Shincha Tee

Lesezeit 14 Minuten
Shincha Tee

Shincha Tee zählt zum Feinsten, was japanische Teefarmer alljährlich im Frühjahr hervorbringen. Es handelt sich dabei um Grüntee aus den allerersten Blättern der Saison. Oft werden die Ausdrücke Shincha, was übersetzt “neuer Tee” heißt, und Ichibancha, was “erster Tee” bedeutet, synonym verwendet. Tatsächlich ist Shincha Tee ein Ichibancha oder First Flush Tee. Seine Ernte findet jedoch gesondert vor der regulären 1. Pflückung satt. Er stammt also aus der Vorernte. Nur die ganz jungen, obersten 3 Blätter und Knospen kommen für ihn infrage. Jedes Jahr ist die Shincha-Ernte ein besonderes Ereignis. Wessen Teepflanzen werden als erstes soweit sein?

Shincha Tees in Top Qualität

Nr. 1
Japan Shincha Honyama Saitô BIO
Japan Shincha Honyama Saitô BIO*

Honyama gehört zu den ältesten japanischen Anbaugebieten und liegt in den Bergen Shizuokas. Kürzere Sonnenscheindauer, klares Wasser aus den angrenzenden Flüssen sowie häufige Nebelschwaden bieten seit Jahrhunderten beste Voraussetzungen für ausdrucksvolle Grüntees. Herr Saitô hat exklusiv für uns eine limitierte Menge seines selbst gezüchteten Kultivars zum Shincha verarbeitet, der durch eine ganz eigene Charakteristik besticht. 

 Preis nicht verfügbar Jetzt kaufen bei TeeGschwendner!* Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Nr. 2
Japan Shincha Shimoyama First Flush Bio
Japan Shincha Shimoyama First Flush Bio*

Traditionell mit Beginn des Monats Mai – abhängig von den Erntebedingungen und dem Verlauf des Mondes – beginnt der Verkauf der frischen Grüntee-Ernte in Japan. Das Zauberwort – überall an den Straßen zu lesen – heißt „Shincha“. Die glänzenden, ersten Schattentees des Jahres lassen japanische Teeherzen höher schlagen.Ernte 2024Kultivare: 40% Meiryoku, 30% Saemidori, 30% YabukitaErnte : 19.-27. April 2024Beschattungszeit: 14-20 Tage (abhängig vom Feld)​

 Preis: € 34,90 Jetzt kaufen bei TeeGschwendner!* Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Zuletzt aktualisiert am 29. August 2023 um 3:09 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Der früheste Tee des Jahres aus Japan: Shincha Tee

In den südlichen Teilen Japans, insbesondere auf den Inseln Tanegashima und Yakushima beginnt die Shincha-Ernte oft schon Ende März. Wer jedoch nicht das Glück hat, in dieser Zeit vor Ort zu sein, wird diesen seltenen Hashiri Shincha Tee kaum kosten können. Er verlässt nämlich nur in minimalen Mengen die Region.

In den Hauptanbaugebieten wie Uji oder Shizuoka erfolgt die Shincha-Pflückung etwas später ab Mitte April. Die frühesten Tees werden hier Ichibanzumi Shincha genannt. Der edelste Shincha aber wird erst Anfang Mai gepflückt und trägt den Namen 88 Ya no Shincha. Präzise findet seine Ernte in der Nacht des 88. Tages nach dem Frühlingsbeginn statt. Traditionell ist das in Japan um den 2. Mai.

Shincha Tee wird fast ausschließlich aus der Sorte Sencha verarbeitet. Im Handel sind jedoch gelegentlich auch Gyokuro-Shinchas erhältlich. Sie sind weniger empfehlenswert, da Gyokuro seine besten Eigenschaften erst einige Monate nach der Ernte erreicht. Idealerweise wird er also zu einem lagerfähigen Rohtee oder Aracha mit einem Feuchtigkeitsgehalt von maximal 4 % verarbeitet und ist so ganzjährig verfügbar.

Das ist beim Shincha nicht der Fall. Er entsteht ohne den Umweg über den Aracha und enthält mit etwa 5 % mehr Feuchtigkeit. Daher zeigt er seine Stärken, wenn er sehr frisch getrunken wird. Um dafür zu sorgen, dass der Shincha den Kunden möglichst schnell erreicht, kommt der Transport per Seefracht nicht infrage. Der empfindliche Tee würde überdies die Temperaturschwankungen auf der mehrwöchigen Reise in einem nicht-klimatisierten Lagerraum kaum überstehen. Daher kommt Shincha Tee ausschließlich auf dem Luftweg nach Europa. Das hat dem Shincha den Beinamen Flugtee eingebracht.

Geschmacklich zeichnet sich Shincha Tee durch eine herausragende Frische sowie eine harmonische Üppigkeit mit herben, fruchtigen und süßlichen Noten aus. Damit weist Shincha einen sehr hohen Grad an Schmackhaftigkeit oder Umami auf.

Was hat Shincha Tee an Wirkstoffen zu bieten?

Aufgrund der frühen Pflückung ist Shincha außerordentlich reich an Inhaltsstoffen. Besonders wertvolle Bestandteile wie die hoch antioxidativen Bitterstoffe des Tees oder Catechine können bis zu rund 17 % der Trockenmasse ausmachen. Abhängig von der Sorte kann Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG) oder Epicatechin-3-Gallat (ECG) überwiegen. Auch der Gehalt an Aminosäuren ist beachtlich. Mit dabei sind L-Alanin, L-Asparaginsäure und L-Asparagin, L-Glutaminsäure sowie L-Glutamin, L-Serin, L-Arginin und besonders viel L-Theanin. Selbst Gamma-Aminobuttersäure (GABA) ist enthalten.

Dazu kommen Vitamine wie das Provitamin A, Vitamine des B-Komplexes sowie die Vitamine C, E und K. An Mineralstoffen sind unter anderem Kalzium, Magnesium, Eisen und Kalium vorhanden. Des Weiteren gehören neben ätherischen Ölen ungesättigte Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure zu den Inhaltsstoffen. Der Koffeingehalt liegt meist etwas unter dem von anderem Sencha der 1. Pflückung (ca. 2,3 bis 3,2 %).

Können im Shincha Tee Zusatzstoffe sein?

Shincha Tee wird äußerste Wertschätzung entgegengebracht. Die Pflückung ist mühevoll und der Ertrag gering. Bei der Verarbeitung und beim Transport sind ein hohes Maß an Sorgfalt erforderlich. Der Geschmack ist einzigartig umami. Es ist kein Shincha bekannt, dem Zusatzstoffe wie Aromen, Konservierungsmittel oder Füllstoffe zugesetzt werden. Auch eine Verarbeitung zu Beuteltee kommt in der Regel nicht vor. Im Handel ist Shincha praktisch immer lose und in speziellen Tüten oder Dosen verpackt erhältlich.

Shincha Tee Wirkungen

Traditionell wird vor allem grüner Tee auch in der Volksmedizin genutzt. Seine belebende Wirkung ohne, zumindest in Maßen genossen, aufzuputschen ist leicht nachvollziehbar. Immer mehr wissenschaftliche Studien widmen sich aber auch umfassenderen Gesundheitsaspekten von grünem Tee. Sie gelten verstärkt für Shincha, da er überdurchschnittlich reich an Inhaltsstoffen ist.

Senkt Shincha das Sterblichkeitsrisiko?

Eine Eigenschaft, die dem grünen Tee seit Jahrhunderten zugeschrieben wird, ist, dass er das Leben verlängert. Darauf weist auch eine japanische Untersuchung hin (1). Sie vergleicht verschiedenen Sterberisiken von Personen, die durchschnittlich 5 oder mehr Tassen grünen Tee täglich trinken oder weniger als 1 Tasse. Bei allen Teilnehmern mit höherem Konsum war das Risiko, an einer Herzerkrankung oder an einem Schlaganfall zu sterben, niedriger als bei einer geringen Zufuhr. Auch die Gesamtsterblichkeit nahm in dieser Gruppe ab.

Grüner Tee ein Grund für die niedrige Krebsrate in Japan?

Auffällig ist, dass in Japan im Vergleich zu Europa Krebserkrankungen deutlich seltener vorkommen. Dafür mögen viele Faktoren eine Rolle spielen. Zwei japanische Studien weisen hier aber auch auf potentielle Wirkungen von grünem Tee hin (2, 3). So stellt die eine fest, dass der Konsum von mehr als 10 Tassen täglich bei Frauen die Entstehung einer Krebserkrankung deutlich verzögern kann. Die zweite hebt hervor, dass bei Männern schon ab 5 Tassen am Tag der Krankheitsverlauf bei Prostatakrebs günstig beeinflusst werden kann.

Günstiger Einfluss auf Fett- und Glukosestoffwechsel

Zudem mehren sich die Hinweise darauf, dass die Catechine, durch die sich gerade Shincha Tee auszeichnet, die Verstoffwechselung von Fett und Glukose verbessern können (4). Damit kommt dem grünen Tee eine Bedeutung beim Abnehmen sowie bei der Vorbeugung gegen und Bekämpfung von Diabetes zu.

Antioxidantien können Herz-Kreislauf-System schützen

Neben der Verminderung des Diabetes-Risikos scheinen sich die antioxidativen Catechine im grünen Tee ebenfalls günstig auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auszuwirken. Darauf weist eine Untersuchung hin, die sich mit dem Einfluss der phenolischen Verbindungen auf bestimmte Blutwerte wie LDL-Cholesterin, glykiertes Hämoglobin sowie Plasmaglukose beschäftigt (5). Sie kommt zu dem Schluss, dass Verbesserungen in allen diesen Bereichen das Risiko eines Myokardinfarktes, einer Herzvergrößerung sowie einer Atherosklerose reduziert.

Shincha Tee unterstützt Entspannung und Gehirnfunktion

Eine niederländisch-britische Studie schließlich fand heraus, dass L-Theanin in grünem Tee die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann (6). Dort kann es das Dopamin-Niveau erhöhen, die Entstehung von Alpha-Wellen im Gehirn stimulieren sowie die angstlösende Wirkung des Neurotransmitters GABA aktivieren. GABA kommt übrigens auch in Shincha Tee vor.

Mit welchen Nebenwirkungen ist beim Genuss von Shincha zu rechnen?

Aufgrund der hohen Konzentration, in der Shincha üblicherweise getrunken wird, kann es leicht zu den typischen Nebenwirkungen von Koffein kommen. Dazu zählen Probleme beim Einschlafen sowie eine innere Unruhe. Auch besteht die Möglichkeit, dass die Darmbeweglichkeit steigt, was mit Durchfall verbunden sein kann. Die Bitterstoffe können vor allem, wenn sie nüchtern eingenommen werden, zu einer Steigerung der Magensäureproduktion führen (7).

Eine malaisisch-irakische Studie dokumentiert ferner Nebenwirkungen bei einem höheren bis übermäßigen Konsum von Grüntee (8). Sie nennt Störungen von Sodbrennen bis zur Beeinträchtigung der Leber-Gesundheit, der Schilddrüsen- und Nierenfunktion und des Nervensystems. Überdies kann die Eisen- und Folsäure-Aufnahme gehemmt und der Kaliumspiegel abgesenkt werden.

Können bei einer dauerhaften Einnahme Gesundheitsschäden entstehen?

Shincha Tee ist lediglich zu bestimmten Zeiten des Jahres verfügbar sowie zum frischen Konsum bestimmt. Eine längerfristige Einnahme ist nicht üblich. Werden aber auch außerhalb der Shincha-Saison koffeinhaltige Getränke konsumiert, kann es zu einer Gewöhnung an das Alkaloid und damit zu einer Koffeintoleranz kommen. Sie ist damit verbunden, dass die Koffein-Wirkung nachlässt oder ausbleibt. Ferner sind bei einem abrupten Verzicht Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen, Niedergeschlagenheit, Beeinträchtigungen des Konzentrationsvermögens oder Muskelschmerzen möglich.

Können Wechselwirkungen mit Medikamenten auftreten?

Wie bei allen koffeinhaltigen Getränken kann es auch beim Genuss von Shincha Tee zu Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten kommen. Davon betroffen sind unter anderem Medikamente, die Lithium enthalten, sowie Herzmedikamente, Psychopharmaka, verschiedene Antipsychotika sowie Diazepam. Eine Verstärkung der Wirkung kann beispielsweise bei Schmerzmitteln mit Acetylsalicylsäure sowie bei Antibiotika auftreten.

Wie wird Shincha zubereitet?

Shincha Tee zählt zu den erlesensten Teespezialitäten aus Japan. Seiner Zubereitung sollte hohe Aufmerksamkeit geschenkt werden. Dazu gehören ein Yuzamashi und eine Kyusu. Dabei handelt es sich um ein Gefäß, in dem kochendes Wasser schneller auf die benötigte Temperatur abkühlt, sowie um eine Keramik-Kanne, die ideal zur Zubereitung von Shincha geeignet ist. Außerdem sollten kleine Teeschalen für je 60 bis 80 ml Tee vorhanden sein. Wichtig ist überdies, dass möglichst weiches, erforderlichenfalls gefiltertes Wasser verwendet wird.

Zunächst wird kochendes Wasser in den Yuzamashi gefüllt. Darin kühlt das Wasser in etwa 10 Minuten auf eine optimale Temperatur zwischen 50 und 55 °C ab. Es ist sinnvoll, ein Thermometer einzusetzen, da das Wasser keinesfalls heißer als 60 °C sein darf. Während das Wasser abkühlt, kommt der Tee in die Kyusu-Kanne. Shincha Tee wird hoch dosiert. Pro 100 ml Wasser dürfen es 2 oder besser 3 gehäufte Teelöffel sein. Ist die gewünschte Temperatur erreicht, kommt das Wasser in die Kanne. Die Ziehzeit beträgt bei sehr hochwertigem Shincha nur 60 Sekunden. In Ausnahmefällen dürfen es bis zu 2 Minuten sein. Ist diese Zeit vergangen, wird die Kanne geschwenkt und der Tee bis auf den letzten Tropfen eingeschenkt.

Shincha Tee ist so ergiebig, dass er mindestens 3 mal aufgegossen werden kann. Ab dem 2. Aufguss sollte die Wassertemperatur bei etwa 65 °C liegen. Die Ziehzeit beträgt nur noch 20 bis 30 Sekunden.

Eine weitere Möglichkeit, den Shincha zu genießen, ist der Kaltaufguss. Dazu kommt etwa 15 g Tee in 1 Liter kaltes Wasser. Die Ziehzeit im Kühlschrank beträgt etwa 3 Stunden.

Nach welcher Zeit können sich Wirkungen zeigen?

Eine vitalisierende Wirkung, die der Kombination aus Koffein und L-Theanin sowie der hohen Konzentration des Tee-Extraktes zugeschrieben werden kann, tritt für gewöhnlich recht schnell ein. Andere Gesundheitseffekte können im Laufe einer Kur von 6 bis 8 Wochen während der Shincha-Saison im Frühsommer eintreten, müssen es aber nicht. Schließlich handelt es sich bei Shincha Tee um ein Genussmittel, dessen Gesundheitswirkungen möglich sind, aber nicht zwangsläufig eintreffen.

Sollte während der Shincha-Kur selbst die Koffein-Wirkung ausbleiben, ist von einer starken Koffeintoleranz auszugehen. Des Weiteren ist ein Besuch beim Arzt empfehlenswert, falls die Müdigkeit trotz Koffeinzufuhr bestehen bleibt.

Wer sollte vor dem Genuss von Shincha den Arzt befragen?

Vorsicht beim Konsum von Shincha Tee ist vor allem geboten, wenn Erkrankungen oder Entzündungen im Magen-Darm-Trakt oder eine Neigung zu Nierensteinen vorliegen. Ebenfalls Personen, die an einer Hämophilie leiden oder Medikamente, insbesondere Blutverdünner zu sich nehmen, sollten vor dem geplanten Konsum von Shincha einen Arzt aufsuchen.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist es überdies sinnvoll, ganz auf heißen Shincha Tee zu verzichten. Ein Glas vom Kaltaufguss darf in Absprache mit dem Arzt jedoch gelegentlich genossen werden. Natürlich sollte Shincha Tee auch dann nicht konsumiert werden, wenn Unverträglichkeiten oder andere unerwünschte Effekte bemerkt werden.

Dürfen auch Kinder und Jugendliche Shincha trinken?

Die Frage, ob sich Shincha Tee als Heißgetränk für Kinder eignet, ist eher theoretisch. Verdünnt und kindgerecht aufgebrüht, wird diese Rarität kaum ihre Aromen entfalten können. Hoch konzentriert zubereitet, ist er viel zu stark für Heranwachsende und dürfte auch ihren Vorlieben kaum entgegenkommen. Ab welchem Alter das Probieren von Shincha Tee erlaubt sein kann, hängt vom Einzelfall ab. Die meisten Eltern entscheiden sich jedoch dafür, bei unter 12-Jährigen davon abzusehen. Ein Glas Shincha Kaltaufguss dagegen kann auch schon etwas früher angeboten werden. In jedem Fall gilt die Einschränkung, dass der Genuss für Kinder und Jugendliche tabu ist, wenn Nebenwirkungen wie Schlaf- und Konzentrationsstörungen oder andere Beschwerden auftreten.

Wer verkauft Shincha Tee?

Shincha Tee ist in der Regel nur vom späten Frühjahr bis zum Sommer erhältlich. Schon im Spätsommer sind meist nur noch Restbestände in den Regalen. Zum Sortiment von Discountern, Supermärkten, Drogerien, Reformhäusern oder Apotheken, die andere Grüntees führen, gehört Shincha nur in den seltensten Fällen. Erhältlich kann er in Kaufhäusern sein, die eine gepflegte Teeabteilung haben.

Ansonsten ist Shincha Tee ausschließlich im Angebot des spezialisierten Fachhandels. Selbst hier ist es aber so, dass so manches Teegeschäft vor Ort keinen Shincha im Sortiment hat. Die sicherste Bezugsquelle für Shincha Tee sind vor allem Onlineshops, unter denen sich auch Direktimporteure befinden, die sich auf japanische Tees konzentrieren.

Worauf ist beim Kauf von Shincha Tee zu achten?

Grundsätzlich gilt beim Kauf von Shincha Tee, dass die Wahl vorzugsweise nicht später als im September ausschließlich auf Tees der aktuellen Saison fallen sollte.

In der Regel gibt es zu den einzelnen Shinchas sehr genaue Beschreibungen zum Geschmack, zur Art der Herstellung und zum Tee-Farmer. Auch das Kultivar, also die Varietät der Teepflanze, ist meist angegeben.

Dazu kommt, dass es nahezu immer Erklärungen zur Anbauform gibt. Wird dabei zum Beispiel auf einen pestizidfreien Anbau ohne chemische Dünger hingewiesen, aber kein Bio-Siegel vorgelegt, muss die Vertrauenswürdigkeit dieser Angaben überprüft werden. Bei Shincha kommt das häufiger vor, da gerade dieser Tee oft von sehr kleinen Betrieben produziert wird, die Aufwand und Kosten für das Bio-Siegel scheuen. Zuverlässig bestätigt ist der ökologische Anbau indes nur durch das Bio-Siegel der Europäischen Union.

Zu welchen Preisen gibt es Shincha Tee?

Zugegeben: Shincha Tee hat seinen Preis. Im Einzelhandel beginnt der Kilopreis bei etwa 300 Euro und kann schnell 500 Euro und mehr erreichen. Das 50-g-Gebinde kostet also zwischen ca. 15 und 25 Euro. Besondere Raritäten können noch weitaus teurer sein. Etwas günstiger kann der Bezug über einen Direktimporteur sein. Hier reicht die Preisspanne meist von rund 200 bis 300 Euro je Kilogramm.

Was kann zur Lagerung und Haltbarkeit von Shincha Tee gesagt werden?

Shincha Tee sollte seinen eigenen Platz in einem kühlen, trockenen sowie geruchsneutralen Umfeld haben. Auch vor Licht sollte er geschützt sein, da dieses die Oxidation beschleunigt. Meist wird der Shincha in einem geeigneten, verschließbaren Behältnis geliefert. Darin kann er bleiben. Zur Aufbewahrung eignet sich aber auch eine japanische Chazutsu. Diese Dosen gibt es aus Kirschholz. In ihnen kann der Shincha “atmen” und sich bis zum Genuss noch etwas entwickeln. Eine Lagerung im Kühlschrank ist nicht empfehlenswert. Wer aber einen Weinklimaschrank mit Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung hat, kann dem Shincha dort eine Zone einrichten. Das kann ihn einige Wochen länger frisch halten.

Shincha Tee ist zum alsbaldigen Verzehr bestimmt. Das angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum ist meist wenig aussagekräftig. Ab der Ernte sollte der Tee, vorausgesetzt er wurde unterbrechungsfrei ideal gelagert, innerhalb von etwa 6 Monaten verbraucht werden. Danach bleibt er zwar trinkbar, wird aber schnell seine besonderen Eigenschaften und seinen Umami-Geschmack verlieren.

Was spricht für und was gegen Shincha Tee?

Shincha Tee ist eine Rarität, die das Herz von Tee-Liebhabern höher schlagen lässt. Geschmacklich ist er ein außerordentliches Erlebnis und lädt zum Begehen einer feierlichen Tee-Zeremonie ein. Ferner bietet der Tee eine hohe Konzentration an wertvollen Inhaltsstoffen wie Catechine oder L-Theanin.

Andererseits ist Shincha mit einer nicht ganz unerheblichen Investition verbunden und nur begrenzt lagerfähig. Auch der gekühlte Lufttransport ist aus ökologischer Sicht bedenklich. Des Weiteren eignet sich Shincha Tee hauptsächlich für erfahrene Tee-Genießer, die alle Inhaltsstoffe gut vertragen. Eine gute Alternative zu diesem Grüntee ist der Ebenfalls sehr gesunde Weiße Tee oder aber auch relativ Teure Pu-Erh Tee. Wenn es doch ein Grüntee sein soll könnten:

eine Alternative für Sie sein. Hier hilft nur Testen, denn jeder Geschmack ist anders.

Quellen

  • (1) Abe, Sarah Krul, et al., Green tea consumption and mortality in Japanese men and women: a pooled analysis of eight population-based cohort studies in Japan, European Journal of Epidemiology 34(10), 2019, S. 917 – 26
  • (2) Imai, Kazue, et al., Cancer-Preventive Effects of Drinking Green Tea among a Japanese Population, Preventive Medicine 26(6), 1997, S. 769 – 75
  • (3) Kurahashi, Norie, et al., Green Tea Consumption and Prostate Cancer Risk in Japanese Men: A Prospective Study, American Journal of Epidemiology 167(1), 2008, S. 71 – 77
  • (4) Crespy, Vanessa, et al., A review of the health effects of green tea catechins in in vivo animal models, The Journal of nutrition 134(12), 2004, S. 3431 – 40
  • (5) Eng, Qian Yi, et al., Molecular understanding of Epigallocatechin gallate (EGCG) in cardiovascular and metabolic diseases, Journal of Ethnopharmacol 210, 2018, S. 296 – 310
  • (6) Owen, Gail N., et al., L-theanine, a natural constituent in tea, and its effect on mental state, Asia Pacific Journal of Clinical Nutrition 17(S1), 2008, S. 167 – 68
  • (7) Mead, M. Nathaniel, Diet and Nutrition: Temperance in Green Tea, Environmental Health Perspectives 115(9), 2007, S. A445
  • (8) Khaleel, Ameera Kamal, et al., Adverse Effects of Green Tea on Public Health the Untold whole Medical Story, Systematic Reviews in Pharmacy 11(9), 2020, S. 883 – 87
Yannik
Von Yannik
Hey, mein Name ist Yannik. Ich bin der Co-Chefredakteur von nahrung.de und befasse mich bereits seit geraumer Zeit mit den Themen Ernährung sowie Nahrungsergänzung. Eine objektive und aufklärende Berichterstattung ist mir besonders wichtig!