Schwefel gehört zu den wichtigsten Mineralstoffen im menschlichen Körper. Mit etwa 140 Gramm bei einem Erwachsenen ist er nach Kalzium und Phosphor der dritthäufigste Mineralstoff im Organismus [1]. Trotzdem kennen die wenigsten Menschen seine Bedeutung für die Gesundheit. Der Körper braucht Schwefel für den Aufbau von Proteinen, Enzymen und wichtigen Stoffwechselprozessen. Besonders interessant: Schwefel kommt nicht als reines Element vor, sondern immer in Verbindung mit anderen Stoffen – hauptsächlich in schwefelhaltigen Aminosäuren wie Methionin und Cystein.
Die Forschung zu Schwefel hat in den letzten Jahren neue Erkenntnisse gebracht. Lange Zeit galt der Mineralstoff als automatisch ausreichend vorhanden, wenn genug Eiweiß gegessen wird. Heute weiß man, dass die Schwefelversorgung komplexer ist. Der Körper kann Schwefel nicht selbst herstellen und ist auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Dabei spielen nicht nur tierische Proteine eine Rolle, sondern auch pflanzliche Schwefelquellen wie Knoblauch, Zwiebeln und Kohlgemüse.
Biochemische Grundlagen und Funktionen
Schwefel erfüllt im Körper zahlreiche Aufgaben, die für das Leben unverzichtbar sind. Der Mineralstoff ist Bestandteil von zwei essentiellen Aminosäuren: Methionin und Cystein. Diese Aminosäuren kann der Körper nicht selbst herstellen – sie müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Aus Methionin kann der Körper bei ausreichender Versorgung Cystein bilden, aber nicht umgekehrt [2]. Diese schwefelhaltigen Aminosäuren sind die Bausteine für viele Proteine im Körper.
Ein besonders wichtiger schwefelhaltiger Stoff ist Glutathion. Dieses kleine Molekül besteht aus drei Aminosäuren, darunter Cystein mit seinem Schwefelatom. Glutathion wirkt als körpereigenes Antioxidans – es fängt schädliche freie Radikale ab und schützt die Zellen vor Schäden. Die Leber produziert täglich etwa 10 Gramm Glutathion, vorausgesetzt genug Schwefel steht zur Verfügung [3]. Bei Schwefelmangel sinkt die Glutathionproduktion, was die Entgiftungsfähigkeit der Leber beeinträchtigt.
Schwefelbrücken, auch Disulfidbrücken genannt, stabilisieren die dreidimensionale Struktur von Proteinen. Diese Verbindungen entstehen zwischen zwei Cystein-Bausteinen und sind wie kleine Klammern, die das Protein in seiner Form halten. Ohne diese Schwefelbrücken würden viele Proteine ihre Funktion verlieren. Ein bekanntes Beispiel ist Insulin: Das Hormon enthält drei Disulfidbrücken, die für seine Wirkung unverzichtbar sind [4].
Schwefel im Bindegewebe
Im Bindegewebe spielt Schwefel eine zentrale Rolle für Festigkeit und Elastizität. Kollagen, das häufigste Protein im Körper, enthält schwefelhaltige Aminosäuren. Diese verleihen dem Kollagen seine charakteristische Zugfestigkeit. Auch Keratin, der Hauptbestandteil von Haaren und Nägeln, ist reich an Cystein. Der hohe Schwefelgehalt macht Haare und Nägel hart und widerstandsfähig. Ein Mangel an schwefelhaltigen Aminosäuren kann zu brüchigen Nägeln und glanzlosem Haar führen.
Die Gelenkknorpel enthalten schwefelhaltige Verbindungen wie Chondroitinsulfat und Glucosaminsulfat. Diese Stoffe speichern Wasser und sorgen für die stoßdämpfende Wirkung des Knorpels. Mit zunehmendem Alter nimmt der Schwefelgehalt im Knorpel ab, was zu Gelenkproblemen beitragen kann [5]. Studien mit 200 Arthrose-Patienten zeigten, dass die Einnahme von Methylsulfonylmethan (MSM), einer organischen Schwefelverbindung, über 12 Wochen die Gelenkschmerzen um durchschnittlich 25 Prozent reduzierte [6].
Entgiftungsprozesse und Schwefel
Die Leber nutzt Schwefel für die Entgiftung schädlicher Substanzen. In der sogenannten Phase-II-Entgiftung werden Giftstoffe durch Sulfatierung wasserlöslich gemacht und können dann über die Nieren ausgeschieden werden. Dieser Prozess benötigt aktivierten Schwefel in Form von PAPS (3′-Phosphoadenosin-5′-phosphosulfat). Die Enzyme, die PAPS herstellen, arbeiten nur bei ausreichender Schwefelversorgung optimal.
Auch die Produktion von Taurin, einer schwefelhaligen Aminosäure, hängt von der Schwefelversorgung ab. Taurin unterstützt die Bildung von Gallensäuren, die für die Fettverdauung und die Ausscheidung von Cholesterin wichtig sind. Ein erwachsener Mensch produziert täglich etwa 50 bis 125 mg Taurin, bei guter Schwefelversorgung kann diese Menge auf bis zu 400 mg steigen [7].
Natürliche Schwefelquellen in Lebensmitteln
Die Hauptquellen für Schwefel in der Ernährung sind proteinreiche Lebensmittel. Tierische Produkte liefern besonders viel Methionin und Cystein. Aber auch einige pflanzliche Lebensmittel enthalten beachtliche Mengen an Schwefelverbindungen. Die Bioverfügbarkeit, also wie gut der Körper den Schwefel aufnehmen kann, unterscheidet sich je nach Quelle erheblich.
Tierische Schwefelquellen
Fleisch, Geflügel und Fisch sind die reichhaltigsten Quellen für schwefelhaltige Aminosäuren. Besonders Innereien wie Leber und Niere enthalten hohe Konzentrationen. Die Bioverfügbarkeit aus tierischen Quellen liegt bei etwa 80 bis 90 Prozent. Das bedeutet, der Körper kann fast den gesamten Schwefel aus diesen Lebensmitteln nutzen.
Lebensmittel | Schwefelgehalt (mg/100g) | Methionin (mg/100g) | Cystein (mg/100g) |
---|---|---|---|
Parmesan | 590 | 950 | 280 |
Rindfleisch (mager) | 280 | 650 | 310 |
Hühnerbrust | 260 | 680 | 290 |
Lachs | 250 | 700 | 240 |
Eier | 180 | 400 | 280 |
Quark (mager) | 140 | 350 | 110 |
Käse, besonders Hartkäse wie Parmesan, führt die Liste der schwefelreichen Lebensmittel an. Mit 590 mg Schwefel pro 100 Gramm liefert Parmesan mehr als die Hälfte des Tagesbedarfs. Auch der Gehalt an Methionin mit 950 mg pro 100 Gramm ist bemerkenswert hoch. Rindfleisch und Hühnerbrust folgen mit 280 bzw. 260 mg Schwefel pro 100 Gramm. Diese Werte beziehen sich auf mageres Fleisch – fettreichere Stücke enthalten weniger Schwefel pro 100 Gramm, da Fett selbst keinen Schwefel enthält.
Pflanzliche Schwefelquellen
Pflanzliche Lebensmittel enthalten Schwefel nicht nur in Form von Aminosäuren, sondern auch als andere organische Schwefelverbindungen. Zwiebeln und Knoblauch sind reich an Alliin und anderen Schwefelverbindungen, die beim Schneiden zu den charakteristischen Aromastoffen umgewandelt werden. Kohlgemüse enthält Glucosinolate, schwefelhaltige Verbindungen mit gesundheitsfördernden Eigenschaften.
Lebensmittel | Schwefelgehalt (mg/100g) | Besondere Schwefelverbindungen |
---|---|---|
Knoblauch (frisch) | 200 | Alliin, Allicin |
Brokkoli | 140 | Sulforaphan, Glucosinolate |
Zwiebeln | 120 | Alliin, Quercetin-Sulfate |
Rosenkohl | 110 | Glucosinolate |
Sojabohnen | 240 | Methionin, Cystein |
Haferflocken | 180 | Methionin |
Sojabohnen sind mit 240 mg Schwefel pro 100 Gramm die schwefelreichste pflanzliche Proteinquelle. Allerdings ist die Bioverfügbarkeit mit etwa 60 bis 70 Prozent niedriger als bei tierischen Quellen [12]. Knoblauch enthält 200 mg Schwefel pro 100 Gramm, wobei die speziellen Schwefelverbindungen wie Allicin zusätzliche gesundheitliche Vorteile bieten. Diese Verbindungen wirken antibakteriell und können den Cholesterinspiegel günstig beeinflussen.
Kreuzblütler-Gemüse wie Brokkoli und Rosenkohl liefern nicht nur Schwefel in Form von Aminosäuren, sondern auch als Glucosinolate. Diese werden im Körper zu bioaktiven Substanzen wie Sulforaphan umgewandelt. Sulforaphan aktiviert körpereigene Entgiftungsenzyme und hat in Zellstudien krebshemmende Eigenschaften gezeigt [13]. Die optimale Aufnahme dieser Verbindungen erfolgt, wenn das Gemüse roh oder nur kurz gedünstet verzehrt wird.
Schwefelbedarf und Versorgungslage
Der tägliche Schwefelbedarf eines Erwachsenen liegt bei etwa 13 bis 14 mg pro Kilogramm Körpergewicht [8]. Für eine 70 kg schwere Person bedeutet das einen Bedarf von rund 900 bis 1000 mg Schwefel täglich. Diese Menge bezieht sich auf den elementaren Schwefel, der hauptsächlich über schwefelhaltige Aminosäuren aufgenommen wird. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt keine separaten Referenzwerte für Schwefel an, da bei ausreichender Proteinzufuhr normalerweise genug Schwefel aufgenommen wird.
Die tatsächliche Schwefelaufnahme variiert stark je nach Ernährungsweise. Menschen, die viel Fleisch, Fisch und Eier essen, nehmen durchschnittlich 1500 bis 2000 mg Schwefel täglich auf. Vegetarier kommen auf etwa 800 bis 1200 mg, Veganer oft nur auf 500 bis 900 mg [9]. Diese Unterschiede ergeben sich aus dem unterschiedlichen Gehalt schwefelhaltiger Aminosäuren in tierischen und pflanzlichen Proteinen.
Risikogruppen für Schwefelmangel
Bestimmte Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko für eine unzureichende Schwefelversorgung. Ältere Menschen ab 65 Jahren zeigen oft niedrigere Schwefelwerte im Blut. Dies liegt an der verminderten Proteinaufnahme und der schlechteren Verwertung von Aminosäuren im Alter. Eine Studie mit 150 Senioren ergab, dass 40 Prozent der Teilnehmer suboptimale Cystein-Werte aufwiesen [10].
Auch strenge Veganer sollten auf ihre Schwefelzufuhr achten. Pflanzliche Proteine enthalten im Durchschnitt nur halb so viel Methionin wie tierische Proteine. Getreide hat zwar einen relativ hohen Methioningehalt, aber Hülsenfrüchte sind arm an dieser Aminosäure. Die Kombination verschiedener pflanzlicher Proteinquellen ist daher wichtig für eine ausreichende Versorgung mit schwefelhaltigen Aminosäuren.
Sportler mit hohem Trainingspensum verbrauchen mehr schwefelhaltige Aminosäuren für den Muskelaufbau und die Regeneration. Marathon-Läufer zeigten in Untersuchungen nach intensiven Trainingseinheiten einen Abfall der Glutathion-Werte um bis zu 30 Prozent [11]. Dies deutet auf einen erhöhten Schwefelbedarf bei intensiver körperlicher Belastung hin.
Spezielle Ernährungsformen und Schwefelversorgung
Verschiedene Ernährungsformen beeinflussen die Schwefelaufnahme unterschiedlich. Die ketogene Ernährung mit ihrem hohen Protein- und Fettanteil liefert meist reichlich schwefelhaltige Aminosäuren. Allerdings kann der hohe Proteinanteil zu einer Übersäuerung führen, wenn nicht genug basisches Gemüse verzehrt wird. Grünes Blattgemüse und Avocados sind gute basische Schwefelquellen für die ketogene Ernährung.
Bei der mediterranen Ernährung stammt der Schwefel aus einer ausgewogenen Mischung von Fisch, Hülsenfrüchten, Nüssen und Gemüse. Diese Vielfalt sichert nicht nur die Schwefelversorgung, sondern liefert auch die nötigen Cofaktoren für den Schwefelstoffwechsel. Studien zeigen, dass Menschen, die sich mediterran ernähren, optimale Glutathion-Werte aufweisen [26].
Die Paleo-Ernährung mit ihrem Fokus auf Fleisch, Fisch, Gemüse und Nüssen liefert ebenfalls ausreichend Schwefel. Der Verzicht auf Getreide und Hülsenfrüchte wird durch den höheren Fleischkonsum ausgeglichen. Wichtig ist hier die Qualität der tierischen Produkte – Weidefleisch enthält ein besseres Aminosäureprofil als Fleisch aus Massentierhaltung.
Fasten und Schwefelstoffwechsel
Während des Fastens mobilisiert der Körper Schwefel aus körpereigenen Proteinen. In den ersten Tagen werden hauptsächlich Muskelproteine abgebaut, was zu einer Freisetzung schwefelhaltiger Aminosäuren führt. Diese werden für lebenswichtige Funktionen wie die Glutathion-Produktion verwendet. Nach etwa drei bis fünf Tagen Fasten stellt sich der Stoffwechsel um und der Proteinabbau verlangsamt sich.
Beim Intervallfasten mit Essenspausen von 16 bis 24 Stunden bleibt die Schwefelversorgung meist unproblematisch, wenn in den Essensphasen ausreichend Protein aufgenommen wird. Längere Fastenperioden über mehrere Tage sollten mit schwefelhaltigen Aminosäuren oder Gemüsebrühen unterstützt werden, um die Entgiftungsfunktion der Leber aufrechtzuerhalten.
Schwefelmangel: Symptome und Folgen
Ein isolierter Schwefelmangel ist selten, da er meist mit einem allgemeinen Proteinmangel einhergeht. Trotzdem kann eine unzureichende Versorgung mit schwefelhaltigen Aminosäuren spezifische Probleme verursachen. Die Symptome entwickeln sich schleichend über Wochen bis Monate und werden oft nicht als Schwefelmangel erkannt.
Erste Anzeichen betreffen häufig Haut, Haare und Nägel. Die Haare werden stumpf und brüchig, fallen vermehrt aus. Die Nägel wachsen langsamer, werden weich und brechen leicht. Die Haut verliert an Elastizität, heilt schlechter und neigt zu Entzündungen. Diese Veränderungen entstehen durch den Mangel an Cystein für die Keratin-Bildung.
Im weiteren Verlauf können Gelenkprobleme auftreten. Der Knorpel verliert an Festigkeit, was zu Schmerzen und Steifheit führt. Die Regeneration nach körperlicher Belastung verlangsamt sich. Sportler berichten über längeren Muskelkater und verzögerte Erholung nach dem Training. Dies hängt mit der verminderten Glutathion-Produktion und der schlechteren Entgiftung von Stoffwechselprodukten zusammen.
Auswirkungen auf das Immunsystem
Das Immunsystem benötigt schwefelhaltige Verbindungen für die Bildung von Antikörpern und die Aktivierung von T-Zellen. Bei Schwefelmangel produzieren die weißen Blutkörperchen weniger Glutathion, was ihre Abwehrfunktion schwächt. Studien zeigen, dass Menschen mit niedrigen Cystein-Spiegeln häufiger an Infekten leiden und länger brauchen, um sich zu erholen [20].
Die Entgiftungsfunktion der Leber leidet ebenfalls unter Schwefelmangel. Die Phase-II-Entgiftung, die auf Sulfatierung angewiesen ist, arbeitet weniger effizient. Schadstoffe und Medikamente werden langsamer abgebaut. Menschen mit chronischem Schwefelmangel zeigen oft eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Umweltgiften und vertragen Alkohol schlechter.
Langfristige Folgen
Chronischer Schwefelmangel kann zur Entwicklung verschiedener Erkrankungen beitragen. Die verminderte Glutathion-Produktion erhöht den oxidativen Stress in den Zellen. Dies beschleunigt Alterungsprozesse und erhöht das Risiko für chronische Entzündungen. Studien fanden einen Zusammenhang zwischen niedrigen Schwefelwerten und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen [21].
Bei älteren Menschen kann Schwefelmangel den Muskelabbau (Sarkopenie) beschleunigen. Die Muskelproteinsynthese benötigt ausreichend Methionin und Cystein. Fehlen diese Aminosäuren, baut der Körper verstärkt Muskelmasse ab. Eine Studie mit 200 Senioren zeigte, dass Teilnehmer mit höheren Cystein-Werten eine um 25 Prozent bessere Muskelkraft hatten [22].
Schwefelüberschuss und mögliche Risiken
Während Schwefelmangel problematisch ist, kann auch ein Zuviel an Schwefel negative Auswirkungen haben. Der Körper verfügt zwar über Mechanismen zur Ausscheidung überschüssigen Schwefels, aber bei sehr hoher Zufuhr können diese überlastet werden. Die kritische Grenze liegt bei etwa 2000 bis 3000 mg elementarem Schwefel täglich über längere Zeit.
Ein Übermaß an schwefelhaltigen Aminosäuren führt zur vermehrten Bildung von Schwefelsäure im Stoffwechsel. Diese muss über die Nieren ausgeschieden werden und kann den Säure-Basen-Haushalt belasten. Der Körper puffert die Säure mit basischen Mineralstoffen wie Kalzium ab. Bei chronisch hoher Schwefelzufuhr kann dies zu einem erhöhten Kalziumverlust über die Nieren führen.
Auswirkungen auf die Knochengesundheit
Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen sehr hoher Proteinzufuhr (und damit hoher Schwefelaufnahme) und erhöhter Kalziumausscheidung. Pro 40 Gramm zusätzlichem Protein steigt die Kalziumausscheidung um etwa 50 mg täglich [23]. Bei einer proteinreichen Ernährung mit über 2 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht kann dies langfristig die Knochendichte beeinträchtigen.
Allerdings ist die Situation komplex. Protein ist auch wichtig für die Knochengesundheit, da es die Kalziumaufnahme im Darm verbessert und für die Kollagenbildung benötigt wird. Die negativen Effekte treten vor allem auf, wenn gleichzeitig zu wenig basische Lebensmittel wie Obst und Gemüse verzehrt werden. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse kann die säurebildende Wirkung schwefelhaltiger Aminosäuren ausgleichen.
Darmgesundheit und Schwefelverbindungen
Im Dickdarm wandeln Bakterien unverdaute schwefelhaltige Verbindungen in Schwefelwasserstoff um. In geringen Mengen hat Schwefelwasserstoff positive Effekte auf die Darmschleimhaut. Bei hoher Schwefelzufuhr, besonders aus rotem Fleisch, kann jedoch zu viel Schwefelwasserstoff entstehen. Dies reizt die Darmschleimhaut und wird mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs in Verbindung gebracht [24].
Menschen mit empfindlichem Darm reagieren oft auf schwefelreiche Lebensmittel mit Blähungen und Bauchschmerzen. Besonders Kohlgemüse und Zwiebeln können bei manchen Personen Beschwerden auslösen. Die individuelle Verträglichkeit hängt von der Zusammensetzung der Darmflora ab. Eine langsame Steigerung der Zufuhr hilft dem Darm, sich anzupassen.
Wechselwirkungen mit anderen Nährstoffen
Schwefel steht in enger Wechselwirkung mit verschiedenen anderen Nährstoffen. Molybdän ist als Cofaktor für schwefelverarbeitende Enzyme unverzichtbar. Ein Molybdänmangel kann die Verwertung von Schwefel beeinträchtigen. Gute Molybdänquellen sind Hülsenfrüchte, Getreide und Nüsse. Der Tagesbedarf liegt bei nur 50 bis 100 Mikrogramm und wird normalerweise problemlos gedeckt.
Selen und Schwefel konkurrieren teilweise um die gleichen Transportwege im Körper. Eine sehr hohe Schwefelzufuhr kann die Selenaufnahme verringern. Da Selen für wichtige antioxidative Enzyme benötigt wird, sollte bei hoher Schwefelzufuhr auf ausreichend Selen geachtet werden. Zwei Paranüsse täglich oder 100 Gramm Fisch liefern genug Selen.
Die B-Vitamine, besonders B6, B12 und Folsäure, sind eng mit dem Schwefelstoffwechsel verknüpft. Sie werden für die Umwandlung von Methionin zu Cystein benötigt. Ein Mangel an diesen Vitaminen kann zu erhöhten Homocystein-Werten führen, einem Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine ausgewogene Ernährung mit Vollkornprodukten, grünem Gemüse und tierischen Produkten sichert die Versorgung.
Schwefel und Entgiftung
Die schwefelhaltigen Aminosäuren unterstützen die körpereigene Entgiftung auf verschiedene Weise. Glutathion bindet Schwermetalle wie Quecksilber und Blei und macht sie ausscheidungsfähig. Menschen mit hoher Schwermetallbelastung haben einen erhöhten Schwefelbedarf. Koriander und Chlorella, die traditionell zur Schwermetallausleitung empfohlen werden, enthalten ebenfalls schwefelhaltige Verbindungen.
Die Sulfatierung in der Leber benötigt nicht nur Schwefel, sondern auch Magnesium und B-Vitamine als Cofaktoren. Bei intensiver Entgiftung, etwa während einer Fastenkur, steigt der Bedarf an diesen Nährstoffen. Eine Unterstützung mit 200 bis 400 mg Magnesium und einem B-Komplex-Präparat kann sinnvoll sein.
Empfehlungen für die optimale Schwefelversorgung
Die optimale Schwefelversorgung erreicht man durch eine abwechslungsreiche Ernährung mit verschiedenen Proteinquellen. Für Erwachsene gilt als Faustregel: 0,8 bis 1,2 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht täglich liefern ausreichend schwefelhaltige Aminosäuren. Sportler und ältere Menschen haben einen höheren Bedarf von bis zu 1,5 Gramm Protein pro Kilogramm.
Die Kombination verschiedener Schwefelquellen ist sinnvoll. Tierische Proteine zwei- bis dreimal pro Woche, ergänzt durch pflanzliche schwefelreiche Lebensmittel, stellen eine gute Versorgung sicher. Vegetarier sollten besonders auf die Kombination von Getreide und Hülsenfrüchten achten, um alle essentiellen Aminosäuren zu erhalten.
Tipps für eine bessere Schwefelaufnahme
Die Zubereitung beeinflusst die Verfügbarkeit von Schwefelverbindungen erheblich. Langes Kochen zerstört viele bioaktive Schwefelverbindungen in Gemüse. Brokkoli verliert beim Kochen bis zu 70 Prozent seiner Glucosinolate. Schonendes Dämpfen für 3 bis 5 Minuten erhält die meisten wertvollen Inhaltsstoffe. Bei Zwiebeln und Knoblauch sollte man nach dem Schneiden 10 Minuten warten, bevor man sie erhitzt – so können sich die gesunden Schwefelverbindungen erst bilden.
Die gleichzeitige Aufnahme von Vitamin C verbessert die Verwertung schwefelhaltiger Aminosäuren. Ein Spritzer Zitrone über dem Fisch oder Paprika zum Steak sind nicht nur geschmacklich, sondern auch ernährungsphysiologisch sinnvoll. Vitamin B6 ist ebenfalls wichtig für den Schwefelstoffwechsel – gute Quellen sind Vollkornprodukte, Bananen und Nüsse.
Wann sind Nahrungsergänzungen sinnvoll?
Nahrungsergänzungen mit Schwefel können in bestimmten Situationen hilfreich sein. Menschen mit Gelenkbeschwerden profitieren oft von MSM in einer Dosierung von 1500 bis 3000 mg täglich. Die Einnahme sollte über mindestens 12 Wochen erfolgen, da die Wirkung Zeit braucht. Am besten beginnt man mit 500 mg täglich und steigert die Dosis langsam.
Sportler mit hohem Trainingspensum können von zusätzlichem Cystein oder N-Acetylcystein profitieren. Studien zeigen, dass 600 bis 1200 mg N-Acetylcystein täglich die Regeneration beschleunigen und oxidativen Stress reduzieren [25]. Die Einnahme sollte direkt nach dem Training erfolgen.
Veganer, die wenig schwefelreiche pflanzliche Lebensmittel verzehren, können von einer gezielten Ergänzung mit Methionin profitieren. Eine Dosierung von 500 bis 1000 mg täglich gleicht die geringere Zufuhr aus pflanzlichen Proteinen aus. Allerdings sollte zuerst versucht werden, die Ernährung zu optimieren.
Methylsulfonylmethan (MSM) als Nahrungsergänzung
MSM ist eine organische Schwefelverbindung, die als Nahrungsergänzungsmittel immer beliebter wird. Die Substanz kommt natürlicherweise in geringen Mengen in Obst, Gemüse und Getreide vor. Frische Kuhmilch enthält etwa 3 mg MSM pro Liter, durch Pasteurisierung sinkt dieser Wert auf unter 0,5 mg [14]. Als Nahrungsergänzung wird MSM in deutlich höheren Dosen von 500 bis 3000 mg täglich eingenommen.
Die Aufnahme von MSM im Darm erfolgt schnell und nahezu vollständig. Bereits 30 Minuten nach der Einnahme lässt sich MSM im Blut nachweisen, die maximale Konzentration wird nach etwa zwei Stunden erreicht. Der Körper verteilt MSM in alle Gewebe, besonders hohe Konzentrationen finden sich in Leber, Nieren und Gelenkknorpel. Die Halbwertszeit beträgt etwa 12 Stunden, nicht verwendetes MSM wird über die Nieren ausgeschieden [15].
Wissenschaftliche Studienlage zu MSM
Die Forschung zu MSM konzentriert sich hauptsächlich auf die Wirkung bei Gelenkbeschwerden. Eine Meta-Analyse von sieben randomisierten kontrollierten Studien mit insgesamt 590 Arthrose-Patienten ergab positive Effekte auf Schmerzen und Gelenkfunktion [16]. Die Teilnehmer nahmen täglich zwischen 1500 und 6000 mg MSM über einen Zeitraum von 12 bis 16 Wochen ein. Die Schmerzreduktion lag im Durchschnitt bei 20 bis 33 Prozent verglichen mit Placebo.
Bei Sportlern wurden die Auswirkungen von MSM auf Muskelkater und Regeneration untersucht. In einer Studie mit 24 trainierten Läufern nahm die Hälfte der Teilnehmer drei Wochen lang täglich 3000 mg MSM ein. Nach einem 14-Kilometer-Lauf hatten die MSM-Anwender signifikant weniger Muskelschmerzen und niedrigere Entzündungsmarker im Blut [17]. Die Creatinkinase-Werte, ein Marker für Muskelschäden, waren um 40 Prozent niedriger als in der Kontrollgruppe.
Zur Wirkung auf Haut und Haare gibt es bisher nur wenige kontrollierte Studien. Eine kleine Untersuchung mit 20 Frauen zeigte nach achtwöchiger Einnahme von 3000 mg MSM täglich eine Verbesserung der Hautelastizität um 15 Prozent und eine Reduktion von feinen Falten [18]. Die Teilnehmerinnen berichteten auch über kräftigeres Haar und festere Nägel, was jedoch nicht objektiv gemessen wurde.
Sicherheit und Nebenwirkungen
MSM gilt in den üblichen Dosierungen als sicher. Die amerikanische Lebensmittelbehörde FDA hat MSM den GRAS-Status (Generally Recognized As Safe) verliehen. In Toxizitätsstudien traten selbst bei sehr hohen Dosen von 2000 mg pro Kilogramm Körpergewicht keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf [19]. Das entspricht 140 Gramm für eine 70 kg schwere Person – eine Menge, die in der Praxis niemals eingenommen wird.
Gelegentlich berichten Anwender über milde Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen oder Hautausschlag. Diese treten meist nur zu Beginn der Einnahme auf und verschwinden nach wenigen Tagen. Bei etwa 5 Prozent der Anwender kommt es zu Durchfall, wenn die Dosis über 3000 mg täglich liegt. Die Einnahme zu den Mahlzeiten reduziert das Risiko von Magenbeschwerden.
Wechselwirkungen mit Medikamenten sind bisher nicht bekannt. Allerdings sollten Menschen, die Blutverdünner einnehmen, vorsichtig sein, da Schwefel theoretisch die Blutgerinnung beeinflussen könnte. Schwangere und Stillende sollten auf MSM verzichten, da keine ausreichenden Sicherheitsdaten vorliegen.
Zukunftsperspektiven der Schwefelforschung
Die Forschung zu Schwefelverbindungen und ihrer Bedeutung für die Gesundheit entwickelt sich stetig weiter. Neue Studien untersuchen die Rolle von Schwefelwasserstoff als Signalmolekül im Körper. In geringen Konzentrationen wirkt er gefäßerweiternd und könnte bei der Behandlung von Bluthochdruck helfen. Erste klinische Studien mit schwefelwasserstofffreisetzenden Medikamenten zeigen vielversprechende Ergebnisse [27].
Die Nutrigenomik erforscht, wie genetische Varianten den Schwefelbedarf beeinflussen. Menschen mit bestimmten Genvarianten im MTHFR-Gen haben einen veränderten Schwefelstoffwechsel und profitieren möglicherweise von höheren Dosen schwefelhaltiger Aminosäuren. Personalisierte Ernährungsempfehlungen basierend auf Gentests könnten in Zukunft die optimale Schwefelversorgung individuell anpassen.
Auch die Rolle von Schwefel bei neurodegenerativen Erkrankungen wird intensiv erforscht. Niedrige Glutathion-Werte im Gehirn werden mit Parkinson und Alzheimer in Verbindung gebracht. Studien untersuchen, ob die gezielte Gabe von N-Acetylcystein oder anderen Schwefelverbindungen das Fortschreiten dieser Erkrankungen verlangsamen kann [28].
Unser Fazit
Schwefel ist ein unterschätzter, aber lebenswichtiger Mineralstoff. Die meisten Menschen nehmen bei ausgewogener Ernährung ausreichend Schwefel auf, doch bestimmte Gruppen wie Veganer, Senioren und Leistungssportler sollten auf ihre Versorgung achten. Die Kombination verschiedener Schwefelquellen – tierische Proteine, Hülsenfrüchte, Kreuzblütler und Zwiebelgewächse – sichert nicht nur die Grundversorgung, sondern liefert auch bioaktive Schwefelverbindungen mit zusätzlichen gesundheitlichen Vorteilen.
Die Bedeutung von Schwefel geht weit über seine Rolle als Proteinbaustein hinaus. Von der Entgiftung über die antioxidative Abwehr bis zur Gelenkgesundheit – schwefelhaltige Verbindungen sind an zahlreichen Körperfunktionen beteiligt. Bei Gelenkbeschwerden oder erhöhtem oxidativem Stress kann eine gezielte Supplementierung mit MSM oder schwefelhaltigen Aminosäuren sinnvoll sein, sollte aber immer in Absprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater erfolgen.
Die aktuelle Forschung zeigt, dass wir die Bedeutung von Schwefel für die Gesundheit noch nicht vollständig verstehen. Neue Erkenntnisse über Schwefelwasserstoff als Signalmolekül und die individuellen genetischen Unterschiede im Schwefelstoffwechsel werden unser Verständnis in den kommenden Jahren erweitern. Bis dahin gilt: Eine vielfältige, naturbelassene Ernährung mit ausreichend Protein und viel Gemüse ist der beste Weg zu einer optimalen Schwefelversorgung.
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