Beim Heilfasten handelt es sich um weitaus mehr als nur einen Trend. Schon vor Jahrtausenden haben Menschen auf diese Weise gefastet, um sowohl ihren Körper als auch ihren Geist „zu reinigen“. Bis heute nutzen viele Menschen das Heilfasten mit dem Ziel, entweder abzunehmen oder um verschiedene Krankheiten zu behandeln. An dieser Stelle ist es wichtig, zu erwähnen, dass es sich beim Heilfasten auf keinen Fall um ein „Allheilmittel“ handelt. Im Zweifel sollte das Fasten immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Denn: Nicht jedem Menschen kann angeraten werden, seine Ernährung auf diese Weise umzustellen. Viele Menschen sind überzeugt davon, dass vom Heilfasten nicht nur der Körper, sondern auch die Seele profitieren kann. Das Internet ist voll von positiven Erfahrungsberichten zum Thema. Aber was steckt eigentlich hinter dem Heilfasten? Woher kommt es? Und gibt es gegebenenfalls auch Risiken?
Ist Heilfasten gesund?
Leider ist es (noch?) nicht möglich, mit Hinblick auf diese Frage eine standardisierte Antwort zu geben. Denn: Die Erkenntnisse und Meinungen darüber, ob Heilfasten gesund ist oder nicht, gehen teilweise stark auseinander. Manche Wirkungen, die dem Heilfasten zugeschrieben haben, beruhen lediglich auf Erfahrungen und weniger auf medizinischen Erkenntnissen. Daher wird sicherlich auch in Zukunft noch eingehend mit Hinblick auf dieses Thema geforscht werden. Es gibt aber auch mittlerweile mehrere Studien, die zeigen, dass Patienten mit verschiedenen Beschwerden vom Heilfasten profitieren konnten.
Vor allem in Europa hat das Heilfasten mittlerweile Tradition. Unter anderem haben im Laufe der Zeit auch verschiedene Fastenkliniken eröffnet, die sich teilweise zusätzlich auf verschiedene Naturheilverfahren spezialisiert haben.
Das Interesse der Wissenschaft an diesem durchaus spannenden Thema wurde immer größer. Daher wurden im Jahr 2002 auch zum ersten Mal Expertenrichtlinien zur Fastentherapie veröffentlicht – und im Laufe der Zeit weiter überarbeitet.
Es handelt sich jedoch übrigens um ein Vorurteil, dass die meisten Menschen heilfasten würden, weil sie sich einen Gewichtsverlust erhoffen würden. Stattdessen spielt für sie die „Heil“ im „Heilfasten“ eine weitaus wichtigere Rolle, als es vielleicht den Anschein haben mag. Hier geht es bei Weitem nicht nur darum, eine „Bikinifigur“ zu erreichen.
Kann man Heilfasten allein machen?
Je nachdem, warum gefastet wird, bietet sich eine andere Art des Fastens an. Der allgemeine Gesundheitszustand der betreffenden Person spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Generell wird zwischen drei verschiedenen Fastenarten:
- dem therapeutischen Fasten
- dem präventiven Fasten
- dem Fasten für Gesunde
unterschieden. Basierend hierauf ergibt sich dann auch die Art der Betreuung während dieser Zeit. Manche Menschen fasten stationär, manche ambulant mit Betreuung. Besagte Betreuung kann dann wiederrum von einem Mediziner, aber auch von einem Fastenleiter übernommen werden. Heilfasten sollte jedoch immer unter einer gewissen Aufsicht stattfinden.
Eine andere Form des Fastens stellt übrigens das Intervallfasten dar. Da hier nur über Stunden und nicht über Tage gefastet wird, braucht es hier in der Regel keine „Aufsicht“. Selbstverständlich sollte dennoch im Vorfeld medizinisch abgeklärt werden, ob gegebenenfalls etwas gegen das Fasten spricht.
Ein Blick zurück: Woher kommt das Heilfasten?
Dr. Otto Buchinger (1878 – 1966) hat seinerzeit den Begriff des Heilfastens geprägt. Er glaubte daran, dass der Körper dazu in der Lage sei, durch Fasten seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Als er selbst eine rheumatische Erkrankung entwickelte, unterzog er sich einer 19tägigen Fastenkur. Seine Erfahrungen schrieb er dann unter anderem in seinem Buch „Das Heilfasten“ nieder. Besonders interessant: Viele seiner Erkenntnisse haben bis heute Bestand.
Wahrscheinlich war es auch sein Hang zur Spiritualität, der immer wieder dafür sorgte, dass Buchinger Verbindungen zwischen Geist und Körper zog. So betonte er immer wieder, wie wichtig es sei, während des Fastens einen Bezug zur Natur und zur Musik zu wahren. In seinen Worten: Buchinger war der Meinung, dass es wichtig sei, die „hungernde Seele“ mit geistigen Nahrungsmitteln“ zu versorgen.
Und tatsächlich zeigt sich beim Heilfasten immer wieder, wie wichtig es ist, selbst vom Fasten überzeugt zu sein. Nur dann, wenn die Psyche mitspielt, ist es auch möglich, diese – durchaus interessante Zeit – durchzuhalten.
Zum typischen Ablauf einer Heilfasten Kur: Was sollte beachtet werden?
Wie bereits erwähnt, haben viele Erkenntnisse, die Buchinger zum Heilfasten niedergeschrieben hat, bis heute Bestand. In seiner traditionellen Vorgehensweise reduziert Buchinger die Energie am Tag vor der Kur auf circa 1.000 kcal. Ab jetzt sollte der Fastende auch keinen Alkohol, kein Nikotin und kein Koffein mehr zu sich nehmen.
Die körperlichen Aktivitäten sollten sich in einem „normalen“ Rahmen bewegen. Der Kopf sollte sich jedoch im Idealfall schon auf das anstehende Fasten vorbereiten. „Vorbereiten“ bedeutet in diesem Fall, dass das Stresslevel nach Möglichkeit heruntergefahren und die Betroffenen sich mehr Ruhe gönnen sollten. Buchinger empfiehl weiterhin, nicht unbeaufsichtigt, sondern unter ärztlicher Betreuung zu fasten.
Die Darmreinigung
Hier empfiehlt Buchinger, einen Liter Wasser mit 30 bis 40 Gramm Glaubersalz in einem Zeitfenster von zwanzig Minuten einzunehmen. Nach weiteren 30 Minuten sollte erneut 0,5 Liter bis 1,0 Liter Wasser (oder Tee) getrunken werden.
Die Flüssigkeitszufuhr während der Fastentage
Während der kompletten Heilfasten-Zeit ist es wichtig, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Wer fasten möchte, sollte jeden Tag ¼ Liter Gemüsebrühe, ¼ Liter Obst- oder Gemüsesaft, 30 Gramm Honig und mindestens 2,5 Liter Wasser oder Kräutertee zu sich nehmen, um seinen Flüssigkeitshaushalt auf einem ausreichend hohen Level zu halten.
Maximal sollen auf diese Weise 500 kcal pro Tag zugeführt werden. Wer sich vorgenommen hat, über einen vergleichsweise langen Zeitraum zu fasten, darf – laut Buchinger – auch zu Buttermilch greifen.
Zwei bis vier Wochen sind die optimale Fastendauer
Der Wissenschaftler sieht zwei bis vier Wochen als die optimale Fastendauer an. Die Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung (ÄGHE) empfiehlt in diesem Zusammenhang eine Dauer zwischen sieben und zehn Tagen. (Zusätzlich sollte mindestens ein Tag zur Vor- und drei Tage zur Nachbereitung eingeplant werden.)
Gleichzeitig ist es natürlich wichtig, zu beachten, dass es vielen Anfängern im Bereich Fasten leichter fällt, mit einem kürzeren Zeitraum einzusteigen. In manchen Fällen können auch medizinische Gründe dazu führen, dass von längerem Fasten abgeraten wird. Daher ist eine individuelle Rücksprache mit dem behandelnden Arzt auch so wichtig.
Um den potenziellen Erfolg einer Heilfastenkur zu steigern, ist es sinnvoll, sich für das Fasten ausreichend Zeit zu nehmen. Wer zum ersten Mal versucht, seinen Körper auf diese Weise zu „reinigen“, kann beispielsweise im Urlaub fasten. Somit fällt es meist auch leichter, seinen Organismus und dessen Reaktionen auf das Fasten besser kennenzulernen.
Zusammengefasst gilt es, vor allem die folgenden Tipps zu beachten:
- Der Körper sollte spätestens einen Tag vor dem Fastenbeginn auf das Fasten vorbereitet werden.
- Stress und Fasten vertragen sich nicht gut. Daher ist es sinnvoll, die Fastenperiode beispielsweise in den Urlaub zu verlegen.
- Heilfasten sollte immer unter Aufsicht – zum Beispiel durch einen Arzt oder durch einen Fastenberater – stattfinden.
- Die Fastenden sollten auf ihren Körper hören und sich im Falle von Nebenwirkungen an ihren Arzt wenden.
- Eine Darmreinigung schafft die Basis für effektives Fasten.
- Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhrt während des Fastens ist essenziell.
- Die (von Buchinger) empfohlene, maximale Kalorienzufuhr pro Tag liegt bei etwa 500 Kalorien.
- Hin und wieder können auch medizinische Gründe gegen das Fasten sprechen. Genau das gilt es natürlich, im Vorfeld abzuklären.
- Wer sich unsicher ist, ob er das Gasten über mehrere Tage durchhält, kann auch „klein“ starten.
Wie reagiert der Körper auf Heilfasten?
Wer seinem Körper – wie es beim Heilfasten der Fall ist – Nahrung vorenthält, sorgt dafür, dass sich der Stoffwechsel verschiebt. Der Körper arbeitet dann im sogenannten Katabolismus. Die Folge: Sowohl der Blutzucker als auch der Blutdruck sinken. Da aber selbstverständlich weiterhin Energie gebraucht wird, nutzt der Körper seine Fettreserven, gleichzeitig werden in der Regel auch Muskeln abgebaut, damit die Proteine weiterhin bestmöglich erhalten bleiben.
Diejenigen, die noch länger fasten, unterstützenden Fettabbau und die Bildung von Ketonkörpern. Setzt dann schlussendlich eine Ketose ein, riecht der Atem meist leicht-fruchtig.
Auch die psychischen Reaktionen sollten in diesem Zusammenhang nicht unterschätzt werden. Viele Menschen, die sich an das Fasten gewöhnt haben und regelmäßig auf Nahrung verzichten, sprechen in diesem Zusammenhang auch von „Glücksgefühlen“.
Wissenschaftler betonen hierbei auch oft den „Hungerstoffwechsel“, der einsetzt, wenn der Körper einem Nahrungsmangel ausgesetzt ist. Die Ursache für den Nahrungsmangel ist für die Umstellung auf den Hungerstoffwechsel irrelevant. So wechseln unter anderem auch magersüchtige Menschen in diese Art des Stoffwechsels.
Fest steht, dass sich der Körper anpasst und weniger Energie verbraucht, weil er seine Reserven für die Erhaltung der lebenswichtigen Funktionen benötigt. Damit der Energiebedarf gedeckt wird, wird auf Kohlenhydrate, Proteine und – meist im letzten Schritt – auf Fette gesetzt. Parallel dazu fällt der Insulinspiegel. Während dieser Zeit kann ein Mangel an Nährstoffen entstehen. Je weniger gegessen wird, desto schneller können sich die Effekte des veränderten Stoffwechsels zeigen.
Frauen und Mädchen, die zu lange fasten (oder vielleicht sogar magersüchtig sind), bemerken oftmals auch Veränderungen bei der Menstruation, weil beispielsweise die monatlichen Blutungen komplett ausbleiben können.
Jeder Körper ist anders
Grundsätzlich gilt, dass jeder Körper anders ist und dementsprechend auch jeder anders auf das Fasten reagiert. Um herauszufinden, ob etwaige Veränderungen „absolut normal“ sind oder nicht, ist es daher empfehlenswert, sich medizinisch oder von einem Fastenberater betreuen zu lassen.
Denn: Auch, wenn das Fasten unter Aufsicht und unter „besten Bedingungen“ durchgeführt wird, bedeutet das Vorenthalten von Nahrung für den Organismus zunächst eines: Stress. Dies zeigt sich auch anhand klassischer Laborwerte.
Denn: Wer für einen Zeitraum vom „nur“ 20 Stunden fastet, sorgt dafür, dass die Zuckerreserven der Leber komplett aufgebraucht werden. Genau das sorgt dafür, dass der Körper in Aufruhr gerät. Sowohl Zellen als auch Gehirn werden alarmiert. Interessanterweise „ent-stresst“ der Körper jedoch auch vergleichsweise schnell wieder, wenn der Zustand über einen etwas längeren Zeitraum hinweg anhält. Bemerkt er, dass er keine Energie von außen erhält, werden die Fettspeicher angegriffen.
Wer sollte nicht fasten?
Fasten ist nicht ohne Risiko. Es gibt durchaus einige Personengruppen, denen die meisten Mediziner davon abraten würden, ihre Ernährung auf derart „radikale Weise“ umzustellen.
Hierzu gehören unter anderem Menschen,
- die unter einer Krebserkrankung leiden (s. u.)
- deren Harnsäuregehalt zu hoch ist
- die zur Bildung von Gallensteinen neigen.
Auch Schwangere sollten ihrem Körper selbstverständlich keine Nährstoffe vorenthalten. Abschließend bringt das Gespräch mit dem behandelnden Arzt Klarheit. Generell gilt, dass bei den meisten Menschen nichts gegen eine „Fasteneinheit“ spricht.
Ein heiß diskutiertes Thema: Dürfen (bzw. sollten) Menschen, die unter einer Krebserkrankung leiden, vielleicht doch fasten?
Mittlerweile gibt es Studien, die belegen können, dass sich das Fasten gegebenenfalls doch positiv auf die Wirkung von Strahlen- und Chemotherapien auswirken könnte. Die Forscher untersuchten, was das Fasten mit Hinblick auf das Überleben von Zellen und Tumorprogression auswirkt. Bei der Studie aus dem Jahr 2012 wurde bewiesen, dass Gliome bei Mäusen, die vor der Behandlung gefastet hatten, sensibler auf die Behandlung reagierten. Als möglicher Grund hierfür wurde die Reduzierung des Blutglucose Wertes genannt. Selbstverständlich muss in diesem Bereich (wie in vielen anderen Bereichen auch) noch weiter geforscht werden.
Was ist ein „Fastenarzt“?
Seit der Mitte der 1990er Jahre haben Ärzte unter anderem auch die Möglichkeit, sich als „Fastenarzt“ oder „Fastenärztin“ zertifizieren zu lassen. Gesetzliche Regelungen zu dieser Bezeichnung gibt es jedoch nicht.
Laut der Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung e. V. ist es jedoch wichtig, für mindestens ein Jahr an einer anerkannten Heilfastenklinik gearbeitet zu haben, selbst über mehrfache Erfahrung im Fasten zu verfügen und die Zusatzbezeichnung „Naturheilverfahren“ zu führen.
Von Fasten und Energieschüben…
Viele Menschen berichten, dass sie nach einiger Zeit des Fastens sogar einen Energieschub verspürt haben. Hierfür könnte der bereits erwähnte Ketonstoffwechsel verantwortlich sein. Entsprechende Erkenntnisse konnten in der Vergangenheit bereits durch Tierversuche nachgewiesen werden.
Hier setzten Wissenschaftler Ratten auf eine Diät mit vergleichsweise wenigen Kalorien. Die Tiere waren dann dazu in der Lage, den Weg aus einem Labyrinth deutlich schneller zu finden.
Dies ist auch mit Hinblick auf die Evolutionsgeschichte sinnvoll. Immerhin ist es wichtig, auch nach Tagen der Nahrungssuche immer noch möglichst leistungsfähig zu bleiben.
Dennoch wäre es falsch, anzunehmen, dass diese Art des Energieschubs über einen langen Zeitraum hinweg immer wieder genutzt werden kann. Wer fastet, verzichtet unter anderem auch auf viele gesunde Lebensmittel. Die Folge wäre eine Mangelernährung. Daher ist es wichtig, den erwähnten Ketonstoffwechsel nur über einen kurzen Zeitraum zu aktivieren. In diesem Fall sind die möglichen positiven Auswirkungen den möglichen Risiken meist überlegen. Im Zweifel gilt es, beim behandelnden Arzt nachzufragen. Dies gilt selbstverständlich insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen.
Zudem gibt es übrigens Studien, die zeigen, dass Fasten auch dabei helfen könnte, die Stimmung von Menschen zu verbessern, die unter chronischen Schmerzen leiden. Hierbei wurden vor allem die Auswirkungen von Fasten bei rheumatischen Erkrankungen und chronischen Schmerzsyndromen untersucht. Dabei kam heraus, dass durch das Fasten die Serotonin Produktion angeregt wurde. Und genau hierbei handelt es sich um einen Beweis dafür, dass sich die Stimmung der Betroffenen verbesserte. Daher könnte es durchaus sein, dass das Heilfasten in Zukunft eine sinnvolle Ergänzung bei der Therapie von Schmerzpatienten darstellen könnte.
Fasten zur Gewichtsreduktion?
Es klingt verlockend. Während manche Studien darauf hinweisen, dass unter anderem auch die Psyche und das Gehirn vom Fasten profitieren können, besteht – ganz nebenbei – auch noch die Möglichkeit, sein Wunschgewicht zu erreichen. Wie praktisch! Oder doch nicht? (Zur Ergänzung: Darüber, inwieweit und wie umfangreich das Gehirn tatsächlich vom Fasten profitieren kann, wird auch in Wissenschaftlerkreisen immer noch heiß diskutiert.)
Viele Experten sind sich einig, dass es nicht sinnvoll wäre, nur der Gewichtsreduktion wegen zu fasten. Denn: Auch wenn während der ersten Tage vergleichsweise viel an Gewicht verloren wird, lässt der berühmte (und gefürchtete) Jojo-Effekt oft nicht lange auf sich warten. Daher sollte das Fasten in solchen Fällen – wenn überhaupt – nur als Einstieg und zu psychologischen Zwecken genutzt werden.
Für eine nachhaltige und dauerhafte Gewichtsabnahme eignen sich andere Verfahren deutlich besser.
Einschub: Wie kann einem Jojo Effekt nach dem Fasten bestmöglich vorgebeugt werden?
Auch, wenn das bloße Abnehmen für viele, die sich für das Heilfasten entscheiden, nicht im Fokus steht: Das Risiko, mit der Wucht des Jojo Effekts konfrontiert zu werden, ist natürlich immer da. Vor allem während der ersten Tage ist die Gefahr groß, dass die Waage bald wieder das alte Gewicht (und mehr) anzeigt.
Um genau das zu verhindern, ist es wichtig, die Energiezufuhr am besten langsam zu starten. Dieses Vorgehen kann nicht nur oft dem Jojo Effekt vorbeugen, sondern erweist sich oft auch als deutlich „bekömmlicher“.
Wer schon vor dem Fasten unter Übergewicht gelitten hat, kann diese Phase meist auch super nutzen, um seine Ernährung umzustellen. Gleichzeitig bietet sich auch ein Einstieg ins Intervallfasten an.
Fest steht: Nach einer Phase des Fastens sollte auf keinen Fall „von 0 auf 100“ wieder in ein altes Muster verfallen werden. Der Körper braucht Zeit, um sich wieder umzustellen. Ansonsten wird ein alter „Instinkt“ aktiviert: Er hat Angst vor einer erneuten „Notphase“ und speichert vieles, was ihm zugeführt wird, als Fett. Was im Laufe der Menschheitsgeschichte durchaus sinnvoll war, zeigt sich heute dann als „Jojo Effekt“.
Fasten kann die Reinigung der Zellen unterstützen
Bei längerem Fasten über mehrere Tage verändert sich nicht nur der Stoffwechsel. Auch die Zellen können – Studien zufolge – profitieren. Denn: Durch das Fasten kann die Autophagie, die Zellreinigung, in Gang gesetzt werden. Substanzen, die sich in den Zellen angesammelt haben, werden dann durch verschiedene Verdauungsenzyme zerlegt. Dann wiederrum entstehen Rohstoffe, die dabei helfen, neue Zellstrukturen zu schaffen und Energie zu produzieren. Als Folge stehen neue Energiereserven zur Verfügung.
Mittlerweile gibt es Studien, in deren Zusammenhang bewiesen wurde, dass die Substanzen, die auf diese Weise aus den Zellen gespült werden, die Gesundheit ansonsten negativ beeinflussen könnten. So gibt es mittlerweile sogar Wissenschaftler, die untersuchen, ob dieser „Zellmüll“ die Entstehung von Krankheiten, wie zum Beispiel Alzheimer, fördern könnte. Schon anhand der großen Zahl an aktuellen Forschungen, die hier vorangetrieben wird, lässt sich erkennen, dass es noch lange dauern wird, bis mit Hinblick auf die Auswirkungen des Fastens noch mehr fundiertes Wissen weitergegeben werden kann.
Die (möglichen) positiven Auswirkungen des Fastens auf die Darmgesundheit
Im medizinischen Bereich wird immer wieder betont, dass der Darm mit Hinblick auf die Gesundheit des gesamten Körpers eine besonders wichtige Rolle spielen würde. Daher erklärt es sich in gewisser Weise von selbst, weshalb auch das Interesse an Studien, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen, so groß ist.
Eine der bekanntesten Untersuchungen, die in diesem Zusammenhang durchgeführt wurden, stammt aus dem Jahr 2021. Besagte Studie wurde von Forschenden der Universität Wien und des Biotechnologie-Unternehmens BIOMES durchgeführt. Dabei wurde herausgefunden, dass sich das Fasten nach der Buchinger Methode unter anderem auch auf die Darmgesundheit und die -zusammensetzung auswirken kann. Unter anderem konnte auch ein Zusammenhang zwischen Fasten, Darm-Mikrobiom und Stoffwechsel aufgezeigt werden.
Im Anschluss an die Studie zeigte sich, dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Durchschnitt 4,5 Kilogramm abgenommen hatten. Weiterhin wurde ein erhöhter Spiegel der Fettsäure Butyrat verzeichnet. Diese ist dafür verantwortlich, verschiedenen entzündlichen Prozessen im Darm vorzubeugen. Zudem hat sich auch das Verhältnis zwischen den Firmicutes- und Bacteroidetes-Bakterien im Darm verändert. Hier zeigte sich: Je niedriger die Zusammensetzung der Bakteriengruppen war, desto weniger wog der betreffende Proband. Die Anzahl der Christensenella-Bakterien nahm hingegen zu. Besagte Bakterien stehen in der Regel in Verbindung mit einem niedrigen BMI.
CEO von BIOMES und Systembiologe Dr. Paul Hammer fasste zusammen, dass gelegentliches Fasten „uns allen“ guttue – unabhängig davon, ob das Wohlbefinden oder das Abnehmen im Fokus stünde.
Längere Fastenperioden können unter anderem auch im Blut nachgewiesen werden
Wenn Menschen länger fasten, zeigt sich dies oft auch im Blut. Mittlerweile gibt es zahlreiche Studien, in deren Zusammenhang untersucht wurde, inwiefern sich die Harnsäure- und Cholesterinwerte im Blut durch das Fasten verbessern. Zudem kann es laut einer Studie zu einer verringerten Konzentration des C-reaktiven Proteins kommen. Selbstverständlich bräuchte es noch ausgedehntere Studien, um hier eine fundierte Aussage treffen zu können.
Aber: Das C-reaktive Protein gilt oft als Auslöser für verschiedene Entzündungsreaktionen im Körper. Wird es reduziert, könnte dies dementsprechend auch das Risiko für weitere Erkrankungen senken. Und tatsächlich gibt es auch hier schon Studien, die dafür sprechen, dass Menschen, die öfter fasten, weniger oft an Entzündungen leiden. Ob regelmäßige Fastenintervalle dann wiederrum genutzt werden könnten, um beispielsweise verschiedenen Autoimmunerkrankungen vorzubeugen, bleibt abzuwarten. An Themen wie diesen wird aktuell rege geforscht.
Auch diejenigen, die unter einem leicht erhöhten Blutzuckerspiegel leiden und dementsprechend ein erhöhtes Risiko in sich tragen, irgendwann an Diabetes Typ 2 zu erkranken, können Untersuchungen zufolge vom Fasten profitieren. Denn: Ihr Blutzuckerspiegel lässt sich meist durch den überwachten Verzicht auf Kalorien senken. Auf Erkenntnissen wie diesen dürfte in Zukunft noch weiter aufgebaut werden.
Bekannte Studien zum Heilfasten – was bringt das Hungern?
Beim Heilfasten handelt es sich um weitaus mehr als einen Trend. Vielen Menschen, die sich für das Fasten interessieren, geht es nicht ausschließlich darum, an Gewicht zu verlieren. Aber was bringt der Verzicht auf jede Menge Kalorien wirklich?
Eine Studie, die in diesem Zusammenhang besonders hohe Wellen geschlagen hat, wurde im Januar 2019 veröffentlicht. Diese trug den Titel „Safety, health improvement and well-being during a 4 to
21-day fasting period in an observational study including 1422 subjects“. Von den 1422 Teilnehmern und Teilnehmerinnen waren 41 Prozent männlich und 59 Prozent weiblich.
Das Ergebnis der Studie unterstrich die therapeutische Wirksamkeit des Fastens auf unterschiedlichen Ebenen. Gleichzeitig lieferte die Untersuchung Hinweise darauf, dass sich das Fasten auch positiv auf die Psyche auswirken kann.
Vor allem die folgenden Details schafften es, nicht nur bei Wissenschaftlern Aufsehen zu erregen:
- Durch das Fasten wird die Energie, die sich im Fettgewebe befindet, mobilisiert. Das bedeutet: Der Keton Verbrauch wird angeregt. Letzteres lässt sich unter anderem sogar im Urin nachweisen.
- Fasten bewirkt, dass der Fastende mitunter deutlich an Gewicht verliert. Zudem können sich auch die Cholesterin- und Blutfettwerte verbessern. Auch der Blutdruck kann profitieren.
- Bei einigen Studienteilnehmern bewirkte das Fasten auch eine Verbesserung von Beschwerden, die beispielsweise im Zusammenhang mit Diabetes (Typ 2) oder Arthritis bestanden.
- Die meisten Studienteilnehmer gaben an, während des Fastens keinen Hunger verspürt zu haben. Und genau das spiegelte sich dann auch wiederrum in ihrer Laune wider.
- Im Zusammenhang mit medizinischem Fasten kann es zu Nebenwirkungen kommen. Um diese zu behandeln, musste das Fasten während der Studie jedoch nicht unterbrochen werden. (Weitere Infos unter „Treten beim Fasten Nebenwirkungen auf?“)
Die Wissenschaftler, die die Studie durchführten, gehen davon aus, dass es sich bei dem speziellen Fastenprogramm um eine Möglichkeit zur Vorbeugung verschiedener Krankheiten (und Gewichtsproblemen) handeln kann.
Treten beim Fasten Nebenwirkungen auf?
Generell gilt, dass sich niemand dazu zwingen sollte, zu fasten. Wichtig ist, dass der Fastende zu 100 Prozent hinter seinem Vorhaben steht. Somit ist sichergestellt, dass das Risiko, dass die Psyche die Fastenpläne negativ beeinflusst, reduziert wird.
Ob das Fastenprojekt letztendlich von Erfolg gekrönt ist oder nicht, ist dann wiederrum auch von der Erfahrung und der Betreuung des behandelnden Arztes abhängig. Wer sich vorgenommen hat, zu fasten, sollte sich daher unbedingt die Zeit nehmen, verschiedene Ärzte miteinander zu vergleichen und sich beraten zu lassen.
Während einer Fastenphase können die folgenden Beschwerden auftreten:
- leichte Kreislaufprobleme
- Störungen im Elektrolythaushalt
- Kopfschmerzen
- eine (leichte) Hypoglykämie
- Rückenschmerzen
- Krämpfe
- verschlechtertes Sehen
- Schlafstörungen.
Je nach Ausprägung der Beschwerden kann es sein, dass zu einem Abbruch des Fastens geraten wird. Im Zweifel ist es immer besser, sich kurz mit dem betreuenden Arzt zu besprechen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Dieser kann dann letztendlich auch einschätzen, ob etwaige Medikamente mit Hinblick auf deren Dosierung während des Fastens angepasst werden sollten.
Fest steht: In vielen Fällen verschwinden die (ohnehin meist leichten) Nebenwirkungen dann auch wieder. Es gilt jedoch, auf seinen Körper zu hören.
Kann man Heilfasten und Ausdauertraining miteinander kombinieren?
Diese Frage dürften sich viele sportlich aktive Menschen stellen. Das Zusammenspiel zwischen Ausdauertraining und Fasten wurde unter anderem auch schon in verschiedenen Studien untersucht. Fragen wie „Wie reagiert der Energiestoffwechsel?“ und „Kommt es zu einem Leistungsabfall?“ spielten in diesem Zusammenhang für die Wissenschaftler eine besonders wichtige Rolle. Selbstverständlich sollte auch herausgefunden werden, ob während der Zeit des Fastens ein kritischer Proteinverlust beobachtet werden kann.
Letzterer lag (auf der Basis des Heilfastens nach Buchinger) beim Fasten über einen Zeitraum von 28 Tagen bei Männern durchschnittlich bei 1.000 Gramm. Wurde das Fasten dann zusätzlich mit Ausdauertraining kombiniert, war der Verlust noch einmal um 130 Gramm höher. Gleichzeitig wurden eine Verbesserung bei der Fettverwertung und eine gesteigerte Leistungsfähigkeit beobachtet.
Hieraus zogen die Forschenden den Schluss, dass ein gleichzeitiges Ausdauertraining während des Fastens förderlich sei.
Das Fasten beenden – so geht’s!
Wie bereits mehrfach erwähnt, ist es ratsam, sich – gerade bei längerem Fasten – beraten zu lassen. Am Ende des Fastens steht jedoch so gut wie immer das sogenannte „Fastenbrechen“. In dieser Zeit ist es wichtig, sich bzw. seinen Körper wieder langsam an das Essen zu gewöhnen. Meist empfiehlt es sich, zunächst einen gekochten (oder rohen reifen) Apfel zu essen. Am Abend sollte Kartoffelsuppe gereicht werden.
Generell ist es sinnvoll, sich nach der „Hungerperiode“ ovo-lacto-vegetarisch zu ernähren und hauptsächlich zu frischen Bio Produkten zu greifen. Die Anzahl an gesättigten Fetten sollte hingegen überschaubar sein.
Damit das Ganze dann auch gut vertragen wird, ist es auch unerlässlich, nicht nur richtig, sondern auch in einer angepassten Geschwindigkeit zu essen. Die ehemaligen Fastenden sollten sich immer wieder daran erinnern, langsam zu kauen. So kann Beschwerden im Magen-Darm Bereich oftmals vorgebeugt werden.
Zu guter Letzt ist es auch wichtig, die Kalorien zu zählen, um zu wissen wie viele man zu sich genommen hat. Für den ersten Tag gelten insgesamt 800 kcal als Maximum. Danach kann die Kalorienmenge bis um vierten Ta jeweils immer um 200 kcal mehr gesteigert werden. Ein (immer noch) wichtiger Punkt: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Somit schaffen sie eine gute Basis dafür, dass sich der Körper wieder an die regelmäßige (und umfangreichere) Nahrungsaufnahme gewöhnt.
Heilfasten und Intervallfasten – worin liegt eigentlich der Unterschied?
Wer sich generell für das Fasten interessiert, sich aber nicht sicher ist, ob er dazu in der Lage ist, seinen Körper über einen Zeitraum von mehreren Tagen „auf Sparflamme“ zu halten, kann sich unter anderem auch für das Intervallfasten als Alternative entscheiden. Diese Art der Ernährung fällt zahlreichen Menschen deutlich leichter.
Aufgrund der Tatsache, dass beim Heilfasten über mehrere Tage so gut wie keine Nahrung aufgenommen wird, sind die positiven Effekte meist ausgeprägter. Aber: Auch das Intervallfasten erfreut sich mittlerweile einer großen Beliebtheit. Bei ihm wird nicht über Tage, sondern regelmäßig „über Stunden“ gehungert. Am bekanntestem ist in diesem Zusammenhang die 16 zu 8 (oder 16:8) Variante. Das Prinzip, das sich hinter ihr verbirgt, ist schnell erklärt: Die Fastenden dürfen acht Stunden am Stück vergleichsweise flexibel essen, während der anderen 16 Stunden wird gefastet. Je nach persönlicher Vorliebe reicht es also eigentlich aus, nur das Frühstück auszulassen, um einen entspannten 16:8 Fastentag zu durchleben. Größere Umstellungen braucht es in diesem Fall meist nicht.
Hinzu kommt, dass auch das Intervallfasten bereits zum Gegenstand vieler wissenschaftlicher Studien geworden ist. Hierbei konnte gezeigt werden, dass die Auswirkungen meist in eine ähnliche Richtung gehen, wie die Auswirkungen des Heilfastens… zumindest dann, wenn einige „Grundregeln“ beachtet werden. Hierzu gehört es, dass die acht Stunden, in denen gegessen werden darf, natürlich nicht zu „Cheat Stunden“ verkommen sollten. Auch während dieser Zeit sollte möglichst gesund gegessen werden.
Wie unterscheiden sich Fasten und Diäten voneinander?
Im Alltag werden die Begriffe „Fasten“ und „Diät“ immer wieder miteinander vermischt. Dabei existieren zwischen beiden Bereichen deutliche Unterschiede.
Die gravierendste Differenz ist, dass es beim Fasten nicht primär um die Gewichtsabnahme geht. Vielmehr stehen andere Ziele, wie zum Beispiel:
- die Entgiftung
- das Ausscheiden von „Zellmüll“
- Regeneration
im Fokus. Zudem unterscheiden sich auch die Abläufe im Körper deutlich voneinander. Wer fastet, bringt seinen Körper schnell in den Fettverbrennungsmodus. Zucker als Energiequelle fällt hier dann weg. Stattdessen kommen die bereits erwähnten Ketone zum Einsatz.
Viele Wissenschaftler sind sogar der Meinung, dass genau dieser Effekt dafür sorgt, dass im Gehirn neue Zellen gebildet werden können. Entsprechende Untersuchungen, wie sich das Ganze bei klassischen Diäten, wie etwa der Paleo Diät oder auch der Ketogenen Ernährung verhält, gibt es noch nicht.
Zudem sind zahlreiche Experten der Meinung, dass die Gefahr einer Mangelernährung bei einer Diät deutlich größer sei, als es beim Heilfasten der Fall ist. Immerhin ist der Zeitraum beim Fasten weitaus besser überschaubar.
Fazit
Nicht ohne Grund ist das Heilfasten nach Buchinger auch nach all den Jahrzehnten noch so beliebt. Wer sich an die entsprechenden Empfehlungen hält und sich mit seinem behandelnden Arzt kurzschließt, erkennt schnell, dass es sich beim Fasten um eine Art von Verzicht handelt, mit der sich der Körper in den meisten Fällen leicht arrangieren kann.
Aufgrund der großen Anzahl an verschiedenen Studien zum Thema, aber auch aufgrund der vielen Fragezeichen, die hier immer noch existieren, wäre es jedoch falsch, voreilige Schlüsse zu ziehen und im Fasten eine Art „Allrounder-Lösung“ zu sehen. Auch, wenn es zahlreiche Untersuchungen gibt, die durchaus dafür sprechen, dass unter anderem der Blutdruck, der Darm, der Zuckerhaushalt und viele weitere Bereiche von einem Verzicht dieser Art über mehrere Tage profitieren können, gilt, dass in den meisten Bereichen noch viel geforscht werden muss, um vollends fundierte Ergebnisse liefern zu können.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass die meisten Menschen über die Voraussetzungen verfügen, die es braucht, um mit dem Fasten starten zu können. Es gibt jedoch auch einige Personengruppen, denen vom Heilfasten abgeraten wird. Bei manchen ist sich die Wissenschaft noch nicht sicher.
Auch die Frage, wie das Fasten die Psyche der betroffenen Personen beeinflussen kann, dürfte in wissenschaftlicher Hinsicht in Zukunft noch eine wichtige Rolle spielen. Einige sprechen nach einigen Tagen des Verzichts sogar von einer regelrechten „Fasteneuphorie“. Wer es bis hierhin geschafft hat, schafft den Rest wahrscheinlich auch noch, bevor dann wieder irgendwann der „normale Ernährungsalltag“ wartet.
Fragen und Antworten
Die Empfehlung zu Beginn der Fastenkur ist mit einer Darmreinigung zu starten. Hierfür wird die Einnahme von 1 Liter Wasser mit 30-40 g Glaubersalz binnen einer Stunde empfohlen. Nach 30 Minuten sollen weitere 0,5 bis 1 Liter Wasser oder ungesüßter Tee aufgenommen werden.
Richtet man sich nach Buchinger, beträgt die optimale Fastendauer 2 – 4 Wochen. Der Zeitraum des Fastens muss aber individuell auf die jeweilige Person angepasst werden, da ein solcher Zeitraum für manche Menschen durchaus viel zu lange ist. Eine andere Empfehlung, nämlich die der Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung (ÄGHE) lautet 7 – Tage zuzüglich einen Vorbereitungstag und zum Abschluss 3 Tage zur Normalisierung des Essverhaltens.
Beim Heilfasten ist nichts anderes als Wasser, Tee, Säfte oder Gemüsebrühe erlaubt. Ingesamt sollte man pro Tag nicht mehr als 500 Kalorien zu sich nehmen.
Im Durchschnitt verliert man beim Fasten zwischen 2 und 3 Kilogramm pro Woche. In der Tendenz verlieren Männer etwas mehr Gewicht als Frauen. Ein Entscheidender Punkt beim Gewichtsverlust ist aber auch die tägliche Bewegung, ein aktiver Mensch wird deutlich mehr Gewicht verlieren als einer der sich kaum bewegt.
Quellen
- https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/diaeten-fasten/heilfasten/?L=0
- https://www.karger.com/Article/FullText/357602
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24434758/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30601864/
- https://link.springer.com/article/10.1007/s11916-010-0104-z
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29307281/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20300080/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17374948/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23244540/