Gesunde Ernährung ist für den Menschen lebensnotwendig. Doch die heutige Gesellschaft macht es dem Einzelnen trotz eines Überangebotes an Nahrung nicht leicht, gesund zu essen und zu leben.

Werfen wir einen kurzen Blick zurück. Vor der Industrialisierung lebte der Mensch von freilebenden Tieren sowie Pflanzen und Wurzeln, die im Wald und auf den (ungedüngten) Wiesen wuchsen. Je mehr Möglichkeiten der Mensch fand, sich zu betätigen, desto mehr wirkte er auf die Natur der Dinge ein. Heute finden wir im Supermarkt einen kleinen Bereich für frisches Gemüse und Obst, der restliche Bereich wird von Regalen mit Fertigprodukten eingenommen. Überzeugen Sie sich selbst und lesen Sie die Liste der Inhaltsstoffe verschiedener Produkte. Sie werden überrascht sein, denn fast jedes Fertigprodukt beinhaltet Zucker. Selbst die Lebensmittel, bei denen man diesen Stoff niemals vermuten würde. Auf diese Weise gelangen täglich Unmengen von verstecktem Zucker in unseren Körper. Viel mehr, als er verträgt und abbauen kann. Diabetes ist nur eine Folge eines ständig überhöhten Blutzuckerspiegels. Wird ein Organ auf Dauer überbelastet, ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine Kettenreaktion auftritt und weitere Symptome folgen. Werfen wir einen Blick auf die 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die für eine gesunde Ernährung empfohlen werden.

Die zehn wichtigsten Ernährungsregeln

Abwechslungsreiche Ernährung, um den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen

Der menschliche Körper braucht Kohlenhydrate, Eiweiß und Fette. Diese Nährstoffe sollten in einem ausgewogenen Verhältnis zueinanderstehen:

  • 50% – 55% Kohlenhydrate
  • 10% – 15% Eiweiß
  • 30% Fett

Diese Zahlen sind als grobe Richtwerte anzusehen, da sie sich mit zunehmendem Alter verändern und außerdem an den jeweiligen Energieverbrauch, das Geschlecht und die Statur des Menschen angepasst werden müssen. Kohlenhydrate lassen sich schnell aufspalten und stellen sofortige Energie zur Verfügung. Sie bewirken eine Leistungsspitze, die aber nach relativ kurzer Zeit wieder zusammenfällt, sodass sich ein Hungergefühl einstellt. Bei Fett und Eiweiß braucht es hingegen einen längeren Zeitraum, um diese für die Verdauung aufzuschließen. Daher hinterlassen Fleisch, Eier oder Quark ein anhaltendes Sättigungsgefühl.

Ein gesunder Nahrungs-Mix

Die drei Nahrungsbausteine Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate ergänzen sich in perfekter Weise, wenn sie dem menschlichen Körper zur Verfügung gestellt werden. Sie sollten bei Ihrer Ernährung aber immer unbehandelten Nahrungsmitteln den Vorzug geben. Was verarbeitet wurde, enthält immer Substanzen, für die das menschliche Verdauungssystem nicht geschaffen wurde. Es mag jahrelang keine Symptome geben, trotzdem ist der Körper ständig dabei, alle chemischen Substanzen abzubauen. Bis er es nicht mehr kann, weil die Organe durch künstliche Geschmacksverstärker, Substanzen zur Haltbarkeit des Lebensmittels und Farbstoffe geschädigt wurden. Daher bedeutet abwechslungsreiche Ernährung den Verzehr von viel frischem Gemüse, mäßig Obst, gekochten Hülsenfrüchten und Nudeln. Getreideprodukte sollten immer als Vollkornprodukte und in begrenzter Menge gegessen werden.

Getreideprodukte und Kartoffeln als Kohlenhydratlieferanten

Diese Empfehlung muss genau angesehen werden. Viele Menschen reagieren mittlerweile allergisch auf Eiweißbestandteile in Getreide, vorrangig auf Weizen. Sollten Sie zu diesen Menschen gehören, versuchen Sie, auf Getreidesorten wie Dinkel, Weizen, Gerste oder Roggen verzichten. Stellen Sie Ihre Ernährung stattdessen auf Produkte aus Hirse, Guarkernmehl, Buchweizen und Amarant um.

Kartoffeln
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Ernährungswissenschaft hat viele Sichtweisen

Kartoffeln bekommen unter einem anderen Blickwinkel ebenfalls einen neuen Stellenwert hinsichtlich gesunder Ernährung. In der chinesischen Medizin wird der Kartoffel eine stärkende Wirkung auf Milz und Magen zugeschrieben. Sie hilft bei Sodbrennen, Magenschmerzen, saurem Magen und bei einer generellen Übersäuerung des Körpers. Entgegen dieser positiven Aussagen wird die Kartoffel bei der Montignac-Methode möglichst ganz vom Speiseplan gestrichen. Bei dieser Ernährungsform geht es hauptsächlich um den Anteil an Kohlenhydraten. Diese verursachen einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels, was zur Ausschüttung von Insulin führt. Dieses Hormon sorgt dafür, dass der Zucker aus dem Blut in die Zellen des Körpers transportiert wird, damit diese Energie gewinnen können.

Sind alle Zellen versorgt und ist das Blut weiterhin mit Zucker übersättigt, wird dieser in Fettzellen umgewandelt, die sich als ungeliebte Pölsterchen zeigen. Solange Zucker aus Kohlenhydraten zur Verfügung steht, werden eventuelle Fettreserven nicht abgebaut. Bei der Ernährung nach Montignac geht es darum, möglichst Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, die den Blutzuckerspiegel nur in geringem Maß ansteigen lassen. In diesem Fall bedient sich der Körper der Energiegewinnung aus Fettdepots, was einfach ausgedrückt Abnehmen heißt.

Kartoffeln und die Montignac-Methode

Bei der Montignac-Methode werden die Nahrungsmittel nach ihrem Glykämischen Index (GI) unterschieden. Dieser Wert gibt an, mit welchem Anstieg der Blutzuckerkonzentration nach der Einnahme des Lebensmittels zu rechnen ist. Dabei werden Nahrungsmittel mit hohem GI schnell verdaut und lassen den Zuckerspiegel im Blut spontan und hoch ansteigen. Lebensmittel mit einem niedrigen GI beeinflussen den Blutzuckerspiegel und die ausgeschüttete Insulinmenge nur in geringem Maße und gelten daher als gesünder. Kartoffeln haben in den Ernährungstabellen einen sehr hohen Glykämischen Index. Je mehr die Kartoffel verarbeitet wurde (Kartoffelbrei, Bratkartoffeln, Pommes Frites), desto höher fällt der GI aus. Ebenso sollte auf gekochte Möhren und Mais verzichtet werden, da sie eine starke Ausschüttung von Insulin bewirken. Kartoffeln lassen sich durch Reis oder bissfest gekochte Nudeln ersetzen und im Speiseplan minimieren. Brot sollte immer in Vollkornqualität auf den Tisch kommen und aus Roggen, Hafer oder Gerste bestehen, sofern keine allergische Belastung vorliegt.

Die berühmten 5 Portionen Obst und Gemüse

Diese Empfehlung lässt sich meist nur an den Wochenenden umsetzen, wenn der Tagesablauf individuell gestaltet werden kann und selbst gekocht wird. Wenn Sie arbeiten gehen, lassen sich 5 Portionen nur schwer integrieren, weil wir an Lebensmittel gewöhnt sind, die Blutzuckerspitzen verursachen. Dadurch spüren wir sofort ein Gefühl der Stärke und können Leistung abrufen. Dieses Empfinden fällt kurz darauf in sich zusammen und wir fühlen uns müde und leer und sind auf der Suche nach der nächsten Kohlenhydratzufuhr. Frisches Gemüse erzeugt dieses Leistungshoch wesentlich langsamer, weil diese Lebensmittel über einen geringen Glykämischen Index verfügen und daher den Zuckerspiegel im Blut nur langsam und geringfügig anheben. Das bedeutet, dass sich der Körper nach anderen Energiespendern umsehen muss und auf Fettzellen zurückgreift. Bis diese abgebaut sind, dauert es eine Zeit, in der wir uns unruhig fühlen.

Gemüse
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Macht Gemüse satt?

Bringen wir mehr Gemüse in unserem täglichen Speiseplan unter, bedeutet das eine Nahrungsumstellung, an die sich der Körper erst gewöhnen muss. Anfangs fühlen wir uns schneller hungrig, weil der Körper einen ständigen Kohlenhydratnachschub mit starkem Blutzuckeranstieg gewohnt ist. Die meisten Obst- und Gemüsesorten verfügen über Kohlenhydrate mit geringem GI. Das bedeutet weniger Zucker im Blut, eine geringere Ausschüttung von Insulin und damit eine verminderte Chance für die Entstehung von Fettzellen. Gleichzeitig braucht es diese Lebensmittel in kürzeren Abständen, weil sie nicht langfristig sättigen (wie es beispielsweise durch die Kartoffel der Fall wäre). Daher auch die Empfehlung der 5 Portionen, die den Körper optimal versorgen können.

Gewohnheiten lassen sich ändern

Wenige Pausenzeiten im Arbeitsalltag und Arbeitsbedingungen bestimmter Berufsbilder machen eine Umsetzung gesunder Ernährung oft nicht möglich. Neben einer Frühstücks- und einer Mittagspause bleibt kaum Raum, um den Körper angemessen zu versorgen. Diese Tendenz beginnt schon im Kindergarten und setzt sich beim Schulessen mit oftmaligen Fertigprodukten fort. Frisches Obst und Gemüse liefern Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe, die für den Körper lebensnotwendig sind. Eine Umstellung auf einen erhöhten Obst- und Gemüseanteil beginnt im Kopf und mit dem Verständnis, dass es die Geschmacksknospen unserer Zunge sind, die auf Fertigprodukten mit Zuckeranteil besteht. Außerdem unterliegt der Körper der jahrelangen Gewohnheit, schnell über Glukose verfügen zu können.

Es braucht eine Zeit, um eine andere Gewohnheit zu etablieren. Nahrungsmittel mit hohem GI liefern schnelle Energie ohne großen Aufwand. Die Erzeugung von Glukose aus Fett und Eiweiß ist dagegen der längere Weg, der für den menschlichen Körper einen größeren Aufwand bedeutet. Eine Nahrungsumstellung ist daher mehr, als nur gesundes Essen und andere Lebensmittel zu verwenden. Auch der Körper muss sich umstellen, wenn er weniger Kohlenhydrate bekommt und diese den Blutzuckerspiegel weniger ansteigen lassen als zuvor. Der Umschwung, auf Fettzellen zurückzugreifen, braucht Zeit und fühlt sich nicht immer angenehm an. Aber er ist für eine gesunde Ernährung wichtig.

Ausreichend Milch und Milchprodukte zu sich nehmen

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten Milch und Milchprodukte täglich auf dem Speiseplan stehen. Fisch wird einmal in der Woche empfohlen. Tierische Produkte wie Eier, Fleisch und Wurst sollten nur in Maßen konsumiert werden. Mit dieser Ernährung wird der Bedarf an Kalzium, Selen, Magnesium, Jod und Omega-3-Fettsäuren gedeckt. Die Vitamine B1, B6 und B12 werden dem Körper durch Fleisch zugeführt, das außerdem Eisen liefert. Fleisch, Wurst und Milch sollten dabei fettarm sein.

Kuhmilch ist kein natürliches Nahrungsmittel

Auch diese Empfehlung muss auf den individuellen Zustand des Betreffenden abgestimmt werden. Viele Menschen vertragen keine Kuhmilch oder lehnen diese aus ethischen Gründen ab. Bei genauer Betrachtung ist der Mensch das einzige Wesen, dass die Muttermilch eines anderen Säugetieres zu sich nimmt. Normalerweise liefert die Natur gar keine Milch. Sie lässt diese nur nach der Geburt eines Kalbes entstehen, um dieses zu ernähren. Ist das Kälbchen alt genug, um feste Nahrung aufzunehmen, versiegt die Muttermilch. Um diesen natürlichen Vorgang zu verhindern, werden Kühe weiterhin gemolken. So lange Milch abgefordert wird, wird sie auch gebildet. Sogenannte Milchkühe sind daher keine Kühe, die von Natur aus Milch geben. Sie waren tragend, haben ein Kalb geboren und durch das Melken wird dem Körper vermittelt, dass immer noch Milch benötigt wird. Das ist kein natürlicher Vorgang. Hier wurde aus einem Muttertier ein Nutztier gemacht. Für viele Menschen ist das ein Grund, aus Respekt dem Tier gegenüber auf Milch und Milchprodukte zu verzichten.

Milch
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Was tun bei Kuhmilchallergie?

Interessanterweise entwickeln immer mehr Menschen eine Allergie gegenüber Kuhmilch. Dabei erzeugt das menschliche Immunsystem eine Abwehrreaktion gegenüber dem Eiweiß der Kuhmilch. Es kommt zum Auftreten der sogenannten Laktoseintoleranz, die durch das Fehlen eines Enzyms, das die Laktose (Milchzucker) aufspaltet, gekennzeichnet ist. Nach dem Verzehr von Milch und Milchprodukten treten bei den Betroffenen Blähungen und Durchfall auf. Diese Menschen müssen alle Lebensmittel mit Milcheiweiß konsequent vom Speiseplan streichen. Dazu zählen:

  • alle Lebensmittel, in denen Milcheiweiß vorkommt
  • Trinkmilch
  • Quark
  • Joghurt
  • Kefir
  • Käse
  • saure Sahne
  • süße Sahne
  • Kondensmilch
  • Butter

Bei Butter ist eine Ausnahme möglich, wenn das Milcheiweiß von dem Butterfett getrennt wird. In Indien wird die so geklärte Butter Ghee genannt und besitzt einen hohen Stellenwert in der indischen Küche. Wer allergisch auf Milcheiweiß reagiert, kann dieses aus der Butter entfernen, indem sie langsam bis zum Köcheln erhitzt wird. Das Eiweiß gerinnt durch die Hitze und setzt sich als Schaum auf der Oberfläche ab oder flockt in der geschmolzenen Butter aus. Mit einem Löffel wird das Eiweiß abgeschöpft und das reine Fett zum Schluss durch einen Filter gegossen. Übrig bleibt der reine Fettbestandteil der Butter, der bei normaler Zimmertemperatur wieder eine feste Form annimmt und kein Eiweiß enthält.

Alternativen für Kuhmilch Mineralien und Vitamine der Kuhmilch können durch pflanzliches Eiweiß ersetzt werden. Dabei haben Sie folgende Möglichkeiten:

Sojamilch

Sie ist bei Kuhmilchunverträglichkeiten die bekannteste Ersatzmilch. Sie verfügt über weniger Kalorien als Kuhmilch, hat aber einen ähnlich hohen Eiweißanteil und besitzt mehr Kalzium. Zink, Eisen, Selen, Magnesium und Folsäure sind weitere Bestandteile der Sojamilch, deren Geschmack anfangs gewöhnungsbedürftig sein kann. Für Kinder sollte Sojamilch nicht verwendet werden, da die Wirkung der Phytoöstrogene bis heute nicht geklärt ist. Auch ist der Gehalt an EAAs bei weitem nicht so hoch wie in normaler Milch.

Mandelmilch

Mandelmilch ist eine sehr gute Wahl, wenn es um wenig Kalorien geht, denn diese schlagen nur mit 13 Kilokalorien auf 100 Millilitern zu Buche. Sie enthält wenig Eiweiß und Kalzium, ihre einfach ungesättigten Fettsäuren lassen sich vom Körper allerdings sehr gut verarbeiten. Wer auf Mandeln allergisch reagiert, muss von dieser Kuhmilchalternative leider Abstand nehmen. Auch Kaffeetrinker sollten auf Mandelmilch verzichten, da diese Milch im Kaffee ausflockt.

Mandelmilch
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Hafermilch

Hafermilch ist fett-, eiweiß- und kohlenhydratarm. Menschen mit einer Glutenallergie sollten Hafermilch ebenfalls vom Speiseplan streichen.

Reismilch

Reismilch hat doppelt so viele Kohlenhydrate wie Kuhmilch, aber deutlich weniger Fett. Sie ist die Milchalternative der Wahl bei Glutenunverträglichkeit.

Kokosmilch

Sie ist eine sehr fetthaltige Ersatzmilch. Der Fettgehalt kann zwischen 15 – 25 % liegen. Ihr Wasser- und Fettanteil lassen sich leicht voneinander trennen. Kokosmilch lässt sich in der Küche zum Kochen einsetzen und ist häufig in asiatischen Gerichten zu finden. Ihr Geschmack ist sehr intensiv, eigen und für viele Menschen gewöhnungsbedürftig.

Fleisch und Wurst – verringern Sie den Verbrauch

Wer auf Fleisch und Wurst nicht verzichten möchte, sollte den Verzehr trotzdem nach unten korrigieren. 300 – 600 g Wurst und Fleisch pro Woche werden als ausreichend angesehen. Diesen Wert überschreiten die meisten Menschen. Auch hier gilt wie bei allen Dingen im Leben, dass alles in Maßen zu sich genommen werden sollte. Werden bestimmte Lebensmittel im Übermaß gegessen, ist das keine gesunde Ernährung und wird dem Körper auf Dauer schaden.

Die Sache mit dem Fett

Es ist noch nicht lange her, da wurde Fett als Dickmacher eingestuft und für Fettleibigkeit und Übergewicht verantwortlich gemacht. Da Fett neben Eiweiß und Kohlenhydraten zu den Stoffen gehört, die der Körper zur Energiegewinnung braucht, kann diese Aussage nicht korrekt sein, da sich die Natur bei der Herstellung des menschlichen Körpers etwas gedacht haben muss. Viele Studien haben sich mit diesem Thema beschäftigt und aufgrund der Ergebnisse wurde diese Aussage korrigiert.

Eine Studie bringt alte Vorstellungen ins Wanken

In der Fachzeitschrift «The Lancet» wurde eine internationale Vergleichsstudie angeführt, bei der 135000 Menschen aus 18 Ländern über einen Zeitraum von 7,4 Jahren bezüglich ihrer Ernährung beobachtet wurden. Die protokollierten Fakten betrafen den Anteil von Fett und Kohlenhydraten in Bezug auf den Gesamtverbrauch an Energie. Außerdem wurde festgehalten, wie hoch die Menge an Obst und Gemüse war, die die Menschen zu sich nahmen. Die Studie mit dem Namen «Pure» kam zu folgendem Ergebnis:

Werden 68 % oder mehr des täglichen Energiebedarfs aus Kohlenhydraten gewonnen, erhöht sich das Sterberisiko um 28 %. Werden 35 % des menschlichen Gesamtenergiebedarfs durch das Verstoffwechseln von Fett gewährleistet, sinkt das Sterberisiko um 23 %. Den genauen Inhalt der Studie finden Sie unter https://www.srf.ch/news/panorama/viel-fett-ist-gesund.

Die Studie deckte noch einen weiteren interessanten Fakt auf. Während die moderne Ernährungswissenschaft davon ausgeht, dass der Verzehr von gesättigten Fettsäuren ungesund sei, widerspricht die Studie diesen Aussagen. Die Auswertungen zeigten, dass Fett gut ist. Ob es mehrfach ungesättigte oder gesättigte Fettsäuren enthalte, sei dabei egal. Normalerweise wird empfohlen, beim Verzehr von Fett maximal 10 % gesättigter Fettsäuren zu sich zu nehmen und besser auf Lebensmittel mit ungesättigten Fettsäuren zurückzugreifen. Die Studie macht jedoch aufgrund ihrer Auswertung eine völlig gegenteilige Aussage.

Viele Kohlenhydrate verkürzen das Leben

Während Fett positiv bewertet wurde, schneiden Kohlenhydrate in der Studie negativ ab, da ein hoher Konsum die Lebenserwartung deutlich verkürzt. Die meisten Lebensmittel beinhalten viele Kohlenhydrate, die zum größten Teil für einen enormen Blutzuckerspiegelanstieg sorgen. Während natürlich belassene Nahrungsmittel wie frisches Obst und Gemüse den Blutzuckerspiegel kaum belasten, sorgen alle verarbeiteten Produkte für das Gegenteil. Dadurch entsteht in schleichender Weise das Übergewicht, das sämtliche Organe belastet und zum vorzeitigen Tod führen kann.

Wundermittel Olivenöl?

Fett dient in der Küche als Geschmacksträger und ist beispielsweise in den mediterranen Ländern in Form von Olivenöl in den meisten Speisen enthalten. Aus diesen Regionen kommt auch die Aussage, dass ein täglich getrunkenes Glas Olivenöl ewiges Leben bewirken würde. Fakt ist, dass die im Olivenöl enthaltene Oleinsäure den Körper in folgender Weise positiv beeinflusst:

  • Die Knochenmasse wird durch den Verzehr von Olivenöl positiv beeinflusst. Im Öl enthaltene Phenole schützen die Knochenmasse, dadurch ist Osteoporose in den Mittelmeerländern in viel geringerem Maße verbreitet, als in anderen Regionen der Welt.
  • Die Verwendung von Oivenöl sorgt bei der Ernährung für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel. Selbst bei bestehender Diabetes kann eine Besserung des Krankheitsbildes eintreten, weil der Anstieg des Blutzuckerspiegels bei Verwendung von Olivenöl generell geringer ausfällt. Regelmäßiges Kochen mit Olivenöl senkt daher dauerhaft den Blutzuckerspiegel, was ein leichteres Abnehmen zur Folge hat.
  • Bei Tierversuchen wurde festgestellt, dass mit Olivenöl gefütterte Tiere hinsichtlich ihrer Gedächtnisleistung und Lernfähigkeiten deutlich besser abschnitten, als ihre anderen Artgenossen. Die Hirnzellen blieben wesentlich gesünder und waren dem normalen Verfallsprozess deutlich weniger unterlegen. In diesem Zusammenhang sei auf die Krankheit Alzheimer hingewiesen, die durch Olivenöl einen anderen Verlauf erhalten könnte.

Fett ist in jedem Fall für eine gesunde Ernährung notwendig. Es geht um die Abwechslung und um die konsumierte Menge. Der Körper braucht Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette. Auch hier gilt die einfache Regel, dass alles gut ist, was der Mensch möglichst naturbelassen konsumiert. Je stärker die Nahrung verarbeitet wurde, desto künstlicher wird sie und ist für den menschlichen Körper eine Belastung.

Der Genuß von Zucker und Salz

Schon in der fertigen Babynahrung ist zu viel Süßstoff und Zucker enthalten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilte dies in zwei neuen Studien mit, die durch das europäische Regionalbüro erstellt wurden. Die Untersuchung von 8000 Produkten für Babys fand in Budapest, Sofia, Wien und Haifa statt und brachte zum Vorschein, dass gut ein Drittel der Babyprodukte Zucker oder andere Stoffe zum Süßen, wie Fruchtsaftkonzentrat, enthielt. Zu den zwischen November 2017 bis Januar 2018 untersuchten Produkten zählten:

  • Fertiggetränke (Saft, Tee)
  • Kekse
  • Joghurt
  • Suppen
  • Müsli
  • Milchpulver
  • Fleischund Fischgerichte

Gesunde Nahrung für Kinder

Der schnelle Griff zum Fertigprodukt für Babys und Kleinkinder kann fatale Folgen haben. Die Zunge ist das Organ, mit der die Nahrung zuerst in Berührung kommt. Gerade bei Babys ist die Gefahr groß, dass sie sich an die süße Geschmackswahrnehmung gewöhnen. Würde fleischlicher und pflanzlicher Beikost keine zusätzliche Süße zugefügt werden, kämen alle Geschmacksnerven der Zunge mit der Nahrung in Berührung. Dadurch würde kein Ungleichgewicht entstehen, was einer Abhängigkeit gleichzusetzen ist. Da überall zusätzlicher Zucker oder Süßstoff im Spiel ist, wird der Körper des Babys und Kleinkindes auf Zucker konditioniert. Wird später auf eine gesunde Ernährung im Sinne von zuckerfreier Kost umgestellt, müssen die Kinder einen Entzug durchmachen.

Gesundes Essen ist auch in Kindereinrichtungen ein Thema. Wissen Sie, was Ihr Kind heute zu essen bekam? Wurden Fertigsaucen eingesetzt? Wurde die Sauce frisch gekocht, aber mit Fertigprodukten gewürzt, um mehr Geschmack zu erzeugen? Gab es gekochte Möhren, die einen hohen Zuckerspiegel verursachen oder hat Ihr Kind bei anderen Kindern aus der Brotbüchse genascht?

Solange die Ursachen und Auswirkungen des übermäßigen Zuckerkonsums nicht verstanden werden, ist die Ernährung von Kindergarten- und Schulkindern problematisch, weil Sie als Eltern nicht wissen, welche Zutaten im Essen Ihrer Kinder sind. Daraus resultierende Krankheitssymptome werden oft nicht mit den wirklichen Ursachen in Verbindung gebracht, weil sie erst in späteren Jahren Auswirkungen zeigen. Es lohnt sich in diesem Fall, von der Schule oder Kindereinrichtung konkrete Aussagen zur Ernährung Ihres Kindes einzufordern. Damit Sie wissen, was Ihr Nachwuchs zu sich nimmt.

Elektrolyte sind notwendig, aber in der richtigen Dosierung

Zucker und Salz gehören generell nur in geringem Umfang in gesundes Essen. Bei Babys und Kindern sollten Sie komplett darauf verzichten, da sich ihr eigener Geschmack erst ausprägt. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollte die tägliche Menge von Salz in Höhe von 6 Gramm nicht überschritten werden. Durch den Verzehr von Fertigprodukten fällt dieser jedoch wesentlich höher aus.

Wozu brauchen wir Salz?

Der Körper braucht Substanzen wie Kalium, Chlorid und Natrium. Diese sogenannten Elektrolyte sichern die Gewebespannung und halten den Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht.

Kalium: – wird für die Funktionsfähigkeit von Muskeln und Nerven gebraucht (Herzfunktion, Muskelarbeit und Regulierung des Blutdrucks) – ist für die Produktion von Glykogen und Eiweiß notwendig

Chlorid: – ist Bestandteil der Magensäure

Natrium: – notwendig für die Nerven- und Muskelfunktion (Herzfunktion, Muskelarbeit und Regulierung des Blutdrucks) – wird für den aktiven Zelltransport gebraucht

Was geschieht bei Salzmangel?

Zu viel Salz hat Auswirkungen auf den Blutdruck, den Darm, das Immunsystem und sorgt für Übergewicht, weil es in Kombination mit bestimmten Kohlenhydraten und Fetten die Sucht nach mehr Nahrung hervorruft. Zu wenig Salz ist ebenso ungesund, denn Salzmangel beeinflusst die Leistungsfähigkeit des Körpers. Liegt die tägliche Salzaufnahme unter 3 Gramm, stellen sich Störungen im Kreislaufsystem ein. Schwindel und Gleichgewichtsstörungen sind die Folge. Neben Durchfallerkrankungen oder Erbrechen sind es hauptsächlich Medikamente, die den Natriummangel bewirken. Blutdrucksenker und Antidepressiva stehen dabei ganz oben auf der Liste und sorgen mit ihren Nebenwirkungen für Symptome, die teilweise mit einer beginnenden Demenzerkrankung übereinstimmen, aber nichts mit dieser zu tun haben. Achten Sie daher besonders im Alter auf eine ausreichende Versorgung mit Elektrolyten. Da ältere Menschen von Natur aus weniger essen, nehmen sie auch weniger Salz mit den benötigten Nährstoffen zu sich.

Salz lässt sich ersetzen, wenn Sie stattdessen die Speisen mit Gewürzen versehen, frische Kräuter einsetzen und sich an einen milderen Geschmack der Nahrung gewöhnen. Der beste Rat ist immer noch, die Nahrung so naturbelassen wie möglich zu sich zu nehmen und Fertigprodukte in den Regalen der Supermärkte zu lassen. Den meisten Menschen ist nicht bewusst, was jeden Tag in ihren Köper gelangt. Ein Gang durch den Supermarkt mit Blick auf die Inhaltsstoffe der Lebensmittel könnte helfen, ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, was gesunde Nahrung in Wahrheit bedeutet.

Salz
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Ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen

Es gibt unterschiedliche Ansichten, welche Flüssigkeitsmenge man täglich zu sich nehmen sollte. Leider haben die meisten Menschen das natürliche Durstgefühl verloren, weil sie nach einem künstlichen Tagesrhythmus leben, der vom Menschen erschaffen wurde. Denaturierte Nahrung trägt ebenfalls dazu bei, eine veränderte Wahrnehmung des Durstgefühls zu erleben.

Als notwendig werden 1,5 – 3,0 Litern Wasser erachtet, die der erwachsene Mensch täglich trinken sollte. Wobei jeder sein eigenes Maß finden muss. Es wäre in jedem Fall unverantwortlich, einem Menschen mit Nierenproblemen 3 Liter Flüssigkeit zu empfehlen, da die Nieren die entsprechende Filterleistung möglicherweise nicht realisieren könnten.

Als Faustregel gilt, dass ein gesunder Mensch täglich 30 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen sollte. Da der Körper das Wasser über den Schweiß, die Atmung und den Stoffwechsel ausscheidet, kann schon ein kleines Flüssigkeitsdefizit zu großen Problemen führen.

Was geschieht bei Dehydrierung?

Sinkt der Wasserhaushalt im Körper (Dehydrierung), schlägt dieser sofort Alarm und schiebt ein Notprogramm an. Dieses sorgt dafür, dass der Körper alles verfügbare Wasser zurückhält und nichts mehr ausscheidet. Dadurch entsteht folgende Situation:

  • Die Nieren entgiften den Körper nur noch in geringem Maße, dadurch werden Nieren und Blase anfällig für Infektionen.
  • Die Gefäße werden verengt, um den Blutdruck trotz Flüssigkeitsmangel stabil zu halten, was zur verminderten Sauerstoffversorgung der Zellen führt.
  • Es kommt zur Ausschüttung von Histamin, das die Umverteilung des Wassers lenkt und durch seine Berührung von Nervenzellen Schmerzzustände auslöst. Gelenke verbinden Knochen miteinander und bestehen aus Knorpel, der viel Wasser beinhaltet. Bei einer Dehydrierung verändert sich die Knorpelstruktur, Reibung tritt auf und es kommt zu Gelenkproblemen. Bereits 0,7 Liter Wassermangel lösen im Körper Herzinfarkte, Depressionen oder Schmerzattacken aus.
  • Fehlendes Wasser wird dem Dickdarm entzogen, sodass es zu Verstopfungen kommen kann. Rückenschmerzen
  • Asthma
  • Sodbrennen
  • Neuralgien

Regelmäßiges Trinken ist wichtig, damit der Körper stets ausreichend mit Wasser versorgt ist. Die Wasserzufuhr sollte auf regelmäßige, kleine Mengen verteilt werden, um alle Zellen zu versorgen. Wenige, aber größere Wassermengen spülen die Nieren kräftig durch, doch sie werden schnell wieder ausgeschieden und versorgen nicht alle Körperbereiche mit Flüssigkeit.

Was sollten wir trinken?

Flüssigkeit sollte stets zucker- und süßmittelfrei sein. Der menschliche Körper braucht reines Wasser und die Natur liefert dieses in Form von Quellwasser. Um seiner Aufgabe als Transportmittel im menschlichen Körper gerecht zu werden, muss Wasser aufnahmefähig sein und freie Kapazitäten besitzen. Dazu führte der Wissenschaftler Professor Dr. Louis-Claude Vincent eine Studie durch, an der 100000 Menschen teilnahmen. Eine Gruppe hatte die Möglichkeit, mineralsalzarmes Quellwasser zu trinken, die andere Hälfte bestand aus Großstädtern. Die Auswertung erbrachte, dass Quellwasser am besten große Mengen von Krebsgiften aufnehmen und entsorgen konnte. Im Gegensatz dazu treten bei der Verwendung von mineralsalzreichem und kalkhaltigem Wasser viel öfter Erkrankungen des Kreislaufsystems oder Krebs auf. Etliche Wissenschaftler vertreten auch den Standpunkt, dass die anorganischen Mineralien des Wassers (Calcium, Kalium, Magnesium) vom menschlichen Körper nur schlecht aufgenommen werden. Mineralstoffe aus Gemüse und Obst lassen sich dagegen leichter aufschließen und eignen sich daher besser für eine gesunde Ernährung.

Wasser mit oder ohne Kohlensäure?

Kohlensäurehaltiges Wasser bringt mehr Kohlendioxid als normal in den Magen und wird durch die Atmung sowie das Aufstoßen aus dem Körper eliminiert. Ein Teil bleibt als in Wasser gelöstes Kohlendioxid (Kohlensäure) im Körper. Es gibt keine Studien darüber, wieviel Kohlensäure der menschliche Organismus auf Dauer verkraftet. In geringer Menge sind kohlensäurehaltige Getränke sicher kein Problem. Auf Dauer kann die Situation aber anders aussehen, weil der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht geraten und der Körper übersäuern kann.

Mineralwasser
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Nahrungsmittel schonend verarbeiten

Je länger und intensiver Lebensmittel verarbeitet werden, desto weniger Nährstoffe enthalten sie. Bindemittel, Geschmacksverstärker, Farbstoffe und die Zugabe von Zucker machen aus einem ursprünglichen und gesunden Lebensmittel ein Essen ohne Inhalt. Wenn es die physische Konstitution zulässt, sollten Sie Gemüse wie Möhren, Kohlrabi oder Salat immer roh genießen oder nur leicht andünsten. Die beste Devise, um gesund zu essen, ist immer noch der direkte Weg vom Feld in die Küche und das in Bio-Qualität.

Wenn es in Ihrer Nähe einen Bio-Bauern gibt, sollten Sie diesen Vorteil nutzen. Sie erfahren aus erster Hand, wie die Böden gedüngt und ob Insektizide eingesetzt werden. Vielleicht entsprechen die Möhren und Kartoffeln nicht den vorgegebenen Maßen der Lebensmittelindustrie, aber Sie können sicher sein, dass das Obst nicht gewachst ist und die Kartoffeln nicht aus belasteten Böden stammen.

Gönnen Sie sich zu jedem Essen einen frischen Salat, der noch über alle Vitamine verfügt. Wir greifen häufiger zu, wenn die Nahrung portionsgerecht serviert wird, während wir an einem ungeschnittenen Apfel eher vorübergehen. Das Auge isst mit und sorgt für Appetit. Daher sind gerade in der kalten Jahreszeit bunte Salate die besten und kaloriearmen Appetitanreger. Vor allem Kinder lassen sich schnell zu einem Salat aus Gemüse oder Obst überreden, wenn diese mit einem gesunden Dressing versehen sind.

Was Achtsamkeit und gesundes Essen gemeinsam haben

Wenn Ihnen jemand einen leckeren Kuchen in allen Einzelheiten beschreibt, würde Ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen, richtig? Warum? Weil das Gehirn dafür sorgt, dass Amylase – ein wichtiges Enzym für die Verdauung von Kohlenhydraten – ausgestoßen wird. Allein durch Ihre Vorstellungskraft. Genauso sollte es bei jedem Essen sein, denn die Verdauung beginnt im Mund.

Wenn wir jedoch unter Stress stehen, in Eile sind und keine Zeit für ein entspanntes Essen haben, wird der Beginn der Verdauung behindert. Die Kohlenhydrate werden nicht richtig aufgeschlossen, wandern in dieser Form in den Magen, wo eine Mehrarbeit notwendig ist, um die Nährstoffe aus der Nahrung freizusetzen.

Nehmen Sie sich die Zeit, beim Essen ganz präsent zu sein. Das bedeutet, dass Sie diese Zeit ausschließlich für das Essen reservieren und nichts anderes tun, was Sie davon ablenken könnte. Nur dann können Sie die Nuancen der Nahrung schmecken, bewusst kauen und Speichel produzieren.

Gesundes Essen bringt Sie in Bewegung

Eine ausgewogene Ernährung sorgt für einen gesunden Körper. Halten Sie Ihr Gewicht und arbeiten Sie daran, falls einige Kilos weichen müssen. Dafür sollten Sie Ihren Körper regelmäßig bewegen und zwar mehr, als nur auf dem Weg von zu Hause zur Arbeit. Wir nehmen fast alle mehr Energie in Form von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen auf, als wir verbrauchen. Unser Lebensstil hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Aus dem Jäger und Sammler, der alle paar Tage etwas zu Essen bekam, haben wir uns zu einem Wesen entwickelt, das Vorräte anlegen und sein Überleben auf bequeme Weise sichern kann. Speziell die Fertignahrung, die eigentlich ein Gewinn und eine Entlastung sein sollte, tut dem Menschen nicht gut.

Der Grundumsatz, also der Kalorienverbrauch an einem Tag, ist deutlich gefallen. Gleichzeitig essen wir aber mehr. Hier ein Riegel, dort ein belegtes Brötchen und schnell noch einen kleinen Snack. Fertigprodukte sind leicht zu handhaben und immer verfügbar. Sie verführen zum schnellen Happen zwischendurch und ihre ständige Präsenz facht den Appetit an. In diesem Umfeld ist es nicht leicht, sich auf das Wesentliche zu beschränken. Auch wir funktionieren nach dem Prinzip, dass sich alles einstellt, worauf wir uns fokussieren. Wer an jeder Straßenecke mit Werbung von Fast Food konfrontiert wird, kann sich diesem Einfluss nur schwer entziehen. Nur mal schnell probieren und schon beginnt der Kreislauf der Abhängigkeit.

Der Körper drückt sich durch Bewegung aus

Um sich dem überschüssigen Essen zu entziehen, sollten Sie sich bewegen. Dabei ist es egal, ob Sie schwimmen, laufen oder wandern gehen. Es gilt, die in Form von Nahrung aufgenommene Energie umzusetzen und möglichst mehr davon zu verbrauchen. Ob Sie sich einer Sportgruppe anschließen oder in Eigenregie Sport machen, bleibt Ihnen überlassen. Mit der heutigen Lebensweise verbrennen wir weniger Kalorien und machen uns dadurch selber krank. Die meisten Menschen sitzen den ganzen Tag und arbeiten nur mit den Händen und dem Kopf. Dafür wurde der Mensch nicht gemacht und dieser Bewegungsmangel sorgt schon bei kleinen Kindern für Übergewicht und daraus resultierende Krankheiten.

Wer täglich acht Stunden arbeitet, sollte sich abends und am Wochenende etwas Zeit nehmen, um seinen Körper zu bewegen. Auch das hat mit einer Gewohnheit zu tun, die sich umso schwerer einführen lässt, je älter man wird. Meist kommt der Mensch erst dann in die Gänge, wenn es wehtut. Sind die ersten Schmerzen bei bestimmten Bewegungen zu spüren, erinnert man sich daran, dass man seit vielen Jahren Sport in seinen Lebensalltag integrieren wollte. Soweit muss es nicht kommen, aber es ist mit einer bewussten Entscheidung verbunden. Es gibt für jeden eine Möglichkeit, sich täglich ein wenig zu bewegen und wenn es nur das Tanzen in den eigenen vier Wänden ist. Dem Körper ist das Umfeld egal, für ihn ist es nur wichtig, die aufgenommene Energie umsetzen zu können. Lassen Sie sich darauf ein, selbst wenn es sich nur um fünf Minuten täglich handelt. Es wird von selbst mehr, wenn Sie spüren, dass sich Ihr Körper immer besser anfühlt.

Sport
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Gesundes Essen braucht eine entsprechende Einstellung

Wir essen nicht aus Hunger. Wir essen, weil es Zeit dafür ist. Kennen Sie das auch? Die Uhr zeigt die Mittagszeit oder die nächste Pause an, in der man essen muss. Weil man Hunger hat? Nein, weil unser Leben von der Zeit bestimmt wird. Eine gesunde Ernährung macht es dagegen möglich, dann zu essen, wenn der Körper es braucht. Nicht, weil man sich gerade von seiner Arbeit eine Auszeit nehmen darf.

In der Schule und bei der Arbeit werden den Menschen täglich Essenszeiten vorgeschrieben, obwohl jeder seinen eigenen Verdauungsrhythmus hat. Dadurch gerät alles in Unordnung. Wir zwingen den Körper zur Nahrungsaufnahme, obwohl er noch eine Ruhephase von einer Stunde bräuchte. In der Schule und im Kindergarten wird ebenfalls nach der Uhr gegessen, weil es sich sonst organisatorisch nicht handhaben ließe. Damit konditionieren wir Menschen und es ist schwer, aus diesen Strukturen auszubrechen, wenn sie erst einmal fest im Inneren verankert sind.

Wenn Sie merken, dass Sie etwas ändern müssen, haben sich meist die ersten gesundheitlichen Probleme eingeschlichen. Vielleicht ist es das Übergewicht, das jetzt einen kritischen Wert erreicht hat. Oder die Lebensmittelallergie hat sich ausgeweitet. Vielleicht fühlen Sie sich aufgrund eines Nährstoffmangels ständig müde und gereizt. Dann ist es Zeit für Veränderung und gesundes Essen, das Ihrem Körper hilft, sich selbst zu heilen. Was können wir also anders machen?

Nahrungspausen für den Stoffwechsel

Ab dem vierten Lebensjahrzehnt passiert es plötzlich, dass die Waage kontinuierlich mehr Gewicht anzeigt, obwohl man nicht wesentlich mehr isst. Eine Nahrungsumstellung bringt auch nicht die gewünschten Erfolge. Etwas Sport stärkt zwar die Muskeln, aber eine wirkliche Verbesserung scheint nicht in Sicht.

Neben einer Ernährung, die gesund ist und aus unbearbeiteten Zutaten besteht, braucht jeder Körper seine persönliche Zeit, um aus der Nahrung die notwendigen Nährstoffe zu ziehen. Dieser Prozess verändert sich im Laufe der Jahre und sollte im Essverhalten berücksichtigt werden. Ein Umstellen der Essgewohnheiten ist dabei altersunabhängig und bringt auch jüngeren Menschen Vorteile bei Übergewicht.

Normalerweise bekommt unser Körper in der Nacht Zeit, alle Nahrung zu verdauen und unverwertbare Bestandteile durch Leber und Nieren zu entsorgen. Diese Zeitspanne, in der wir nichts essen, ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Zwischen der letzten Mahlzeit und dem Frühstück liegen daher ungefähr 10 – 12 Stunden.

Gesund Essen – aber in richtiger Weise

In jungen Jahren reicht diese Zeitspanne für die Verdauung und Entgiftung. Im Laufe der Jahre werden jedoch Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse, Herz, Lunge und das Kreislaufsystem durch unsere Ernährung und die Umweltbedingungen so belastet, dass sie nicht mehr hundertprozentig funktionsfähig sind. Wir müssen keine Schmerzen haben, weil der Körper bei kleinen Schäden kompensieren kann. Die Einschränkungen wirken sich aber auch auf den Stoffwechsel aus, der dadurch mehr Zeit braucht, um seinen Aufgaben nachzukommen. Tagsüber ist der Magen nie leer, weil wir zu oft Nahrung aufnehmen, die wir mit ihrer Energiemenge nicht wirklich brauchen. Wir sind aber an mindestens drei Mahlzeiten gewöhnt, meist werden daraus mit kleinen Snacks und und den Naschereien vor dem Fernseher eher 5 – 6 Mahlzeiten. Dass der Körper diese Energiemengen nicht verbraucht und zwischenlagern muss, dürfte nachvollziehbar sein.

Weniger Essen ist in jedem Fall mehr

Wenn man Sie fragt, auf welche Mahlzeit Sie am einfachsten verzichten könnten – Frühstück oder Abendbrot -, was wäre Ihre Antwort? Würden Sie eine dieser Mahlzeiten ausfallen lassen, bekäme Ihr Körper nämlich die Möglichkeit, sich ungefähr 18 Stunden ausschließlich um die Verdauung zu kümmern und zusätzlich Fettzellen abzubauen. In den folgenden 6 Stunden können Sie essen, was Sie möchten. Dabei sollte es sich schon um eine gesunde Ernährung handeln, die dem Körper die Nährstoffe gibt, die er braucht. Wer dann die Nahrungspause von 18 Stunden einhält, wird die Erfahrung machen, dass speziell in den letzten 6 Stunden verstärkt Gewicht abgebaut wird.

Je stärker der Körper belastet ist, desto mehr Zeit braucht er für die tägliche Regeneration. Eine Umstellung auf vollwertige Nahrung hilft zusätzlich zu der täglichen Fastenzeit, die sich leicht in den Alltag integrieren lässt. Glauben Sie das nicht einfach, sondern testen Sie es selbst. Sie müssen sich zu keiner Diät zwingen. Dehnen Sie einfach den Zeitraum ohne Nahrungsaufnahme ein klein wenig aus (ohne zu hungern) und erleben Sie selbst, was passiert. Ihr Körper wird es Ihnen danken, wenn Sie Ihre Ernährung und den Ernährungsrhythmus umstellen.

Wie sieht gesunde Ernährung heute aus?

Das Berufsleben stellt gesundheitsbewusste Menschen vor Schwierigkeiten, sich selbst gesund zu ernähren. Wenn Fast Food und Fertigprodukte unserer Gesundheit nicht gut tun, müssen wir die Auswahl unserer Lebensmittel selbst in die Hand nehmen. Das bedeutet, dass wir unser Essen wieder selber kochen. Nur dann können wir bestimmen, was wir zu uns nehmen.

Gesund essen während eines Arbeitstages kann nur funktionieren, wenn Sie vorkochen und Ihr Essen mit zur Arbeit nehmen. Verschieben Sie die warme Mahlzeit auf den Abend und kochen Sie mit und für die gesamte Familie. Für das Mittagessen eignen sich Salate, Obst, Müsli mit Haferflocken sowie Gemüse wie Tomaten, Gurke und Möhren. Das entspricht zwar nicht der klassischen Variante einer Mittagsmahlzeit, tut Ihrer Gesundheit aber in jedem Fall gut.

Ernähren Sie sich und Ihre Familie auf gesunde Weise

Beziehen Sie Ihre Kinder mit ein, wenn es um gesundes Essen geht. Unsere heutige Gesellschaft fördert die Unfähigkeit, sich die Mahlzeiten selbst zuzubereiten. Bestellbares Essen, überall verfügbares Fast Food, Tiefkühl- oder Fertigprodukte, die man nur in der Mikrowelle aufwärmen muss, machen selbstständiges Kochen unnötig. Die Frage ist – zu welchem Preis. Erklären Sie Ihren Kindern, was gesunde Ernährung bedeutet – nämlich so einfach und natürlich wie möglich zu essen. Kochen Sie an den Wochenenden zusammen und machen Sie daraus eine Familienaktivität. Kaufen Sie zusammen mit der Familie ein und zeigen Sie Ihren Kindern vor Ort, was alles in Fertigprodukten steckt. Nur so lernen diese zu unterscheiden, was für sie richtig ist und was nicht.

Gesundes Essen muss nicht bedeuten, auf alles zu verzichten. Schokolade mit einem hohen Kakaogehalt ist sogar gesund, denn der Zuckeranteil ist gering und Kakao tut dem Körper gut. Marmelade gibt es auch ohne zusätzlichen Zucker. Fleisch kann man selbst panieren, ohne Geschmacksverstärker im Essen zu haben, wie es bei Fertigprodukten der Fall ist. Fruchtsäfte schmecken lecker, aber ganz ehrlich, würden Sie zwölf Apfelsinen auf einmal essen, die sich ausgepresst in einem Saftkarton befinden? Vom zusätzlichen Zucker ganz zu schweigen.

Wachsen Sie über sich hinaus

Wenn wir ganz ehrlich sind: Wir wissen doch, was gesundes Essen ausmacht. Es geht lediglich um eine Entscheidung, etwas mehr Arbeit auf sich zu nehmen, der Bequemlichkeit den Kampf anzusagen und sich die Zeit anders einzuteilen. Was bedeutet, die Komfortzone zu verlassen. Wir wissen, dass es richtig wäre. Wir wissen auch, dass wir es tun müssen, weil unser Körper eine gesunde Ernährung braucht. Wenn da nur nicht der innere Schweinehund wäre.

Meist sind es notwendige Veränderungen, die uns Angst machen, nicht umsetzbar erscheinen und unsere größten Herausforderungen sind, die uns im Leben voranbringen. Wir müssen uns nicht verändern und wahrscheinlich würden wir auch ohne gesunde Ernährung ganz gut über die Runden kommen. Aber ist das der richtige Weg? Was passiert, wenn wir aus Bequemlichkeit den ungesunden Weg gehen und unseren Kindern vorleben? Was ist, wenn wir nicht das Vorbild für die nächste Generation sind, obwohl wir es besser wissen?

Sind wir hier, um ein durchschnittliches Leben zu führen? Um das Beste von uns zurückzuhalten, nur weil es anstrengend und unbequem sein könnte, sein Wissen und Potential zu leben? Alle Veränderungen beginnen mit einer Erkenntnis und mit einem kleinen Schritt. Versuchen Sie, diesen zu gehen. Ernährung ist kein Thema, das nur einen Einzelnen betrifft. Wir brauchen Lebensmittel, die noch über Nährstoffe verfügen. Sie brauchen einen gesunden Körper, mit dem Sie all das tun können, was Ihnen am Herzen liegt. Kümmern Sie sich um ihn und sorgen Sie für ihn