Kukicha-Tee

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Kukicha Tee
Kukicha Tee ©Nahrung.de

Kukicha-Tee stammt ursprünglich aus Japan, wo die Pflanzen in Regionen wie Shizuoka, Kagoshima und Uji kultiviert werden, Es handelt sich dabei um eine Grüntee-Sorte, wobei jedoch nicht wie sonst üblich die Blätter oder Blüten verwendet werden. Der Name verrät die Besonderheitt: Kukicha setzt sich zusammen aus den Begriffen „Kuki“ und „Cha“, was übersetzt „Stiel“ und „Tee“ bedeutet. Der Tee besteht folglich aus Stielen. Verwendet werden neben Stielen feine Stängel und Blattgerippe des Grünen Tees. Während sich die Sorte in Japan traditionell großer Beliebtheit erfreut, ist sie hierzulande bisher weniger bekannt.

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Zuletzt aktualisiert am 12. November 2024 um 4:06 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Die Besonderheiten des Kukicha-Tees

Da für viele Grüntee-Sorten die Blätter geerntet und bevorzugt entstielt werden, handelt es sich bei den Stängeln und den für gute Produkte ebenfalls verwendeten Blattgerippen gewissermaßen um Nebenprodukte der Pflanze. Sie bleiben als Reste bei der Herstellung anderer Grüntee-Sorten wie Sencha, Jasmintee oder Gyokuro Tee zurück. Für diese werden die Blätter geerntet und mitgeerntete Stängelstückchen, Blattstiele und kaputtes Blattwerk aussortiert, um dessen Gerippe zu nutzen.

Aus den Überbleibseln von Sencha Tee oder Gyokuro gewonnener Kukicha zählt zu den hochwertigen Sorten und wird Karigane genannt. Darunter gilt wiederum der aus der ersten Ernte im Frühjahr gewonnene Kukicha als am hochwertigsten. Einen hochwertigen Kukicha erkennen Sie daran, dass die Stängel und Stiele dünn und die Blattgerippe fein sind. Mit der Dicke der Bestandteile oder auch holzigeren Stücken, wie sie für andere Untersorten verwendet werden, sinkt die Qualität. Ein guter Tee besteht aus hell- und dunkelgrünen Bestandteilen, die nicht länger als einen bis zwei Zentimeter sind.

Eine Besonderheit an Kukicha-Tee ist, dass der Koffeingehalt im Vergleich zu Grüntee aus den Blättern gering ist. Das liegt daran, dass der Koffeingehalt in den Stängeln am konzentriertesten ist, wenn sie zu wachsen beginnen, und im Laufe der Zeit, wenn sich auch Blätter bilden, abnimmt.

Kukicha-Tee Inhaltsstoffe und Zusatzstoffe

Die Inhaltsstoffe und ihre Konzentration variieren mit der Pflanzensorte, dem Anbaugebiet, dem Erntezeitpunkt, den verwendeten Pflanzenteilen, der Herstellung und letztendlich auch der Zubereitung des Heißgetränkes. Je älter und dicker oder holziger die Pflanzenteile sind, umso niedriger ist der Koffeingehalt. Da Koffein ein Bitterstoff und der Koffeingehalt in Kukicha ohnehin verhältnismäßig niedrig ist, schmeckt der Tee recht mild. Das außerdem enthaltene L-Theanin, welches in den Stängeln und in stieligen Pflanzenteilen wie den Blattadern am konzentriertesten ist, verleiht dem Tee dazu noch einen süßlichen Geschmack. Durch bestimmte Herstellungsverfahren wie dem Rösten der getrockneten Pflanzenteile, was bei hochwertigen Untersorten wie Karigane Houjicha beziehungsweise Houji Kukicha üblich ist, können die Inhaltsstoffe und der Geschmack ebenfalls beeinflusst werden. Das Rösten führt beispielsweise zu einer nussigen Note. Weiterhin ist es möglich, dass die Inhaltsstoffe und der Geschmack durch Zusatzstoffe beeinflusst werden.

Solche sollten idealerweise ebenso wie Schadstoffe und Giftstoffe nicht enthalten sein. Schad- und Giftstoffe gelangen einerseits über belastete Böden in die Pflanze und reichern sich dort an, andererseits durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Insektiziden oder Fungiziden: Unbelastete Rohstoffe, bestenfalls aus kontrolliertem, zertifiziertem Anbau, sind ein weiteres Qualitätsmerkmal für Kukischa und die Reinheit der Inhaltsstoffe.

Hoher Anteil an L-Theanin, Mineralien und Spurenelemente und wenig Koffein

Mit einem hochwertigen Kukicha-Tee nehmen Sie neben einer geringen Menge Koffein und einem größeren Anteil L-Theanin Mineralien und Spurenelemente auf. Diese sind in Kukicha-Tee reichhaltiger als in anderen Grüntee-Sorten, die dafür mehr Koffein enthalten. Wurden für den Tee Blattgerippe verwendet, können auch Katechine enthalten sein. Deren Anteil schwankt in den Pflanzenteilen ebenso wie die Aminosäure L-Theanin: Letzteres steigt aus den Wurzeln in die Pflanzenteile auf, in den Blättern sinkt die Konzentration jedoch aufgrund von Fotosynthese. Sie bilden in ihrer Stoffwechseltätigkeit aber Katechine, die daher in den Blattgerippen enthalten sein können, während die Konzentration in den Stielen und zu den Stängeln hin abnimmt. Eine Ausnahme bildet Kukucha-Tee aus Gyokuro, bei dem der Abbau des L-Theanin in den Blättern geringer ausfällt. Auch der Koffeingehalt ist hier etwas höher als bei anderen Grüntee-Arten:

In Gyokuro sind rund 60, in Sencha rund 30 Milligramm Koffein je 100 Milliliter enthalten (https://www.researchgate.net/profile/Ilias_Karagounis/publication/264549091_Antidiabetic_Properties_of_Green_tea_Catechins/links/53e5e67b0cf2fb74871846f9.pdf#page=43). Der Anteil in Kukicha-Tee fällt mit durchschnittlich zehn Milligramm je 100 Millilitern noch geringer aus. Der tatsächliche Gehalt schwankt allerdings nicht nur mit der Art der Pflanzenteile und der Sorte, sondern insbesondere auch mit der Zubereitung. Dabei sind vor allem die Wassertemperatur, mit der der Tee überbrüht wird, und die Ziehzeit ausschlaggebend.

Erwähnenswert ist hinsichtlich der Freisetzung der Inhaltsstoffe außerdem die Art des Tees: Sie unterscheidet sich bei losem Tee und Teebeuteln – in losem Tee können sie sich besser lösen. Er hat zudem den Vorteil, dass Sie die Qualität anhand der genannten optischen Merkmale recht gut erkennen können. Dies ist bei Teebeuteln nicht der Fall. Die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass minderwertige Pflanzenteile enthalten sind.

Wie wirkt Kukicha-Tee?

Als bedeutsam unter den Inhalts- und Wirkstoffen gilt vor allem L-Theanin als nicht proteinhaltige Aminosäure, welches umfassend in Studien erforscht wurde und wird. Unter anderem deutet eine an Tieren durchgeführte Studie darauf hin, dass L-Theanin zu einem höheren Spiegel an Serotonin und Dopamin führt, was dazu beiträgt, Stress, Unruhe und Angstzustände zu reduzieren. Auch eine gesteigerte Lernfähigkeit und bessere Gedächtnisleistung wurden festgestellt (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17182482/).

Eine an Erwachsenen durchgeführte Doppelblindstudie bestätigte die Annahme, dass durch L-Theanin das Unruhe- und Stresslevel sinkt und die kognitiven Fähigkeiten verbessert werden können, was mit komplexen Prozessen der Gehirn- und Nerventätigkeit einhergeht (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6836118/). Weitere positive Einflüsse werden in Bezug auf das Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System vermutet. Auch der Stoffwechsel kann von Kukicha-Tee, speziell Karigane, profitieren. Alleine die enthaltenen Spurenelemente und Mineralstoffe tragen bei regelmäßigem Genuss des Tees zur Nährstoffversorgung des Organismus bei. Katechinen werden weitere positive gesundheitliche Effekte nachgesagt, wobei es stark darauf ankommt, wie hoch der Anteil im jeweiligen Tee ist. Durch das ankurbeln des Stoffwechsel kann grüner Tee abnehmen beschleunigen.

Auf die Qualität kommt es an!

Die Qualität der Rohstoffe und die Zusammensetzung eines Tees sind die Hauptprobleme, wenn es darum geht, die Wirkung von Kukicha zu definieren. Zudem variiieren die Inhaltsstoffe mit der Zubereitung und dem Alter des Tees, die Wirkung hängt daneben stets von der individuellen Konstitution ab. Dennoch gibt es weitere Studien, die sich mit den üblicherweise enthaltenen Inhaltsstoffen befassen und Ihnen Anhaltspunkte geben, welche Wirkungen sie im Allgemeinen von einem hochwertigen Kukicha-Tee erwarten dürfen – eventuell aufgrund der geschilderten Umstände in unterschiedlicher Ausprägung.

Viele wichtige Inhaltsstoffe im Kukicha-Tee

Erwiesen ist, dass Kukicha-Tee reich an Kalium ist, dazu gesellen sich Kalzium, Magnesium und Fluorid. Je nach Bodenbedingungen kommen weitere Stoffe hinzu. Hinsichtlich der enthaltenen Antioxidantien und Katechine ist die Konzentration im Tee mit abhängig von der Zubereitung und damit einhergehend von der Menge der gelösten Stoffe. Es gilt als erwiesen, dass sich viele Antioxidantien in der Flüssigkeit lösen, je höher die Temperatur beim Überbrühen und je länger die Ziehzeit ist. Nahezu kochendes Wasser gilt als ideal. Katechine neigen dagegen bei hohen Temperaturen zur Instabilität. Die Konzentration ist daher höher, wenn der Kukicha-Tee mit geringerer Temperatur übergossen wird und nur kurz zieht. Das ist allerdings im Hinblick auf die antioxidative Wirkung kein Problem, denn Katechine haben eine solche ebenfalls – der Organismus kann laut Forschung in mehrfacher Hinsicht von ihnen profitieren. Es ist daher sinnvoll, die im Vergleich zu Grünteeblättern ohnehin geringere Konzentration im Kukicha durch schonende Zubereitung zu erhalten.

Phenole

Phenole im Grüntee sind vermehrt in den Blättern enthalten. Es handelt sich dabei um sekundäre Pflanzenstoffe, die unter anderem der Abwehr von Schädlingen dienen, wovon laut der Traditionellen Medizin auch der menschliche Organismus profitieren kann. Mit Kukicha führen Sie mehr Phenole zu, wenn Blattgerippe im Tee enthalten ist. Ähnlich verhält es sich mit den zu den Flavonoiden zählenden Polyphenolen. Je nach Konzentration und Zubereitungsart unterstützen sie eine antioxidative Wirkung, zudem weisen sie entzündungshemmende, antivirale und antikarzinogenen Eigenschaften auf.

Koffein und L-Theanin

Eine Besonderheit von Koffein und L-Theanin ist, dass sie die Blut-Hirn-Schranke gut überwinden und daher direkt neurologisch aktiv werden können. Das eher anregend wirkende Koffein, ohnehin nur in geringer Konzentration enthalten, wird durch den höheren Gehalt an L-Theanin in der Wirkung nochmals gedämpft, denn letzteres hat eher einen entspannenden Effekt und kann das zentrale Nervensystem beruhigen, während die kognitiven Fähigkeiten zugleich davon profitieren. Ebenfalls heißt es von L-Theanin, es verfüge über angstlösende, antivirale und zu einem Teil antitumorische Eigenschaften.

Katechin

Katechin zählt im weiteren Sinne zu den Polyphenolen und gilt als Adstringenz. Solche sind bekannt für ihre entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung. Gegenüber Vitamin C soll die antioxidative Wirkung zudem rund zehnfach höher sein. In Kukicha-Tee kann der Anteil je nach verwendetem Material stark schwanken: Ist viel Gerippe junger Blätter enthalten, ist der L-Theanin-Gehalt höher. Sinkt dieser durch zunehmendes Alter der Blätter und sind diese dem Sonnenlicht ausgesetzt, wird immer mehr L-Theanin in Katechine umgewandelt. In den Stielen und jungen Stängeln dagegen bleibt mehr L-Theanin erhalten.

All diese aus Studien und Metaanalysen stammenden Erkenntnisse zur Wirkungsweise und Wirksamkeit von Kukicha-Tee wurden in einer Diplomarbeit an der Karl-Franzens-Universität in Graz zusammengetragen und wissenschaftlich erläutert (https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/4630769/full.pdf).

Kukicha-Tee mögliche Nebenwirkungen

Für besonders empfindliche Menschen kann das Koffein in Kukicha-Tee trotz der geringen Konzentration zu Nebenwirkungen führen. Neigen Sie ohnehin zu Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Problemen, Unruhe, Nervosität oder Schlafstörungen, könnten die Probleme durch das Koffein verstärkt werden. Ein solches Risiko dürfte speziell bei Kukicha allerdings durch das dem entgegenwirkende L-Theanin deutlich geringer sein. Das gilt auch für Schwangere, denen ein reduzierter Koffeinkonsum geraten wird – Nebenwirkungen sind zwar möglich, aber bei einer Tasse Kukicha-Tee wesentlich weniger zu erwarten als bei einer Tasse Kaffee. Koffein kann zudem einen harntreibenden Effekt haben, was bei Kukicha ebenfalls in geringerem Maße möglich ist. Nehmen Sie Medikamente ein, die den Harnfluss, die Blasen- und die Nierentätigkeit ankurbeln sollen, könnte der Genuss des Tees dies noch unterstützen. Im umgekehrten Fall, bei Mitteln, die einen übermäßigen Harndrang eindämmen sollen, wäre Kukicha vermutlich kontraproduktiv.

Trinken Sie Kukicha-Tee auf nüchternen Magen, könnte es zu Übelkeit und Magen-Darm-Problemen kommen. Dasselbe betrifft den übermäßigen Genuss. Es ist wahrscheinlich, dass eine solche Nebenwirkung mit einem ohnehin empfindlichen Verdauungstrakt einhergeht. Dem schaffen Sie leicht Abhilfe, indem Sie vor dem Genuss des Tees etwas essen oder den Konsum reduzieren. Eine unliebsame Begleiterscheinung von Kukicha kann bei regelmäßigem Genuss durch enthaltene Polyphenole auftreten, denn solche sind dafür bekannt, Zahnverfärbungen zu begünstigen.

Uneinig waren sich Wissenschaftler dahingehend, ob Nahrungsmittel und Getränke, die auf Grünem Tee basieren, zu Leberschäden führen und Nierenfunktionsstörungen fördern könnten. Studien wiesen dies jedoch nicht generell nach, sondern lassen annehmen, dass derartige Nebenwirkungen sehr mit der Dosis und der Regelmäßigkeit zusammenhängen. Im Fokus stehen dabei vor allem Katechine, deren Anteil in Kukicha aber üblicherweise geringer ist als in anderen Grüntee-Sorten. Personen, die unter einem Leberschaden leiden, sollten sicherheitshalber darauf verzichten, grundsätzlich konnte eine toxische Wirkung auf die Leberfunktion allerdings bisher nicht bestätigt werden (https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/4630769/full.pdf).

Zu dieser Ansicht kam auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), nachdem sie die mögliche Wirkung von Katechinen auf die Leber näher überprüft hat. Bedenken äußert sie für gesunde Erwachsene lediglich ab 800 Milligramm pro Tag. Dieser Wert, der das Ergebnis von Forschungsreihen ist, ist mit Kukicha-Tee schwer zu erreichen. Es werden im Resümee zwar weitergehende Studien empfohlen, allgemein wird Grüner Tee, darunter Kukicha, durch die EFSA aber als sicher eingestuft (https://www.efsa.europa.eu/de/press/news/180418).

Die richtige Zubereitung und Dosierung

In Japan hat Kukicha-Tee eine lange Tradition und die Zubereitung gleicht in dieser einem Ritual mit festen Regeln. Im Westen gibt es unterschiedliche Zubereitungsempfehlungen. Diesen und der Tradition gemeinsam ist: Kukicha wird nicht zu heiß überbrüht, die Ziehzeit ist kurz und eine Portion Tee kann mehrfach genutzt und überbrüht werden.

Die Empfehlungen reichen von 50 bis 80 Grad Wassertemperatur und einer Ziehzeit bis zu eineinhalb Minuten, bei mehreren Aufgüssen auch leicht darüber. Der Spielraum ergibt sich im Wesentlichen einerseits aus der Zusammensetzung des Tees und der Qualität, andererseits aus der Wasserhärte. Da das Wasser im japanischen Singapur recht weich ist und hier 50 bis 60 Grad Wassertemperatur als ideal gelten, sind höhere Temperaturen bevorzugt bei härterem Wasser anzuwenden. Höher darf sie auch beim zweiten und weiteren Aufgüssen sein. Eine japanische Empfehlung lautet für den ersten Aufguss: Je einem Liter Wasser dürfen zehn Gramm Kukicha bei 50 bis 60 Grad zwischen 30 Sekunden einer Minute ziehen. Bei weiteren Aufgüssen erhöht sich die Temperatur auf 60 bis 70 Grad, dann auf 70 bis 80 Grad und die Ziehzeit verlängert sich auf bis zu zwei Minuten.

Da die Wasserhärte in Deutschland oft höher ist, können Sie bereits für den ersten Aufguss 60 bis 70 Grad Wassertemperatur wählen. Neben der Wasserhärte spielt allerdings die Qualität des Tees eine Rolle. In der Dosierung sollten die Empfehlungen eines seriösen Anbieters daher einen Richtwert geben. In der Regel benötigen Sie bei minderwertigen Pflanzenteilen mehr sowie eine höhere Temperatur und längere Ziehzeit als bei hochwertigem Kukicha wie Karigane.

Bedenken Sie bei der Zubereitung, dass die Temperatur und die Ziehzeit einen Einfluss auf die sich lösenden Inhaltsstoffe und deren Stabilität haben. Es ist davon auszugehen, dass dies in der traditionellen japanischen Zubereitung Beachtung findet. Letztendlich kommt es bei Kukicha-Tee nicht nur auf einzelne Inhaltsstoffe an, sondern auf deren komplexes Zusammenspiel in den jeweiligen Anteilen.

Liegen keine kritischen Organerkrankungen vor und besteht keine Überempfindlichkeit gegenüber Koffein oder bestehen Bedenken aufgrund von Medikamenteneinnahmen, sollte nichts gegen den regelmäßigen Genuss von Kukicha sprechen. Kindern und Jugendlichen sagt der mildere, leicht süßliche Geschmack von Kukicha-Tee oft mehr zu als der anderer Sorten. Es gibt keine Nachweise, dass der Tee Minderjährigen schaden könne.

Ob und inwieweit sich eine gewünschte Wirkung einstellt, ist kaum pauschal zu beantworten, zu vielfältig ist das Angebot in unterschiedlichen Qualitäten und Zusammensetzungen. Am ehesten bleiben Effekte bei minderwertiger Qualität und falscher Zubereitung aus. Dem können Sie vorbeugen, indem Sie die Produktwahl sorgfältig treffen.

Hochwertigen Kukicha-Tee kaufen

Die Bandbreite im Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei Kukicha groß. Gelegentlich, aber seltener finden Sie ihn im Discounter, häufiger in Drogerien, Reformhäusern und Teeläden oder asiatisch orientierten Geschäften. Eine Vielzahl an Angeboten gibt es im Onlinehandel. Im unteren Preisbereich liegen oft Teebeutel, wobei Sie hier nur schwer Rückschlüsse auf die Qualität ziehen können und sich Inhaltsstoffe in der Regel schlechter lösen. Loser Tee ist daher Beuteln vorzuziehen und Zusatzstoffe sollten selbstverständlich nicht enthalten sein.

Folgende Kriterien geben Ihnen Aufschluss über die Qualität, wobei Sie an der Transparenz und Vollständigkeit der Angaben zugleich einen Hinweis auf die Seriosität des Herstellers finden:

  • Woher stammt der Tee?
  • Aus welchen Pflanzensorten wurde der Tee gewonnen?
  • Welche Pflanzenteile sind enthalten?
  • Wann war die Ernte?
  • Wie sind die Anbaubedingungen?
  • Wie sieht der Tee aus?

Als gute Anbaugebiete in Japan gelten Kagoshima, Shizuoka und Uji, doch auch andere Regionen können guten Tee hervorbringen. Belastete Böden und die Anbaubedingungen sind kritische Faktoren, die die Qualität beeinträchtigen können. Da Sie dies nicht prüfen können, sind Sie auf Informationen durch den Hersteller angewiesen. Verspricht er, dass der Tee frei von Schadstoffen und Giftstoffen sowie frei von Rückständen und Zusätzen ist, sollte er das nachweisen können. Das geschieht durch geprüfte Qualität und entsprechende Zertifizierungen, der kontrollierte biologische Anbau ist an Bio-Siegeln zu erkennen.

Die hochwertigesten Pflanzenteile für Kukischa werden von den Pflanzensorten Sencha und Gyokuro, wobei die erste Ernte im Frühjahr zwischen April und Mai für hochwertigen Tee als optimal gilt: Bei der ersten Ernte der jungen Pflanzenteile ist der Gehalt an gewünschten Inhaltsstoffen am höchsten und ausgewogensten. Das wirkt sich auf den Geschmack aus, der dann süßlicher und fruchtiger bis leicht cremig ist. Die weiteren Ernten werden von seriösen Herstellern für etwas minderwertigere Produkte verwendet.

Im Laden vor Ort können Sie eine optische Prüfung selbst vornehmen, im Internet müssen Sie sich auf Bildmaterial des Anbieters verlassen. Hochwertiger Kukicha Tee enthält besonders viele dunkelgrüne Bestandteile, in maximal demselben Anteil können auch hellere dabei sein. Weniger gut ist die Qualität dagegen bei dickeren, holzigen oder faserigen Stängel in brauner Farbe, auch sollten die Bestandteile nicht zu groß oder länger als maximal zwei Zentimeter sein.

Tipp: Orientieren Sie sich zunächst an den Qualitätskriterien und Herstellerangaben, bevor Sie Preise vergleichen. Kukicha-Tee bekommen Sie durchaus schon für weniger als 30 Euro pro Kilogramm, aber auch für 150 Euro je Kilogramm oder mehr. Günstigere Produkte müssen nicht zwangsläufig minderwertige Qualität aufweisen, aber hochwertige Sorten und hochwertige Pflanzenteile der ersten Ernte sowie zertifizierte Bio-Qualität bedingen im Allgemeinen einen höheren Verkaufspreis.

Wie wird Kukicha-Tee gelagert und wie lange ist er haltbar?

Achten Sie bereits beim Kauf darauf, dass der Tee luftdicht verpackt ist. Das sollten Sie für eine lange Haltbarkeit zu Hause beibehalten – lagern Sie den Tee in einem dicht verschließbaren Aromaschutzbeutel oder einer ebensolchen Dose. Aufbewahrt wird er am besten vor Wärme, Feuchtigkeit, Sauerstoff und Licht geschützt.

Das auf der Verpackung angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum ist eine Pflichtangabe des Herstellers. Nach der Ernte und Verarbeitung beträgt der Mindesthaltbarkeitszeitraum bei ordnungsgemäßer Lagerung rund ein bis zwei Jahre. Ist er abgelaufen, müssen Sie Ihren Kukicha-Tee jedoch nicht entsorgen. Sofern keine anderen Gründe dagegen sprechen, ist er noch lange darüber hinaus haltbar. Im Laufe der Zeit verliert er lediglich an Geruchs- und Geschmacksintensität und die Inhaltsstoffe können instabil werden, was den Tee an sich aber nicht schlecht macht.

Die übermäßige Alterung bemerken Sie bei hochwertigem Kukicha-Tee, wenn die ansonsten blumige oder fruchtige Geruchsnote abnimmt oder sich unangenehm verändert. Selbiges macht sich im Geschmack bemerkbar. Überlagerter Tee kann ein bitteres bis saures Aroma annehmen. Ist der Tee noch gut, ist die Farbe des Aufgusses charakteristisch grün. Trübungen können durch kleine schwebende Pflanzenteilchen entstehen und sind unbedenklich, sofern nicht der Tee oder der Aufguss anderweitige Auffälligkeiten zeigt. Gut geschützt verwahrt ist Ihr Kukicha-Tee sicher vor Pilzen, Schimmel und Ungeziefer. Ein Befall wäre natürlich ein dringender Grund zur umgehenden Entsorgung.

Fazit: ein sanfter Tee mit wohltuender Wirkung

Charakteristisch für Kukicha-Tee in guter Qualität ist der süßliche, fruchtig-blumige Geschmack, der bisweilen leicht cremig sein kann. Ihm fehlt die Bitterkeit anderer Grüntee-Sorten, insbesondere da nur wenig Koffein enthalten ist. Das macht den Tee zugleich angenehm sanft in seiner Wirkung und Sie können ihn, sofern keine Überempfindlichkeit besteht, auch noch in den späteren Stunden des Tages genießen, ohne eine Beeinträchtigung des Schlafs erwarten zu müssen. Zusätzlich wird die aufputschende Wirkung des Koffeins durch das großzügig in hochwertigem Kukicha enthaltene L-Theanin gehemmt. Dieses wirkt eher ausgleichend und Studien belegen verschiedene positive gesundheitliche Effekte. Auch für Katechine sind gesundheitliche Effekte bestätigt.

Als problematisch erweisen sich bei Kukicha-Tee dagegen weniger die seltenen bekannten Nebenwirkungen als die variablen Inhaltsstoffe, die von Aspekten wie dem Anbau, der Ernte, der Ursprungspflanze und den verwendeten Pflanzenteilen beeinflusst werden. Auch deren Verhältnis zueinander unterscheidet sich je nach Produkt, was es erschwert, exakte Angaben zur Wirkung zu machen.

Dennis
Von Dennis
Hallo, mein Name ist Dennis Philippus. Auf Nahrung.de bin ich als Chefredakteur tätig. Mit den Themen Ernährung und Fitness setze ich mich nun schon seit fast zwei Jahren intensiv auseinander, da damals meine Abnehm-Reise startete.