Oolong Tee

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Oolong Tee

Oolong Tee ist anders als Sencha oder Darjeeling keine spezielle Teesorte. Es handelt sich vielmehr um eine Kategorie vergleichbar mit “schwarzer Tee” oder “grüner Tee”. Das Besondere an Oolong Tee ist, dass bei ihm die Oxidation nicht zum frühestmöglichen Zeitpunkt wie beim grünen Tee beendet wird. Andererseits findet auch keine Volloxitation wie bei schwarzem Tee statt. Stattdessen ist ein Oxidationsgrad von etwa 15 % bis 70 % üblich. Aus diesem Grunde spricht man etwas ungenau von einem halb oxidierten Tee. Das Wort Oolong kann mit “schwarzer Drache” übersetzt werden. Dahinter steht die Legende, dass vor langer, langer Zeit ein Tee-Farmer beim Auslegen der Teeblätter von einem Drachen heimgesucht wurde. Der Kampf mit dem Störenfried dauerte mehrere Stunden. Danach stellte der Tee-Farmer bei seiner Rückkehr zu den Teeblättern entsetzt fest, dass diese bereits eine dunkle Verfärbung aufwiesen und augenscheinlich unbrauchbar geworden waren. Die Oxidation hatte also schon eingesetzt. Dennoch entschied er sich dafür, zum Test den Tee aufzugießen und war von seinem wunderbaren Geschmack entzückt.

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Vietnam Imperial Oolong ist ein Hochlandtee aus dem Süden Vietnams, er wird im Frühjahr geerntet und hat eher die Vorzüge von grünem als die von schwarzem Tee. Er ist nur ganz leicht fermentiert, indem die getrockneten Blätter gerollt werden und brechen. Das Ergebnis ist ein kugelig gedrehtes, jadegrünes Blatt. In der Tasse leuchtet der Tee grüngolden. Sein Duft und Geschmack sind blumig und frisch mit dezent süßen Untertönen. Zubereitung: Rechnen Sie einen Liter sehr heißes, nicht mehr kochendes Wasser auf 3 bis 5 Teelöffel Blätter. Lassen Sie den Aufguss 3 bis 4 Minuten lang ziehen. Trinken Sie ihn pur. Mehrere Aufgüsse sind empfehlenswert, wie bei grünem Tee üblich. Die Ziehzeiten sind dann etwas kürzer, 1 Minute genügt. Zutaten: Vietnam Imperial Oolong. Inhaltsstoffe: Er enthält deutlich weniger Koffein als Schwarztee oder Kaffee und schützt die Zellen durch seinen Gehalt an Antioxidantien. Er ist reich an den Mineralstoffen Carotin, Kalium, Kupfer, Mangan und Selen sowie an den Vitaminen A, B, C, E und K. Immer kühl, trocken, luftdicht und lichtdicht lagern. Bei richtiger Lagerung ist der Vietnam Imperial Oolong ca. 24 Monate haltbar.

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Oolong ist in Japan eine echte Rarität, an die sich nur wenige Teebauern in Japan wagen. In der Präfektur Miyazaki (Gokase) befindet sich eine kleine Manufaktur namens Miyazaki Sabô, die einen äußerst aromatischen Oolong aus der Varietät Minami-Sayaka herstellt. Exotisch und blumig, sehr zugänglich und dennoch vielseitig!

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Nr. 5
Ti Kuan Yin Oolong
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von Roberts Teehaus

Ti Kuan Yin Oolong ist eine Varietät des Teestrauchs, der Name bedeutet so viel wie „Göttin der Barmherzigkeit“, und stammt aus der im Südosten Chinas gelegenen Küstenprovinz Fujian. Er gilt als einer der 10 besten chinesischen Tees. Zubereitung: 12-15 Gramm Tee je Liter Wasser verwenden und mit weichem, nicht mehr kochendem Wasser (ideale Temperatur 60-90 Grad Celsius) aufgießen und 2 bis 3 Minuten ziehen lassen. Zutaten: Ti Kuan Yin Oolong. Immer kühl, trocken, luftdicht und lichtdicht lagern. Bei richtiger Lagerung ist der Tee ca. 24 Monate haltbar.

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Zuletzt aktualisiert am 25. Juli 2024 um 3:25 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Der historische Hintergrund von Oolong Tee

Historisch stammt Oolong Tee aus der chinesischen Provinz Fujian. Nachweisen lässt er sich dort bereits zu Zeiten der Ming-Dynastie, die China von 1368 bis 1644 prägte. Alte und bedeutende Anbaugebiete in Fujian befinden sich im Bezirk Anxi, aus dem das Kultivar Tie Guan Yin stammt.

Seinen Ursprung haben die Oolong Tees aber etwas weiter im Landesinneren, im Wuyi-Gebirge. Vielleicht in den späten 1630er Jahren versuchten hier die Tee-Bauern den gerade erfolgreich in der Provinz Anhui vermarkteten losen grünen Tee ebenfalls herzustellen. Der Anbau in den Wuyi-Bergen erfolgte jedoch an steilen Klippen. Die Ernte ist mühselig und es dauert einige Zeit, bis die gepflückten Blätter zum Ort der Verarbeitung gelangen.

Dort angekommen, war der Tee bereits etwas oxidiert. Ferner war unbekannt, dass die Konkurrenz in Anhui den Oxidationsprozess im Pfannenfeuerverfahren stoppte. Im Wuyi-Gebirge wurde der teilweise fermentierte Tee geröstet. So hat der nicht geglückte Versuch, die Herstellung von grünem Tee zu kopieren, dazu geführt, dass Oolong Tee erfunden wurde. Das an den Wuyi-Felsen wachsende Kultivar heißt übrigens Da Hong Pao. Daneben ist die Region berühmt für Sorten wie Shui Xian und Bai Ji Guan.

Früh gibt es auch schon die Kultivierung von Teepflanzen für Oolong in der Provinz Guangdong, die in südlicher Richtung auf Fujian folgt. Herausragend sind hier die Oolong Tees vom Wudong Berg, die den Namen Phönix Dancong tragen.

Große Blätter von Hand gepflückt – Je älter die Teepflanze, desto besser

In allen diesen Gebieten wird der Oolong Tee bis heute ausschließlich per Hand gepflückt. Geerntet werden hauptsächlich die größeren Blätter. Sie geben dem Tee deutlichere mineralische Akzente sowie dank stärker ausgeprägter Gerbstoffe mehr Komplexität. Dabei gilt: Je älter die Teepflanze, desto besser wird der Oolong aus ihren Blättern.

Diesem Umstand ist zu verdanken, dass von vielen der oben genannten Sorten einige der ursprünglichen Bäume, aus denen das jeweilige Kultivar hervorgegangen ist, noch vorhanden sind. Sie sind mehrere 100 Jahre alt. Allerdings hat Oolong Tee von diesen uralten Bäumen seinen Preis. Beim Tee von den ältesten Phönix Dancong Pflanzen ist mit Gramm-Preisen ab 15 Euro zu rechnen. Des Weiteren gab es vor 2006 regelmäßig Versteigerungen von jeweils 20 g Da Hong Pao Oolong aus den Wuyi-Bergen. Das Besondere: Er stammte von einem der 6 noch existierenden, etwa 350 Jahre alten Ursprungs-Bäumen der Varietät. Das höchste Ergebnis wurde mit 208.000 Yuan (knapp 30.000 Euro) im Jahre 2005 erzielt. Seit 2006 aber ist die kommerzielle Pflückung von diesen Bäumen untersagt.

Taiwan fügt den Oolong Tees weitere Stilrichtungen hinzu

In Taiwan beginnt die Geschichte des Oolong Tees etwas später. Ende des 18. Jahrhunderts ist sein Anbau dort erstmals belegt. Das geschah zunächst unter der Kontrolle der Niederländischen Ostindien-Kompanie und später der japanischen Besatzungsmacht. Immer stand dabei nur das Interesse an einem einträglichen Exportgeschäft im Vordergrund.

Das Engagement, einen Oolong Tee mit einem eigenen taiwanesischen Charakter zu kultivieren, begann erst nach dem 2. Weltkrieg. Es entstanden eigene Stile, die meist auf einen geringeren Fermentierungsgrad sowie weichere, blumigere Aromen beruhen als bei den Sorten in China. Diese Entwicklung liegt auch an den Klimabedingungen, die in Taiwan einen mehr tropischen Charakter haben.

Die meisten Anbaugebiete Taiwans befinden sich in Höhen von 200 bis rund 2.000 Metern. Eines der ältesten davon ist Wenshan, aus dem die Sorte Pouchong kommt. Die größten Teegärten sind in der Region Mingjian. Sie ist Heimat zahlreicher, in Taiwan sowie international beliebter Sorten. Herausragend darunter sind Milky oder Jinxuan Oolong und Four Seasons beziehungsweise Siji Chung Oolong. Noch höher ist die Region Heping gelegen. Sorten wie Dayuling oder Li Shan wachsen in bis zu 2.500 Meter Höhe.

Andere Anbaugebiete

Aufgrund ihrer Beliebtheit gibt es mittlerweile Oolong Tees aus vielen Ländern. Darunter befinden sich Oolongs aus Indien, Indonesien, Malaysia, Vietnam, Nepal und auch aus der Türkei.

Wie wird Oolong Tee hergestellt?

Oolong Tees können sehr unterschiedliche Charaktere und Geschmäcker aufweisen. Das liegt einerseits an den unterschiedlichen Bedingungen in den verschiedenen Anbaugebieten. Einen überaus großen Einfluss hat ferner die Verarbeitung der Teeblätter. Sie ist im Falle von Oolong Tee mit mehr Arbeitsschritten verbunden als bei vielen anderen Teesorten.

Auf die Handpflückung folgt das Welken der ganzen Blätter. Danach werden sie geschüttelt und angequetscht, damit der Pflanzensaft in Kontakt mit Sauerstoff kommt. Je nachdem wie intensiv das erfolgt, oxidiert der Tee mehr oder weniger. Ist der gewünschte Grad erreicht, wird die Oxidation durch Erhitzen gestoppt. Nun steht der Teemeister vor der Wahl, die Blätter längs zu Stiften oder rund zu Bällen zu rollen. Auch dies wirkt auf den Geschmack des fertigen Tees wesentlich ein. Auf das Rollen folgt die Trocknung. Abschließend wird der Tee geröstet, was erneut mit Einflussmöglichkeiten verbunden ist, und luftdicht verpackt.

Durch welche Inhaltsstoffe zeichnet sich Oolong Tee aus?

Die Hauptinhaltsstoffe von Oolong Tee sind Flavonoide. Darunter befinden sich die für Tee typischen Gerbstoffe aus der Gruppe der Catechine sowie die bei der Fermentation aus ihnen entstehenden Theaflavine. Dazu kommen Koffein sowie die verwandten Stoffe Theobromin und Theophyllin. Ebenfalls enthalten sind Aminosäuren, Mineralstoffe, darunter Kalium, Kupfer, Mangan und Selen sowie die Vitamine A, C, E, K und einige B-Vitamine wie Folsäure.

Eine Untersuchung von Wissenschaftlern aus Taiwan, China, den USA sowie Thailand nennt Durschnittswerte der wichtigsten Inhaltsstoffe im Oolong Tee (1). Bei den Catechinen sind das je 100 ml:

  • Epigallocatechingallat (EGCG) 25,73 mg
  • Epigallocatechin (EGC) 16,14 mg
  • Epicatechingallat (ECG) 5,73 mg
  • Epicatechin (EC) 5,08 mg
  • Gallocatechin (GC) 6,68 mg
  • Catechingallat (CG) 0,6 mg

Der Gesamtgehalt an Polyphenolen beträgt 99,32 mg/100 ml. Außerdem sind 23,51 mg/100 ml Koffein enthalten. Eine Tasse mit durchschnittlich 150 ml Fassungsvermögen kommt also auf rund 35 mg Koffein.

Gibt es mögliche Zusatzstoffe?

Oolong Tee wird häufig mit getrockneten Früchten sowie Blüten versetzt oder auch aromatisiert. So können interessante Variationen entstehen, die sich natürlich mehr oder weniger vom Charakter des Original Oolong Tees entfernen. Bei zugesetzten Aromastoffen ist, wenn sie denn gewünscht sind, darauf zu achten, dass es sich um natürliches Aroma handelt und nicht um naturidentisches oder künstliches. Gewährleistet sein muss zudem, dass die natürlichen Aromastoffe nicht von gentechnisch veränderten Ausgangsprodukten, was beispielsweise bei Vanillin vorkommen kann, stammen.

Abzuraten ist von Oolong Tee im Teebeutel. Das liegt einerseits daran, dass Teebeutel meist Blätter nicht ganz so hoher Qualität enthalten. Noch entscheidender ist das Argument, dass sich die großen Oolong-Blätter im Teebeutel nicht optimal entfalten können.

Sonderfall Milky Oolong

In einem Fall ist Oolong Tee hierzulande aufgrund der gültigen Gesetzeslage ausschließlich aromatisiert erhältlich. Das betrifft den Milky Oolong. Dabei handelt es sich um einen Oolong Tee, den es schon seit 1870 gibt und der von einer Sorte stammt, deren Blätter bereits ein leicht milchiges Aroma mitbringen. Um dies noch cremiger werden zu lassen, wird dieser Tee vor dem Rollen traditionell über kochender Milch gedämpft. Aufgrund der dabei in die Blätter eindringenden Laktose entsteht nicht nur der verfeinerte Geschmack. Es kommt auch zu einem Konflikt mit europäischen Hygienevorschriften sowie dem Lebensmittelrecht. Daher ist der Import nur erlaubt, wenn der Tee nicht über Milch gedämpft, sondern stattdessen mit zugelassenen Stoffen aromatisiert wurde. Wer also innerhalb der EU Milky Oolong genießen will, muss Kompromisse bei der Aromatisierung eingehen.

Mit welchen Wirkungen kann Oolong Tee in Verbindung gebracht werden?

Der Fundus an Studien zu den positiven Wirkungen von Oolong Tee wird immer größer. Folgende Themen stehen dabei häufig im Mittelpunkt:

Antioxidative Aktivität

Eine hohe antioxidative Aktivität konnte unter anderem von chinesischen Wissenschaftlern nachgewiesen werden (2). Diese machen sie hauptsächlich an den verschiedenen Catechin- und Theaflavin-Verbindungen fest und heben ihre hemmende Wirkung auf oxidative Lipoxygenasen-Enzyme hervor.

Entzündungshemmende Eigenschaften und Förderung der Fettverbrennung

Auf entzündungshemmende Eigenschaften weisen überdies US-amerikanische Forscher hin (3). Sie stellen in ihrer Untersuchung fest, das Oolong die Genexpression von Adiponectin steigert. Adiponectin ist ein entzündungshemmendes Peptidhormon, das überdies regulierend auf das Hungergefühl wirkt sowie bei einem hohen Spiegel mit einer beschleunigten Fettverbrennung in Verbindung gebracht wird. Dementsprechend kam es im Tiermodell bei der Vergabe von Oolong Tee überdies zu einer Verminderung des viszeralen Eingeweide-Fettanteils sowie zu einem niedrigeren Körpergewicht. Eine japanische Studie fügt hinzu, dass das Koffein im Oolong die Aufspaltung von Triglyceriden fördert und auf diese Weise ebenfalls an einer vorbeugenden Wirkung gegen Fettleibigkeit beteiligt ist (4). Wie Grüner Tee abnehmen beschleunigt kann auch Oolong Tee eine Stütze sein.

Mögliche Wirkung gegen Krebs

Eine weitere japanische Untersuchung bestätigte einen Effekt von Oolong gegen die Entstehung bestimmter Krebserkrankungen (5). Konkret beobachteten die Wissenschaftler eine Verringerung von Glutathion S-Transferasen in der Leber, deren vermehrtes Auftreten zu den Vorstufen der Entstehung von Tumoren zählt. Daraus schlossen sie eine präventive Wirkung von Oolong Tee gegen Leberkrebs.

Unterstützung im Kampf gegen Diabetes

Auch gegen Diabetes scheinen bestimmte Eigenschaften des Oolong Tees wirksam zu sein. Um das nachzuweisen, führten Wissenschaftler eines privaten Forschungszentrums in Osaka, Japan, eine Studie mit 20 an Typ-2-Diabetes erkrankten Patienten durch (6). Sie bekamen zusätzlich zu den normalen ärztlichen Maßnahmen über einen Zeitraum von 30 Tagen entweder täglich 1.500 ml Oolong Tee oder Wasser. Am Ende der Untersuchung lag der Plasmaglukose-Spiegel mit durchschnittlich 162,2 mg/dl deutlich unter den Anfangswerten von 229 mg/dl. Der Fructosamin-Spiegel sank von 409,9 Mikromol/l auf 323,3 Mikromol/l.

Weitere Effekte

Darüber hinaus kann Oolong Tee das Fortschreiten einer Arteriosklerose verlangsamen (7) und zeigt eine antibakterielle Aktivität unter anderem gegen verschiedene im Mund vorkommende Streptokokken (8).

Sind Nebenwirkungen bekannt?

Oolong Tee gilt als ein sehr sicheres Getränk, dessen Genuss mit nur sehr wenigen Risiken verbunden ist. Dennoch können einige Nebenwirkungen auftreten. Einige davon müssen gewiss durch weitere Untersuchungen bestätigt werden. Das gilt beispielsweise für den Verdacht, dass Oolong vorübergehende Symptome, welche an eine ischämische Attacke erinnern, auslösen kann (9).

Andere ungünstige Effekte dagegen sind gut erforscht. So stellen US-amerikanische Wissenschaftler in einer systematischen Überprüfung von über 380 Studien mögliche Nebenwirkungen des Konsums von Koffein, das auch in Oolong Tees enthalten ist, dar (10).

Sie kommen zu dem Schluss, dass gesunde Erwachsene bei einer täglichen Einnahme von bis zu 400 mg Koffein nicht mit Nebenwirkungen rechnen müssen. Bei gesunden schwangeren Frauen sind es 300 mg und bei Kindern und Jugendlichen 2,5 mg je Kilogramm Körpergewicht. Auch bei Einnahmemengen innerhalb dieses Toleranzbereichs kann es allerdings, wie die Forscher betonen, zu unerwünschten Wirkungen kommen. Als häufigstes Beispiel dafür nennen sie Schlafstörungen, die jedoch mit der zu einer anderen Tageszeit erwünschten, belebenden Wirkung korrespondieren. Auch dem Auftreten eines koffein-indizierten Angstgefühls stellen sie den Aufmerksamkeit steigernden Effekt von Koffein gegenüber.

Die Risikobewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nennt abweichend von den obigen Angaben für Schwangere sowie stillende Mütter unbedenkliche Tagesdosen von 200 mg und für Kinder und Jugendliche von 3 mg/kg Körpergewicht (11).

Welche Nebenwirkungen können bei einem erhöhten Konsum auftreten?

Wird allerdings Oolong Tee über die Verträglichkeitsgrenze hinaus zugeführt, ist mit verstärkten Nebenwirkungen zu rechnen. Sie reichen von Kopfschmerzen, Schwindel, Reizbarkeit und Sodbrennen bis hin zu Durchfall, Krämpfen und Erbrechen. Außerdem können Zittern, Tinnitus-Symptome sowie ein unregelmäßiger Herzschlag auftreten. Die tödliche Menge von Koffein liegt übrigens für einen gesunden Erwachsenen bei 10 g. Das wären allerdings rund 285 Tassen Oolong Tee, die in sehr kurzer Zeit getrunken werden müssten.

Fragen und Antworten

Gibt es bei einer längerfristigen Einnahme Gesundheitsrisiken?

Innerhalb der von der EFSA angegebenen Unbedenklichkeitsgrenzen ist auch bei einem dauerhaften Oolong-Konsum nicht mit Beeinträchtigungen der Gesundheit zu rechnen. Sollten jedoch dennoch Beschwerden auftreten, ist es ratsam, die Einnahme zu stoppen und einen Arzt aufzusuchen. Was indes beim täglichen Konsum des koffeinhaltigen Oolong Tees geschehen kann, ist, dass sich eine Koffeintoleranz ausbildet.

Besteht beim Konsum von Oolong Tee die Gefahr einer Koffeinabhängigkeit?

Ob der regelmäßige Konsum von koffeinhaltigen Getränken zu einer Abhängigkeit führen kann, ist unter Experten umstritten. Sicher ist, dass bei einer ausgeprägten Koffeintoleranz der plötzliche Verzicht auf das Alkaloid zu Entzugserscheinungen führen kann. Sie äußern sich mit vergleichbaren Symptomen, die auch bei einer erhöhten Zufuhr von Koffein auftreten.

Kann es zu Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten kommen?

Prinzipiell gilt, dass die Gerbstoffe im Tee dazu führen können, dass die Aufnahme von Wirkstoffen in Medikamenten gehemmt wird. Zwischen Teegenuss und Medikamenteneinnahme sollte also immer ein gewisser Zeitabstand liegen. Bei einer ganzen Reihe an Medikamenten können ferner der Abbau von Koffein sowie die Wirkung der Arzneimittel beeinträchtigt werden. Das ist unter anderem bei Antibiotika, Cimetidin, Clozapin, Fluvoxamin, Riluzol und Theophyllin gegeben. Wechselwirkungen bestehen ebenfalls bei bestimmten Antidepressiva, Blutgerinnungshemmern und allgemein bei anregenden Medikamenten sowie bei Beruhigungsmitteln. In jedem Fall sollte bei der Einnahme von Medikamenten der Arzt auf den Konsum von Oolong Tee aufmerksam gemacht werden.

Bestehen Wechselbeziehungen mit Alkohol oder Cannabis?

Das Koffein im Oolong Tee hat die gegenteilige Wirkung von Alkohol sowie Cannabis. Es kann also zu einem Mehr-Konsum von Alkohol oder Cannabis kommen, weil die Effekte der Drogen als milder wahrgenommen werden. Außerdem verzögern auch sie den Abbau von Koffein.

Die Zubereitung von Oolong Tee und seine Dosierung

Die perfekte Zubereitung von Oolong Tee ist unter Tee-Kennern ein oft diskutiertes Thema. Kommt hier nur eine Gong Fu Cha genannte Zubereitung, wie sie in China und Taiwan traditionell üblich ist, infrage oder sind Anpassungen an westliche Trinkgewohnheiten erlaubt? Gong Fu Cha ist so aufwändig, dass es in einem eigenen Artikel dargestellt werden müsste. Außerdem lässt sich das Zeremoniell kaum in unseren Alltag integrieren. Dennoch gibt es einige Dinge, auf die bei der Zubereitung von Oolong Tee unbedingt geachtet werden sollte.

Wichtig ist nicht nur, hochwertigen Tee zu verwenden, sondern auch auf eine optimale Wasserqualität zu achten. Es sollte weich sein und einen pH-Wert von 8,0 bis 8,5 aufweisen. Da Oolong Tee teilweise fermentiert ist, wird eine etwas höhere Wassertemperatur als bei grünem Tee benötigt, um die Gerbstoffe herauszulösen. Je nach Grad der Fermentierung sollte sie zwischen 80 und 95 °C liegen. Pro 100 ml werden rund 2 Gramm oder etwa 1 Teelöffel Oolong benötigt. Die Menge kommt in eine Kanne, wird mit dem heißem Wasser übergossen und sollte bei geschlossenem Deckel 1 bis 3 Minuten ziehen. Danach kann der Tee eingeschenkt werden. Bei einer kurzen Ziehzeit treten feine Aromen in den Vordergrund, bei einer längeren mehr die kräftigen Gerbstoffe. Außerdem wird der Koffeingehalt beeinflusst.

Wie grüner Tee erlaubt auch Oolong Tee mehrere Ausgüsse. Abhängig von der Qualität des Tees kann er 3 bis 4 mal mit Wasser übergossen werden. Bei Spitzen-Oolongs sind sogar 5 und mehr Aufgüsse möglich.

Nach welcher Zeit sollte eine Wirkung des Oolong Tees einsetzen?

Bei Oolong-Tee tritt die belebende Wirkung des Koffeins üblicherweise nicht so schnell ein wie bei Kaffee. Dafür hält sie meist etwas länger an.

Seine Wirkungen beispielsweise in Bezug auf den Erfolg einer Abnehm-Diät lassen sich ebenso wie andere Gesundheits-Effekte im Einzelfall nicht konkret vorhersagen. Hier kann lediglich auf die oben angeführten Studienergebnisse verwiesen werden.

Sollte im Rahmen eine Reduktionskur trotz regelmäßiger Einnahme von Oolong-Tee das Körpergewicht nicht sinken oder sogar steigen, ist eine Überprüfung des Diätplans sowie seiner Einhaltung erforderlich.

Wer sollte den Genuss von Oolong Tee mit dem Arzt besprechen?

Bei jedem Arztbesuch sollten Ess- und Trinkgewohnheiten zur Sprache kommen. Dazu gehört der Konsum von koffeinhaltigen Getränken. Bei Oolong Tees zählen ebenfalls die darin enthaltenen phenolischen Verbindungen. Sie können eine Therapie unterstützen, sie aber auch ungünstig beeinflussen.

Vor allem Personen mit Magen-Darm- und Nierenproblemen, mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Menschen, die von einer Blutgerinnungsstörung betroffen sind, sollten besonders auf ihren Konsum aufmerksam machen.

Darüber hinaus ist selbstverständlich der Arzt zu informieren, falls Beschwerden auftreten, die im Zusammenhang mit dem Genuss von Oolong-Tee stehen könnten. Dann und, falls der Arzt davon abrät, sollte die Einnahme besser vollständig unterbleiben.

Können Kinder und Jugendliche Oolong Tee trinken?

Während viele andere Teesorten kaum zu den Favoriten von Kindern und Jugendlichen zählen, dürfte so mancher angehende Tee-Genießer zu Oolong Tee zustimmend nicken. Die meisten Oolongs haben einen gefälligen, weichen und milden Geschmack mit zurückhaltenden Bitternoten. Aber sollte man Kindern oder Jugendlichen den teilweise fermentierten Tee anbieten und wenn ja, wie viel dürfen sie am Tag davon trinken?

Generell gilt hier die Stellungnahme der EFSA, dass maximal 3 mg Koffein je Kilogramm Körpergewicht für Kinder und Jugendliche unbedenklich ist. Damit könnten schon im Grundschulalter 2 Tassen Oolong erlaubt sein, falls keine anderen koffeinhaltigen Getränke konsumiert werden. Hier ist es aber wichtig, im Einzelfall zu entscheiden, und bei Beschwerden oder wenn das Einschlafen schwer fällt, lieber auf den Tee zu verzichten.

Wo kann Oolong Tee gekauft werden?

Der Absatz von Oolong Tee liegt zwar weit hinter grünem und schwarzem Tee. Dennoch haben ihn mittlerweile praktisch alle Teehäuser im Programm, die Supermärkte und Discounter beliefern. Daher ist er meist dort ebenso wie in vielen Drogerien, Reformhäusern sowie Apotheken erhältlich. Dazu kommen einige Bioläden, die den einen oder anderen Oolong Tee in Bio-Qualität anbieten.

Eine größere Auswahl an Oolong Tees auch in höheren Qualitäten ist in gut sortierten Teeläden zu erwarten. Wer aber auf der Suche nach den Raritäten unter den Oolongs aus ausgesuchten Anbaugebieten ist, wird eher im spezialisierten Internethandel fündig.

Wie teuer sind Oolong Tees?

Ein Oolong Tee in Standard-Qualität ist schon ab knapp 4,00 Euro im 100-g-Beutel erhältlich. Ab gut 5,00 Euro sind bereits Oolong Tees mit Bio-Siegel zu haben. Insgesamt reicht die Spannweite in dieser Oolong-Mittelklasse von rund 40 bis etwas über 100 Euro je Kilogramm. Höhere Qualitäten können bis zu rund 300 Euro gehen.

Noch teurere Oolong Tees sind meist mit einem bestimmten Kultivar an seinem Originalstandort verbunden. Phönix Dancong vom Wudong Shan und Da Hong Pao aus den Wuyi-Bergen kommen leicht auf Kilopreis von 400 bis 1.000 Euro. Sind besondere Auszeichnungen vorhanden oder handelt es sich um seltene Raritäten, ist ein Vielfaches dieser Preise möglich.

Was ist bei der Wahl eines Oolong Tees zu beachten?

Beim Kauf von Oolong Tee geht es sicher erst einmal darum, Kriterien wie Qualität, Anbaugebiet sowie die Stilrichtung des Tees zu berücksichtigen. Besondere Bedeutung kommt überdies beim Oolong einer möglichen Belastung mit Schadstoffen zu.

Die Oolong-Anbaugebiete befinden sich fast ausschließlich in feuchten und warmen Regionen. Hier kommt sehr häufig ein Schädlingsbefall vor. Der Gebrauch von Pestiziden ist daher weit verbreitet. Unglücklicherweise sind sie oft selbst in Oolong Tees mit Bio-Siegel zu finden. Dennoch sind solche Produkte weniger belastet als Tees aus konventionellem Anbau. Wer ganz sicher gehen will, entscheidet sich für einen Oolong Tee mit Bio-Siegel plus Dokumentation von Laborergebnissen zu ihrem Gehalt an einschlägigen Pestiziden.

Wie sollte Oolong Tee gelagert werden und wie lange ist er haltbar?

Zu Hause ist Oolong Tee am besten an einem kühlen und trockenen Ort aufgehoben, an dem er nicht mit anderen Gerüchen und Aromen beispielsweise von Gewürzen konkurrieren muss. Auch mag er es gerne dunkel. Ideal ist eine gut verschließbare Dose aus Metall, Keramik oder Porzellan.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) auf den Verpackungen von Oolong Tees nennt meist einen Zeitraum von 2 bis 3 Jahren ab der Ernte. Das gilt natürlich nur dann, wenn optimale Lagerbedingungen gewährleistet sind. Nur wenig fermentierter Oolong Tee kann dennoch schon vorher etwas an Aroma verlieren. Trinkbar bleibt er dennoch auch lange über das MHD hinaus.

Was passiert mit Oolong Tee nach dem MHD?

Bei idealer Lagerung neigt Oolong Tee auch nach vielen Jahren nicht dazu, aufgrund von Fäulnisprozessen oder Schädlingsbefall ungenießbar zu werden. Was jedoch vorkommen kann, ist, dass der Tee seine Feinheit und seine Aromen verliert. Bis dahin jedoch kann er, sollten keine anderen Beeinträchtigungen vorliegen oder Beschwerden auftreten, problemlos konsumiert werden. Ist jedoch zum Beispiel Schimmel sichtbar oder verändert der Tee seine Konsistenz, muss er entsorgt werden.

Welche Alternativen gibt es?

Oolong Tee gibt es in so vielen Stilrichtungen, dass nahezu jeder Teetrinker seine Lieblingssorte findet. Als Alternativen kommen dennoch für diejenigen, die eher das frische, grasige Aroma mögen, grüne Tees wie Jasmintee oder auch der sehr beliebte Gyokuro Tee infrage und für Menschen, die die Bitternoten der Gerbstoffe bevorzugen, schwarze Tees. Wer schließlich auf Koffein verzichten möchte oder muss, kann zu Früchte- beziehungsweise Kräutertees greifen. Auch Weißer Tee kann durchaus eine Alternative sein.

Hier punktet Oolong Tee und hier zeigt er Schwächen

Oolong Tees sind allgemein sehr wohlschmeckend mit ausbalancierten Aromen. Dazu nutzen die Teemeister die zahlreichen Möglichkeiten, sehr unterschiedliche Charaktere zu komponieren. Preislich sind mittlere bis gute Qualitäten in einem erschwinglichen Rahmen. Wer möchte, kann aber auch tiefer in die Tasche greifen und sich eine echte Rarität gönnen. Das kann sich sogar lohnen, da mit steigender Qualität mehr Aufgüsse möglich sind.

Wer allerdings ausgeprägt frische oder tanninbetonte Aromen wünscht, wird beim Oolong Tee nur selten fündig. In diesem Fall steht ihm seine Ausgeglichenheit im Wege. Des Weiteren sollten manche Menschen vorsichtig mit dem Konsum sein, da Oolong Tee trotz seines milden Geschmacks Koffein enthält.

Quellen:

  • (1) Weerawatanakorna, Monthana, et al., Chemistry and health beneficial effects of oolong tea and theasinensins, Food Science and Human Wellness
  • 4(4), 2015, S. 133 – 46
  • (2) Xie, B., et al., Antioxidant properties of fractions and polyphenol constituents from green, oolong, and black teas, Proceedings of the National Science Council, Republic of China. Part B 17(2), 1993, S. 77 – 84
  • (3) Heber, David, et al., Green tea, black tea, and oolong tea polyphenols reduce visceral fat and inflammation in mice fed high-fat, high-sucrose obesogenic diets, Journal of Nutrition 144(9), 2014, S. 1385-93
  • (4) Han, L. K., et al., Anti-obesity action of oolong tea, International Journal of Obesity 23(1), 1999, S. 98-105
  • (5) Matsumoto, Natsuki, et al., Inhibitory Effects of Tea Catechins, Black Tea Extract and Oolong Tea Extract on Hepatocarcinogenesis in Rat, Japanese Journal of Cancer Research 87(10), 1996, S. 1034 – 38
  • (6) Hosoda, Kazuaki, et al., Antihyperglycemic effect of oolong tea in type 2 diabetes, Diabetes Care 26(6), 2003, S. 1714 – 18
  • (7) Shimada, Kenei, et al., Oolong tea increases plasma adiponectin levels and low-density lipoprotein particle size in patients with coronary artery disease Diabetes Research and Clinical Practice 65(3), 2004, S. 227 – 34
  • (8) Sasaki, H. et al., Antibacterial activity of polyphenol components in oolong tea extract against Streptococcus mutans Caries Research 38(1), 2004, S. 2 – 8
  • (9) Layher, John W. Jr., et al., A Possible Effect of Concentrated Oolong Tea Causing Transient Ischemic Attack-Like Symptoms, British Journal of Medicine and Medical Research 3(4), 2013, S. 2157 – 72
  • (10) Wikoff, Daniele, et al., Systematic review of the potential adverse effects of caffeine consumption in healthy adults, pregnant women, adolescents, and children, Food and Chemical Toxicology 109(Pt 1), 2017, S. 585 – 648
Dennis
Von Dennis
Hallo, mein Name ist Dennis Philippus. Auf Nahrung.de bin ich als Chefredakteur tätig. Mit den Themen Ernährung und Fitness setze ich mich nun schon seit fast zwei Jahren intensiv auseinander, da damals meine Abnehm-Reise startete.