Ringelblumentee

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Ringelblumentee

Die Pflanzengattung der Ringelblumen (Calendula) gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae oder Compositae). Sie umfasst rund ein Dutzend Arten sowie zahlreiche Unterarten. Als Heilkraut wird – allerdings eher selten – die Acker-Ringelblume (Calendula arvensis) genutzt. Für Ringelblumentee werden in der Regel jedoch die Blüten der Gewöhnlichen Ringelblume (Calendula officinalis) verwendet. Ursprünglich stammt die krautige Pflanze wahrscheinlich aus dem Mittelmeerraum. Sie ist aber auch hierzulande verbreitet. In einigen Gebieten Deutschlands werden sogar Ringelblumen angebaut.

Ringelblumentee

Generelles zur Ringelblume

Die Gewöhnliche Ringelblume oder einfach nur Ringelblume kann eine Höhe von bis zu 50 cm oder etwas darüber erreichen. Sie hat eine sehr ausgedehnte Blütezeit, die sich von Mai bis Oktober erstreckt. Die Farbe ihrer bis zu 7 cm großen Blütenköpfe kann von verschiedenen Gelbtönen bis hin zu kräftigem Orangerot variieren. Verantwortlich dafür sind unterschiedliche Konzentrationen der jeweiligen Pflanzenfarbstoffe aus der Gruppe der Carotinoide wie Xanthophylle oder das Carotin Lycopin. Im Zentrum der Blütenköpfe befinden sich Röhrenblüten, um die herum bis zum äußeren Rand Zungenblüten angeordnet sind. Letztere können reich mit Früchten gefüllt sein und geben dem Ringelblumentee besonders viele Wirkstoffe. Typisch für die Ringelblume sind überdies ein etwas harziger Geruch sowie ein leicht salziger, bitterer Geschmack.

Die Bezeichnung „officinalis“ im Namen der Art bedeutet übrigens, dass die Ringelblume als Arzneimittel „offiziell“ in Gebrauch und ihre Anwendung dokumentiert ist. So hat sie Eingang gefunden in die großen Lexika der Arneipflanzen und Drogen. Unter anderem ist die Ringelblume aufgeführt im Ergänzungsband (EB6) der 6. Ausgabe des Deutschen Arzneibuchs (DAB 6) sowie in verschiedenen Ausgaben der British Herbal Pharmacopoeia (BAP). Es gibt umfangreiche Monographien von Fachgremien der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) wie dem Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC, Committee on Herbal Medicinal Products). Dazu kommen Darstellungen von der Kommission E, die im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) angesiedelt ist. Deren Stellungnahmen finden sich nahezu unverändert in den Monographien der European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) wieder.

Die Ringelblume wir seit dem 12. Jahrhundert in der Heilkunde genutzt

Das HMPC führt die Blüten der Ringelblume entsprechend § 39a Arzneimittelgesetz (AMG) als traditionelles pflanzliches Arzneimittel auf. Schließlich erfreut sich das Kraut bereits seit spätestens dem 12. Jahrhundert größter Beliebtheit unter den Heilkundigen. Namentlich Hildegard von Bingen beschrieb die positive Wirkung von „Ringula“ auf die Verdauung sowie bei der Bekämpfung von Ekzemen. In der deutschen Version des kräuterheilkundlichen Lehrgedichts Macer Floridus aus dem 13. Jahrhundert wird es als „giftwidrig“, magenstärkend sowie wirksam bei einigen Menstruationsbeschwerden bezeichnet. Michael Puff und Hieronymus Brunschwig sind weitere mittelalterliche Autoren, die sich mit der Ringelblume als Heilkraut beschäftigen.

Entsprechend ihrer langen Geschichte in der Volksheilkunde ist die Ringelblume regional unter zahlreichen verschiedenen Namen bekannt. So heißt sie in Siebenbürgen Bleschblommen oder in St. Gallen Ingelbluoma. Eine Verbindung mit Gold drücken Bezeichnungen wie Goldblome oder Goltje aus. Sie sind vom Niederrhein bis nach Friesland verbreitet und weisen auf den englischen Namen der Ringelblume hin: Marigold.

Welche wirksamen Inhaltsstoffe enthalten die Blüten der Ringelblume?

Zu den Inhaltsstoffen der Blüten zählen:

Triterpensaponine: Saponine machen bis zu 10 % der Trockenmasse von Ringelblumenblüten aus. Sie sind wasserlöslich und haben seifig-schäumende Eigenschaften. Vermutungen gehen dahin, dass sie in der Lage sind, entzündliche Sekrete auszuspülen.

Triterpenalkohole: Zu knapp 5 % können die Blüten aus Alkoholen bestehen. Rund 85 % von ihnen sind zu Faradiol verestert. Mutmaßlich sie haben das höchste entzündungshemmende Potential im Ringelblumentee.

Carotinoide: Die fettlöslichen, farbgebenden Substanzen sind bekannt als Vorstufen von Retionl aktivierenden Verbindungen beziehungsweise A-Vitaminen. Kohlenwasserstoffhaltige Carotinoide bilden die Gruppe der Carotine. Dazu zählen Beta-Carotin sowie insbesondere in mehr zum Orange tendierenden Ringelblumenblüten Lycopin. Gelblichere Blüten dagegen haben einen höheren Anteil an sauerstoffhaltigem Xanthophylle. Insgesamt tragen die Carotinoide bis zu 4,7 % der Inhaltsstoffe bei.

Flavonoide: Im Unterschied zu den Carotinoiden handelt es sich bei den Flavonoiden um wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe. Die Forschungslage zu Flavonoiden ist noch nicht ganz eindeutig. Oft widersprechen sich Resultate aus in-vitro-Studien unter Laborbedingungen und in-vivo-Untersuchungen mit Probanden. Dennoch ist davon auszugehen, dass sich Flavonoide unter anderem günstig auf die Blutgefäße und die Durchblutung auswirken sowie eine Schutzwirkung für verschiedene Organe haben können. Die in Ringelblüten enthaltenen Flavonoide lassen sich von Quercetin und dem mit ihm verwandten Isorhamnetin ableiten. Ihr Anteil kann stark schwanken und beträgt zwischen 0,3 und 0,8 %.

Ätherische Öle: Ihren bitter-harzigen Geruch verdanken Ringelblumen weitgehend den in ihnen enthaltenen ätherischen Ölen. In den getrockneten Zungenblüten liegt ihr Anteil bei etwa 0,1 % und in den Röhrenblüten bei bis zu 0,4 %.

Gerbstoffe: Unterstützend bei der Wundbehandlung sowie Linderung von Beschwerden im Magen-Darm-Trakt wirken zudem Gerbstoffe.

Weitere erwähnenswerte Inhaltsstoffe im Ringelblumentee sind Polysaccharide, Pflanzensäuren und Polyacetylene.

Können im Ringelblumentee Zusatzstoffe enthalten sein?

Wichtig ist, darauf zu achten, dass der Ringelblumentee zu 100 % Ringelblüten ohne Zusatzstoffe enthält. Es kann nämlich vorkommen, dass künstliche Zusatzstoffe wie Farb- beziehungsweise Aromastoffe oder auch Füllstoffe eingesetzt werden.

Vorzugsweise sollte die Wahl überdies auf losen Tee fallen. Hier ist nicht nur die Reinheit, sondern auch die Qualität auf einem Blick erkennbar. Bei Teebeuteln ist das nicht so. Deswegen sind in ihnen häufig minderwertige Blüten enthalten.

Ringelblumentee Wirkung

Das Hauptanwendungsgebiet von Ringelblumentee besteht in der Linderung von entzündlichen Entwicklungen. Das umfasst äußerlich die Beschleunigung der Heilung von Wunden allgemein sowie von Geschwüren im Unterschenkelbereich im Speziellen. Als Mundspülung dient Ringelblütentee zur Wundbehandlung im Mund sowie zur Hemmung von Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Zu den Einsatzgebieten zählen ebenfalls bakterielle Infektionen, die mit Mundgeruch verbunden sind. Bei Magen-Darm-Beschwerden aufgrund bakterieller Infektionen ist überdies eine Einnahme möglich. Traditionell wird sie ebenfalls bei Menstruationsbeschwerden empfohlen.

Einen Nachweis der entzündungshemmenden beziehungsweise antiinflammatorischen Eigenschaften der Ringelblume erbringen bereits im Jahre 1981 Shipochliev et al. (1) an Wistar-Albino-Ratten. Sie zeigen zudem, dass mit der Anwendung von Ringelblüten des Weiteren die entzündungsbegleidende Leukozyteninfiltration zurückgeht.

In ihrer systematischen Studienübersicht können Basch et al. (2) darauf hinweisen, dass vor allem die Triterpenoide und Flavonoide der Ringelblumen für deren Wirkung verantwortlich sind. Zahlreiche Studien darunter Della Loggia et al. (3) führen die antiinflammatorischen Effekte vor allem auf Triterpenoide wie Faradiol Monoester zurück. Rao et al. (4) dokumentieren wundheilende Wirkungen von Ringelblumen oder Calendula wie ein beschleunigtes Überwachsen von Wunden mit Epithelzellen sowie eine Verbesserung der Wundkontraktion und -festigkeit. Auch John/Jan (5) beschreiben allerdings bezogen auf 2-%-iges Ringelblumen-Gel die Beobachtung einer hohen Wirksamkeit, was Epithelisierung sowie andere Wundheilungsprozesse angeht. Allerdings sehen sie die vorliegenden Studien noch nicht als beweiskräftig genug an.

In ihrer weiteren Darstellung nehmen Basch et al. Bezug auf eine antivirale Aktivität von Calendula, die sie mit De Tommasi et al. (6) dem Einfluss der Triterpensaponine zuschreiben. Bezüglich der antibakteriellen Wirkungen berufen sie sich auf Dumenil et al. (7) sowie auf Modesto et al. (8). John/Jan beschreiben in diesem Zusammenhang die Forschung von Hamad et al. (9). Deren Team fand im Rahmen einer in-vitro-Studie heraus, dass insbesondere die ätherischen Öle in den Blütenblättern das Wachstum von grampositiven wie von gramnegativen Bakterien hemmen können. Belegt wurde dies unter anderem am Haut-, Schleimhaut- und Atemwegs-Bakterium Staphylococcus aureus, am Darmbakterium Escherichia coli sowie besonders erfolgreich am mehrfach-resistenten Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa.

Ringelblumentee Nebenwirkungen

Was die Anwendungssicherheit von Ringelblumentee angeht, ist die Datenlage recht dünn. Daher haben Wissenschaftler des berliner Forschungsinstituts Havelhöhe im Jahre 2009 die Ergebnisse einer prospektiven Beobachtungsstudie zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen von Korbblütlern oder Asteraceae (Compositae) veröffentlicht (10). Es ging dabei ausschließlich um ärztlich verschriebene Präparate. Der Anteil an Ringelblumen-Anwendungen betrug 20 %. Im Resultat kamen bei äußerlicher Anwendung gelegentliche Beeinträchtigungen der Haut sowie des Unterhautzellgewebes und bei innerer Anwendung Magen-Darm-Erkrankungen vor. Alle Vorkommnisse befanden sich jedoch unterhalb der Signifikanzgrenze. Die Wissenschaftler schlossen daraus, dass Asteraceae-Arzneimittel nicht mit einem hohen Risiko an Nebenwirkungen verbunden sind.

Allerdings sollte beachtet werden, das Kräuterzubereitungen mit Korbblütlern zu allergischen Reaktionen führen können. Wissenschaftler der Universitätsklinik Leuven, Belgien, haben dazu eine retrospektive Analyse durchgeführt (11). Ihnen lagen die Daten von knapp 16.000 Patienten vor, bei denen pflanzliche Heilmittel äußerlich meist gegen Ekzeme, Geschwüre am Bein oder zur Wundbehandlung eingesetzt wurden. Bei rund 0,8 % der Probanden kam es zu allergischen Reaktionen auf das pflanzliche Arzneimittel. Unter den Kontaktallergikern waren es sogar 1,4 %. Mit am häufigsten wurden Korbblütler als Allergene identifiziert. Die Forscher empfehlen daher, diese Präparate nicht auf geschädigter Haut anzuwenden.

Ringelblumentee Überdosierung

Obwohl die angegebene Höchstmenge an Ringelblumentee nach der Anweisung auf der Packung oder durch den Arzt nicht überschritten werden darf, sind keine besonderen Nebenwirkungen im Falle einer Überdosierung bekannt.

Bestehen bei einer längerfristigen Einnahme besondere Gesundheitsrisiken?

Innerlich angewendeter Ringelblütentee wird in der Regel bei akuten Beschwerden eingesetzt. Eine dauerhafte Einnahme ist nicht vorgesehen. Untersuchungen über mögliche gesundheitliche Folgen einer langfristigen Einnahme liegen jedoch nicht vor. Bei der Wundbehandlung allerdings kann in Absprache mit dem Arzt eine längerfristige Behandlung möglich und sicher sein. Das gilt ebenfalls für die Mundspülung zum Beispiel im Falle einer chronischen Gingivitis.

Ringelblumentee Wechselwirkungen mit Medikamenten

Bei der gleichzeitigen Einnahme von bestimmten Beruhigungsmitteln, sogenannten ZNS-Medikamenten, kann es zu einer Verlangsamung der Atmung, zu Atemproblemen sowie zu verstärkter Schläfrigkeit kommen.

Über Wechselwirkungen mit Alkohol oder Cannabis liegen keine Studien vor. Allerdings können die Ringelblüten mit Alkohol zu einer Tinktur verarbeitet werden. Es gibt sogar Ringelblumenlikör. Außerdem gilt die Ringelblume als eine sinnvolle Begleitpflanze im Cannabis-Anbau. Gemeinsam treten sie ebenfalls in verschiedenen Ringelblumen-Hanfsalben auf.

Ringelblütentee Dosierung und Zubereitung

Es gibt keine allgemein gültige Empfehlung zur Dosierung von Ringelblumentee. Auch kann die Dosierung je nach Konzentration der Inhaltsstoffe variieren. Meist schwanken die Angaben von einem Teelöffel bis zu einem Esslöffel Ringelblüten auf 250 Milliliter Wasser. Die Kommission E gibt eine Menge von 0,8 bis 1,6 Gramm auf 150 Milliliter Wasser an. Die innere wie äußere Anwendung kann 2 bis 3 mal täglich erfolgen.

Zur Zubereitung werden die Ringelblüten in ein entsprechend großes Gefäß gegeben und mit kochendem Wasser übergossen. Nachdem der Tee rund 10 Minuten gezogen hat, kann er durch ein Sieb zum Auffangen der Blüten in eine Tasse gegossen werden. Der Tee kann eingenommen oder zum Tränken von Wickeln beziehungsweise zur Mundspülung verwendet werden.

Ringelblumenblüten selbst trocknen – so funktioniert es

Ringelblumenblüten lassen sich leicht selbst trocknen. Es wird jedoch davon abgeraten, dafür wilde Pflanzen zu verwenden. Abhängig von ihrem Standort beispielsweise an einer dicht befahrenen Straße oder auf einem kontaminierten Boden können sie eine hohe Schadstoffkonzentration aufweisen. Besser ist es, die Ringelblumen im eigenen Garten anzubauen, wo sie auch optisch ein Gewinn sind.

Die Blüten werden ab Mai oder Juni bis in den Oktober hinein geerntet. Die frühen Morgenstunden sind der ideale Zeitpunkt dafür, da dann die höchste Wirkstoffkonzentration vorliegt. Die beste Qualität bieten eben erst geöffnete Blütenköpfe. Ob die ganzen Blütenköpfe oder nur die Zungenblütenblätter und/oder Röhrenblütenblätter getrocknet werden, hängt von der persönlichen Entscheidung ab.

In jedem Falle aber sollten die Blütenköpfe vor dem Trocknen verlesen werden. Zunächst werden sie dafür vorsichtig geschüttelt, um eventuelle Insekten zu entfernen. Danach gilt es schadhafte sowie möglicherweise erkrankte Exemplare auszusortieren.

Jetzt kommen die Blüten gut verteilt auf ein mit Küchenpapier ausgelegtes Blech. Das Trocknen kann bei Zimmertemperatur oder etwas darüber erfolgen. Wichtig ist, einen dunklen, gut belüfteten Ort zu wählen. Lichteinfluss insbesondere direkte Sonneneinstrahlung kann die Qualität mindern. Das Trocknen dauert einige Tage. Etwas schneller geht es in einem Dörrautomaten bei einer Temperatur von nicht mehr als 40 °C.

Häufig gestellte Fragen

Wann ist mit einer Wirkung zu rechnen?

Die Wirkung von Ringelblumentee sollte nach wenigen Tagen einsetzen. Halten die Beschwerden länger an, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Weshalb könnte eine Wirkung ausbleiben?

Falls die Einnahme oder die Anwendung von Ringelblütentee wirkungslos bleibt, ist es möglich, dass die konkreten Beschwerden eine andere Behandlung erfordern. Es kann aber auch sein, dass die Blüten ihre Wirkstoffe verloren haben. Darüber hinaus ergibt sich die Wirksamkeit von Ringelblüten im Wesentlichen aus Erfahrungswerten. Studien bestätigen diese zwar oft aber nicht immer. Ringelblütentee muss also nicht in jedem Falle wirken. Dennoch sollte unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden, wenn die Wirkung ausbleibt.

Gibt es Personengruppen, die vor der Einnahme von Ringelblumentee mit dem Arzt sprechen sollten?

Im Allgemeinen gilt, dass Schwangere sowie Personen, die von der als Bluterkrankheit bekannten Hämophilie betroffenen sind, saponinhaltige Stoffe nicht ohne Absprache mit einem Arzt einnehmen sollten.

Für wen ist Ringelblumentee nicht geeignet?

Für viele Allergiker ist Ringelblütentee nicht geeignet. Im Verdachtsfall ist es besser, einen Arzt hinzuzuziehen. Aufgrund fehlender Daten zur Sicherheit kommt auch für Babys und Kinder unter 12 Jahren Ringelblumentee nicht infrage. Ebenfalls stillende Mütter sollten auf das Kraut verzichten.

Wo kann man Ringelblumentee kaufen?

Ringelblumentee ist in vielen Teeläden und Drogerien sowie in der Apotheke erhältlich. Zudem haben manche Feinkost-, Gemüse- und Bio-Läden eine Auswahl an Kräutern im Angebot. Selbst im Supermarkt kann Ringelblumentee zu finden sein. Darüber hinaus besteht natürlich die Möglichkeit, Ringelblumentee online zu kaufen.

Was kostet Ringelblumentee?

Ringelblumentee ist ab etwa 3 Euro pro 100 g im Handel. Es gibt aber auch Angebote, die die gleiche Menge für bis zu 15 Euro oder darüber anbieten. Bei den Preisunterschieden haben Faktoren wie Qualität und Verpackungsgröße Einfluss. Auch spielt eine Rolle, ob der Ringelblumentee aus heimischem Anbau vielleicht von einem kleinen Betrieb stammt oder beispielsweise aus einem Nicht-EU-Land importiert wurde. Außerdem gibt es Ringelblumentee aus konventioneller Landwirtschaft sowie in Bio-Qualität.

Worauf ist beim Kauf von Ringelblumentee zu achten?

Wichtig beim Kauf ist zunächst einmal, darauf zu achten, dass der Ringelblumentee nur die gezupften Blütenblätter enthält und nicht den ganzen Kelch. Ist der nämlich vorhanden, steigt das Risiko allergischer Reaktionen. Ferner legt das Deutsche Arzneibuch fest, dass sich die beschriebenen Wirkungen lediglich auf Calendula flos sine calice also Ringelblüten ohne Kelch beziehen. Oft findet sich in diesem Zusammenhang der Hinweis, dass der Ringelblumentee DAB-Qualität aufweist. Im Idealfall sind sogar nur die wertvollen Zungenblütenblätter enthalten. Darüber hinaus gilt die Empfehlung, Ringelblumentee aus Bio-Anbau vorzuziehen. Die Produkte sollten das Siegel „Bio nach EG-Öko-Verordnung“ tragen. Insbesondere, wenn eine Herkunft aus Nicht-EU-Ländern ausgewiesen ist, sollten zudem faire Produktions- und Handelsbedingungen gewährleistet sein.

Wie lange ist Ringelblumentee haltbar?

Die Lagerung von Ringelblumentee erfolgt am besten an einem trockenen, kühlen sowie lichtgeschützten Ort idealerweise in einer Teedose oder einem anderen gut verschließbaren Behältnis. Um eine Verfälschung von Geruch und Geschmack zu vermeiden, sollte Ringelblumentee ebenso wie andere Tees und Kräuter nicht zusammen mit Gewürzen aufbewahrt werden. Bei optimalen Lagerbedingungen kann gekaufter Ringelblumentee je nach angegebenem Haltbarkeitsdatum bis zu 3 Jahre haltbar sein. Selbst hergestellter Ringelblumentee ist jedoch in der Regel nur etwa ein Jahr haltbar.

Woran erkennt man abgelaufenen Ringelblumentee?

Ob ein Ringelblumentee abgelaufen ist, lässt sich am einfachsten am Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung ablesen. Ein Mindesthaltbarkeitsdatum gibt an, dass bei optimaler Lagerung alle Produkteigenschaften bis zu seinem Ablauf erhalten bleiben. Auch danach bleibt er genießbar, verliert nur zunehmend an Aroma und damit auch an Inhaltsstoffen. Seine Wirkung wird ebenfalls abnehmen. Ist kein Mindesthaltbarkeitsdatum vorhanden, lässt sich die Genießbarkeit von nicht verdorbenem Ringelblumentee über Geruch und Geschmack bewerten. Entsprechen sie gar nicht mehr seinen typischen Eigenschaften, ist davon auszugehen, dass der Ringelblumentee nunmehr wirkungslos geworden ist. Spätestens dann ist er nicht mehr verwendbar.

Woran erkennt man verdorbenen Ringelblumentee?

Dass Ringelblumentee verdirbt, kommt zwar selten vor, kann aber dennoch passieren. Schädlingsbefall ist eine mögliche Ursache dafür. Erkennbar ist er, an Larven, einzelnen ausgewachsenen Insekten beziehungsweise ihren Rückständen oder an einem Geflecht von Fäden im Ringelblumentee. Passiert das, ist der Ringelblumentee nicht mehr zu retten und muss entsorgt werden. Das ist auch der Fall, wenn Feuchtigkeit an den Ringelblumentee gekommen ist und eine Gärung oder Faulung eingesetzt hat. Dann verändert er seine Farbe sowie Konsistenz und entwickelt einen unangenehmen Geruch. Überdies ist ein Befall durch Schimmel ist möglich.

Welche Alternativen gibt es zu Ringelblütentee?

Je nach Anwendung können statt Ringelblüten auch andere Heilkräuter verwendet werden. Gegebenenfalls ist sogar eine Kombination möglich. Eine Teemischung beispielsweise kann bei ähnlicher Wirkung geschmacklich attraktiver sein. Infrage kommen zunächst einmal andere Korbblütler mit vergleichbar entzündungshemmenden Eigenschaften wie Kamille, Arnika, Echinacea oder Malven beziehungsweise Käsepappel. Ferner kann Pfefferminze mit ihren antimikrobiellen sowie antiviralen Eigenschaften beispielsweise bei Magen-Darm-Beschwerden eine Alternative sein.

Fazit

Die Anwendung von Ringelblumentee ist eine sanfte Möglichkeit leichte Entzündungen und Wunden zu behandeln. Er ist abgesehen von möglichen allergischen Reaktionen frei von Nebenwirkungen. Auch Wechselwirkungen sind kaum zu erwarten. In Studien konnten die Ringelblüten ihre entzündungshemmenden, antibakteriellen, antiviralen sowie wundheilungsfördernden Eigenschaften bestätigen. Dazu kommt, dass Ringelblütentee selbst in Bio-Qualität relativ preiswert ist. Allerdings kommt der harzig-bittere Geschmack des Tees nicht jedem entgegen. Ferner ersetzt die Einnahme von Ringelblumentee bei Beschwerden oberhalb der Behandlungsschwelle nicht den Gang zum Arzt. Ein weiterer Nachteil ist zudem, dass alle Wirkungen dokumentiert sind und erfahrungsgemäß eintreten können, aber nicht mit signifikanter Sicherheit eintreten müssen.

Quellen:

  • (1) Shipochliev T, et al. (1981), Anti-Inflammatory Action of a Group of Plant Extracts, Veterinarno-Meditsinski Nauki 18, S. 87 – 94, 1981
  • (2) Basch E., et al., Marigold (Calendula officinalis L.): An Evidence-Based Systematic Review by the Natural Standard Research Collaboration, Journal of Herbal Pharmacotherapy, Vol. 6(3/4), 2006
  • (3) Della Loggia R., et al., Topical anti-inflammatory activity of Calendula offi-
  • cinalis extracts, Planta Med 56, S. 658, 1990
  • (4) Rao S., et al., Calendula and Hypericum: Two homeopathic
  • drugs promoting wound healing in rats. Fitoterapia 62(6), S. 508 – 510, 1991
  • (5) John/Jan, Calendula Officinalis-An Important Medicinal Plant with Potential Biological Properties, Proceedings of the Indian National Science Academy, 2017
  • (6) De Tommasi N., et al., Structure and in vitro antiviral activity of triterpenoid saponins from Calendula arvensis. Planta Med 57(3), S. 250 – 253, 1991
  • (7) Dumenil G., et al., Evaluation of antibacterial properties of marigold flowers (Calendula officinalis L.) and other homeopathic tinctures of C. officinalis L. and C. arvensis L., Ann Pharm Fr 38(6), S. 493 – 499, 1980
  • (8) Modesto A., et al., Effects of three different infant dentifrices on biofilms and oral microorganisms. J Clin Pediatr Dent 24(3), S. 237 – 243, 2000
  • (9) Hamad M. N., et al., Antibacterial activity of Calendula officinalis flowers In vitro, Ibn AL-Haitham Journal For Pure and Applied Sciences 24(3), 2011
  • (10) Jeschke E., et al., Remedies containing Asteraceae extracts: a prospective observational study of prescribing patterns and adverse drug reactions in German primary care, Drug Safety 32(8), S. 691 – 706, 2009
  • (11) Gilissen L., et al., Allergic contact dermatitis caused by topical herbal remedies: importance of patch testing with the patients‘ own products, Contact Dermatitis 78(3), S. 177 – 184, 2018
Dennis
Von Dennis
Hallo, mein Name ist Dennis Philippus. Auf Nahrung.de bin ich als Chefredakteur tätig. Mit den Themen Ernährung und Fitness setze ich mich nun schon seit fast zwei Jahren intensiv auseinander, da damals meine Abnehm-Reise startete.