So süß wie Zucker. Aber ohne Kalorien, Kohlenhydrate und Kariesrisiko – klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Der Zuckerersatz Erythrit besitzt all diese Eigenschaften und ist damit eine langersehnte Alternative für all diejenigen, die sich zuckerfrei beziehungsweise kohlenhydratarm ernähren möchten oder andere Süßungsmittel nicht vertragen. In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie allerlei Wissenswertes über den Zuckerersatzstoff Erythrit.
Zucker – Der süße Verführer
Es ist keine neue Information, dass industrieller Haushaltszucker bei übermäßigem und regelmäßigem Verzehr krank macht. Nicht ohne Grund empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht mehr als sechs Teelöffel Zucker pro Tag (Quelle: WHO, 2015). Diese Menge entspricht weniger als zehn Prozent der täglichen Energiezufuhr.
Besser ist es natürlich, den Konsum von Zucker noch stärker einzuschränken oder gänzlich darauf zu verzichten. Denn Zucker ist gefährlich für uns, weil der süße Verführer zahlreiche Risiken für unsere Gesundheit birgt – zum Beispiel:
- Typ-2-Diabetes
- Fettleber
- Übergewicht
- Karies
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Krebserkrankungen
- Und viele mehr….
Trotzdem fällt es schwer, auf Zucker zu verzichten. Schließlich ist er allgegenwärtig und wird von der Industrie oft unter verdeckten Synonymen auf der Zutatenliste von Lebensmitteln aufgeführt – beispielsweise Dextrose, Maltodextrin oder Glukose-Fruktose-Sirup. Hinzu kommt sein verführerischer Aspekt, denn unser Hirn schüttet Dopamin aus, während wir den süßlichen Geschmack auf der Zunge spüren. Die Folge: wir fühlen uns gut und essen mehr.
So können wir festhalten, dass Zucker ein günstiger Geschmacksträger ist, der sich in nahezu jedem industriell verarbeitetem Produkt versteckt. Im ersten Moment macht er vielleicht glücklich. Doch die negativen Folgen überwiegen, sodass es sinnvoll ist, sich mit gesunden Alternativen zu Zucker auseinanderzusetzen. Denn dies ist definitiv einfacher, als die Lust nach Süßem ständig zu unterdrücken.
Erythrit als Alternative zum Zucker
Zahlreiche Diabetiker*innen, übergewichtige oder gesundheitsbewusste Menschen haben raffiniertem Zucker schon längst den Rücken gekehrt und setzen auf Zuckeraustauschstoffe, wie Xylit, Isomalt oder Stevia.
Auch Erythrit (oder: Erythrol) gehört zu solchen Zuckeralternativen und stellt eine chemische Verbindung dar, die süß schmeckt und zu den Zuckeralkoholen gehört. Der Begriff der Zuckeralkohole ist dabei etwas irreführend, weil Erythrit nichts mit klassischem Zucker oder Alkohol zu tun hat.
Auf den ersten Blick ist Erythrit optisch kaum von raffiniertem Zucker zu unterscheiden und auch geschmacklich ist der Zuckeraustauschstoff nur 30 Prozent weniger süß als der allseits bekannte Haushaltszucker (Saccharose). Außerdem lässt er sich problemlos zum Kochen und Backen verwenden.
Dennoch gibt es erhebliche Unterschiede. Denn Erythrit ist kalorienfrei und enthält keine verwertbaren Kohlenhydrate. Dieser Fakt ist etwas verwirrend, da Erythrit als Zuckeralkohol zu 100 Prozent aus Kohlenhydraten besteht. Allerdings werden diese vom Körper in unveränderter Form wieder ausgeschieden und in keiner Weise verwertet. Der glykämische Index liegt demnach bei 0, da Erythrit im menschlichen Körper nicht verstoffwechselt wird und keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel nimmt.
Der Geschmack von Erythrit
Erythrit hat keinen intensiven Eigengeschmack, wie ihn beispielsweise Stevia aufweist. Stattdessen schmeckt es mild süßlich und hinterlässt ein leicht kühlendes Frischegefühl im Mund. Der Geschmack von Erythrit wird meist als zuckerähnlich beschrieben, wobei er jedoch etwas weniger süß ist als klassischer Haushaltszucker. Dies ist auch genau das, was ich bestätigen kann. Ich nutze Xucker Light seit Jahren als Zuckerersatz und muss sagen, ich vermisse echten Zucker nicht.
Erythrit kaufen
Bereits seit 2006 ist der Stoff in Europa als Lebensmittelzusatz zugelassen und unterliegt dabei keiner Mengenbegrenzung oder anderen Einschränkungen.
Man findet den Zuckeraustauschstoff längst nicht mehr nur in Reformhäusern, Bio-Läden oder Online-Shops, sondern ebenso in Supermärkten und Drogerien – vor allem in seiner ursprünglichen kristallinen Form. Doch mittlerweile gibt es ihn auch als fein-gemahlene Alternative zum Puderzucker oder als bräunlich-groben Rohrzucker-Ersatz mit karamelliger Note. Je nach Hersteller wird Erythrit meist in Tüten oder Dosen verkauft und sollte nach dem Öffnen stets gut verschlossen, dunkel, kühl und trocken gelagert werden.
Da Erythrit in der Lage ist, andere Geschmäcker zu überdecken, wird er ebenso gern als Misch-Variante angeboten – beispielsweise als Erythrit-Stevia-Mischung. Denn Erythrit reduziert den bitteren Stevia-Geschmack und lässt ihn süßlicher wirken.
Außerdem wird Erythrit bereits als Inhaltsstoff in einigen Lebensmitteln verwendet. Durch seinen kühlenden Effekt ist er für die Herstellung von zuckerfreien Kaugummis oder Bonbons sehr beliebt. Doch auch in anderen Süßigkeiten oder Getränken, welche als zucker- oder kohlenhydratfrei deklariert sind, kommt Erythrit vor.
Auf der Zutatenliste wird er auch als Erylite, Erythtritol oder der E-Nummer E968 aufgeführt. Hin und wieder findet man ihn auch unter den Handelsnamen Sucolin, Sukrin, Sera, Serapur oder Xucker Light.
Da Erythrit häufig aus Maisstärke gewonnen wird, welche aus Nord- oder Südamerika exportiert wird, lohnt es sich beim Kauf von Erythrit auf das Bio-Siegel sowie eine europäische Herkunft zu achten. So können Sie darauf zählen, dass die Ökobilanz in Ordnung ist und der verwendete Mais keine gentechnische Veränderung aufweist.
Im Vergleich zu raffiniertem Zucker ist Erythrit jedoch bedeutend teurer. Je nach Firmennamen kostet ein Kilogramm etwa sieben bis 20 Euro, wobei Industriezucker meist nicht einmal einen Euro kostet.
Die Herstellung von Erythrit
Der Zuckerersatz Erythrit kommt in verschiedenen Lebensmitteln natürlich vor – zum Beispiel in einigen Obstsorten, Pilzen, Käse, Wein oder fermentierten Lebensmitteln, wie Sojasauce. Sogar der menschliche Organismus produziert geringe Mengen an Erythrit.
Zwar kann Erythrit in einem aufwendigen Prozess aus den genannten Lebensmitteln gewonnen werden. Doch für die Lebensmittelindustrie ist es effizienter, den Zuckerersatz durch einen industriellen Fermentierungsprozess mikrobieller Umwandlung herzustellen.
Bei diesem biochemisch-enzymatischen Verfahren wird Glucose (Traubenzucker) mit der Hilfe von osmophilen Hefepilzen aus stärkehaltigen Lebensmitteln – wie Weizen oder Mais – verstoffwechselt. Ganz ähnlich, wie es bei der Gärung von Wein oder Bier geschieht.
Unter starker Erhitzung wird das Gemisch schließlich eingekocht und bildet Kristalle aus Erythrit. Diese werden isoliert und unter kompletter Auflösung mehrmals gefiltert, bis sie gründlich rein sind und unter dem Namen Erythrit verpackt im Handel landen.
Ist Erythrit gesund?
Erythrit wird immer wieder als „gesunde Alternative zu Zucker“ beworben. Doch was ist eigentlich dran an dieser Aussage?
Bezüglich zahlreicher Studien ist Erythrit nach dem heutigen Kenntnisstand unbedenklich für den menschlichen Körper und wurde von der Mehrheit der Proband*innen gut vertragen. Außerdem gibt es keine Hinweise darauf, dass der Stoff krebserregend ist (Quelle: Munro IC., Berndt WO., Borzelleca JF. et al., 1998).
Somit lässt sich behaupten, dass es sich bei diesem Zuckeraustauschstoff um eine sichere Alternative zu klassischem Zucker handelt. Doch nicht nur das – es hat sogar einige positive Effekte auf die Gesundheit.
Auswirkung auf den Blutzucker- und Insulinspiegel
Der Konsum von normalem Zucker steht vor allem deswegen in heftiger Kritik, weil er enorme Auswirkungen auf den Insulin- und Blutzuckerspiegel hat. Zucker lässt diese innerhalb Zeit heftig in die Höhe steigen und ebenso rasant wieder abfallen. Die Folgen davon sind nicht nur Heißhungerattacken, sondern auch eine Erhöhung von Blutdruck und Cholesterin, was sich wiederum zu Diabetes oder Herzerkrankungen entwickeln kann.
Erythrin tut dies nicht. Es verursacht keinerlei Schwankungen des Insulin- und Blutzuckerhaushalts, wodurch es mit einer langen Sättigungsdauer punktet und bestens für Diabetiker*innen geeignet ist. Es kann mit 0 BE (Broteinheiten) angesetzt werden und hat einen glykämischen Index von 0.
Auswirkung auf den Stoffwechsel
Der Zuckeraustauschstoff Erythrit wird besonders schnell vom Dünndarm aufgenommen. Der menschliche Organismus scheidet rund 90 Prozent davon in unveränderter Form über die Nieren – also den Urin – aus und nur zehn Prozent gelangen in den Dickdarm.
Erythrit wird demnach nicht verstoffwechselt, sodass es keine negativen Effekte auf den Magen-Darm-Trakt hat und das Risiko für unangenehme Verdauungsbeschwerden – wie Blähungen oder Durchfall – gering bleibt. Erythrit eignet sich demnach auch hervorragend wenn man Fett abbauen möchte.
Auswirkungen auf die Zähne
Im klassischen Zucker befinden sich Kohlenhydrate, die sich bei Verzehr im Mundraum ansammeln – ein optimaler Nährboden für Bakterien, die Karies verursachen.
Der Effekt auf die Zahngesundheit ist bei dem Konsum von Erythrit ein anderer. Der Zuckeraustauschstoff erhöht den Speichelfluss und verhindert somit, dass sich Bakterien in der Mundhöhle ausbreiten können. Somit verringert sich das Risiko für Karies, Zahnfleischentzündungen, Parodontitis und die Bildung von Zahnbelag (Plaque). Zudem trägt Erythrit zur Mineralisierung der Zähne bei und sorgt für einen harmonischen pH-Wert im Mund (Quelle: de Cock P., 2018 und Mäkinen K.K., Saag M., Isotupa K.P et al., 2005). Bei regelmäßigem Verzehr kann Erythrit die Zahngesundheit also sogar positiv beeinflussen.
Auswirkungen auf das Gewicht
Erythrit ist absolut kalorienfrei, dadurch hat der Zuckerersatz demnach keine Auswirkungen auf das Gewicht, sodass kein Risiko für Übergewicht (Adipositas) besteht. Erythrit ist also perfekt, wenn man durch Kalorien zählen abnehmen möchte.
Auswirkungen auf Zellen
In einer Studie von 2010 wird Erythrit als das „süße Antioxidans“ bezeichnet, denn es ist in der Lage, freie Radikale unschädlich zu machen (Quelle: den Hartog GJ, Boots AW, Adam-Perrot A, Brouns F. et al, 2010)
Bei freien Radikalen handelt es sich um Verbindungen aus Sauerstoff, die unseren Zellen schaden können. Der antioxidative Effekt von Erythrit reduziert oxidativen Stress – verlangsamt also die Oxidation anderer Substanzen im Körper. Somit reduziert sich das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie einem Schlaganfall.
Welche Nebenwirkungen hat Erythrit?
Neben all diesen Vorteilen findet man auf einer Packung Erythrit einen Warnhinweis, der lautet: „Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“. Dieser muss laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ebenso auf Lebensmitteln mit einem besonders hohen Erythrit-Gehalt erscheinen.
Zwar wird Erythrit fast vollständig vom Dünndarm aufgenommen und unverändert über den Urin ausgeschieden, doch ein geringer Teil landet doch im Dickdarm. Dort findet nahezu keine Fermentation durch Darmbakterien statt, sodass Magen-Darm-Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen durchaus möglich sind. Allerdings stellt dies eher eine Seltenheit dar.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) spricht dennoch Empfehlungen für die Konsummenge von Erythrit aus. Diese wird am Körpergewicht bemessen und liegt bei 0,7 Gramm Erythrit pro Kilogramm Körpergewicht am Tag. Kinder sollten hingegen nur 0,6 Gramm zu sich nehmen, da sie hin und wieder empfindlicher auf die abführende Wirkung reagieren (Quelle: EFSA Europa, 2015).
Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass die Verträglichkeit von Erythrit ganz individuell ist und sowohl von der Empfindlichkeit des Magen-Darm-Trakts als auch von dem Verzehr sonstiger Lebensmittel abhängt. Menschen mit einem empfindlichen Verdauungssystem – beispielsweise einem Reizdarm – sollten sich daher langsam an die Zuckeralternative herantasten. Bei Verträglichkeit spricht nichts dagegen, die Dosis langsam zu erhöhen.
Wer zu Verstopfungen neigt, kann seine Verdauung durch die leicht abführende Wirkung des Erythrits sogar ein wenig ankurbeln.
Für wen ist Erythrit geeignet?
Erythrit ist ein Zuckeraustauschstoff, der durch seine gute Verträglichkeit und seinen zuckerähnlichen Geschmack für nahezu jede*n geeignet ist. Besonders geschätzt wird er jedoch von Diabetiker*innen, da er keinen Einfluss auf den Blutzucker- und Insulinspiegel nimmt.
Durch seinen geringen Kaloriengehalt ist Erythrit außerdem ein geeigneter Zuckerersatz für Übergewichtige oder Kalorienbewusste. Auch bei Low-Cab-Anhänger*innen und Keto-Enthusiast*innen punktet die Zuckeralternative. Denn Erythrit enthält keine verwertbaren Kohlenhydrate.
Ebenso ist Erythrit ein idealer Zusatz für alle gesundheitsbewussten Menschen, die weniger Zucker zu sich nehmen oder sich komplett zuckerfrei ernähren möchten.
Wer an einer Fruktose-Intoleranz leidet, sollte beim Konsum von Erythrit jedoch vorsichtig sein. Studien zeigen, dass Zuckeralkohole den Transport von Fruktose im Darm verlangsamen. Bei einer Fruktose-Intoleranz arbeitet dieses Transportsystem ohnehin etwas langsamer, weswegen Zuckeralkohole zumindest in der ersten Phase einer Fruktose-Intoleranz-Therapie gemieden werden sollten. Im späteren Verlauf kann jedoch getestet werden, wie Erythrit sich auf die individuelle Verträglichkeit auswirkt (Quelle: Braun, Y. 2018)
Unter Hundebesitzer*innen hat es sich mittlerweile herumgesprochen, dass schon eine geringe Menge Xylit bei Hunden zum Tod führen kann und auch normaler Zucker keinem Vierbeiner guttut.
Bei Erythrit scheint es dieses Risiko nicht zu geben, denn Studien zeigen, dass diese Zuckeralternative keine toxische Wirkung auf Hunde und andere Haustiere hat (Quelle: Dean I., Jackson F., Greenough R.J., 1996). Dennoch ist es nicht ratsam, ein Tier mit Zucker oder anderen süßen Stoffen zu füttern.
Die Verwendung von Erythrit
Ebenso wie herkömmlicher Zucker ist auch Erythrit in der Küche vielfältig einsetzbar – vor allem, weil es dem Haushaltszucker der Konsistenz und den Eigenschaften sehr ähnlich ist.
Damit ist Erythrit hervorragend zum Kochen, Backen sowie zum Süßen von Speisen und Getränken geeignet. Allerdings besitzt der Zuckeraustauschstoff einen kühlen Geschmack, der sich anfangs für viele Menschen ein wenig ungewohnt auf der Zunge anfühlt.
Dieser Nachgeschmack lässt sich jedoch ausgleichen – beispielsweise durch Fiber Sirup, Xylit oder Agavendicksaft. Wer es besonders süß mag, gleich so die reduzierte Süße von Erythrit aus, welche im Gegensatz zum klassischen Zucker nur bei 70 Prozent liegt.
Auch Kokosmehl soll den kühlen Effekt des Erythrits ein wenig neutralisieren. Hierbei entscheidet jedoch vor allem der persönliche Geschmack. So ist Erythrit nicht unbedingt 1:1 wie Haushaltszucker anzuwenden, kann jedoch ebenso vielfältig eingesetzt werden.
Backen und Kochen mit Erythrit
Wer mit Erythrit backt, muss sich damit anfreunden, dass der Teig beim Backen nicht so stark gebräunt wird wie ein zuckerhaltiger Teig. Bleibt der mit Erythrit zugesetzte Teig länger im Ofen, wird er nicht brauner, sondern bleibt blass und wird mitunter trockener. Außerdem bewirken große Mengen Erythrit im Teig, dass dieser nach dem Backen und Abkühlen auskristallisiert. Auch wenn die Konsistenz des Teigs vor dem Backen noch optimal war, kann dieser durch das Auskristallisieren von Erythrit danach hart und brüchig werden. So sollte der Gewichtsanteil der Zutat Erythrit 25 Prozent nicht überschreiten.
Dies geht darauf zurück, dass Erythrit sich weniger gut in Wasser löst als herkömmlicher Zucker. Zwar schmelzt es beim Backen, doch nach dem Abkühlen löst es sich nicht weiter und bildet Kristalle. Auch dies lässt sich jedoch entgehen, wenn dem Teig weitere feuchte Lebensmittel hinzugegeben werden. Süßspeisen, bei denen es auf die ideale Konsistenz ankommt – wie Konfitüre oder Sirups – lassen sich mit Erythrit jedoch leider nicht herstellen.
Einige süße Leckereien profitieren jedoch von der kristallinen Form des Erythrits – beispielsweise der Käsekuchen. Auch zur Karamellisierung eignet sich der Zuckeraustauschstoff hervorragend. Erythrit in Pulverform ist außerdem eine ideale Ergänzung für Mürbe- und Rührteigs.
So ist Backen ohne Zucker kein Problem, denn mit Erythrit lassen sich problemlos Kuchen, Torten und andere Backwaren zubereiten oder Desserts – wie Quarkspeisen und Kompott – süßen.
Natürlich verleiht Erythrit neben Desserts auch herzhaften Speisen ein süßes Aroma. Auch beim Kochen findet die Zuckeralternative daher gern ihre Anwendung – beispielsweise für Saucen, Eintöpfe oder Suppen.
Erythrit in Getränken
Oft unterschätzen wir, wieviel Zucker in Getränken steckt. Daher bietet Erythrit eine optimale Alternative zum Süßen von Drinks. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass sich der Zuckeraustauschstoff nur begrenzt in Flüssigkeiten löst. In heißen Getränken löst er sich jedoch schneller und besser als in kalten.
Mit einer geringen Menge ist dies jedoch kein Problem und so lassen sich mit Erythrit kalte Softdrinks, spritzige Cocktails und heiße Getränke süßen.
Besonders beliebt ist der Zuckerersatz zum Verfeinern selbstzubereiteter Getränke, wie Limonade oder Eistee. Die Dosierung richtet sich dabei ganz nach dem persönlichen Geschmack, sollte jedoch die genannte Empfehlung der EFSA nicht überschreiten. So sind 50 Gramm pro Liter angemessen.
Ist das Getränk noch nicht süß genug, kann es zusätzlich mit Honig oder Dicksäften angereichert werden, um den gewünschten Geschmack zu erreichen, aber dennoch zuckerfrei zu bleiben.
Erythrit im Vergleich zu anderen Süßungsmitteln
Auf dem Markt gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Zuckeralternativen. Diese lassen sich unterteilen in Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe. Zu den Zuckeraustauschstoffen gehören neben dem Erythrit beispielsweise auch Xylit, Isomalt und Sorbit. Süßstoffe werden in der Regel künstlich hergestellt – wie Sucralose, Aspartam und Neotam. Der Süßstoff Stevia wird zwar aus der gleichnamigen Pflanze gewonnen, wird jedoch einer intensiven Behandlung unterzogen und dabei zu Steviolglykosid umgewandelt, sodass es sich um kein reines Naturprodukt mehr handelt. Doch was unterscheidet Erythrit eigentlich von den anderen beliebten Zuckeralternativen?
Erythrit vs. Xylit
Bei Erythrit und Xylit handelt es sich um Zuckeralkohole. Xylit kommt in der Natur in kleinen Mengen in Obst- und Gemüsesorten sowie in der Rinde einiger Baumarten vor. So wird er auch oft als Birkenzucker bezeichnet. Gewonnen wird Xylit jedoch meist aus den Xylanen von Maiskolben, Stroh und Getreide. Weniger aus Harthölzern, wie der Birke oder Buche.
Da dieses Herstellungsverfahren besonders aufwendig ist, ist auch diese Alternative deutlich teurer als gewöhnlicher Haushaltszucker ist. Die Preisunterschiede zwischen Erythrit und Xylit sind jedoch nur gering. Während Erythrit bei sieben Euro pro Kilo startet, liegt der Kilopreis für Xylit bei etwa 12 Euro.
Xylit ist nicht nur ein wenig teurer, sondern auch süßer – nämlich in etwa so süß wie Haushaltszucker. Dennoch unterscheiden sich beide Zuckeralkohole nur wenig vom „echten“ Zuckergeschmack – bis auf den kühlenden Effekt auf der Zunge, den beide Stoffe hinterlassen. Da Erythrit und Xylit beständig gegen Hitze sind, lassen sich beide Stoffe bestens zum Kochen und Backen verwenden. Allerdings gibt es Grenzen. Während Erythrit sich weniger gut in kalten Getränken löst, kann Xylit keine frische Hefe aufspalten. Xylit kann aufgrund seiner hohen Süßkraft jedoch 1:1 wie Zucker verwendet werden und eignet sich – im Gegensatz zum Erythrit – auch für die Herstellung von Marmeladen und Sirups, da es nicht kristallisiert.
Beide Zuckeralkohol gelten als gut verträglich. Während Erythrit keinen Einfluss auf Insulin- und Blutzuckerspiegel nimmt, bleibt dieser bei Xylit gering. So sind beide Zuckeralternativen für Diabetiker*innen geeignet. Die leicht abführende Wirkung ist bei beiden Varianten gleich stark und auch der Einfluss auf die Zahngesundheit ist ähnlich, denn die Stoffe tragen zur Erhaltung der Zahnmineralisierung bei.
Allerdings befinden sich in Xylit Kalorien – nämlich 240 Kilokalorien pro 100 Gramm. Erythrit ist hingegen kalorienfrei.
Erythrit vs. Stevia
Der Süßstoff Stevia wird aus der südamerkanischen Steviapflanze gewonnen und weist trotz des natürlichen Vorkommens ein wenig mehr Unterschieden zum Erythrit auf, als es Xylit tut.
Stevia ist nämlich 300-mal süßer als Zucker und damit erheblich süßer als Erythrit. Außerdem besitzt der Süßstoff einen starken Eigengeschmack, der oft als metallisch, bitter und ähnlich zu Lakritze beschrieben wird.
Das Backen mit Stevia ist nur begrenzt möglich, da man diese Zuckeralternative durch den starken Eigengeschmack und die hohe Süßkraft nur in geringen Mengen verarbeiten kann. Dies führt beim Backen häufig dazu, dass nicht das Volumen erreicht wird, was für gelungene Ergebnis nötig ist. Allerdings gibt es auf dem Markt zahlreiche Stevia-Erythrit-Mischungen, welche nicht nur den Geschmack von Stevia ausgleichen, sondern auch zum zuckerfreien Backen geeignet sind.
Die Gemeinsamkeit von Erythrit und Stevia ist es, dass beide Süßungsmittel keine Kalorien haben sowie den Blutzucker- und Insulinspiegel nicht beeinflussen und somit optimale Alternativen für Diabetiker*innen darstellen. Auch preislich bewegen sich beide Zuckeralternativen etwa im gleichen Rahmen ab sieben Euro pro Kilo.
Da die gesundheitlichen Auswirkungen von Stevia jedoch noch nicht ausreichend erforscht wurden, ist bisher noch unklar, ob der Stoff krebserregend ist oder Einfluss auf das Erbgut nimmt.
Vor- und Nachteile von Erythrit auf einen Blick
Erythrit hat eine Menge Vorzüge. Es überzeugt mit einem vollmundigen Geschmack, der „echtem Zucker“ ähnlich ist und weist dennoch keine Kalorien auf. Außerdem kann es problemlos zum Kochen und Backen verwendet werden, wobei es insulinunabhängig wirkt.
Erythrit Vorteile | Erythrit Nachteile |
---|---|
Kalorienfrei | Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken |
Keine Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel | Teurer als Zucker |
Kein Eigengeschmack | |
Zahnfreundliche | |
Für Diabetiker*innen optimal |
Neben all den Vorteile hat Erythrit jedoch auch einige wenige Kritikpunkte zu ertragen. Zum einen ist der Preis mit mindestens sieben Euro pro Kilo sehr hoch und trotz seines natürlichen Ursprungs wird es industriell verarbeitet. Dieser Prozess ist aufwendig, sodass der Aspekt der Nachhaltigkeit nicht optimal ist.
Außerdem ist es trotz der Ähnlichkeit zum Haushaltszucker weniger süß und muss damit mitunter höher dosiert werden. Dies kann jedoch zu Verdauungsproblemen führen. Da Erythrit aber schnell vom Dünndarm aufgenommen wird, sind solche Beschwerden nicht so hoch wie bei anderen Zuckeralkoholen.
Erythrit ist zwar weniger süß als Haushaltszucker, doch auch eine dezente Süße kann Speisen und Getränken ein vollmundiges Aroma verleihen. So sollten wir unsere Geschmacksknospen sowieso in Zukunft immer mehr daran gewöhnen, auf ein intensives Süß zu verzichten und sich mit weniger Zucker, Süßstoffen und Co zufrieden zu geben.
Die unerwünschten Folgen von Zucker sind bekannt. Die gesunde Alternative Erythrit überwiegt im direkten Vergleich daher ganz klar mit ihren Vorteilen und sollte daher nicht nur den Weg in die Küchenschränke von Diabetiker*innen, sondern allen gesundheitsbewussten Menschen finden.