index als Kuhmilch (27) oder Sojamilch (34) [10]. Das bedeutet, der Blutzuckerspiegel steigt nach dem Konsum von Hafermilch schneller an. Für Menschen mit Diabetes oder Insulinresistenz kann dies relevant sein. Allerdings zeigten Studien, dass der Blutzuckeranstieg durch den Ballaststoffgehalt etwas abgemildert wird.
Verdaulichkeit und Verträglichkeit
Hafermilch ist von Natur aus laktosefrei und damit für Menschen mit Laktoseintoleranz gut geeignet. In Deutschland betrifft die Laktoseintoleranz etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung [11]. Auch Menschen mit Kuhmilchallergie, die etwa 2 bis 3 Prozent der Kleinkinder betrifft, können Hafermilch meist problemlos konsumieren.
Allerdings ist Hafermilch nicht automatisch glutenfrei. Hafer enthält zwar kein Gluten im eigentlichen Sinn, aber das ähnliche Protein Avenin. Die meisten Menschen mit Zöliakie vertragen reinen Hafer gut, doch etwa 5 Prozent reagieren auch auf Avenin [12]. Zudem kann konventioneller Hafer durch Kontamination bei Anbau, Transport oder Verarbeitung Spuren von Weizen, Gerste oder Roggen enthalten. Wer auf Gluten verzichten muss, sollte daher zu zertifiziert glutenfreier Hafermilch greifen.
Umweltaspekte im Vergleich
Die Ökobilanz verschiedener Milchsorten unterscheidet sich erheblich. Studien zeigen konsistent, dass pflanzliche Alternativen deutlich ressourcenschonender sind als Kuhmilch. Eine umfassende Analyse der Universität Oxford untersuchte den ökologischen Fußabdruck verschiedener Milchtypen und kam zu eindeutigen Ergebnissen [13].
Die Produktion von einem Liter Kuhmilch verursacht etwa 3,2 Kilogramm CO2-Äquivalente, während es bei Hafermilch nur 0,9 Kilogramm sind. Der Wasserverbrauch liegt bei Kuhmilch bei durchschnittlich 628 Litern pro Liter Endprodukt, bei Hafermilch sind es 48 Liter. Auch der Landverbrauch unterscheidet sich drastisch: Für einen Liter Kuhmilch werden 9 Quadratmeter Land benötigt, für Hafermilch nur 0,8 Quadratmeter [14].
Regionale Unterschiede und Transportwege
Ein Vorteil von Hafermilch in Europa ist die regionale Verfügbarkeit des Rohstoffs. Hafer wird in Deutschland, Skandinavien und anderen europäischen Ländern angebaut. Die Transportwege sind damit meist kurz. Im Gegensatz dazu stammen Mandeln hauptsächlich aus Kalifornien, wo ihr Anbau zudem erhebliche Mengen Wasser in einer von Dürre betroffenen Region verbraucht. Soja für Sojamilch kommt oft aus Südamerika, auch wenn europäischer Anbau zunimmt [15].
Zusatzstoffe und Verarbeitungsgrad
Die Zutatenliste von Hafermilch variiert stark zwischen den Herstellern. Während manche Produkte nur aus Wasser, Hafer und Salz bestehen, enthalten andere eine Vielzahl von Zusätzen. Kritisch diskutiert werden vor allem Phosphate, die als Säureregulatoren oder Stabilisatoren eingesetzt werden. Dipotassiumphosphat (E340) ist ein häufig verwendetes Phosphat in Hafermilch.
Hohe Phosphataufnahme wird mit negativen Auswirkungen auf die Nierengesundheit in Verbindung gebracht. Eine Studie mit über 9.000 Teilnehmern zeigte, dass eine hohe Phosphatzufuhr aus verarbeiteten Lebensmitteln mit einem erhöhten Risiko für chronische Nierenerkrankungen assoziiert ist [16]. Die in Hafermilch enthaltenen Mengen sind zwar gering, bei regelmäßigem Konsum mehrerer phosphathaltiger Lebensmittel kann sich die Aufnahme jedoch summieren.
- Häufige Zusatzstoffe in Hafermilch: Calciumcarbonat (E170), Dipotassiumphosphat (E340), Gellan (E418), Vitamin D2, Vitamin B12
- Natürliche Inhaltsstoffe: Hafer, Wasser, Meersalz, pflanzliche Öle (Raps, Sonnenblume)
- Enzyme für die Herstellung: Amylase für die Stärkeaufspaltung (erscheint nicht in der Zutatenliste)
Anreicherung mit Mikronährstoffen
Viele Hersteller reichern ihre Hafermilch mit Vitaminen und Mineralstoffen an, um sie ernährungsphysiologisch der Kuhmilch anzunähern. Standard ist die Zugabe von Calcium auf 120 Milligramm pro 100 Milliliter. Die Bioverfügbarkeit von zugesetztem Calciumcarbonat liegt bei etwa 30 bis 40 Prozent, ähnlich wie bei Calcium aus Kuhmilch [17].
Vitamin B12 wird häufig in Form von Cyanocobalamin zugesetzt. Der Gehalt liegt meist bei 0,38 Mikrogramm pro 100 Milliliter, was 15 Prozent der empfohlenen Tagesdosis entspricht. Da Vitamin B12 ausschließlich in tierischen Produkten vorkommt, ist die Anreicherung besonders für Veganer sinnvoll. Die Aufnahme von Vitamin B12 aus angereicherten Lebensmitteln ist gut untersucht und effektiv [18].
Verwendung in der Küche
Die praktische Verwendung von Hafermilch unterscheidet sich in einigen Punkten von Kuhmilch. Beim Erhitzen verhält sich Hafermilch anders als Kuhmilch. Durch den Stärkegehalt dickt sie beim Kochen leicht ein, was bei der Zubereitung von Soßen oder Pudding berücksichtigt werden muss. Die Süße durch die aufgespaltene Stärke kann Rezepte beeinflussen - oft kann die Zuckermenge reduziert werden.
Für Kaffeegetränke hat sich Hafermilch als besonders geeignet erwiesen. Spezielle "Barista-Versionen" enthalten mehr Fett (meist 3 Prozent) und zusätzliche Stabilisatoren, die das Aufschäumen erleichtern. Der pH-Wert von Hafermilch liegt bei etwa 6,5 und damit nahe am neutralen Bereich, wodurch sie in Kaffee seltener ausflockt als andere Pflanzendrinks [19].
Haltbarkeit und Lagerung
Ungeöffnete Hafermilch ist durch Ultrahocherhitzung mehrere Monate haltbar. Nach dem Öffnen sollte sie im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von 4 bis 5 Tagen verbraucht werden. Im Vergleich zu frischer Kuhmilch, die etwa 7 Tage haltbar ist, verdirbt geöffnete Hafermilch etwas schneller. Dies liegt am höheren Kohlenhydratgehalt, der einen guten Nährboden für Mikroorganismen bietet [20].
Selbstgemachte Hafermilch hält sich nur 2 bis 3 Tage im Kühlschrank. Sie enthält keine Konservierungsstoffe und wurde nicht ultrahocherhitzt. Der Vorteil der Eigenherstellung liegt in der Kontrolle über die Zutaten und dem geringeren Verpackungsmüll. Allerdings ist der Nährstoffgehalt niedriger, da keine Anreicherung mit Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt.
Kosten und Verfügbarkeit
Der Preis von Hafermilch liegt deutlich über dem von Kuhmilch. Während ein Liter Kuhmilch im Supermarkt zwischen 0,80 und 1,20 Euro kostet, liegt Hafermilch bei 1,50 bis 2,50 Euro. Premium-Marken und Bio-Produkte können sogar 3 Euro pro Liter kosten. Die höheren Preise erklären sich durch kleinere Produktionsmengen, aufwendigere Verarbeitung und höhere Margen im wachsenden Segment der Milchalternativen.
Die Verfügbarkeit hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Praktisch jeder Supermarkt führt mittlerweile mehrere Hafermilch-Marken. Auch Discounter haben Eigenmarken im Sortiment, die preislich bei etwa 0,99 bis 1,29 Euro pro Liter liegen. Die Qualitätsunterschiede zwischen teuren und günstigen Produkten sind oft gering, wie Verbrauchertests zeigen.
Spezielle Ernährungssituationen
Für bestimmte Personengruppen ergeben sich bei der Verwendung von Hafermilch besondere Überlegungen. Die wissenschaftliche Datenlage zeigt, dass eine differenzierte Betrachtung notwendig ist.
Säuglinge und Kleinkinder
Hafermilch ist als alleiniger Milchersatz für Säuglinge und Kleinkinder unter zwei Jahren nicht geeignet. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin warnt ausdrücklich davor, Kuhmilch in diesem Alter vollständig durch Pflanzendrinks zu ersetzen [21]. Der niedrige Protein- und Fettgehalt sowie das Fehlen wichtiger Nährstoffe wie Vitamin B12, Jod und Eisen in nicht-angereicherten Produkten können zu Mangelerscheinungen führen.
Fallberichte dokumentieren Gedeihstörungen bei Kleinkindern, die ausschließlich mit Pflanzendrinks ernährt wurden. Eine Studie aus Belgien beschreibt mehrere Fälle von Protein-Energie-Malnutrition bei Kindern, deren Eltern Kuhmilch komplett durch Reismilch oder andere Pflanzendrinks ersetzt hatten [22]. Ab dem zweiten Lebensjahr kann Hafermilch als Teil einer ausgewogenen Ernährung verwendet werden, sollte aber nicht die einzige "Milchquelle" sein.
Sportler und aktive Menschen
Für Sportler ist der niedrige Proteingehalt von Hafermilch ein Nachteil. Nach dem Training ist die Proteinzufuhr wichtig für die Muskelregeneration. Ein Glas Kuhmilch (250 ml) liefert 8,5 Gramm hochwertiges Protein, während die gleiche Menge Hafermilch nur 2,5 Gramm enthält. Studien zeigen, dass Milchprotein die Muskelproteinsynthese effektiver stimuliert als pflanzliche Proteine [23].
Die Kohlenhydrate in Hafermilch können allerdings für Ausdauersportler vorteilhaft sein. Der moderate glykämische Index sorgt für eine gleichmäßige Energiebereitstellung. Eine Studie mit Radfahrern zeigte, dass ein Hafergetränk ähnlich effektiv zur Regeneration der Glykogenspeicher beitrug wie ein kommerzielles Sportgetränk [24].
Wissenschaftliche Kontroversen und offene Fragen
Trotz zahlreicher Studien bleiben einige Aspekte von Hafermilch wissenschaftlich umstritten. Ein Diskussionspunkt ist die Bioverfügbarkeit der zugesetzten Nährstoffe. Während Calcium aus Kuhmilch zusammen mit Milchproteinen und Laktose aufgenommen wird, fehlen diese synergistischen Faktoren in Hafermilch. Einige Studien deuten darauf hin, dass die Calciumaufnahme aus angereicherten Pflanzendrinks geringer sein könnte, andere finden keinen Unterschied [25].
Die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen eines vollständigen Umstiegs von Kuhmilch auf Hafermilch sind noch nicht abschließend erforscht. Die meisten Studien haben Beobachtungszeiträume von wenigen Wochen bis Monaten. Langzeitstudien über Jahre oder Jahrzehnte fehlen. Besonders die Auswirkungen auf die Knochengesundheit im Alter sind unklar.
Phytinsäure und Mineralstoffaufnahme
Hafer enthält Phytinsäure, einen sekundären Pflanzenstoff, der die Aufnahme von Mineralstoffen wie Eisen, Zink und Calcium hemmen kann. Der Phytinsäuregehalt in Hafermilch liegt bei etwa 50 bis 100 Milligramm pro 100 Milliliter [26]. Durch den Herstellungsprozess wird ein Teil der Phytinsäure abgebaut, dennoch bleiben relevante Mengen erhalten.
Die praktische Bedeutung ist umstritten. Während einige Experten vor einer verschlechterten Mineralstoffversorgung warnen, zeigen Populationsstudien keinen Zusammenhang zwischen moderatem Hafermilchkonsum und Mineralstoffmangel. Menschen mit bereits grenzwertiger Eisenversorgung sollten jedoch beachten, dass Hafermilch zu den Mahlzeiten die Eisenaufnahme reduzieren kann.
Industrielle Produktionsaspekte
Die großtechnische Herstellung von Hafermilch hat sich in den letzten Jahren stark professionalisiert. Moderne Anlagen können bis zu 20.000 Liter pro Stunde produzieren. Der Prozess beginnt mit der Qualitätskontrolle des Hafers. Nur Körner mit niedrigem Fettgehalt und optimaler Stärkezusammensetzung werden verwendet, um Ranzigkeit und Qualitätsschwankungen zu vermeiden.
Die enzymatische Behandlung ist der kritischste Schritt. Die Temperatur muss exakt zwischen 55 und 65 Grad Celsius gehalten werden, damit die Amylase-Enzyme optimal arbeiten. Zu hohe Temperaturen zerstören die Enzyme, zu niedrige verlangsamen den Prozess. Die Fermentationsdauer beträgt je nach gewünschter Süße zwischen 30 und 120 Minuten [27].
Qualitätssicherung und Standards
Für Hafermilch gibt es keine spezifischen gesetzlichen Standards wie für Kuhmilch. Die Hersteller orientieren sich an allgemeinen Lebensmittelvorschriften und freiwilligen Industriestandards. Der Proteingehalt muss nicht, wie bei Kuhmilch, einen Mindestwert erreichen. Auch der Fettgehalt ist nicht reguliert.
Mikrobiologische Grenzwerte müssen eingehalten werden. Die Gesamtkeimzahl darf 100.000 koloniebildende Einheiten pro Milliliter nicht überschreiten. Pathogene Keime wie Salmonellen oder Listerien dürfen nicht nachweisbar sein. Die Ultrahocherhitzung bei 135 bis 150 Grad Celsius für wenige Sekunden tötet alle vegetativen Mikroorganismen ab [28].
Marktentwicklung und Trends
Der Markt für Hafermilch wächst jährlich um 15 bis 20 Prozent. In Deutschland stieg der Absatz von 40 Millionen Litern im Jahr 2015 auf über 200 Millionen Liter im Jahr 2023 [29]. Besonders die Altersgruppe der 25- bis 40-Jährigen greift häufig zu pflanzlichen Alternativen. Interessanterweise ersetzen die meisten Konsumenten Kuhmilch nicht vollständig, sondern verwenden beide Produkte parallel.
Neue Produktvarianten kommen ständig auf den Markt. Neben den klassischen Sorten gibt es mittlerweile Hafermilch mit Vanille-, Schokoladen- oder Erdbeergeschmack. Auch funktionale Varianten mit zugesetzten Probiotika, Omega-3-Fettsäuren oder extra Protein werden angeboten. Der Trend geht zu Premium-Produkten mit Bio-Zertifizierung und regionalen Rohstoffen.
| Nährstoff | Hafermilch (pro 250ml) | Kuhmilch 3,5% (pro 250ml) | % des Tagesbedarfs (Hafermilch) | % des Tagesbedarfs (Kuhmilch) |
|---|---|---|---|---|
| Energie | 113 kcal | 160 kcal | 5,6% | 8% |
| Protein | 2,5 g | 8,5 g | 5% | 17% |
| Fett | 3,8 g | 8,8 g | 5,4% | 12,6% |
| Kohlenhydrate | 18,8 g | 11,8 g | 7,2% | 4,5% |
| Ballaststoffe | 2 g | 0 g | 6,7% | 0% |
| Calcium* | 300 mg | 300 mg | 37,5% | 37,5% |
| Vitamin B12* | 0,95 μg | 0,9 μg | 38% | 36% |
*Bei angereicherten Produkten. Tagesbedarf basiert auf Referenzwerten für Erwachsene.
Geschmack und sensorische Eigenschaften
Der Geschmack von Hafermilch unterscheidet sich deutlich von Kuhmilch. Die natürliche Süße durch die enzymatisch aufgespaltene Stärke verleiht ihr eine charakteristische Note. Viele Menschen empfinden den Geschmack als angenehm getreidig und leicht nussig. In sensorischen Tests bewerten etwa 60 Prozent der Teilnehmer den Geschmack von Hafermilch als angenehm, 25 Prozent als neutral und 15 Prozent als unangenehm [30].
Die Textur ist cremiger als bei den meisten anderen Pflanzendrinks, aber weniger vollmundig als Vollmilch. Die Viskosität liegt bei etwa 2,5 bis 3,5 mPa·s, während Kuhmilch bei 2,0 mPa·s liegt. Die höhere Viskosität entsteht durch die gelösten Hafer-Polysaccharide und zugesetzte Öle. Manche Menschen empfinden die Konsistenz als leicht schleimig, was am Gehalt löslicher Ballaststoffe liegt.
Einfluss der Verarbeitung auf den Geschmack
Die Röstung des Hafers vor der Verarbeitung beeinflusst das Aroma erheblich. Leicht gerösteter Hafer ergibt eine mildere Hafermilch, während stark gerösteter Hafer intensive Karamell- und Nussnoten entwickelt. Einige Hersteller verzichten komplett auf die Röstung und erhalten so einen neutraleren Geschmack.
Die Enzymbehandlung bestimmt die Süße. Je länger die Amylase einwirkt, desto mehr Stärke wird zu Zucker abgebaut. Produkte mit kurzer Fermentationszeit schmecken weniger süß und haben einen höheren Gehalt an komplexen Kohlenhydraten. Die Süße entspricht bei Standard-Hafermilch etwa 4 Gramm zugesetztem Zucker pro 100 Milliliter.
Allergene und Unverträglichkeiten
Obwohl Hafermilch für viele Allergiker eine gute Alternative darstellt, gibt es einige Aspekte zu beachten. Eine Haferallergie ist selten, betrifft aber etwa 0,1 Prozent der Bevölkerung. Die Symptome reichen von Hautausschlägen über Magen-Darm-Beschwerden bis zu Atemproblemen. Das Hauptallergen im Hafer ist das Speicherprotein Avenin.
Kreuzallergien können bei Menschen mit Gräserpollenallergie auftreten. Etwa 10 bis 15 Prozent der Gräserpollenallergiker reagieren auch auf Hafer. Die Symptome sind meist mild und beschränken sich auf ein Kribbeln im Mund-Rachenraum. Erhitzen reduziert die Allergenität, weshalb ultrahocherhitzte Hafermilch oft besser vertragen wird als rohe Haferflocken.
- Mögliche Reaktionen bei empfindlichen Personen: Blähungen durch Ballaststoffe, Durchfall bei übermäßigem Konsum (mehr als 1 Liter täglich), Völlegefühl durch die höhere Viskosität
- Risikogruppen für Unverträglichkeiten: Menschen mit Reizdarmsyndrom, Personen mit Fruktosemalabsorption (bei gesüßten Varianten), Zöliakie-Patienten (bei nicht-glutenfreien Produkten)
- Vorsichtsmaßnahmen: Langsame Steigerung der Konsummenge, Beachtung der Gesamtballaststoffzufuhr, Wahl glutenfreier Produkte bei Bedarf
Nachhaltigkeit im Detail
Die Ökobilanz von Hafermilch wurde in mehreren Lebenszyklusanalysen untersucht. Der Carbon Trust berechnete für einen schwedischen Hersteller einen CO2-Fußabdruck von 0,29 kg CO2-Äquivalenten pro Liter, wenn der Hafer aus regionalem Anbau stammt [31]. Bei Importen aus Übersee steigt der Wert auf etwa 0,5 kg. Zum Vergleich: Bio-Kuhmilch verursacht etwa 1,4 kg CO2-Äquivalente pro Liter, konventionelle Kuhmilch sogar 3,2 kg.
Der Wasserverbrauch setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Für den Anbau von Hafer werden etwa 15 Liter Wasser pro Liter Hafermilch benötigt, da Hafer hauptsächlich in gemäßigten Klimazonen mit ausreichend Niederschlag wächst. Die Verarbeitung verbraucht weitere 30 Liter, hauptsächlich für Reinigungsprozesse. Der Gesamtwasserverbrauch von 48 Litern ist damit deutlich geringer als bei Mandelmilch (371 Liter) oder Kuhmilch (628 Liter) [32].
Verpackung und Recycling
Die meisten Hafermilchprodukte werden in Tetrapak-Kartons verkauft. Diese bestehen aus etwa 75 Prozent Karton, 20 Prozent Polyethylen und 5 Prozent Aluminium. Die Recyclingquote liegt in Deutschland bei etwa 70 Prozent. Der Kartonanteil wird zu neuem Papier verarbeitet, während Kunststoff und Aluminium energetisch verwertet oder zu Sekundärrohstoffen aufbereitet werden.
Einige Hersteller bieten Hafermilch in Glasflaschen an. Diese haben bei Mehrwegnutzung die beste Ökobilanz, sind aber schwerer und erhöhen die Transportemissionen. Erste Versuche mit Nachfüllstationen in Supermärkten zeigen positive Resonanz. Kunden können eigene Behälter mitbringen und frische Hafermilch zapfen.
Selbstherstellung von Hafermilch
Die Herstellung von Hafermilch zu Hause ist mit wenigen Zutaten möglich. Man benötigt 100 Gramm Haferflocken, einen Liter Wasser, optional eine Prise Salz und etwas Öl. Die Haferflocken werden 30 Minuten in kaltem Wasser eingeweicht, dann mit frischem Wasser im Mixer püriert. Die Masse wird durch ein feines Sieb oder Nussmilchbeutel gefiltert.
Der Vorteil der Eigenproduktion liegt in der Kontrolle über die Zutaten und dem Verzicht auf Zusatzstoffe. Allerdings fehlen die Nährstoffanreicherungen der kommerziellen Produkte. Der Calciumgehalt selbstgemachter Hafermilch liegt bei nur 15 Milligramm pro 100 Milliliter. Auch die Konsistenz ist wässriger, da die enzymatische Behandlung und Homogenisierung fehlen.
Die Kosten für selbstgemachte Hafermilch liegen bei etwa 0,20 Euro pro Liter, wenn man günstige Haferflocken verwendet. Bio-Haferflocken erhöhen den Preis auf etwa 0,40 Euro. Der Zeitaufwand beträgt inklusive Einweichzeit etwa 45 Minuten, die aktive Arbeitszeit liegt bei 10 Minuten.
Regulatorische Aspekte und Kennzeichnung
Die Bezeichnung pflanzlicher Milchalternativen ist in der EU streng reguliert. Seit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs 2017 dürfen pflanzliche Produkte nicht als "Milch" bezeichnet werden [33]. Ausnahmen gibt es nur für traditionelle Bezeichnungen wie Kokosmilch oder Liebfrauenmilch. Hersteller umgehen dies mit Begriffen wie "Drink", "Getränk" oder fantasievollen Eigennamen.
Die Health Claims Verordnung regelt gesundheitsbezogene Aussagen. Für Hafer-Beta-Glucane ist die Aussage "trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels bei" zugelassen, wenn das Produkt mindestens 1 Gramm Beta-Glucane pro Portion enthält. Viele Hafermilchprodukte erreichen diese Menge nicht und dürfen die Aussage daher nicht verwenden.
Zukunftsperspektiven und Innovation
Die Forschung arbeitet an verbesserten Hafermilchprodukten. Ein Ansatz ist die Fermentation mit probiotischen Kulturen. Lactobacillus-Stämme können den Geschmack verbessern, die Haltbarkeit verlängern und gesundheitliche Vorteile bieten. Erste Produkte mit lebenden Kulturen sind bereits auf dem Markt, erreichen aber noch nicht die Keimzahlen von Joghurt.
Neue Verarbeitungstechnologien wie die Hochdruckbehandlung könnten die Nährstoffverfügbarkeit verbessern. Durch Druck von 400 bis 600 Megapascal werden Zellstrukturen aufgebrochen und Nährstoffe besser zugänglich gemacht. Gleichzeitig werden unerwünschte Enzyme inaktiviert, ohne dass Hitze nötig ist. Dies erhält hitzeempfindliche Vitamine besser.
Die Präzisionsfermentation eröffnet neue Möglichkeiten. Dabei produzieren gentechnisch veränderte Hefen oder Bakterien Milchproteine, die der Hafermilch zugesetzt werden können. Das Ergebnis wäre eine Hafermilch mit dem Proteingehalt und der biologischen Wertigkeit von Kuhmilch. Erste Prototypen existieren, die Marktzulassung steht in Europa aber noch aus.
Fazit
Hafermilch hat sich als bedeutende Alternative zu Kuhmilch etabliert. Die Vorteile liegen in der besseren Umweltbilanz, der Eignung für Menschen mit Laktoseintoleranz und dem Gehalt an löslichen Ballaststoffen. Der charakteristische Geschmack und die cremige Konsistenz machen sie zu einer beliebten Wahl für Kaffeegetränke und Müsli.
Die Nachteile dürfen jedoch nicht ignoriert werden. Der niedrige Proteingehalt von nur einem Gramm pro 100 Milliliter macht Hafermilch zu einem unzureichenden Proteinlieferanten. Die biologische Wertigkeit des Proteins ist zudem geringer als bei Kuhmilch oder Sojamilch. Der höhere glykämische Index kann für Menschen mit Diabetes problematisch sein. Ohne Anreicherung fehlen wichtige Nährstoffe wie Vitamin B12 und Calcium.
Für die meisten Erwachsenen kann Hafermilch Teil einer ausgewogenen Ernährung sein, sollte aber nicht als vollwertiger Ersatz für Kuhmilch betrachtet werden. Die Nährstofflücken müssen durch andere Lebensmittel ausgeglichen werden. Besondere Vorsicht ist bei der Ernährung von Kleinkindern geboten, für die Hafermilch als alleiniger Milchersatz ungeeignet ist.
Die Entscheidung zwischen Hafermilch und anderen Milchsorten hängt von individuellen Faktoren ab: Gesundheitszustand, ethische Überzeugungen, Geschmackspräferenzen und Umweltbewusstsein spielen eine Rolle. Eine pauschale Empfehlung ist nicht möglich. Vielmehr zeigt die wissenschaftliche Evidenz, dass beide Produkte ihre Berechtigung haben und sich in vielen Fällen sinnvoll ergänzen können.
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