Den Blättern des ostasiatischen Ginkgo-Baums werden häufig heilende Kräfte zugeschrieben. Demenz, Tinnitus und Alzheimer sind nur einige der Erkrankungen, die im Zusammenhang mit der Pflanze genannt werden. Laut der US-amerikanischen Library of Medicine sind die Blätter deshalb eine der weltweit am meisten genutzten Nahrungsergänzungsmittel. Beispielsweise die Einnahme von Ginkgo-Kapseln ist weit verbreitet. Die tatsächliche Wirkung der Pflanze ist jedoch umstritten. Dieser Beitrag stellt Ginkgo deshalb im Detail vor, arbeitet die medizinische Forschungslage in einfach verständlichen Worten auf und gibt Interessenten Kaufhinweise.
Was ist Ginkgo?
Ginkgo („Silberaprikose“) heißt mit vollständigem Namen „Ginkgo biloba“ und ist in China heimisch. In der traditionellen Medizin des Landes kommen Trockenextrakte der Blätter des Baumes schon seit Jahrhunderten zum Einsatz. Beachtenswert ist, dass der „biloba“ längst nicht die einzige Ginkgo-Art ist. Weitere Sorten sind beispielsweise „Tremonia“, „Globus“ oder auch „Variegata“. Heilende Fähigkeiten werden ausschließlich den „biloba“-Blättern zugesprochen. Wenn Sie beispielsweise Ginkgo-Kapseln kaufen möchten, sollte der entsprechende Hinweis deutlich sichtbar auf dem Produkt zu erkennen sein.
Ginkgo Wirkung
Folgende Wirkungen werden der Pflanze zugesprochen:
- Hilfe bei hirnorganischen Leistungsstörungen und Gedächtnisschwächen – bis hin zur Prävention von Demenz und Unterstützung bei Alzheimer
- Minderung von Tinnitus-Geräuschen
- Unterstützung bei Durchblutungsstörungen
- Hilfe gegen Schwindel
- Abschwächung von Konzentrationsstörungen
- Hilfe bei depressiven Verstimmungen
- Unterstützung bei Venenerkrankungen
- Abschwächung altersabhängiger Makuladegeneration (Sehschwäche aufgrund von Stoffwechselstörungen der Netzhaut)
- Schlaganfallsprävention
Verantwortlich für die heilsame Wirkung von Ginkgo soll die Mischung aus Flavonoiden (Blütenfarbstoffe) und Terpenoiden (organische Verbindungen), die es in dieser Form nur in den „biloba“-Blättern gibt. Teilweise ließ sich die wissenschaftlich bereits beweisen. Flavonoide besitzen beispielsweise entzündungshemmende Eigenschaften.
Wichtig in diesem Zusammenhang: Ginkgo-Kapseln oder auch Tabletten werden oft mit dem Hinweis EGb und einer nachfolgenden Zahl ausgestattet. Ein Beispiel ist EGb 761. Die Abkürzung steht für „Extrakte der Ginkgo biloba Blätter“. Die Zahl spezifiziert die genaue Zusammensetzung des Extrakts. „761“ ist dabei die am weitesten verbreitete Variante. Dieser Extrakt ist Grundlage für alle gängigen Gesundheitsprodukte, die auf die Blätter des chinesischen Baums vertrauen.
Inzwischen „recht positive Bewertungen“: Heftige Diskussionen in der medizinischen Forschung
Die Liste der potenziellen Wirkungen ist lang – und in dieser Form noch nicht einmal vollständig. In manchen Lexika finden sich beispielsweise auch Anmerkungen auf den Einsatz der Pflanze gegen Schizophrenie. Die Krankheitsbilder unterscheiden sich dabei stark. In der medizinischen Forschung toben deshalb seit Jahren heftige Diskussionen darüber, wie wirksam der Extrakt tatsächlich ist.
Wichtige Anhaltspunkte bietet diesbezüglich die „Cochrane Collaboration“. Diese hat im Rahmen einer Meta-Studie vorhandene Untersuchungen zur Wirksamkeit gegen Demenz, Gedächtnisbeeinträchtigungen und Tinnitus ausgewertet. Für die ersten beiden Krankheitsbilder fanden die Experten in den Studien „kein konstantes Muster von Vorteilen“, die der Pflanze zuzuschreiben wären. Nur eine von 36 Studien habe Ergebnisse mit „sehr großen Behandlungserfolgen“ gemeldet. Anders ausgedrückt: Der Extrakt kann helfen, muss es aber nicht.
Für einen Tinnitus war das Resultat ähnlich: Die Experten billigten EGb 761 nach der Auswertung von zwölf Studien zu, dass es „möglicherweise eine geringfügige bis keine Wirkung“ gibt. Die Autoren merkten allerdings an, dass die Basisuntersuchungen handwerkliche Schwächen gehabt hätten. Man könne deshalb nicht „von einer gesicherten Evidenz“ ausgehen. Die angesehene US-amerikanische „Mayo Clinic“ kommt zu ähnlichen Schlüssen.
Mitte der 2010er Jahre publizierte Meta-Studien stehen dem entgegen. Demnach kann der Extrakt durchaus „Aufmerksamkeit und Gedächtnis bei Demenz verbessern“. Hierfür müsse allerdings täglich eine Dosis von 240 mg über wenigstens ein halbes Jahr eingenommen werden. Das zuständige Fachportal der „Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.“ sieht insgesamt „recht positive Bewertung“ der heilenden Wirkung Ginkgos, auch, wenn nach wie vor große Unklarheit herrsche.
Ein Beispiel für eine solche positive Einschätzung bietet die norwegische Gesundheitsbehörde. Diese hat den Einsatz der Extrakte aus den Blättern des Baumes zur Behandlung von Durchblutungsstörungen gestattet. Wer beispielsweise unter kalten Händen und Füßen leide, könne dagegen Ginkgo-Kapseln einnehmen. Andere Studien äußeren sich zudem optimistisch für den Einsatz gegen Angstzustände, Hörverluste und Schwindelgefühle. Gleiches gilt Hilfen gegen Verhaltensstörungen.
Die Vorteile von Ginkgo
Ginkgo bietet gleich eine ganze Reihe von Vorteilen:
- Die Produkte werden über den Mund eingenommen. Dies ist einfach und verlangt keine Vorkenntnisse.
- Die Dosierung ist sehr einfach, da es beispielsweise Ginkgo-Kapseln mit festen Mengen gibt. Die gängigen Dosierungen reichen von 60 bis zu 240 mg.
- Der Extrakt gehört zu den am besten erforschten pflanzlichen Heilstoffen des Planeten.
- Kapseln oder Tabletten mit dem Extrakt können bei einer Vielzahl von Beschwerden helfen.
Gibt es bei Ginkgo Nebenwirkungen?
Ob es Nebenwirkungen gibt, ist in der Forschung ebenfalls umstritten. Die „Mayo Clinic“ spricht davon, dass Ginkgo die folgenden Probleme verursachen kann:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Magenbeschwerden
- allergische Reaktionen auf der Haut
- Verstopfungen
- starkes Herzklopfen
Sie rät dringend davon ab, rohe oder geröstete Samen der Pflanze zu essen, da diese giftig sein könnten. Die Liste enthält aber nur „harmlose“ Nebenwirkungen verglichen mit dem, was eine Studie des US-amerikanischen „National Toxicology Programs“ im Jahr 2013 meldete. Bei Mäusen und Ratten sei die Häufigkeit von Krebserkrankungen sowie Leber- und Schilddrüsen-Schäden durch die Einnahme des Extrakts gestiegen. Eine italienische Untersuchung aus dem Jahr 2018 gab diesbezüglich aber Entwarnung: Die Teilnehmenden der Studie nahmen entsprechende Präparate über ein halbes Jahr ein, aber zeigten keine höhere Anfälligkeit für Krebs oder die Organschäden als eine Kontrollgruppe, die Placebos schluckte. Gleiches gilt demnach für eine potenzielle Erbgutschädigung, die ebenfalls teilweise als potenzielle Nebenwirkung genannt wird.
Dies deckt sich mit anderen Befunden – z. B. von der erwähnten norwegischen Gesundheitsbehörde. Diese urteilte ebenfalls, dass es „keine exzessiven Nebenwirkungen“ gebe. Dies stimmt mit den Befunden der „Cochrane Collaboration“ sowie der „National Library of Medicine“ überein. Wer maximal 240 mg täglich einnimmt, muss demnach höchstens mit den von der „Mayo Clinic“ aufgelisteten „milden Nebenwirkungen“ rechnen. Bestätigen tun dies in den 2010er Jahren in Deutschland veröffentlichte Doktorarbeiten, die sich mit der Wirkung des Extrakts zur Behandlung von Hörschäden und zur Aktivierung von Mikroglia (Zellen des Nervensystems) beschäftigen. Ginkgo-Kapseln oder -Tabletten sind also sicher, aber können teilweise unangenehme Begleiterscheinungen zeigen.
Treten bei einer Überdosierung zusätzliche Nebenwirkungen auf?
Laut der „Mayo Clinic“ kann eine Überdosierung körperliche Anfälle auslösen. Blutungen und das sogenannte Serotonin-Syndrom können ebenfalls Folge einer zu starken Einnahme des Extrakts sein. Die letztgenannte Nebenwirkung ist eine Arzneimittelreaktion, die zu einer hohen Körpertemperatur, Muskelspasmen sowie einem Delirium und Angstzuständen führt. Es ist deshalb ausgesprochen wichtig, die Höchstdosierung nicht zu überschreiten und die Sicherheitshinweise der entsprechenden Präparate aufmerksam zu lesen.
Ginkgo Kontraindikationen und ausgeschlossene Patientengruppen
Zwei weitere Nachteile sind im Zusammenhang mit Ginkgo zu berücksichtigen. Erstens sind die Präparate nicht für Patientengruppen geeignet. Epileptiker und Personen mit einer Neigung zu Anfallsleiden sollten sie nehmen. Ältere Patienten, Schwangere und Personen mit Blutungsstörungen sollten ebenfalls auf die Einnahme verzichten. Wer sich einer Operation unterziehen muss, sollte die Ginkgo-Kapseln oder -Tabletten spätestens zwei Wochen vor dem Eingriff absetzen.
Ginkgo weist zudem mit einigen Medikamenten Kreuz-Indikationen auf, weshalb der Extrakt nicht mit ihnen im Zusammenspiel genommen werden sollte. Die entsprechenden Mittel sind:
- Antidepressiva
- Alprazolam
- nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente (sogenannte NSAIDs, beispielsweise Ibuprofen)
- Thrombozytenaggregationshemmer
- Antikoagulanzie-Therapie-Präparate
- Warfarin
- Antikonvulsiva
- Statine
- Diabetes-Medikamente
Ginkgo Anwendung und Dosierung
Mindestens sollte Ginkgo über einen Zeitraum von acht bis zwölf Wochen eingenommen werden. Für eine nachhaltige Wirkung wird eine Dosierung von wenigstens 120 mg pro Tag empfohlen. Situationsbedingt für die Behandlung leichter Beschwerden reichen 60 mg aus. Höhere Dosierungen als 120 mg sind nur für ernstere Erkrankungen wie leichte Demenz angezeigt. Präparate mit einer Dosierung von 240 mg werden in der Regel per Rezept verordnet. Sie werden dann von der Kasse bezahlt. Durch die hohe Dosierung sollte die Behandlung in diesem Fall nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Bezüglich des Einnahmenzeitpunkts gilt: Idealerweise werden beispielsweise die Ginkgo-Kapseln morgens eingenommen, wenn nur eine Dosis pro Tag geschluckt wird. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie gegen Konzentrationsstörungen eingesetzt werden. Bei höheren Dosierungen kann eine zweifache Einnahme Sinn machen: Je eine halbe Dosis wird dann morgens und abends geschluckt. Zu Beginn kann es Sinn machen, sich einen Alarm zu stellen, um die Einnahme nicht zu vergessen.
Als Übersicht: grobe, allgemeine Dosierungsrichtlinien
Allgemein werden die folgenden groben Dosierungsrichtlinien empfohlen. Bitte beachten Sie aber in jedem Fall, dass es für Sie Sinn machen kann, von diesen zu abweichen:
- Schwindel und Gehörbeschwerden: 120 bis 160 mg pro Tag in zwei oder drei Dosen für mindestens zwölf Wochen
- Verschlusserkrankungen: 120 bis 160 mg täglich in zwei oder drei Dosen für wenigstens acht Wochen
- dementielle Symptome: 120 bis 240 mg pro Tag in zwei oder drei Dosen für mindestens acht Wochen
Stellt sich nach drei Monaten keine Besserung ein, sollte spätestens jetzt ein Arzt konsultiert werden. Diesbezüglich gilt allerdings immer: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Suchen Sie im Zweifel stets frühestmöglich medizinische Hilfe. Dies ist schon deshalb sinnvoll, um eine diagnostische Abklärung Ihrer Beschwerden sicherzustellen.
Wo können Ginkgo-Kapseln gekauft werden?
On- sowie offline bieten zahlreiche Apotheken Ginkgo-Präparate an. Die Tabletten und Kapseln unterliegen allerdings keiner Apothekenpflicht. Sie sind deshalb ebenfalls in zahlreichen Drogerien erhältlich. Gleiches gilt für einige spezialisierte Geschäfte (z. B. mit einem Fokus auf pflanzliche Heilmittel). Teilweise sind sie außerdem in Supermärkten erhältlich. Hier werden die entsprechenden Lösungen allerdings nur in der Form von Nahrungsergänzungsmitteln angeboten. Die Zusammensetzung der Extrakte wird weniger streng als die der Ginkgo-Kapseln kontrolliert, die es Apotheken, Drogerien und spezialisierten Shops gibt.
Konkret bedeutet dies: Apotheken-Lösungen vertrauen auf standardisierte Extrakte mit mindestens 25 Prozent Ginkgo-Flavonglykosiden und wenigstens sechs Prozent Terpenlactonen (Ginkgoliden). Drogerie- und Shop-Lösungen streben diese Mindestwerte ebenfalls an, aber halten sie nicht in jedem Fall ein. Günstige in Supermärkten abgegebene Lösungen erreichen sie nicht.
Wie teuer sind Ginkgo-Kapseln in der Regel?
Der genaue Preis hängt von der Zahl der Kapseln und der Dosierung ab. Ein Korridor von 10 bis 20 Euro ist nicht unüblich. Ginkgo-Kapseln sind damit deutlich günstiger als beispielsweise Tabletten mit dem Extrakt, die 50 Euro und mehr kosten können. Präparate, die sich auf Tebonin als zentralen Bestandteil des Extrakts konzentrieren, kosten sogar über 100 Euro.
Kriterien zum Kauf von Ginkgo-Kapseln
Zwei Kriterien für den Kauf von Ginkgo-Kapseln wurden bereits genannt. Erstens darf die Maximaldosierung einer Einzeldosis 240 mg auf keinen Fall überschreiten. Zweitens sollten wenigstens 25 Prozent Ginkgo-Flavonglykoside und mindestens sechs Prozent Terpenlactone enthalten sein. Dies sind allerdings längst noch nicht alle Kaufkriterien.
Welche Inhalts- und Zusatzstoffe bei Ginkgo Produkten sollte man meiden?
Wichtig ist die Angabe der Ginkgolsäure. Diese ist toxisch. Ihr Anteil sollte deshalb fünf ppm pro Einzeldosierung nicht überschreiten. Die englische Bezeichnung, die teilweise auf aus dem Ausland stammenden Produkten zu lesen ist, lautet Ginkgotoxin. Bei Nahrungsergänzungsmitteln gelten für die Säure keine Mengenbeschränkungen. Entsprechend ist diesbezüglich mit großer Vorsicht zu agieren.
Ebenfalls zu beachten ist, ob es Hinweise wie Quercetin oder Rutin auf der Produktbeschreibung gibt. Dies sind sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe. Dies bedeutet, sie stammen aus anderen pflanzlichen Quellen. Üblich sind beispielsweise der Japanische Schurbaum und Buchweizen. Gesundheitlich bedenklich sind diese Zugaben zwar nicht. Allerdings „verdünnen“ sie den Ginkgo-Extrakt und verringern so ihre Wirkung. Dies hat das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker e.V. festgestellt.
Fragen und Antworten
Ginkgo-Kapseln besitzen ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Sie können also ablaufen. Allerdings sollte dieses mehrere Jahre in der Zukunft liegen. Zweieinhalb bis drei Jahre ab Kaufdatum sind üblich. Achten Sie deshalb ebenfalls auf die entsprechende Angabe für den Kauf. Fragen Sie im Zweifel nach. Abgelaufene Präparate sollten nicht mehr eingenommen werden, da sie ihre Wirksamkeit verlieren. Gefährlich ist eine verspätete Einnahme allerdings nicht, falls dies nicht ausdrücklich anders auf der Packungsbeilage ausgewiesen sein sollte.
Die Begriffe Kapseln und Tabletten werden oft als Synonyme zueinander verwendet. Sie können auch in diesem Beitrag hierfür einige Beispiele finden. Für die meisten Einsatzfälle von Ginkgo ist dies auch zulässig, da die Präparate über Monate eingenommen werden müssen. Komplett richtig ist es allerdings nicht. Kapseln und Tabletten unterscheiden sich in ihrer Zerfallsgeschwindigkeit. Dies bedeutet, sie setzen ihre Wirkstoffe nicht gleichschnell frei. Tabletten sind in dieser Hinsicht überlegen. Dies ist der Grund, weshalb beispielsweise Schmerzmittel als Tabletten und nicht als Kapseln angeboten werden. Dafür ist die Haltbarkeit von Tabletten durchschnittlich kürzer. Kapseln sind durchschnittlich günstiger und lassen sich einfacher mit einer magensaftresistenten Schicht überziehen, um zu verhindern, dass sie sich schon im Magen auflösen. Sie erreichen den Dünndarm. Hier wird ihr Wirkstoff über den Blutkreislauf verteilt. Er breitet sich also im ganzen Körper aus, aber schont den Magen. Für Ginkgo ist dies zumeist vorteilhaft, weshalb Kapseln fast immer die richtige Entscheidung sind. Einzige Ausnahme sind hochdosierte Anwendungen gegen Demenz. Sie werden schon in der Magenschleimhaut aufgelöst und von hier über die Blutbahn direkt in den Kopf geleitet. Größere Mengen des Ginkgo-Extrakts erreichen also schneller die Körperregion, wo sie benötigt werden.
Teilweise werden auch Ginkgo-Tees als Hausmittel beworben. Diese sind aber keine echte Alternative. Der Anteil der Ginkgolsäure ist relativ hoch. Ein solcher Tee reizt also den Magen. Die Extrakt-Dosierung ist dagegen deutlich zu gering. Sie müssten täglich bis zu 20 Tassen des Tees trinken, um einen Effekt zu erreichen, wie ihn Kapseln bieten. Gegen eine gelegentliche Tasse aus Geschmacksgründen spricht nichts. Zur Behandlungszwecken ist der Tee hingegen ungeeignet.
Fazit
Die Ausführungen zeigen: Ginkgo hat sich als pflanzliches Medikament als Hilfe für eine bessere Durchblutung bewährt. Es kann zudem bei Konzentrationsstörungen helfen und die Gedächtnisleistung insgesamt positiv beeinflussen. Möglicherweise wirken hochdosierte Präparate sogar einer leichten Demenz entgegen. Weitere positive Effekte werden dem Extrakt aus den Blättern des chinesischen Baums ebenfalls zugeschrieben. Zudem ist mit keinen ernsten Nebenwirkungen zu rechnen. Insgesamt gilt deshalb: Ginkgo eignet sich weitgehend bedenkenlos, um die genannten Beschwerden pflanzlich zu therapieren.
Es existiert jedoch ein großes „Aber“, das zu berücksichtigen ist. Für einige Personengruppen wie Schwangere oder Patienten mit Blutungsstörungen ist es ungeeignet. Mit anderen Medikamenten kann es kritische Kreuzindikationen geben. Zudem ist medizinisch umstritten, wie weit die positiven Wirkungen tatsächlich reichen. Dies bedeutet: Wenn Sie Ginkgo-Kapseln oder auch entsprechende Tabletten einnehmen, dürfen Sie keine Wunderwirkungen erwarten. Da Sie die Präparate über Monate einnehmen müssen, ist zudem Geduld Ihrerseits gefragt. Bringen Sie diese Voraussetzungen mit, kann Ginkgo eine gute Lösung für Sie sein.
Quellen
https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/spezialthemen/nahrungsergänzungsmittel-und-vitamine/ginkgo
https://www.navigator-medizin.de/medikamente/ginkgo.html
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2002/daz-38-2002/uid-8419
https://www.mayoclinic.org/drugs-supplements-ginkgo/art-20362032
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22562327/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK541024/
https://www.webmd.com/vitamins/ai/ingredientmono-333/ginkgo
https://www.lwg.bayern.de/landespflege/gartendokumente/fachartikel/080601/index.php
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2006-951589
https://freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:10121/datastreams/FILE1/content