Sanddorn-Kapseln

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Sanddorn Kapseln

Sanddorn-Kaspeln und Sanddorn-Tabletten enthalten einen Extrakt aus den leuchtenden kleinen Beeren des Sanddornstrauchs, die es in sich haben. Zahlreiche Nährstoffe stecken darin, was die Extrakte zu beliebten Nahrungsergänzungsmitteln macht. Bis zu zehnmal so viel Vitamin C wie in Zitronen können sie enthalten, was den Beeren auch die Bezeichnung “Zitronen des Nordens” eingebracht hat: Das Ölweidengewächs ist in Vorderasien und Europa vor allem in den eher kargeren Dünenbereichen der Küsten und gebirgigen Flussufern anzutreffen. Die botanische Bezeichnung lautet Hippophae rhamnoides, was “leuchtendes Pferd” bedeutet. Dies ist vermutlich auf die Überlieferung zurückzuführen, dass Pferde im Altertum durch den Verzehr von Sanddorn ein sehr glänzendes Fell bekommen haben sollen.

Noch heute werden einige Pferde und andere Tiere ergänzend mit getrockneten Sanddornbeeren gefüttert. Besonders interessant sind die Früchte und ihre Extrakte in Sanddorn-Kapseln und Sanddorn-Tabletten aber für Menschen, die eine sinnvolle Nahrungsergänzung suchen oder sich gesund und ausgewogen ernähren möchten.

Sanddorn Kapseln

Herstellung und Formen von Sanddorn-Kapseln

Zu unterscheiden ist zwischen Öl- und Pulverextrakten einerseits und zwischen den Gewinnungsverfahren des Öls, was mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen einhergeht. Ein Trockenextrakt entsteht durch schonende Trocknung der Beeren und der anschließenden Zerkleinerung zu Pulver. Dieses kann zu Sanddorn-Tabletten weiter verarbeitet oder in Kapseln portioniert werden. Sanddorn-Kapseln gibt es außerdem mit Öl-Extrakt, der aus dem Fruchtfleisch, aus den Kernen oder aus beidem gewonnen wird. Die Extraktion erfolgt bevorzugt durch schonende Kaltpressung oder Zentrifugierung.

Sanddornkapseln mit Öl sind in der Herstellung günstiger als solche mit Pulver. Sie sind insgesamt etwas weniger nährstoffreich, enthalten aber mehr wertvolle ungesättigte Fettsäuren. Das aus den Kernen gewonnene Öl ist wiederum weniger nährstoffreich als das aus dem Fruchtfleisch gewonnene, aber dafür eher geschmacksneutral. Erkennbar ist es an seiner helleren Farbe gegenüber dem Fruchtfleischöl, das noch eine ähnliche Färbung wie die Beeren aufweist und einen recht intensiven Geschmack aufweist.

Sanddorn-Kapseln Inhaltsstoffe

Sanddorn-Tabletten und -kapseln sind reich an Vitaminen, allen voran Vitamin C. Je 100 Gramm Früchten ist mit etwa 450 bis 600 Milligramm zu rechnen. Weitere nennenswerte Nährstoffe sind

  • Vitamin B12
  • Folsäure (Vitamin B9/B11)
  • Beta Carotin/Provitamin A
  • Vitamin E
  • Magnesium
  • Eisen
  • Kalium
  • Kalzium

Daneben sind Sanddorn-Tabletten und -kapseln reich an Flavonoiden und ungesättigten Fettsäuren, wobei besonders Ölsäure, Linolensäure (Omega 3), Linolsäure (Omega 6) und Palmitoleinsäure (Omega 7) hervorzuheben sind. Die ungesättigten Fettsäuren tragen nicht nur dazu bei, dass das fettlösliche Provitamin A und Vitamin E besser aufgenommen und verwertet werden können, sondern sie erfüllen auch diverse wichtige Funktionen im Organismus.

Auf Zusatzstoffe können Sanddorn-Kapseln weitgehend verzichten. Lediglich die Kapselhülle erfordert den zusätzlichen Einsatz von Gelatine oder Cellulose. Pflanzliche Kapselhüllen sind auch für Veganer geeignet. Gelegentlich werden Sanddorn-Extrakte in Kombination mit weiteren Nahrungsergänzungen angeboten oder sie sind mit Zusatzstoffen angereichert, um eine bestimmte Wirkung zu verstärken. Dies ist jeweils den Herstellerangaben zu entnehmen. Die reichhaltigen Inhaltsstoffe hochwertiger Sanddorn-Kapseln erfordern jedoch an sich keine weiteren Zusätze.

Welches Wirkspektrum haben Sanddorn-Kapseln?

In der traditionellen fernöstlichen Medizin und der Naturheilkunde wird Sanddorn ein äußerst breites Wirkspektrum nachgesagt. Hier kommt es unter anderem bei Schleimhautreizungen und -entzündungen vielerlei Art, Problemen mit dem Verdauungsapparat, Hautproblemen, Geschwüren, Erkältungskrankheiten, Abgeschlagenheit, Gicht und Herz-Kreislauf-Störungen zum Einsatz. Am indischen “Defence Institute of Physiology and Allied Sciences wurden die Anwendungsbereiche hinsichtlich der Inhaltsstoffe in Sanddorn untersucht (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21963559/). Man kam zu dem Ergebnis, dass die enthaltenen Nährstoffe eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung fördern, zur Stärkung des Immunsystems und dem Zellschutz beitragen, Stressreduzierung begünstigen und regenerative Eigenschaften aufweisen.

Hoher Fettgehalt

Besonderes Interesse gilt in der Wissenschaft dem außergewöhnlich hohen Fettgehalt, darunter wertvolle ungesättigte Fettsäuren. Unterschiede gibt es diesbezüglich bei der Konzentration im Fruchtfleisch und in den Kernen: In den Kernen sind rund 20 Prozent Fette enthalten, im Fruchtfleisch rund 5 Prozent, was aber gegenüber anderen Beerenfrüchten sehr viel ist. An der “University of Western Union” wurde dies näher analysiert, um mehr über die Wirkungsweise von Sanddorn-Kapseln zu erfahren (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22558083/). Es stellte sich heraus, dass aus den Kernen gewonnenes Öl jeweils bis zu 35 Prozent Omega-3 und -6-Fettsäuren in einem Verhältnis 1:1 enthält, was Sanddorn-Kapseln mit Kernöl besonders reichhaltig an essenziellen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren macht. Das Fleisch der Beeren zeichnet sich stattdessen vor allem durch seinen hohen Anteil der einfach ungesättigten Fettsäure Omega 7 aus.

Omega 7 hat einen entzündungshemmenden und schleimhautschützenden Effekt und steht im Verdacht, die Fettablagerung und den Kohlehydrathaushalt im Körper zu regulieren. So kann es vermutlich dazu beitragen, dass kein Fett in der Leber abgelagert wird und helfen, Übergewicht vorzubeugen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5227969). Omega 3 und Omega 6 sind essenzielle Fettsäuren, die dem gesamten Herz-Kreislauf-System zugutekommen. Die Immunabwehr profitiert ebenso von ihnen wie der Fettstoffwechsel und der Blutdruck.

In einer 2021 veröffentlichten Analyse der Frucht wurden weitere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe bestätigt (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8431556/). Insbesondere wird hier die außergewöhnliche Zusammensetzung hervorgehoben und unter anderem die entzündungshemmende, hautpflegende, antioxidative und wundheilungsfördernde Wirkung unterstrichen. Als Antioxidans wird vor allem Vitamin C betont, das in hoher Konzentration verfügbar ist. Es unterstützt das Immunsystem, den Zellstoffwechsel und die Kollagenbildung. Auch Beta-Carotin hat antioxidative Eigenschaften und ist als Vorstufe von Vitamin A wichtig für die Kollagenbildung, die Sehkraft, die Haut und die Schleimhäute. Vitamin E ergänzt die antioxidativen Nährstoffe und unterstützt einen gesunden Zellstoffwechsel.

Den enthaltenen Flavonoiden wird ebenfalls antioxidative und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Es wird vermutet, dass sie außerdem den Körper bei verschiedenen Erkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Störungen unterstützen können. Essenzielle Aminosäuren und die übrigen Nährstoffe vollenden die inhaltliche Vielfalt von Sanddorn, darunter die Vitamine der B-Gruppe, die vom gesamten Stoffwechsel und dem Nervensystem benötigt werden.

Wie hoch der Nährstoffanteil in Sanddorn-Kapseln und Sanddorn-Tabletten tatsächlich ist, ist allerdings stets den konkreten Angaben zum einzelnen Produkt zu entnehmen. Einerseits schwankt der Nährstoffgehalt mit dem Standort und dem Zeitpunkt der Ernte, andererseits mit der Extraktion aus Fruchtfleisch oder Kern und der Verarbeitung, wie eine weitere Analyse ergab (https://www.researchgate.net/publication/26563364_Chemical_and_Nutritional_Constituents_of_Sea_Buckthorn_Juice).

Sanddorn-Kapseln mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen?

Sanddorn-Tabletten und -Kapseln sind nicht als Arzneimittel anerkannt, aber frei verkäuflich. Konkrete Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Allerdings beschäftigen sich Ernährungswissenschaftler seit vielen Jahren ausführlich mit dem tatsächlichen Nährstoffbedarf sowie den Folgen von Mängeln, aber auch Überschüssen. Sanddorn-Kapseln betreffend sind diesbezüglich vor allem ungesättigte Fettsäuren und Antioxidantien interessant. Beta Carotin etwa hat als Antioxidans und Vorstufe des Vitamin A nachweislich positive gesundheitliche Effekte. Von einer Überdosierung über einen längeren Zeitraum wird allerdings seitens einiger Forscher abgeraten, da es zu einer übermäßigen Belastung der Leber kommen könnte.

Im Hinblick auf Omega 3 gibt es noch einige Unklarheiten. Einige betonen die Notwendigkeit der Aufnahme und den positiven Effekt auf den Organismus, sofern ein angemessenes Verhältnis zu Omega 6 gegeben ist, andere zweifeln diese herausragende Wirkung an oder kommen gar zu dem Ergebnis, dass Omega 3 mit Vorsicht zu genießen ist. An der britischen University of Anglia wurden diesbezüglich in einer Metaanalyse mehrere Studien zu der ungesättigten Fettsäure untersucht, darunter eine DART-Studie (Diet and Angina Randomizes Trial) aus 1989 (https://encoredocs.com/wp-content/uploads/2022/02/DART-S0140-67368990828-3-MedEvidence-Show-Notes-Attachment.pdf).

Man kam zu dem Schluss, dass es keine eindeutigen Nachweise gibt, dass Omega 3 vor Herzgefäßerkrankungen schützen könnte und die Einnahme bei bestimmten Herzerkrankungen sogar mehr schaden als nutzen könnte. Es wird allerdings eingeräumt, dass dies mit der Quelle des Omega 3 variieren und die Wirkung zudem von der Art einer Herzerkrankung nebst Begleitumständen abhängig sein könnte. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zumindest empfiehlt weiterhin die tägliche Aufnahme Omega 3 und Omega 6, wobei für verschiedene Personengruppen unterschiedliche Richtwerte angegeben werden (https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/fett/?L=0). Eine Metaanalyse der University of Oxford bestätigte 2018, dass Omega 3 keine negativen Effekte auf die Herzgesundheit habe (https://jamanetwork.com/journals/jamacardiology/fullarticle/2670752).

Anmerkung der Verbraucherzentrale

Dem gegenüber steht eine Anmerkung der Verbraucherzentrale, Omega 3 nicht leichtfertig in größeren Mengen zuzuführen (https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/omega3fettsaeurekapseln-sinnvolle-nahrungsergaenzung-8585). Es wird dazu angemahnt, die empfohlene Tagesdosis nicht zu überschreiten, da dies die Fließeigenschaften des Blutes verändern und ein Blutungsrisiko erhöhen könne. Weiterhin wären bei einer zu hohen Zufuhr Übelkeit und Erbrechen möglich, der Cholesterinspiegel könne steigen und bei Diabetikern könnte außerdem der Blutzuckerspiegel beeinflusst werden.

Wissenschaftlich belegt werden diese Angaben durch die Verbraucherzentrale nicht. Auch wird nicht nach der Quelle des aufgenommenen Omega 3 unterschieden: In Sanddorn-Kapseln ist die mehrfach ungesättigte Fettsäure aus einer pflanzlichen Quelle enthalten und mit vielen weiteren Nährstoffen kombiniert. Als reines Nahrungsergänzungsmittel wird es im Handel dagegen oft aus tierischer Quelle von Fischen angeboten. Es ist nicht auszuschließen, dass eventuelle Belastungen wie Spuren von Quecksilber oder andere Verunreinigungen die Wirkung beeinflussen oder auch der tierische Fettanteil etwaige ungünstige Auswirkungen haben könnte. Daher sollte bei Sanddorn-Tabletten mit pflanzlichem Omega 3 auf gute Qualität geachtet und die Dosierungsempfehlung beachtet werden.

Forscher der Cochrane Collaboration befassten sich mit zahlreichen Studien zur Zufuhr von Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel. Die Aufmerksamkeit galt speziell Untersuchungen zu Betacarotin und den Vitaminen A, C und E. Von Antioxidantien wird angenommen, dass sie in der Lage sind, zum Schutz vor freien Radikalen beizutragen, was den Zellschutz unterstützt. Bei der Einnahme hoher Dosen Vitamin C wurden keine signifikanten Nebenwirkungen festgestellt. Die Analysen bezüglich Betacarotin sowie der Vitamine A und E ergab jedoch, dass die tägliche Zufuhr hoher Dosen zu Magen-Darm-Problemen und Juckreiz führen könnte und möglicherweise dem Organismus langfristig schadet. Die Teilnehmer der untersuchten Studien hatten allerdings reine hoch dosierte Vitaminpräparate eingenommen, daher ist das Ergebnis wiederum nicht zwangsläufig auf Sanddorn-Kapseln zu übertragen, zu denen konkrete Studien durchaus die obigen positiven Effekte auf den Organismus bestätigen.

Längerfristige Einnahme von Sanddorn-Tabletten und Wechselwirkungen

2012 wurde eine Untersuchung der Cochrane-Analyse zur langfristigen Einnahme von Antioxidantien veröffentlicht (https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD007176.pub2/abstract). Man kam zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass die zusätzliche Zufuhr über viele Jahre hinweg die Lebenserwartung verkürzen könnte. Hauptverantwortlich dafür soll Betacarotin sein. Diese Erkenntnis könnte gegen die längerfristige Einnahme von Sanddorn-Kapseln sprechen. Allerdings wird in vielen Dosierungsangaben der Hersteller ohnehin die Empfehlung ausgesprochen, die Dosis schon nach kurzer Einnahmezeit zu verringern. Als eine Art kurmäßige Booster-Anwendung verabreicht, gibt es keine generellen Hinweise auf eine Gesundheitsgefährdung.

Anders verhält es sich bei der möglichen Wechselwirkung mit Medikamenten. Da durch die Zufuhr von Sanddorn-Tabletten unter anderem aufgrund des hohen Anteils an Omega 3, sofern das Öl aus den Kernen gewonnen wurde, auch ein blutverdünnender Effekt eintritt, sollte vor der Einnahme zusammen mit blutverdünnenden, gerinnungshemmenden oder Blutdruck senkenden Mitteln ärztlicher Rat eingeholt werden. Selbstverständlich gilt im Umkehrschluss auch, dass die Wirkung von Medikamenten, die die Blutgerinnung fördern sollen, gehemmt wird. Bei Sanddorn-Kapseln mit Öl aus Fruchtfleisch ist die kombinierte Einnahme aufgrund des wesentlich geringeren Omega-3-Anteils weniger bedenklich.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass Sanddornöl und -pulver auch in Kombination mit anderen Medikamenten zu Wechselwirkungen führt. Grundsätzlich ist es deshalb sinnvoll, insbesondere bei Arzneimitteln zur Behandlung von chronischen Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Störungen, Autoimmunerkrankungen und Krebs ärztlichen Rat einzuholen.

Risiken einer Kombination mit Alkohol oder Cannabis

Hinsichtlich der Kombination von Alkohol und Sanddorn-Tabletten ist zu unterscheiden zwischen dem gelegentlichen Genuss eines alkoholischen Getränkes und dem Alkoholmissbrauch, also dem gewohnheitsmäßigen beziehungsweise suchtbedingten Trinkverhalten. Ein gelegentliches Gläschen Alkohol während der Einnahme von Sanddorn-Kapseln ist vermutlich gesundheitlich unbedenklich. Allerdings erweitert Alkohol die Blutgefäße, was zugleich zu einer Senkung des Blutdrucks führt und einem blutverdünnenden Effekt gleicht. Dieselbe Wirkung wird insbesondere Omega 3 zugeschrieben, was durch Alkohol bei gleichzeitiger Einnahme verstärkt wird. Während ein Gläschen sicher keinen Schaden anrichtet, kann ein Alkoholrausch riskant sein: Die vernebelten Sinne erhöhen das Unfallrisiko und eine Blutung kann bei einer Verletzung möglicherweise schwerer gestoppt werden. Dieses Risiko ist abzuwägen. Gegebenenfalls kann die Einnahme von Sanddorn einfach vor einer anstehenden Feier ausgesetzt werden. Bei regelmäßigem Alkoholmissbrauch kann jedoch die Blutdruck senkende Wirkung den Kreislauf übermäßig belasten.

Bei einer Kombination mit Cannabis oder auch CBD Öl verhält es sich ähnlich, wobei die Risiken auch hier mit der konsumierten Menge und der Häufigkeit variieren. Aufgrund einer erhöhten Blutungsgefahr wird konsequent von einem Konsum während einer Marcumar-Therapie und anderen blutverdünnenden Mitteln abgeraten. Das lässt sich entsprechend auf die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, die einen niedrigen Blutdruck begünstigen, übertragen.

Anwendung und Dosierung von Sanddorn-Kapseln

Grundsätzlich sind bei der Dosierung die Angaben auf der Verpackung zu berücksichtigen. Oft wird die zweimalige tägliche Einnahme empfohlen. Inwieweit die Herstellerangaben wissenschaftlich fundiert sind, ist allerdings unklar. Bei einem Vergleich verschiedener Sanddorn-Tabletten mit voneinander abweichender Konzentration sind Unterschiede im Hinblick auf die Dosierungsempfehlungen festzustellen. So wird gelegentlich bei Sanddorn-Kapseln mit hoher Konzentration dieselbe Anzahl an Kapseln täglich angegeben wie bei solchen mit niedrigerer Konzentration. Da es keine wissenschaftliche Basis dazu gibt, sind aber die Herstelleranweisungen der einzige Anhaltspunkt zur Dosierung und sollten ohne Bedenken befolgt werden können, sofern keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen. Im Zweifel kann die Dosis jederzeit reduziert werden.

Sanddorn-Kapseln und -Tabletten sollten stets mit viel Flüssigkeit eingenommen werden. Wie lange es dauert, bis eine spürbare Wirkung eintritt, ist unterschiedlich. Besteht ein Mangel an verschiedenen Nährstoffen, die in dem Nahrungsergänzungsmittel enthalten sind, kann sich ein positiver Effekt recht schnell einstellen. Es kann aber auch einige Zeit vergehen, wenn verschiedene Nährstoffe erst verstoffwechselt und den Zellen zugeführt werden müssen. Mit zunehmender Zellregulation werden im Laufe der Zeit auch die gewünschten Effekte der Nährstoffzufuhr spürbar, vorausgesetzt, sie fehlten zuvor. Letzteres ist ein Argument dafür, dass bei einigen Menschen eine Wirkung anscheinend vollständig ausbleibt: Ist der Organismus auch ohne die Einnahme von Sanddorn-Tabletten ausreichend versorgt, kann er mit zusätzlichen Nährstoffen weniger anfangen.

Bevorzugt erfolgt die Einnahme gemäß Auffassung der Naturheilkunde bei bestehenden Defiziten wie Vitaminmangel, Hautproblemen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis, Haut- und Schleimhautentzündungen, Akne, mit Verstopfung einhergehenden Verdauungsstörungen oder zur Unterstützung des Immunsystems.

Was ist noch zu beachten?

Bei Medikamenteneinnahmen, Blutgerinnungsstörungen, niedrigem Blutdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronischen Magen-Darm-Problemen, Alkoholabhängigkeit oder regelmäßigem Cannabis-Konsum ist es ratsam, vor der Einnahme von Sanddorn-Kapseln ärztlichen Rat einzuholen. Schwangere und stillende Frauen sollten sicherheitshalber auf Sanddorn-Tabletten verzichten, da es für diese Personengruppen keine gesicherten wissenschaftlichen Informationen gibt, die etwaige gesundheitliche Bedenken ausschließen würden. Gegebenenfalls ist es ebenfalls empfehlenswert, zumindest vorab Rücksprache mit dem Arzt zu halten.

Einige Hersteller geben ihren Produkten lediglich Dosierungsempfehlungen für Erwachsene mit, andere nennen auch eine reduzierte tägliche Dosis für Kinder und Jugendliche, wobei dann gelegentlich auch konkrete Altersangaben gemacht werden. Bei hoch konzentrierten Sanddorn-Kapseln werden häufiger nur Erwachsene genannt, bei niedriger konzentrierten Produkten sind Kinder eher mit aufgeführt. Das lässt den Rückschluss zu, dass es keine grundsätzlichen Bedenken für Heranwachsende gibt, aber bei der Gabe von Sanddorn-Tabletten mit Bedacht vorgegangen und niedrigere Dosierungen vorgenommen werden sollten.

Die Übersetzung des botanischen Namens “leuchtendes Pferd” und der vermutliche Grund für diese Bezeichnung legt bereits die Vermutung nahe: Sanddorn ist auch für viele Tiere eine geeignete Futterzugabe. Im Handel gibt es extra Produkte für Pferde, Hunde, Katzen und Papageienvögel, wenn man sich auf die Suche begibt vielleicht sogar für weitere Tierarten. Für Tiere gibt es wie für Menschen verschiedene Darreichungsformen, darunter getrocknete Sanddorn-Beeren, Sanddorn-Kapseln mit Öl und Sanddorn-Pulver.

Wo sollte man Sanddorn-Tabletten kaufen?

Sanddorn-Kapseln gibt es in Apotheken, Drogerien und bei auf Nahrungsergänzungsmittel spezialisierten Händlern. Sie sind im Ladengeschäft und online erhältlich. Unterschiede gibt es in der Qualität, der Konzentration, dem verwendeten Öl (Frucht- oder Kernöl) und natürlich im Preis. Eine hochwertige Qualität ist daran erkennbar, dass die Kapseln 100 Prozent reines Öl oder Pulver enthalten. Das Öl sollte keinesfalls mit Wasser verdünnt sein und keine Zusätze enthalten, lediglich die Kapselhülle sollte aus zusätzlichen tierischen oder pflanzlichen Stoffen bestehen. Letzteres ist insbesondere für Vegetarier und Veganer interessant.

Seriöse Hersteller liefern neben der inhaltlichen Zusammensetzung, der Konzentration und der empfohlenen Dosierung weitere Informationen, beispielsweise zur Herkunft des verwendeten Sanddorns. Bei biologischem Anbau und entsprechenden Prüfzertifikaten kann davon ausgegangen werden, dass die Produkte frei von Schadstoffen und somit vor allem die ungesättigten Fettsäuren unbelastet sind, was ja hinsichtlich einiger Studienergebnisse insbesondere zu Omega 3 nicht immer ganz eindeutig ist.

Preislich gibt es doch bemerkenswerte Unterschiede bei Sanddorn-Tabletten und -Kapseln. Einerseits weisen diese variable Konzentrationen je Kapsel auf, andererseits variieren die Mengeneinheiten, schließlich unterscheiden sich noch die Dosierungsempfehlungen. Es gibt Produkte für weniger als 10 Euro, aber auch preislich weit darüber liegende. Da sich ein konkreter Preisvergleich aufgrund der vielen Variablen nicht ganz einfach gestaltet, bietet es sich an, den Gesamtpreis qualitativ vergleichbarer Produkte einfach auf den Zeitraum umzurechnen, für den die jeweilige Mengeneinheit den Bedarf deckt.

Manch einer mag sich fragen: warum statt Sanddorn-Kapseln nicht auf frische Beeren zurückgreifen? Das ist theoretisch natürlich möglich. Im Gegensatz zu beliebten Gartenfrüchten wie Erdbeeren oder Himbeeren sind die kleinen orangenen Sanddornbeeren allerdings reichlich sauer im Geschmack. Das macht sie weniger beliebt und sie sind frisch nur selten im Handel erhältlich. Eine Alternative wäre, getrocknete Beeren zu verwenden. Im Prinzip spricht nichts dagegen, diese zu verarbeiten. Allerdings sind die kleinen Früchte so reich an Nährstoffen, dass eine gezielte Dosierung bei Sanddorn-Kapseln wesentlich einfacher ist. Zudem werden diese einfach mit Flüssigkeit eingenommen, wodurch der meist als unangenehm empfundene Geschmack ausbleibt.

Haltbarkeit bei richtiger Lagerung

Frische Sanddornbeeren sind nicht lange haltbar, was ein weiteres Argument für Produkte mit Sanddorn-Extrakt ist. Die Beeren müssen rasch verarbeitet werden, etwa zu Marmelade oder Sirup. Die Haltbarkeit verlängert sich durch Einfrieren oder Trocknung.

Der Extrakt in Sanddorn-Kapseln ist bei korrekter Lagerung dank der Kapselhülle gut geschützt und die Kapseln sind einzeln entnehmbar, was die Handhabung erleichtert. Die Lagerung erfolgt idealerweise kühl, trocken und lichtgeschützt in der Verpackung, die bestenfalls gut verschlossen werden kann. Auf diese Weise beträgt die Haltbarkeit einige Monate, wobei das konkrete Mindesthaltbarkeitsdatum immer den Herstellerangaben zu entnehmen ist. Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sind Sanddorn-Kapseln oft noch immer verzehrbar, sofern keine Auffälligkeiten im Aussehen oder dem Geruch bemerkbar sind. Bei zu langer Lagerung ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich Änderungen im Nährstoffgehalt einstellen.

Alternativen zu Sanddorn

Sanddorn wird gelegentlich als Alternative zu Goji-Beeren empfohlen und umgekehrt. Auch Goji-Beeren enthalten Antioxidantien und viele weitere Nährstoffe, die die Funktionen des Organismus unterstützen. Chiasamen gelten als guter Lieferant für Omega 3, Antioxidantien und Ballaststoffe. Ein noch besserer Omega-3-Lieferant sind Leinsamen. Antioxidantien und vor allem Vitamin C sind neben weiteren Vitaminen und Mineralien außerdem in der Schwarzen Johannisbeere und Hagebutten enthalten. Keine der Früchte ist anhand der Inhaltsstoffe wirklich vergleichbar mit Sanddorn, doch wem dessen Inhaltsstoffe allzu wuchtig sind, findet darin sicher eine Alternative für den persönlichen Bedarf.

Fazit: Sanddorn – eine kleine Powerfrucht

Der Nährstoffgehalt der kleinen Beeren ist bemerkenswert. Für Vegetarier und Veganer, denen die Nährstoffaufnahme über tierische Produkte fehlt, können Sanddorn-Kapseln ein willkommener Lieferant sein. Auch zum Ausgleich von Mängeln bieten sie ein reichhaltiges Repertoire. Sie verfügen über zahlreiche Nährstoffe in verhältnismäßig hoher Konzentration, von denen der gesamte Organismus profitieren kann. Unterschiede gibt es allerdings in der Zusammensetzung, je nach Quelle des Öls – sie unterscheidet sich beim Fruchtfleisch und den Kernen.

Was den Nutzen und mögliche Risiken angeht, sind sich Wissenschaftler bisher uneinig. Es gibt Forschungsreihen, die bei langer Einnahme von Antioxidantien und hohen Dosen an Omega 3 auf gesundheitliche Risiken schließen lassen. Andere Studien bestätigen die vielseitigen positiven Effekte der einzeln oder in ihrer Kombination untersuchten Inhaltsstoffe.

Der hohe Nährstoffgehalt und die besondere Zusammensetzung in Sanddorn-Tabletten ist keinesfalls zu verachten und jeder kann für sich abwägen, ob der Organismus die Powerfrucht situativ benötigt, sofern keine medizinischen Indikatoren dagegen sprechen. Im Zweifel ist die Rücksprache mit dem Arzt sicher hilfreich. Die sorgfältige Wahl der Sanddorn-Kapseln kann ebenfalls etwaige Bedenken mindern, indem bewusst auf solche mit dem Öl aus Fruchtfleisch oder aus den Kernen zurückgegriffen wird, um dem Organismus genau das zu geben, was er benötigt: Wer mehr Omega 7 möchte, wählt Fruchtfleischöl, wer Omega 3 bevorzugt, entscheidet sich für Kernöl. Ebenfalls relevante Aspekte für den wohltuenden Effekt sind die Konzentration und Dosierung.

Dennis
Von Dennis
Hallo, mein Name ist Dennis Philippus. Auf Nahrung.de bin ich als Chefredakteur tätig. Mit den Themen Ernährung und Fitness setze ich mich nun schon seit fast zwei Jahren intensiv auseinander, da damals meine Abnehm-Reise startete.