Gyokuro Tee Wirkung, Nebenwirkungen & Inhaltsstoffe

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Gyokuro Tee Kanne

Das japanische Wort Gyokuro lässt sich als “edler Tautropfen” ins Deutsche übersetzen. Gyokuro Tee gilt als der hochwertigste japanische Grüntee. Er ist ein Edeltee, der nur begrenzt verfügbar und auch deshalb besonders wertvoll ist. Durch das spezielle Anbauverfahren ist der Geschmack von Gyokuro besonders aromatisch, mild und intensiv. Er entfaltet eine milde anregende Wirkung, zu der neben Koffein zahlreiche pflanzliche Inhaltsstoffe einen Beitrag leisten. Die gesundheitsfördernden Wirkungen von Gyokuro Tee wurden durch verschiedene wissenschaftliche Studien nachgewiesen.

Gyokuro Tee Kaufen

Gyokuro Tee Test

Ich bin ein großer Fan von Gyokuro Tee und habe in der Vergangenheit viele verschiedener Gyokuro-Tees getestet. In Sachen Qualität gab es hierbei enorme Unterschiede. Ich möchte bei diesem Test keine Anbieter diskreditieren, kann aber sagen, dass ich die schlechtesten Erfahrungen mit den Gyokuro-Tees diverser Anbieter auf Amazon gemacht habe. Den mit Abstand besten Gyokuro-Tee habe ich beim Fachhändler TeeGschwender gekauft. Der Gyokuro-Tee von TeeGschwender war sowohl von der Konsistenz als auch vom Geschmack das beste, was ich bisher in der Tasse hatte. Im Video unten seht ihr die Zubereitung des Tees, die verwendete Teekanne werde ich in einem gesonderten Test vorstellen. 

Gyokuro Tee von TeeGschwender

Was ist Gyokuro Tee?

Gyokuro ist ein japanischer Spitzentee, der auch in seinem Herkunftsland nicht zu den Massenprodukte zählt und in der Regel nicht als Alltagstee verwendet wird. Angeboten wird er vor allem zu besonderen Anlässen, um Gästen damit eine besondere Ehre zu erweisen. Ebenso wie Matcha wird Gyokuro für die traditionelle japanische Teezeremonie verwendet.

Die Hauptanbauregion für Gyokuro Tee ist die japanische Region Shizuoka, die sich etwa 250 Kilometer südlich von Tokio in der Nähe des legendären Fuji-Berges befindet. Sie ist das größte zusammenhängende Teeanbaugebiet Japans. Allerdings verfügen nur wenige Produzenten über die Geduld und die Expertise, Gyokuro zu produzieren. Zum Vergleich: Japan erzeugt pro Jahr rund 90.000 Tonnen Tee, bei denen es sich fast ausschließlich um Grüntee handelt. Gyokuro macht davon nur einen Bruchteil aus. Die pro Jahr hergestellte Menge liegt zwischen 220 und 250 Tonnen. Inzwischen wird der Tee auch in China hergestellt – an die Qualität japanischer Produkte reicht der chinesische Gyokuro jedoch bei weitem nicht heran.

Gyokuro Tee wird aus jungen Blattknospen hergestellt

Sie werden ausschließlich im Frühjahr in der Zeit zwischen Mitte Mai und Ende Juni geerntet. Seinen Geschmack und seine speziellen Eigenschaften verdankt Gyokuro Tee einer besonderen Anbaumethode. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Schatten-Tee. Im Unterschied zu anderen Teesorten reifen die Teeblätter nicht bis zur Ernte an der Sonne, sondern werden zuvor zwischen 14 und 30 Tagen konsequent beschattet.

Früher wurden die Teepflanzen dafür mit Stroh- oder Bambusmatten abgedeckt. Heute werden dafür industriell gefertigte Planen eingesetzt. Sie werden auf Stangen befestigt oder – vor allem in kleineren Betrieben – direkt über die Teesträucher gelegt und für ihr Pflege zeitweise zurückgezogen. Den Pflanzen wird in dieser Zeit fast das gesamte Licht entzogen, so dass die Blätter wesentlich mehr Chlorophyll und andere Pflanzeninhaltsstoffe erzeugen als bei Tees, die vor der Ernte nicht beschattet werden. Hierdurch gewinnt Gyokuro seinen komplexen, langanhaltenden Geschmack und seine intensive grüne Farbe. Eine zweite oder dritte Ernte ist nicht möglich, da die Pflanze zur den Lichtentzug stark geschwächt wird und für den Rest des Jahres ruhen muss, um im nächsten Jahr wieder hochwertigen Gyokuro zu erzeugen.

Japanischer Gyokuro Tee wird ausschließlich von Hand gepflückt, so dass für seine Herstellung nur die besten Blätter der Teepflanze verwendet werden. Häufig werden dafür nur zwei bis drei Blätter eines Strauchs gepflückt. Um hundert Gramm Gyokuro Tee in Spitzenqualität zu produzieren, sind rund 1,5 Kilogramm Teeblätter erforderlich. Typisch für Gyokuro sind nach der Verarbeitung kleine nadelförmige, dunkelgrün gefärbte Blätter. Ein großer Teil des in Japan hergestellten Gyokuros wird zur Herstellung von Matcha-Teepulver verwendet, nur ein kleinerer Teil kommt als originaler Gyokuro Tee in den Handel.

Welche Besonderheiten besitzt Gyokuro Tee?

Typisch für die meisten Grüntee-Sorten sind stark ausgeprägte Bitternoten, die nicht von allen Menschen als angenehm empfunden werden. Verantwortlich dafür sind Gerbstoffe (Tannine), die während des Reifungsprozesses durch die Einwirkung des Sonnenlichts aus Chlorophyll gebildet werden. Durch den Lichtentzug wird das Wachstum der Teepflanze verlangsamt, so dass mehr Chlorophyll enthalten bleibt und nicht in Tannine umgewandelt wird. Auf natürlichem Wege kommt dieser Effekt bei Hochgebirgs-Tees zum Tragen, die in stark bewölkten oder nebligen Regionen wachsen. Bei Gyokuro Tee wird er durch die Beschattung bewusst herbeigeführt. Die Qualität von Gyokuro richtet sich maßgeblich nach der Dauer und Intensität der Beschattung. Bei sehr hochwertigen Sorten werden die Pflanzen auch heute noch nicht nur mit Planen, sondern zusätzlich mit Stroh bedeckt, um die Lichteinwirkung zuverlässig auszuschalten.

Die spezifische Anbaumethode von Gyokuro bewirkt nicht nur, dass die Bildung von Tanninen unterbrochen wird, sondern sorgt auch dafür, dass die Teeblätter größere Mengen an natürlichen Aminosäuren – insbesondere L-Gyokuro – und Fructose enthalten, was ihnen eine natürliche Süße und einen besonderen Geschmack verleiht. Diese Eigenschaften von Gyokuro Tee werden auch durch die traditionellen japanischen Herstellungsmethoden für Grüntee unterstrichen. Das Dämpfen und Trocknen der Teeblätter wird so schonend vorgenommen, dass ihre Inhaltsstoffe in sehr hohem Maß erhalten bleiben, was Gyokuro Tee seinen reichen Umami-Geschmack verleiht.

Gyokuro ist eine ausgezeichnete Alternative zu Kaffee, schwarzem Tee und anderen Grüntee-Sorten wie etwa Jasmintee oder der recht unbekannte Genmaicha Tee. Er weist ein intensives Aroma und gleichzeitig eine feine, milde Süße auf. Herbe oder bittere Noten sind bei hochwertigem Gyokuro Tee nicht vorhanden.

Gyokuro Koffeingehalt im Vergleich zu anderen Grüntees höher

Die Unterbrechung der Photosynthese durch die Beschattung führt auch dazu, dass der Koffeingehalt von Gyokuro im Vergleich zu anderen Grüntees deutlich höher ist. In einer 100-Milliliter-Tasse starken Gyokuro Tees sind zwischen 80 und 120 Milligramm Koffein enthalten. Zum Vergleich: Die gleiche Menge Espresso enthält etwa 130 Milligramm Koffein. Gyokuro entfaltet damit eine anregende und belebende Wirkung – ihre Intensität lässt sich durch die Art der Zubereitung steuern. Es gibt mit dem Gyokuro Kukicha Tee aber auch eine Variante mit deutlich weniger Koffein.

Koffein ist ein Alkaloid aus der Stoffgruppe der Xanthine (Purinalkaloide), das in der Natur in über 60 Pflanzenarten vorkommt, zu denen neben Kaffee und Tee unter anderem Kakao und Guarana zählen. Es erfüllt dort die Funktion eines natürlichen Insektizids, das vor allem die Keimlinge der Pflanzen vor dem Befall durch Insekten schützen soll. Im menschlichen Organismus entfaltet Koffein eine stimulierende Wirkung, die darauf beruht, dass es in der Lage ist, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und im Gehirn die Rezeptoren besetzt, die eigentlich für den körpereigenen Botenstoff Adenosin vorgesehen sind. Hierdurch wird die Gehirnaktivität unmittelbar beeinflusst – ein Effekt, dem sich die wissenschaftliche Forschung heute auch unter therapeutischen Effekten, beispielsweise im Hinblick auf eine unterstützende Behandlung von Demenzerkrankungen, widmet

Adenosin

Die Aufgabe von Adenosin besteht darin, dem Körper Müdigkeit zu signalisieren und damit physische und psychische Überlastung zu verhindert. Während seiner Wirkungszeit verdrängt Koffein diesen Botenstoff, so dass das Müdigkeitsgefühl reduziert oder völlig ausgeschaltet wird. Gleichzeitig stimuliert es die Ausschüttung des Belohnungshormons Dopamin und der beiden Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Dopamin wirkt aktivitätsfördernd und stimmungshebend. Adrenalin und Noradrenalin stimulieren die Reizübertragung im zentralen Nervensystem und wirken unter anderem gefäßverengend und blutdrucksteigernd. Im Körper löst Koffein einen komplexen Wirkungsmechanismus aus, der dazu führt, dass Aufmerksamkeit, Konzentration sowie die physische Leistungsfähigkeit gesteigert werden. In Studien wird ausgewiesen, dass es auch auf das Langzeitgedächtnis stimulierend wirkt.

Allerdings wird vor allem das Koffein aus Kaffee nicht von allen Menschen gut vertragen. Im Körper entfaltet es eine schnelle und im Vergleich zu Schwarz- oder Grüntee radikalere Wirkung, die allerdings später oft abrupt abbricht und durch ein intensives Müdigkeitsgefühl ersetzt wird. Zudem reagieren empfindliche Menschen oft schon auf moderate Mengen Kaffee mit Magen-Darm-Beschwerden, Nervosität oder Kreislaufsymptomen. Schwarz- oder Grüntee empfinden sie oft als deutlich verträglicher, das das Koffein in Tee durch Tannine und andere Substanzen gebunden wird und deshalb eine langsamere, schonendere und nachhaltigere Wirkung entfaltet, die nur allmählich wieder abklingt. Bei Gyokuro Tee kommt hier ein spezieller Effekt zum Tragen. Er enthält die Aminosäure L-Theanin in größeren Mengen, die im Körper die Aufnahme von Koffein verlangsamt und gleichzeitig die positive Wirkung des Koffeins auf die kognitive und mentale Leistungsfähigkeit verstärkt.

Intensiver Umami-Geschmack durch L-Theanin

Gleichzeitig sorgt L-Theanin für den weichen, würzigen und süßen Geschmack von Gyokuro Tee. L-Theanin ist eine Aminosäure, die nicht an der Proteingenese beteiligt ist und in natürlicher Form vor allem in den Blättern der Teepflanze vorkommt. L-Theanin ist ein wichtiger Geschmacksträger in Gyokuro. Es verleiht diesem Tee eine stark ausgeprägte Umami-Note. Umami ist der fünfte Geschmack neben den Geschmacksrichtungen salzig, bitter, süß und sauer. Umami wurde Anfang des 20. Jahrhunderts durch einen japanischen Forscher entdeckt – der japanische Begriff lässt sich als “herzhaft und wohlschmeckend” ins Deutsche übersetzen. Diese Geschmacksempfindung wird vor allem durch proteinreiche Lebensmittel ausgelöst. Verantwortlich dafür sind verschiedene Salze sowie Glutaminsäure, die unter anderem in L-Theanin in höheren Konzentrationen enthalten sind.

Welche Wirk- und Inhaltsstoffe sind in Gyokuro Tee enthalten?

Gyokuro Tee enthält insgesamt rund 360 verschiedene ätherische Öle sowie 200 sekundäre Pflanzenwirkstoffe, zu denen neben Koffein und L-Theanin unter anderem die folgenden Substanzen zählen:

  • Theophyllin
  • Theobromin
  • L-Theanin und andere Aminosäuren
  • Chlorophyll
  • Catechine – insbesondere in Form von Epigallocatechin-Gallat (ECGC)
  • Vitamine und Spurenelemente.

Zwischen den Wirk- und Inhaltsstoffen von Gyokuro kommen zahlreiche Wechselwirkungen zum Tragen, aus denen nicht nur stimulierende, sondern auch gesundheitsfördernde Effekte resultieren. Theophyllin und Theobromin unterstützten die stimulierende Wirkung des Gyokuro Koffeins. Vor allem Theobromin ist eng mit Koffein verwandt, entfaltet jedoch eine schonendere Wirkung. Theophyllin regt die Durchblutung an und wirkt hierdurch blutdrucksteigernd.

Zusatzstoffe sollten in Gyokuro Tee in keiner Form enthalten sein. Dies gilt auch für Beimengungen anderer Grüntee-Sorten. Empfehlenswert ist loser Gyokuro in einer luftdicht verschlossenen Originalverpackung. Teebeutel sollten für die Zubereitung von Gyokuro Tee grundsätzlich nicht verwendet werden. Zum einen werden sie häufig aus minderwertigen Ausgangsstoffen hergestellt. Zum anderen trägt auch die Art der Zubereitung dazu bei, dass dieser Tee sein Aroma und seine Wirkung vollständig entfalten kann – eine optimale Zubereitung ist mit Teebeuteln jedoch nicht möglich.

Gyokuro Tee Wirkung

Gyokuro bietet im Vergleich zu anderen Grüntees ein einzigartiges Geschmackserlebnis. Im Vergleich zu Kaffee stimuliert er das Nervensystem und den Körper auf schonende Art und Weise.

Ebenso wie andere Grüntees übt Gyokuro eine positive Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Eine Metastudie gibt hierzu einen umfassenden Überblick. Demnach kann Grüntee bei zahlreichen Erkrankungen beispielsweise bei:

  • Herz-Kreislauf-Krankheiten
  • Lebererkrankungen
  • Metabolischem Syndrom
  • Nierenleiden

einen gesundheitlichen Nutzen haben. Hier wirken sich die in Grüntee enthaltenen Catechine, eine Unterform der Flavonoide, in besonders starkem Maße aus. Sie verfügen über antibakterielle, entzündungshemmende, antioxidierende und antifungizide (gegen Pilze wirksame) Eigenschaften.

Gyokuro Tee Wirkung bei Metabolischem Syndrom

Einige der ausgewerteten Einzelstudien weisen aus, dass die in Grüntee enthaltenen Catechine auch einen Beitrag zur Behandlung des sogenannten metabolischen Syndroms – der Kombination aus stärkerem Übergewicht, Diabetes Typ II und kardiovaskulären Risikofaktoren – leisten können. Andere Studien liefern Hinweise darauf, dass Catechine in der Lage sind, einen Beitrag zur Prävention von Krebs zu leisten. Weiterhin mach Grüntee Abnehmen etwas leichter, da der Stoffwechsel und somit auch die Fettverbrennung angekurbelt wird.

Gyokuro Stimmungsaufhellende und Stressreduzierende Wirkung

Die in Gyokuro Tee in höheren Konzentrationen enthaltene Aminosäure L-Theanin wirkt Studien zufolge stimmungsaufhellend und stressreduzierend. Ebenso wie Koffein und Theobromin verbessert L-Theanin die kognitive Leistungsfähigkeit. Gyokuro Tee hat demnach einige vorteilhafte Wirkungen auf die Gesundheit. Der Tee kann aber bei übermäßigem Verzehr durch den hohen Koffeingehalt auch Nebenwirkungen haben, auf diese gehen wir im folgenden Abschnitt ein.

Gyokuro Tee Nebenwirkungen

Mögliche unerwünschte Nebenwirkungen von Gyokuro Tee können aus der Aufnahme von zu hohen Dosen Koffein resultieren. Hierzu gehören beispielsweise:

  • Innere Unruhe, Nervosität und Angstzustände
  • Schweißausbrüche
  • Einschlafstörungen und Schlafprobleme
  • Herz- und Kreislaufbeschwerden
  • Übelkeit, Erbrechen und andere Magen-Darm-Symptome

Zu rechnen ist mit solchen Beschwerden vor allem dann, wenn größere Mengen sehr starken Gyokuro Tees getrunken werden. Als kritischer Wert für die Koffein-Aufnahme wird eine Tagesdosis von 400 Milligramm betrachtet. Danach steigt das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen deutlich an. Je nach Stärke des Tees wird dieser Grenzwert mit dem Konsum von vier bis fünf Tassen Gyokuro Tee erreicht. Menschen, die bisher nur wenig Koffein zu sich nehmen, können allerdings bereits beim Konsum geringerer Mengen unerwünschte Begleiterscheinungen verspüren.

Negative Effekte können auch aus der Aufnahme zu hoher Dosen der Gyokuro Wirkstoffe Theophyllin und Theobromin resultieren. Sie sind weitgehend mit den Nebenwirkungen einer zu hohen Dosis Koffein identisch. Für Theophyllin ist ein kritischer Grenzwert bisher nicht bekannt, für Theobromin liegt er bei einer Tagesdosis von 200 bis 250 Milligramm.

Ist durch Gyokuro Tee eine Koffein-Überdosierung möglich?

Eine Überdosierung von Koffein durch den Genuss von Gyokuro Tee ist grundsätzlich möglich. Theobromin und Theophyllin entfalten hierbei eine komplementäre Wirkung.

Koffein in hohen Dosen wirkt als Nervengift – ab einer Aufnahme von einem Gramm pro Tag kann sein Konsum lebensgefährlich werden. Ab zwei Gramm ist eine Behandlung der Symptome im Krankenhaus erforderlich. Bei Mengen zwischen zwei und fünf Gramm ist zum Teil bereits Lebensgefahr gegeben. Eine Menge von mehr als zehn Gramm Koffein pro Tag wirkt tödlich. Eine Koffeinvergiftung äußert sich vor allem durch kardiovaskuläre Symptome wie Herzrhythmusstörungen und einem kritischen Anstieg des Blutdrucks. Auch die Atmung und der Magen-Darm-Trakt werden durch eine Koffein-Überdosierung in Mitleidenschaft gezogen. Bei einem Konsum von Gyokuro Tee in normalen Mengen ist eine echte Überdosierung jedoch sehr unwahrscheinlich. Für die Beurteilung der Tagesdosis muss jedoch auch Koffein aus anderen Quellen – beispielsweise Kaffee, Schokolade und vor allem die Einnahme von hochkonzentriertem Koffein in Form von Kapseln oder Tabletten – in Betracht gezogen werden.

Kann die längerfristige Verwendung von Gyokuro Tee gesundheitsschädlich sein?

Ausschlaggebend für mögliche langfristig gesundheitsschädliche Wirkungen von Gyokuro Tee ist ebenfalls das Koffein. Aus einer Aufnahme von mehr als 200 Gramm Koffein pro Tag kann ein Gewöhnungseffekt resultieren. Seine Ursache liegt in der Vermehrung der Anzahl der Adenosin-Rezeptoren im Gehirn. Hierdurch werden immer größere Mengen Koffein benötigt, um eine anregende Wirkung zu erzielen, wodurch gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit unerwünschter Nebenwirkungen ansteigt. Bei Koffeinverzicht können sich für einige Zeit Entzugserscheinungen wie Müdigkeit und Reizbarkeit, Kopfschmerzen oder depressive Verstimmungen bemerkbar machen.

Gyokuro Tee in der Schwangerschaft

Auch der Schwangerschaft und während der Stillzeit ist der Genuss von moderaten Mengen und nicht zu starkem Gyokuro Tee gesundheitlich unbedenklich. Im Gegenteil kann Gyokuro gerade in diesen Lebensphasen die Gesundheit und das Wohlbefinden der Verwenderinnen fördern. Studien gehen davon aus, dass negative Auswirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf, das ungeborene Kind und auf gestillte Babys erst ab einer täglichen Koffeinaufnahme von mehr als 300 Milligramm pro Tag zu erwarten sind. Mediziner empfehlen schwangeren Frauen und stillenden Müttern allerdings, pro Tag maximal 200 Gramm Koffein zu konsumieren. Jüngere Kinder sollten grundsätzlich keine koffeinhaltigen Getränke erhalten, da ihr Körper durch diesen Wirkstoff stark belastet wird und bis zu drei Tagen braucht, um das Koffein wieder abzubauen. Ältere Kinder und Jugendliche sollten Gyokuro Tee nur in geringen Mengen konsumieren. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt, dass sie pro Tag nicht mehr als drei Milligramm Koffein zu sich nehmen, um negative Effekte sicher auszuschalten.

Gyokuro Tee Wechselwirkungen

Die Wechselwirkungen von Gyokuro Tee mit anderen Substanzen wurde wissenschaftlich bisher kaum erforscht. Studien zu Koffein-Wechselwirkungen liefern jedoch Anhaltspunkte hierfür, die auch auf mögliche Effekte von Gyokuro übertragen werden können – vor allem dann, wenn dieser Tee in größeren Mengen konsumiert wird.

Beispielsweise verstärkt Koffein die Wirkung von Schmerzmedikamenten wie Acetylsalicylsäure (“Aspirin”) und Paracetamol. Bei einigen Schlaf- und Beruhigungsmitteln, Asthma-Medikamenten sowie von Schilddrüsenhormonen können größere Mengen Koffein dagegen zu einer Wirkungsabschwächung führen. Bei der Kombination von Kaffee und Alkohol wird ein bereits vorhandener stärkerer Rausch möglicherweise nicht oder nur in abgeschwächter Form wahrgenommen, woraus situatives Fehlverhalten resultieren kann.

Koffein und Cannabis aktivieren im Gehirn unterschiedlicher Wirkungsmechanismen – Wechselwirkungen zwischen ihnen sind bisher nicht bekannt. Aus Cannabis gewonnenes Cannabiol (CBD) ohne psychoaktive Wirkung kann zum Einsatz kommen, um unerwünschte Koffein-Nebenwirkungen abzumildern.

Gyokuro Tee Zubereitung und Dosierung

Gyokuro Tee wird am besten in einer kleinen Kanne zubereitet. Die losen Teeblätter werden mit warmem Wasser aufgegossen, dessen Temperatur zwischen 50 bis maximal 65 Grad Celsius liegen sollte, um zu verhindern, dass der Tee unerwünschte Bitterstoffe freisetzt, die sein besonderes Aroma zerstören würden. Der erste Aufguss sollte nicht länger als 60 Sekunden ziehen. Insgesamt sind ohne Geschmacks- und Wirkungseinschränkungen bis zu vier Aufgüsse möglich, deren Ziehzeit nicht länger als zehn bis 30 Sekunden betragen sollte.

Bei der traditionellen japanischen Zubereitung wird eine Dosierung von vier Teelöffeln Gyokuro auf 100 Milliliter Wasser verwendet. Das Ergebnis ist ein hochkonzentrierter, starker Tee. In der moderneren Zubereitungsvariante werden drei Teelöffel Gyokuro mit 200 Millilitern Wasser aufgegossen. Auch dieser Gyokuro Tee ist sehr gehaltvoll und zeichnet sich durch ein intensives Aroma aus, wirkt jedoch schwächer als der traditionelle Aufguss. Natürlich ist es möglich, die Dosierung des Tees den individuellen Präferenzen und der Qualität der Teeblätter anzupassen.

Wann ist die Wirkung von Gyokuro Tee zu spüren?

Die stimulierende Wirkung von Gyokuro Tee setzt innerhalb von 30 Minuten ein und hält danach über mehrere Stunden an. Im Vergleich zu Kaffee wirken das Koffein und andere stimulierende Substanzen des Tees nachhaltiger und länger. Zudem flaut sie nur langsam ab.

Wenn die Wirkung von Gyokuro Tee sehr schwach ausgeprägt ist oder völlig ausbleibt, ist die Ursache dafür sehr wahrscheinlich eine zu geringere Dosierung. Auch Produkte von geringer Qualität oder unsachgemäß gelagerter Tee entfalten keine optimale Wirkung – auch das Aroma des Tees ist dann meist wenig überzeugend. Abhilfe schaffen ein stärkerer Aufguss oder die Wahl eines anderen Produktes. Bei insgesamt hohem Koffein-Konsum können für eine abgeschwächte Wirkung von Gyokuro Tee auch Gewöhnungseffekte eine Rolle spielen.

Fragen und Antworten

Wie teuer ist guter Gyokuro Tee?

Gyokuro Tee wird im Handel überwiegend in 100-Gramm-Packungen angebunden, jedoch sind auch kleinere oder größere Verpackungen möglich. Günstige Produkte gibt es ab Preisen von etwa 15 Euro – allerdings ist hierbei nicht mit Spitzenqualität zu rechnen. 100 Gramm Gyokuro in mittleren Qualitäten kosten zwischen 30 und 70 Euro. Gyokuro Tee in Premium-Qualität kann bis zu 100 Euro kosten. Ausschlaggebend für diese Preise sind die Qualität der Teeblätter und damit die spezifische Anwendung der Anbau- und Herstellungsmethoden für Gyokuro in den Erzeugerbetrieben.

Ist Gyokuro Tee gesund?

Ja, Gyokuro Tee ist gesund. Die im Gyokuro Tee enthaltenen Catechine haben vielfältige gesundheitliche Wirkungen. Catechine haben antibakterielle, entzündungshemmende, antioxidierende und antifungizide Eigenschaften. Weiterhin zeigen Studien, dass Catechine einen Beitrag leisten können, wenn es um die Behandlung des metabolischen Syndroms geht. Hierfür reicht es aber nicht aus nur regelmäßig Gyokuro Tee zu trinken, der gesamte Lebenswandel muss angepasst werden.

Wer darf keinen Gyokuro Tee trinken?

Jüngere Kinder sollten grundsätzlich keine koffeinhaltigen Getränke erhalten, da ihr Körper durch diesen Wirkstoff stark belastet wird und bis zu drei Tagen braucht, um das Koffein wieder abzubauen. Ältere Kinder und Jugendliche sollten Gyokuro Tee nur in geringen Mengen konsumieren. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt, dass sie pro Tag nicht mehr als drei Milligramm Koffein zu sich nehmen, um negative Effekte sicher auszuschalten.

Wo kann guter Gyokuro Tee gekauft werden?

Gyokuro Tee ist ein besonders hochwertiger und auch hochpreisiger Edeltee. Im stationären Handel wird Gyokuro vor allem in spezialisierten Tee-Geschäften angeboten. Im Online-Handel ist die Auswahl an hochwertigen Gyokuro Sorten jedoch besonders groß. Viele Online-Anbieter von Gyokuro haben sich auf den Verkauf von Qualitätstees spezialisiert, so dass sich in ihren Sortimenten auch echte Raritäten finden.

Kriterien für den Kauf von Gyokuro Tee

Hochwertiger Gyokuro weist typische Geschmacksqualitäten auf, die bei anderen Grüntees nicht in dieser Form vorhanden sind. Wer sich zum ersten Mal für diesen Edeltee interessiert, sollte anfangs jedoch verschiedene Sorten ausprobieren, um einen Gyokuro zu finden, der seine Geschmackserwartungen optimal erfüllt.

Auf den deutschen und europäischen Markt kommt Gyokuro Tee fast ausschließlich in Bio-Qualität. Hier wirkt sich aus, dass Gyokuro überwiegend von kleineren japanischen Familienbetrieben hergestellt wird, die eine jahrhundertealte Tradition der Teeproduktion mit modernen, biologischen Anbaumethoden kombinieren und einen sehr hohen Qualitätsanspruch vertreten.

Wichtige Kaufkriterien für Gyokuro Tee sind Bio-Qualität, die Abwesenheit von Zusatzstoffen, aber auch Produktionsdetails wie die Dauer der Beschaffung und die Qualität der Teeblätter, die für seine Produktion zum Einsatz kommen. Qualitätsanbieter informieren über Herkunft, Herstellung und die spezifischen Geschmackseigenschaften ihrer Gyokuros.

Wie sollte Gyokuro Tee gelagert werden?

Damit Gyokuro Tee sein Geschmacksprofil ohne Einschränkungen entfaltet, muss er sachgerecht gelagert werden. Generell gilt, dass Grüntee im Vergleich zu fermentierten Tees wie Schwarztee im Hinblick auf seine Lagerung deutlich empfindlicher und anspruchsvoller ist. Für Gyokuro gilt dies in besonders hohem Maße, wenn er seinen Geschmack und seine Wirkung nicht nach kurzer Zeit verlieren will. Empfehlenswert ist, Gyokuro nur in ungeöffneten, luftdicht verschweißten und ungeöffneten Originalverpackungen zu erwerben. Teehändler im stationären Handel bieten zum Teil auch Gyokuro lose an. Hieraus können jedoch von vornherein Qualitätsverluste reduzieren.

Ungeöffnete Packungen sind vor Hitze und Sonnenlicht zu schützen. Nach dem Öffnen muss Gyokuro Tee auch vor starken Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und der Einwirkung fremder Gerüche geschützt werden, damit sein Aroma nicht zerstört wird. Am besten ist die Lagerung bei Zimmertemperatur in einem luftdicht schließenden Gefäß. Jedoch sollte die Außentemperatur die Grenze von etwa 31 Grad Celsius nicht überschreiten. Von einer standardmäßigen Aufbewahrung im Kühlschrank ist jedoch eher abzuraten. Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede bei der Entnahme aus dem Kühlschrank und die Gerüchte anderer Lebensmittel wirken sich bei einer Kühlschranklagerung potenziell negativ auf die Qualität und das Aroma von Gyokuro aus.

Ungeöffneter und luftdicht verpackter Gyokuro Tee hält sich ohne Verluste an Aroma, Geschmack und Wirkung bis zu drei Jahre nach der Ernte. Japanische Teehersteller empfehlen allerdings, ihn maximal für ein Jahr zu lagern. Geöffnete Packungen sollten zügig verbraucht und nicht mehr für längere Zeit gelagert werden.

Fazit

Gyokuro ist der edelste japanische Grüntee, für dessen Herstellung nur wenige, ausgewählte Blätter eines Teestrauchs zum Einsatz kommen. Sein einzigartiges Aroma und die besonderen Gyokuro Tee Wirkungen gewinnt er durch eine spezielle Anbaumethode, die ausschließlich für bei der Kultivierung von Gyokuro zum Einsatz kommt: Die Teesträucher werden für einen Zeitraum zwischen 14 und 30 Tagen vor der Plane durch lichtdichte Planen abgedeckt. Hierdurch wird die Photosynthese in den Teeblättern unterbrochen. Das Resultat besteht in einem Tee, der reich an Chlorophyll und zahlreichen sekundären Pflanzenwirkstoffen ist, die auch nach der Ernte durch besonders schonende Herstellungsverfahren erhalten bleiben. Dagegen sind in Gyokuro kaum Tannine und andere Bitterstoffe enthalten.

Der Geschmack von Gyokuro Tee ist weich, süß und würzig. Der hohe Gehalt an L-Theanin verleiht diesem Tee eine ausgeprägte Umami-Note. Im Vergleich zu allen anderen Grünteesorten ist der Koffeingehalt von Gyokuro am höchsten. Zudem wird vor allem bei der traditionellen japanischen Zubereitung dieses Tees ein hochkonzentrierter Aufguss hergestellt. Trotzdem wird Gyokuro aufgrund seiner schonenden und milden Wirkung von vielen Menschen gut vertragen, die mit der Aufnahme von Koffein aus anderen Quellen wie Kaffee oder Schwarztee Schwierigkeiten haben. Die gesundheitsfördernde und zum Teil auch therapeutisch relevante Wirkung der Grüntee-Inhaltsstoffe wurde durch verschiedene Studien nachgewiesen. In vielen Bereichen sind hier allerdings noch vertiefende wissenschaftliche Untersuchungen erforderlich.

Gyokuro Tee in Premium-Qualität wird ausschließlich in Japan und dort vor allem in kleinen Familienbetrieben hergestellt. Empfehlenswert ist vor allem biologisch angebauter Gyokuro. Der Tee sollte absolut frei von Zusatzstoffen und auch von Beimengungen anderer Grüntee-Sorten sein. Eine sachgerechte Lagerung sorgt dafür, seine Qualität, seine Wirkung und sein Aroma lange zu erhalten.

Quellen

https://www.mdpi.com/2306-5710/8/2/22

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18681988/

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https://news.uci.edu/2014/01/13/caffeine-consumption-enhances-memory-uci-neurobiologist-finds/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5659712/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3096981/

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https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15448977/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3621334/

Dennis
Von Dennis
Hallo, mein Name ist Dennis Philippus. Auf Nahrung.de bin ich als Chefredakteur tätig. Mit den Themen Ernährung und Fitness setze ich mich nun schon seit fast zwei Jahren intensiv auseinander, da damals meine Abnehm-Reise startete.